Optoma HD29HST: Kurzdistanzbeamer mit einem sehr hellen Bild

      Optoma HD29HST: Kurzdistanzbeamer mit einem sehr hellen Bild

      Ein Beamer für kleine Räume mit einem sehr hellen Bild, der auch noch zum Zocken geeignet ist, klingt nach der eierlegenden Wollmilchsau. Und der Optoma HD29HST wird diesem Eindruck auch weitestgehend gerecht. Wie bei allen Allroundern gibt es ein paar Einschränkungen, die ich euch im Folgenden erkläre.

      Das gefällt uns

      • sehr helles Bild
      • vergleichsweise leise
      • viele Anschlüsse

      Das gefällt uns nicht

      • Klang höhenlastig
      • kein HDMI-Kabel im Lieferumfang

      Der Optoma HD29HST ist ein Kurzdistanzbeamer. Er macht also aus einer kurzen Entfernung zur Projektionsfläche ein großes Bild. Das geschieht mittels einer Art Fisheye-Linse, die das Bild vergrößert. Dank der unverkennbaren Wölbung der Linse könnt ihr einen Kurzdistanzbeamer auf einen Blick erkennen. Und zumindest bei Optoma könnt ihr auch an der Namensgebung erkennen, was für einen Beamer ihr vor euch habt. Kurzdistanz-Beamer tragen am Ende das Kürzel ST (Short throw), Ultrakurzdistanz-Beamer das Kürzel UST (Ultra short throw) und normale Beamer haben kein Kürzel.

      Unterschiedliche Linsen am Beamer

      Normale Linse (l.) und Kurzdistanzlinse (r.)

      Bevor wir aber weiter in die Tiefe gehen, bekommt ihr hier erstmal die technischen Daten:

      Technische Daten Optoma HD29HST Kurzdistanzbeamer
      Projektionstechnologie DLP
      Auflösung Natives Full HD (1.920 x 1.080)
      Seitenverhältnis 16:9 (Nativ), umschaltbar auf 4:3
      Helligkeit 4.000 ANSI Lumen (Standard)
      Kontrast 50.000:1
      Projektionsgröße (Diagonale) 36 Zoll (92cm) – 307 Zoll (782cm)
      Projektionsabstände 0,40 m – 3,4 m
      Max. Lampenlebensdauer in Stunden 4000 (Standard), 10.000 (ECO), 15.000 (Extrem-Eco)
      Trapez-Korrektur (Keystone) +/- 40 Grad (Vertikal), manuell
      Anschlüsse Eingänge
      1 x HDMI 1.4
      1x HDMI 2.0 (m. ARC)
      1x VGA
      Ausgänge (je 1x):
      DC Out USB A (5V/2A)
      3,5mm Audio Out
      3,5mm Audio In
      USB-A
      Audio 1 interner 10W Lautsprecher
      Leistungsaufnahme Standard 285 Watt
      ECO 200 Watt
      Standby 0,50 Watt
      Gewicht / inkl. Verpackung 3kg
      Abmessungen / Verpackung 316 mm x 108 mm x 244 mm
      Mitgeliefertes Zubehör Stromkabel, Fernbedienung, Batterien für die Fernbedienung, gedruckte Schnellstartanleitung

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      Optoma HD29HST bei uns im Shop

      Optisch fügt sich der Optoma HD29HST in jedes Wohnzimmer ein. Er ist nämlich schlicht weiß. Das finde ich gut, denn bei weißen Geräten sieht man Staub kaum. Obwohl die Oberfläche leicht glänzend ist, ist sie auch halbwegs resistent gegen Fingerabdrücke. Der Beamer wird also auch ohne die tägliche Begegnung mit einem Staubtuch lange Zeit ansehnlich bleiben.

      Die Oberseite verfügt lediglich über zwei Elemente. Einmal ein Tastenfeld für die Bedienung und einmal das Rad zur Regulierung der Bildschärfe. Für die Freunde von Zierelementen gibt es noch einen Optoma-Schriftzug. Das restliche Design ist wie bei allen Beamern: Kein auffälliger Schnickschnack und mehr oder weniger Standard.

      Die Abwärme der Lampe wird zur rechten Seite rausgeblasen. Hier solltet ihr also auf einen genügenden Abstand zum Beamer achten. Denn direkt am HD29HST kann es durch die Abluft unangenehm warm werden.

      Der Lieferumfang ist aus meiner Sicht fast komplett. Neben dem Beamer samt Stromkabel findet ihr noch die Fernbedienung sowie Batterien und die übliche Literatur im Karton. Leider verzichtet Optoma auf ein HDMI-Kabel. Falls ihr noch ein HDMI-Kabel benötigt, werdet ihr bei uns im Shop natürlich fündig.

