USB-Anschlüsse sind überall und es werden immer mehr. Nicht alle Anschlüsse sind aber gleich. Wir bringen Licht in das Wirrwarr.
Der Grundgedanke hinter USB ist ganz simpel – einstecken und loslegen. Ein universeller Anschluss halt. Leider ist die Umsetzung mit den Jahren etwas vom Weg abgekommen. Nachträgliche Namensänderungen und verwirrende Logos haben dann den Rest erledigt.
In vielen Punkten beschreibt der USB-Standard die Geschwindigkeit, mit der Daten übertragen werden. Allerdings gibt es auch einige zusätzliche Funktionen, die es nicht bei allen Versionen gibt. Zusätzlich sorgt der Type C-Anschluss noch für Verwirrung, weil sich dahinter nicht immer der neueste Anschluss verbirgt. Du siehst schon – es ist kompliziert. Fangen wir mal ganz vorne an.
USB 2.0
Wir überspringen mal die allererste Generation und kommen direkt zu dem Standard, der (aus welchem Grund auch immer) auch heute noch verwendet wird. USB 2.0 liefert bis zu 480 Megabit pro Sekunde. Das war zur Einführung im Jahr 2001 bahnbrechend, lockt aber heute niemanden mehr hinter dem Ofen vor.
USB 2.0 ist tatsächlich auch heute noch ausreichend, ist allerdings nicht zur Übertragung von großen Daten geeignet. Eine Computer-Maus, bzw. deren Funkempfänger ist auch heute noch ein gutes Anwendungsbeispiel dafür. Gleiches gilt für Drucker oder externe Mikrofone. Alles was darüber hinausgeht, sollte dann nur über schnellere Anschlüsse erfolgen.
USB 3.2: Neue Bezeichnungen für alte Standards
Du erinnerst dich noch an USB 3.0? Das gibt es nicht mehr. Zumindest nicht mehr unter dem Namen. Im Februar 2019 hat das USB-Konsortium die Namen geändert und damit viele Dinge unübersichtlicher gemacht. Die folgende Tabelle gibt dir da einen sehr guten Überblick.
Die Entwicklung von USB 3.0 |
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Ganz alte Bezeichnung | Alte Bezeichnung | Aktuelle Bezeichnung |
3.0 | 3.1 Gen 1 | 3.2 Gen 1 (5 Gbit/s) |
3.1 | 3.1 Gen 2 | 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s) |
3.2 | 3.2 Gen 2×2 (20 Gbit/s) |
Inzwischen haben einige Hersteller wie UGREEN mit ihrem Revodok Max 213 bereits damit angefangen, einfach direkt die Übertragungsgeschwindigkeiten ihrer Anschlüsse direkt auf ihre Dockingstationen zu drucken. Das ist zumindest direkter als USB 3.2 Gen 2×2.
Ein Problem bleibt aber bestehen – du kannst den reinen Bezeichnungen nicht entnehmen, ob der Anschluss nun Typ-A oder Typ-C ist. Die Versionen USB 3.2 Gen 1 und Gen 2 gibt es mit beiden Anschlüssen. Nur USB 3.2 Gen2x2 und darüber hinaus verpflichten zum Typ-C-Standard.
Einige USB-Anschlüsse an Notebooks oder PCs haben aber auch noch kleine Symbole neben ihren Ports und die geben Aufschluss über die zusätzlichen Fähigkeiten des jeweiligen Anschluss. Hier mal eine Liste mit den typischen Symbolen.
SS – USB 3.2 Gen. 1 „SuperSpeed“. Bis zu 4GBit/s Datenübertragung, ansonsten keine Besonderheiten.
SS+ oder SS10 – USB 3.2 Gen. 2 „SuperSpeed+“. Bis zu 10GBit/s theoretisch mögliche Datenübertragungsrate. Ansonsten gibt es auch hier keine Besonderheiten. Beide Anschlüsse sind auch voll abwärtskompatibel bis USB 1.0.
