Mit dem Wonderboom 2 bringt Ultimate Ears eine gelungene Aktualisierung des Vorgängers auf den Markt. Der kompakte Bluetooth-Lautsprecher punktet im Vergleich zum Vorgänger mit besserem Klang, längerer Akkulaufzeit und einem echten Stereo-Modus. Mit zwei Speakern wird das Klangbild deutlich aufgewertet. Der stylisch melierte Stoff und die IP67-Zertifizierung machen den Speaker zum perfekten Begleiter für den Sommer. Für 100 Euro UVP hätten wir uns allerdings USB-Typ-C und eine etwas feinere Lautstärkeabstufung am Smartphone gewünscht.
Mit minimalistischem Design, einfacher Steuerung, gutem Klang und einem schicken, aber dennoch robusten Auftreten konnten uns der Boom 3 und Megaboom 3 im Test bereits überzeugen. Der Wonderboom 2 ist deutlich kleiner und fast kugelförmig. Er soll bei den Stärken des Vorgängers ansetzen und dank IP67-Zertifizierung gleichzeitig den harten Outdoor-Alltag in der heißesten Jahreszeit ohne Schäden überstehen.
Inhalt:
- Technische Details
- Überschaubarer Lieferumfang
- Robust, wasserdicht und stylisch
- Intuitive Steuerung mit minimalistischen Tasten
- Guter Sound und Outdoor-Boost-Modus
- Längere Akkulaufzeit und Micro-USB
- Fazit: Ultimate Ears Wonderboom 2
Technische Details
Produkteigenschaften des Ultimate Ears Wonderboom 2 |
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Material | Kunststoff, Stoff |
Sound | zwei Aktivtreiber mit 40 mm Durchmesser 360°-Sound |
maximaler Schalldruck | 86 / 87 dBc (Outdoor-Boost-Modus) |
Frequenzbereich | 75 Hz bis 20 kHz |
Max. Akkulaufzeit | bis zu 13 Stunden |
Abmessungen | 104 x 95,3 x 95,3 mm |
Gewicht | 420 Gramm |
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Überschaubarer Lieferumfang
Der Wonderboom 2 ist in einem kleinen Karton verpackt. In der Verpackung befinden sich neben dem Lautsprecher noch eine äußerst kurze Kurzanleitung, der klassische Garantie-Papierkram und ein Flachband-USB-Ladekabel Typ A auf Micro-USB.
Praktisch: Ultimate Ears bildet die Funktionen des Wonderboom 2 übersichtlich an der Innenseite der Lasche zum Öffnen des Kartons ab.
Robust, wasserdicht und stylisch
Das Design des Wonderboom 2 ist sehr stark an die erste Generation angelehnt. Die netzartige Textilverkleidung hat diesmal einen stärker melierten, zweifarbigen Look. Sie ist nicht nur ziemlich stylisch, sondern besonders widerstandsfähig und reicht komplett um den Lautsprecher herum. Dadurch wird der 360°-Sound ermöglicht.
Der Bluetooth-Speaker ist in vier Farbkombinationen erhältlich: Bermuda Blue, Radical Red, Deep Space Black und Crushed Ice Grey. Falls ihr euch nicht entscheiden könnt und eurer Freundin einen Speaker schenken wollt, meine ist von Crushed Ice Grey sehr angetan. Eine fest angebrachte Stoffschlaufe befindet sich hinten an der Oberseite. An der Schlaufe ist eine blaue Gummiummantelung mit dem Ultimate Ears-Schriftzug angebracht. Sie ist natürlich nicht dafür gedacht, um den Speaker am Rucksack zu befestigen und mit laut aufgedrehter Musik – oder als was auch immer man Capital Bra bezeichnen möchte – durch die Stadt zu fahren.
Ober und Unterseite bestehen aus Kunststoff mit einer Gummibeschichtung. Den Micro-USB-Anschluss findet ihr an der Unterseite hinter einer wasserdichten Lasche. Sinnvoll: Sie lässt sich ausziehen, kann aber nicht abhandenkommen, da sie mit dem Lautsprecher verbunden ist. Insgesamt ist der Wonderboom 2 sehr stimmig und minimalistisch gestaltet. Mich erinnert er bedingt durch die beiden Lautstärketasten und die handliche Form ein bisschen an die heilige Granate aus Worms.
