Ein Bastler hat eine bewährte Methode genutzt, um Valves Handheld-PC Steam Deck in ein Grafikmonster zu verwandeln.
Steam Deck: Portabilität oder FPS?
Valves Steam Deck könnte tatsächlich zum ersten Hardware-Erfolg der Firma werden. Denn erste Testberichte sind geradezu überschwänglich. Valve und AMD haben es im begrenzten Formfaktor hinbekommen, einen starken Mini-PC für das Zocken unterwegs zu bauen. Wer die PC-Gemeinde aber kennt, der weiß: Mehr FPS sind immer gut. Und so hat der YouTuber ETA Prime eine durchaus bewährte Methode genutzt, um eine externe Grafikkarte an Valves Handheld zu hängen.
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Er nutzt schlichtweg den PCIe-M.2-Steckplatz der SSD, um darüber eine biestige AMD Radeon RX 6900XT via eines ADT-Link M.2 Adapter zu betreiben. Ein externes Netzteil ist ebenfalls vonnöten sowie ein dazugehöriges Stromkabel.
Interessanterweise akzeptierte das Steam Deck im Laufe des Tests so aber nur AMD-Grafikkarten. Womöglich hat Team Red dem speziellen Custom-SoC (System on Chip) auch einfach die Zusammenarbeit mit Nvidia-GPUs verboten. Als wir vor etwa zwei Jahren dieselbe Methode anwandten, um eine externe Grafikkarte an Intel-basierte Laptops und ein Intel NUC zu hängen, liefen wiederum nur Nvidia-Modelle wirklich rund. Wenn ihr wissen wollt, wie wir dabei vorgegangen sind, dann schaut hier vorbei.
Wer aufgepasst hat, wird bemerkt haben, dass nun keine SSD mehr im Steam Deck sitzt – es muss also von der MicroSD-Karte gebootet werden. Es sei denn, ihr habt die günstige Einstiegsvariante mit 64GB-eMMC-Speicher. Dort müsste der SSD-Steckplatz frei sein. ETA Prime hat dafür aber gleich mal Windows auf dem Linux-basierten Handheld-PC installiert – was erstaunlich gut läuft. Eine Ausgabe über den Monitor des Steam Deck ist damit jedoch nicht möglich.
Zugegeben, mit dem Handheld-Charakter des Steam Deck ist es mit diesem „Upgrade“ eher vorbei. Doch wer Zuhause auf dem heimischen Fernseher zocken möchte, könnte deutlich mehr FPS herausholen. Bis zu zehn Mal mehr Bilder pro Sekunde waren so drin. The Witcher 3 und GTA 5 konnte die Kombo aus Steam-Deck und RX 6900XT in 4K60 auf den Bildschirm zaubern. In aktuelleren Titeln, wie Elden Ring oder Cyberpunk 2077, waren jedoch nur gerade so 60 Bilder in 1080p-Auflösung drin. Das dürfte an der verhältnismäßig schwachen Vierkern-CPU liegen, die im Steam Deck sitzt.
Insgesamt eine nette Spielerei, aber via Xbox Cloud Gaming könntet ihr ebenfalls in ähnlicher Qualität aufs Steam Deck streamen.
Wenn es euch der Versuch von ETA Prime aber nun angetan hat, dann wäre mein Tipp: „Einfach“ noch zusätzlich eine Backplate mit Zugangsklappe für den M.2-Slot im 3D-Drucker erstellen und die nächsten Male entspannter die Radeon 6900XT anschließen.
Was haltet ihr von der externen GPU fürs Steam Deck? Sinnlose Spielerei oder sinnvolle Erweiterung? Lasst es uns im Kommentarbereich wissen.