      Gute Anschlussauswahl

      Ihr bekommt beim HD29HST eine gute Auswahl an Anschlüssen. Die für den Alltag wichtigsten sind die beiden HDMI-Ports. Der linke unterstützt HDMI 1.4, der rechte HDMI 2.0. Der Unterschied zwischen beiden Ports? HDMI 2.0 bietet mit 60 Hz in 4K einfach eine höhere Bildwiederholrate als HDMI 1.4 mit seinen 30 Hz.

      optoma hd29hst anschlüsse

      Es gibt noch einen VGA-Anschluss. Dessen Existenz ist für mich nicht so richtig nachvollziehbar. Selbst nach längerem Überlegen ist mir nicht mehr eingefallen, wann ich das letzte Gerät mit VGA-Port aus meinem Haushalt verbannt habe. Hier wäre es schön gewesen, wenn es einen schnellen USB-Port zur Übertragung von Daten geben würde.

      Einen USB-Port gibt es auch. Der dient allerdings nur der Stromversorgung. Ihr könnt also bspw. einen Chromecast am HD29HST anbringen und darüber streamen.

      Zusätzlich gibt es noch zwei 3,5mm-Klinkenanschlüsse, so dass ihr auch problemlos externe Boxen anschließen könnt.
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      Optoma HD29HST bei uns im Shop

      Sehr helle Lampe und DLP-Technik

      Der HD29HST bietet euch eine maximale Helligkeit von 4000 ANSI-Lumen. Wem das nichts sagt: das sind etwa 1200 cd/m². Das Bild ist also ordentlich hell. Und damit könnt ihr auch in hellen Umgebungen gut Filme schauen. Allerdings gilt auch hier: Je dunkler die Umgebung ist, desto satter und kontrastreicher ist das Bild des Optoma HD29HST.

      Je heller es ist, desto eher neigt das Bild dazu, verwaschene Farben zu bieten. Die pralle Mittagssonne lässt sich mit Filmen nicht überstrahlen. Präsentationen lassen sich allerdings noch gut erkennen. Die Übertragung von EM-Spielen im Sommer könnte nachmittags im Garten also schwierig werden.

      Dank der 4000 ANSI-Lumen habt ihr aber ein ziemlich großes Fenster, in dem ihr den Beamer einsetzen könnt. Abgesehen von den eben erwähnten Einschränkungen werden Farben auch in hellen Umgebungen gut dargestellt.

      Für die Projektion setzt Optoma auf die DLP-Technik. In kurz bedeutet das, dass das Licht in Rot, Grün und Blau aufgesplittet und dann in Schichten auf die Leinwand gestrahlt wird. Wie das funktioniert, seht ihr in er folgenden Animation.


      Quelle: Texas Instruments/YouTube

      Mit bloßem Auge ist es aber nicht zu erkennen, dass die Farben nacheinander auf der Leinwand ankommen. Wenn ihr den Effekt sehen wollt, dann schnappt euch euer Smartphone und nehmt damit ein Foto auf, während ein Film wiedergegeben wird. Auf dem Foto erkennt ihr dann um das eigentliche Bild herum die Reflexionen der einzelnen Farben.
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      Die Steuerung des HD29HST erfolgt entweder über die Tasten an der Oberseite des Beamers oder über die mitgelieferte Fernbedienung. Wie auch schon bei anderen Optoma-Beamern lässt sich hier feststellen, dass das Menü übersichtlich ist und ihr euch schnell zurechtfinden werdet.

      Die Fernbedienung ist schlicht gehalten und nicht überladen. Ihr habt direkten Zugriff auf alle wichtigen Einstellungen und könnt so schnell den Beamer an eure Umgebung anpassen.

      Die wichtigste Funktion dabei ist sicherlich die Trapezkorrektur. Damit könnt ihr den Beamer perfekt auf eure Wand/Leinwand abstimmen und Neigungen ausgleichen. Kleinere Unebenheiten lassen sich auch mit den beiden grauen Drehfüßen (hinten rechts und vorne mittig) korrigieren.

      Bei Filmen solltet ihr als Bildmodus „Kino“ wählen. Damit bekommt ihr eine ausgewogene Mischung zwischen schönen Farben und gutem Kontrast. Im Gaming-Modus wird die Reaktionszeit von 16ms auf 8,4ms gedrückt. Außerdem wird an dieser Stelle dann auch 120 Hz bei 1080p unterstützt.