Die Verarbeitung des Bluetooth-Speakers ist tadellos. Alles sitzt fest und die Spaltmaße sind gleichmäßig und kaum sichtbar. Zudem macht der Speaker auch dank entsprechendem Gewicht einen robusten Eindruck. Das ist auch notwendig, da der Wonderboom 2 stoßfest ist und Stürze aus 1,5 Meter Höhe ohne Probleme überleben soll. Das klärt prompt der Falltest. Bis auf kleine Kratzer steckt der Lautsprecher einen Sturz ohne Schwierigkeiten weg.
Hinzu kommt die IP67-Zertifizierung vom Wonderboom 2. Damit ist er gegen Wasser und Staub geschützt. Und tatsächlich, im See schwimmt der Lautsprecher an der Wasseroberfläche und im Anschluss funktioniert er noch einwandfrei. Auch Sand und Schmutz aus dem Buddelkasten lassen sich einfach unter laufendem Wasserbahn abspülen.
Intuitive Steuerung mit minimalistischen Tasten
Die Steuerung des Lautsprechers funktioniert sehr simpel. Der Power-Button befindet sich vorne an der Oberseite. Der Wonderboom 2 signalisiert mittels unterschiedlichem Ton, wenn er an- oder ausgeschaltet wird. Zudem leuchtet eine strichförmige weiße LED, wenn der Speaker aktiv ist. Das Pairing startet ihr, indem ihr den dritten bzw. hinteren Knopf auf der Oberseite gedrückt haltet. Den mittleren Knopf könnt ihr kurz oder doppelt drücken, um die Wiedergabe zu pausieren bzw. einen Titel zu überspringen.
Wenn ihr den mittleren Knopf an zwei Wonderboom 2 gleichzeitig gedrückt haltet, werden sie miteinander verbunden. Dadurch wird echter Stereo-Sound möglich. Bei der ersten Generation wurde der Sound auf zwei Wonderboom lediglich komplett gespiegelt. Diesmal handelt es jedoch um einen dedizierten rechten und linken Kanal. Der rechte Lautsprecher meldet sich bei der Kopplung immer zuerst.
Die Lautstärke könnt ihr – wie unschwer zu erkennen ist – mit den beiden Tasten an der Vorderseite einstellen. Wenn ihr beide Tasten gleichzeitig drückt, wird Aufschluss für den aktuellen Batteriestand gegeben – insofern man zu identifizieren vermag, welcher gespielte Ton für welchen Akkustand steht. Die Vermutung liegt bei: Je länger der Ton, desto länger die verbleibende Akkulaufzeit.
Auf der Unterseite befindet sich noch eine Taste mit dem „Tannenbaum“. Über diese lässt sich der integrierte Outdoor-Boost-Modus aktivieren. Auch hier leuchtet die LED bei Aktivierung dauerhaft. Falls ihr zwei Wonderboom 2 miteinander gekoppelt habt, werden Änderungen der Lautstärke und beim Outdoor-Boost-Modus automatisch für beide Bluetooth-Speaker übernommen.
Übrigens lässt sich der Wonderboom 2 auch mit dem Vorgänger koppeln. In diesem Modus geben beide Speaker allerdings wieder das identische Audiosignal aus. Eine Anpassung und Steuerung via App – wie es beim Boom 3 und Megaboom 3 der Fall ist – gibt es beim Wonderboom 2 allerdings nicht.
Guter Sound und Outdoor-Boost-Modus
Der Wonderboom 2 klingt für meinen Geschmack gut und lässt sich auch richtig laut aufdrehen. Das Verhältnis aus Tiefen, Mitten und Höhen ist bei moderater Lautstärke sehr gut. Je nach Untergrund und Lautstärke kommt der Bass ebenfalls gut zur Geltung, ersetzt bei der Größe aber natürlich keinen Subwoofer. Übertreibt man es bei der Lautstärke, werden die Höhen jedoch ziemlich präsent und das Klangbild wird etwas schrill.
Überraschung: Der Mensch mit seinen zwei Ohren mag es jedoch lieber, wenn jedes Ohr mit einer eigenen Musikquelle versorgt wird. Das weiß auch UE. Deshalb macht der Bluetooth-Lautsprecher erst richtig Spaß, wenn er mit einem Geschwisterchen gekoppelt wird. Durch die Koppelung mit einem zweiten Wonderboom 2 lässt sich der Stereo-Modus aktivieren, wobei jeder Speaker einen dedizierten rechten und linken Kanal ausgibt. In diesem Fall ist dann auch wichtig, wie die Lautsprecher aufgestellt werden.
Ich habe die beiden Wonderboom 2 in unterschiedlichen Szenarien getestet. Beim Grillabend auf dem Balkon dienten sie zur leichten Hintergrundbeschallung und machten einen richtig guten Job. Das Gleiche gilt für den Einsatz im Arbeitszimmer. Hier überzeugten die BT-Speaker als Ersatz für mein altes 2.1-System am heimischen Arbeitsplatz.
Ich konnte das gute Wetter sogar nutzen und mir von den beiden Wonderboom 2 auf einem Schlauchboot Gesellschaft leisten lassen. Natürlich war ich nicht der lauteste auf dem See, aber das wollte ich auch gar nicht sein. Etwas ärgerlich: Die Lautstärkeregelung der Lautsprecher am Smartphone ist zumindest via Spotify ziemlich grob abgestuft. Es gab auf dem Boot quasi keinen Schritt zwischen „im Boot hört man kaum etwas“ und „der See hört mit“.
Etwas Abhilfe schafft da nur die Steuerung via Notebook und digitalem Schieberegler oder das Aktivieren des Outdoor-Boost-Modus. Dadurch steigt die Lautstärke etwas an und das Klangbild wird detaillierter, aber auch heller, da die Höhen stärker ausgeprägt sind. Auf dem See war das ganz praktisch, aber sicherlich dürfte der sinnvolle Einsatz des Features auch von der Musik und Umgebung abhängig sein. Bei klassischer und rockiger Musik würde ich den Modus nicht unbedingt aktiveren.
Längere Akkulaufzeit und Micro-USB
Falls dem Wonderboom 2 mal der Saft ausgeht, könnt ihr ihn via Micro-USB-Kabel laden. Ein Netzteil befindet sich jedoch nicht im Lieferumfang. Im Jahr 2019 hätte ich mir persönlich einen USB-Typ-C-Anschluss gewünscht, denn so langsam, aber sicher beginnt der Umstieg. Bei neuen Geräten ist die Lust dann nur begrenzt, wieder zu Micro-USB zurückzurudern.
Im Vergleich zum Vorgänger soll der Wonderboom 2 mit 13 Stunden drei Stunden länger durchhalten. Wir hatten zwei gekoppelte Wonderboom 2 in unserem Büro bei normaler Zimmerläutstärke für knapp 22 Stunden im Einsatz, bis ihnen die Puste ausging. Das Ganze ist natürlich auch davon abhängig, ob der Outdoor-Boost-Modus aktiviert ist und wie laut ihr letztendlich Musik hört.
Fazit: Ultimate Ears Wonderboom 2
Der Wonderboom 2 ist ein richtig guter Bluetooth-Lautsprecher und eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers. Neben dem guten Klang ist inbesondere die Kombination von zwei Speakern mit der Stereo-Funktion richtig cool. Die wertet den Klang nochmals ordentlich auf. Dadurch sind zwei Speaker sogar in der Lage, auch alte oder günstigere 2.1-Systeme am Rechner zu ersetzen.
Grillen im Park, Volleyball am Strand, musikalische Begleitung auf dem Floß oder in der Werkstatt? Der Wonderboom 2 ist staub- und wassergeschützt und überlebt auch hüfthohe Stürze ohne Probleme. Er ist damit der perfekte Outdoor-Begleiter. Dazu kommt ein cooles Design, das handliche Format und die praktische Schlaufe für Rucksäcke und Co., die ich bei einigen Großstadt-Nutzern im Sommer sicherlich verwünschen werde. Die Steuerung klappt nach Sichtung der Verpackungslasche mit etwas Routine ebenfalls einwandfrei.
Ganz günstig ist der Wonderboom 2 mit einer UVP von 100 Euro leider nicht. Ich hätte mir zum Laden zudem USB-Typ-C und bei der Smartphone-Steuerung eine etwas feinere Lautstärkeabstufung gewünscht. So ist der Grat zwischen leise und laut in der Öffentlichkeit teilweise unangenehm schmal.
Wer einen extrem mobilen und robusten Bluetooth-Lautsprecher sucht, ist mit dem Wonderboom 2 sehr gut beraten. Für etwas mehr Geld gibt es einen Dockin D Fine (Test), der einen kräftigeren Sound bietet, allerdings auch deutlich größer ausfällt. Der Boom 3 (Test) mit etwas mehr Gewicht ebenfalls eine empfehlenswerte mobile Alternative.