      Zocken macht auch Spaß mit dem HD29HST. Ich habe mich in unter anderem in Fortnite ausgetobt bzw. es versucht. Dass das Erlebnis nicht von sonderlichem Erfolg gekrönt war, dürfte mehr an meinen mangelnden Fähigkeiten liegen als am Beamer. Das Zocken macht aber insgesamt auf einem so großen Bild richtig Spaß.

      Auch Sportübertragungen machen mit dem HD29HST Laune. Hier kann es allerdings bei Nahaufnahmen und schnellen Bewegungen zu Schliereneffekten kommen. Im Gaming-Modus reduziert sich das Problem etwas, ist aber immer noch deutlich sichtbar. Man gewöhnt sich aber schnell daran und bei der oft verwendeten Totale tritt es auch nur sehr selten auf.

      Ladet euch ruhig direkt bei Optoma die Bedienungsanleitung als pdf herunter. Dort findet ihr alle Menü-Optionen übersichtlich aufgezeichnet.
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      Optoma HD29HST bei uns im Shop

      Das Bild ist hell und farbenfroh

      Die Lampe des HD29HST erreicht eine große Helligkeit. Daraus resultiert auch ein helles Bild mit gut saturierten Farben. In einer abgedunkelten Umgebung sind die Farben dementsprechend richtig satt und das Bild ist kontrastreich.

      Wichtig dabei: Die Farben wirken natürlich und nicht zu stark übersättigt. Falls euch die vorgegebenen Presets nicht gefallen, dann könnt ihr aber in den Einstellungen auch selber Hand anlegen und das Ergebnis abspeichern.

      3D wird ebenfalls unterstützt. Hierfür bedarf es einer aktiven Shutter-Brille. Mangels dieser konnte ich es leider nicht überprüfen, wie gelungen die 3D-Darstellung des Optoma-Beamers ist.

      In Sachen Schärfe lässt das produzierte Bild nichts zu wünschen übrig. Mit dem Regler über der Linse könnt ihr die Bildschärfe manuell einstellen. Wenn ihr das macht, dann achtet besonders auf die oberen Ecken. Hier zeigt sich am schnellsten eine Unschärfe. Bei Filmen ist es mehr oder weniger egal, ob die beiden Ecken knackscharf sind oder nicht. Wichtige Inhalte sind dort ohnehin nicht zu finden. Aber bei Games kann das störend wirken.

      Habt ihr eine glatte Wand bei euch daheim, dann könnt ihr auch ohne Leinwand Spaß mit dem Beamer haben. Falls nicht, solltet ihr euch eine zulegen. Auf einer Raufasertapete macht es keinen Spaß, den Beamer zu nutzen.

      Der Mindestabstand des HD29HST zur Wand liegt bei 40 cm. Damit bekommt ihr dann ein Bild mit einer Diagonale von 92 cm. Die größte Distanz zur Wand liegt bei 3,4 Metern. Dieser Abstand sorgt für ein Bild mit fast 8 Metern Bilddiagonale. Das ist schon wirklich groß. Auf den Fotos seht ihr eine Diagonale von etwa 3-4 Metern.

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      Optoma HD29HST bei uns im Shop

      Sound – Gar nicht mal so schlecht

      Integrierter Sound ist vieles. Aber meistens nicht gut. Beim HD29HST gibt es zwar auch einiges zu kritisieren, aber auch einige gute Seiten.

      Wenig überraschend. Der Klang des 10 Watt-Speakers ist hell und stark höhenlastig. Der Beamer hat eben keinen Resonanzraum, um Tiefen eine wirkliche Bühne zu bieten. Je lauter ihr den Beamer stellt, desto heller und auch schriller wird der Klang.

      Zum Glück benötigt ihr keine wirklich hohe Lautstärke, um Filme angenehm sehen zu können. Selbst auf Stufe 1 oder 2 bekommt ihr schon eine ausreichende Lautstärke, damit ihr in ruhigeren Umgebungen alles verstehen könnt. Was allerdings bleibt, ist die helle Prägung des Klangs. Das fällt besonders bei Musik auf.

      Tiefen lassen sich bei Musik kaum erahnen, die Mitten gehen teilweise im Vergleich zu den Höhen unter. Bei Sprache fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Bei Effekten in Actionfilmen kann es allerdings störend wirken – das hängt davon ab, wie empfindlich ihr bei solchen Dingen seid.

      Aber insgesamt ist es ein ordentliches Klangbild für so einen kleinen Klangkörper. Wenn ihr könnt, schließt über die 3,5mm-Anschlüsse ordentliche Boxen an. Die sorgen dann für wirklich angenehmen Klang. Für den besten Klang nutzt ihr optimalerweise einen AV-Receiver: Diesen könnt ihr einfach via HDMI anschließen und darüber euren Ton laufen lassen.
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      Betriebslautstärke – Im Normalmodus deutlich hörbar, gut in „ECO“

      Ein Beamer entwickelt Hitze und muss von daher gekühlt werden. Das daraus resultierende Geräusch fällt natürlich unterschiedlich aus und hängt von der entstehenden Hitze ab. Ihr könnt es mit den Helligkeitsstufen beeinflussen.

      Im Modus hell ist es am lautesten. Hier ist es bei geringer Lautstärke auch noch aus mehreren Metern Entfernung zu hören. Im Test konnte ich es bei Lautstärke 1 und 2 noch in drei Metern Entfernung gut wahrnehmen. Ab Stufe 3 wurde es dann vollständig übertönt.

      In den anderen Modi wird es natürlich leiser. Wenn ihr eine abgedunkelte Umgebung habt, dann reicht auch der Modus ECO aus, um ein gutes Bild an die Wand zu bringen. ECO+ ist noch einmal leiser, aber meiner Meinung nach für Filme nicht mehr geeignet, sondern eher etwas für Präsentationen oder wenn ihr den Beamer als Monitor-Ersatz nutzt und eure Word-Dokumente an die Wand werft.

      Der letzte verfügbare Modus ist DYNAMIC. Hier passt sich die Bildhelligkeit der Umgebung an. Hierbei schwankt dann auch die Lautstärke des HD29HST entsprechend der aufgebrachten Leistung. Der Modus ist für den Alltag gut geeignet, weil er das Bild an die meisten Situationen ordentlich anpasst.

      Grundsätzlich muss aber jeder für sich selbst entscheiden, wie empfindlich er auf die Lautstärke des Beamers reagiert. Wer alleine auf dem Sofa einen Film schaut, wird anders reagieren, als wenn der Beamer in einer Runde mit mehreren Personen läuft.

      Optoma HD29HST bei uns im Shop

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      Lampentausch ist einfach zu erledigen

      An der rechten Seite findet ihr ein kleines Garantiesiegel. Darunter sitzt eine Kreuzschraube. Die müsst ihr lösen und dann könnt ihr ohne Probleme einen Teil der Oberseite abnehmen und schließlich auch die Lampe unter ihrer Verkleidung freilegen.

      Aber Vorsicht! Öffnet den Beamer nur, wenn er wirklich ausgekühlt ist. Auch bei einer kurzen Betriebszeit entsteht im Beamer viel Hitze, so dass ihr euch bei einer zu kurzen Wartezeit an den Metallteilen im Inneren des HD29HST die Finger verbrennen könnt. Optoma selbst spricht in der Bedienungsanleitung von mindestens 30 Minuten, die der Beamer auskühlen sollte.

      Wenn die Zeit für einen Lampenwechsel reif ist, werdet ihr vom HD29HST mit einem Banner darüber informiert. Wie lange eine Lampe durchhält, hängt von der gewählten Helligkeit ab. Im Modus „Hell“ liegt die Lebensdauer bei 4000 Stunden (knapp 167 Tage), im ECO-Modus sind es 10.000 Stunden (etwa 417 Tage) und im Extrem-ECO-Modus sind es stattliche 15.000 Stunden (625 Tage).
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      Fazit: Der Optoma HD29HST ist ein guter Beamer für fast alle Lebenslagen

      Wer wenig Platz hat und dennoch ein großes Bild haben will, der sollte sich den HD29HST einmal ansehen.

      Der Beamer bietet eine gute Bildqualität, ist für viele Anwendungszwecke geeignet und lässt sich sehr einfach bedienen und einstellen. Die Anschlussauswahl ist gut und auch an der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern.

      Die Abzüge beim Klang sind erwartbar und keine Überraschung. Wie bei allen Beamern gilt auch hier, dass ein wirklich guter Sound nur über ein externes Soundsystem zu realisieren ist.

      Der Preis von derzeit* knapp über 1000 Euro ist für das Gesamtpaket in Ordnung. Falls für euch ein 4K-Beamer interessanter ist, dann schaut euch den Optoma UHD35 (unser Test) an. Der bietet für rund 950 Euro eine Menge Features und dürfte für Gamer mit seinen 244 Hz noch deutlich interessanter sein. Alle anderen bekommen mit dem HD29HST einen Beamer, mit dem sie in fast allen Bereichen unterwegs sein können.

      Optoma HD29HST bei uns im Shop

      *Alle Preise: Stand 10/2022

      Veröffentlicht von Eike

      Hat seine ersten Gehversuche auf dem Amiga 500 und aus Guybrush Threepwood einen mächtigen Piraten gemacht. Mittlerweile ein Fan von richtig guter Smartphone-Fotografie und demensprechend viel auf Instagram unterwegs.

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