SS+DP oder SS10 DP – USB 3.2 Gen. 2 „SuperSpeed+“ mit DisplayPort Integration. Es hat die gleichen Spezifikationen wie das normale USB 3.2 Gen. 2, zusätzlich ermöglicht er aber auch die Übertragung von Display-Signalen via DisplayPort. Es kann also ein Monitor angeschlossen werden, der parallel auch als USB-Hub dient, mit nur einem Kabel.
Zusatz „PD“ oder Batterie-Symbol – Power Delivery. Der Standard Power Delivery kam mit USB 3.2 Gen 2 hinzu und kann je nach Ausführung und Kabel bis zu 100W übertragen. Ist der Zusatz vorhanden, ist es also möglich, entweder externe Hardware mit bis zu 100W zu versorgen oder das Notebook über den Anschluss mit Energie versorgen zu lassen. Ein Beispiel aus der Praxis: Der externe Monitor im heimischen Büro verfügt über USB 3.2 Gen 2 mit Displayport oder gar Thunderbolt 3 mit Power Delivery. Hier ist es möglich, dass der Monitor direkt als Dockingstation für ein Notebook genutzt wird, da über ein einzelnes Kabel das Notebook mit Strom versorgt wird, während es Bild, Ton und USB-Daten über das gleiche Kabel an den Monitor überträgt. Externe Peripherie bleibt dann einfach am USB-Hub des Monitors angeschlossen.
USB 4.0
Ab jetzt wird es spannend. USB 4 bietet ebenfalls wieder einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub. So sind jetzt bis zu 40 Gbit/s möglich. Zusätzlich kommen aber auch die Funktionen „DisplayPort-Alt-Mode“ und „Thunderbolt™3“ hinzu. Beide bringen diesen Standard seit seiner Einführung im Jahr 2019 massiv nach vorne.
DisplayPort-Alt-Mode beschreibt die Möglichkeit DisplayPort-Videosignale, Daten und Strom über einen Typ-C-Anschluss zu schicken – gleichzeitig. Du schließt also ein Typ-C-Kabel an den USB 4-Anschluss deines Notebooks an und kannst das Gerät darüber laden, gleichzeitig ein Bildsignal an einen externen Monitor ausgeben und noch einen integrierten Hub befeuern.
Thunderbolt 3 ist schon etwas älter – 2015, um ganz genau zu sein. Trotzdem war es seinerzeit ein Anschluss aus der Zukunft. Schon damals konnte diese Version von Typ-C Daten mit bis zu 40 Gbit/s übertragen. Ein Teil der Bandbreite ist dabei für die Videoübertragung wie zwei 5K-Monitore reserviert. Dazu kommen Daisy-Chaining (bis zu 6 Geräte) und 100W Laden.
Thunderbolt ist aus einer Zusammenarbeit von Intel und Apple entstanden. Inzwischen hat das Thunderbolt-Implementers Forum aber Thunderbolt 3 dem USB-Konsortium überlassen. Viele Fähigkeiten von USB 4 stammen entsprechend von Thunderbolt. Das ist auch der Grund, warum dieser Anschluss häufig bei Apple Silicon Macs und AMD-Notebooks zum Einsatz kommt.
Thunderbolt 4
Zuerst das Wichtigste: Jeder Thunderbolt-Anschluss ist USB-Typ-C. Nicht jeder Typ-C ist aber auch Thunderbolt. Für gewöhnlich lassen sich Thunderbolt-Ports an Notebooks, Dockingstationen und Co. durch ein Blitzsymbol identifizieren.
Den Vorgänger (Thunderbolt 3) und seine Fähigkeiten haben wir bereits im USB 4-Absatz abgearbeitet. Daher fokussieren wir uns hier jetzt auf die Unterschiede zwischen Thunderbolt 3 und 4. Es gibt wenige, aber sehr hilfreiche Änderungen.
Während die Datenübertragungsrate bei Thunderbolt 4 identisch zum Vorgänger ist (40 Gbit/s) hat Intel in der neuesten Generation die Mindestanforderungen für PCIe angehoben. Statt bisher 16 Gbit/s, sind es nun mindestens 32 Gbit/s. Das hat zur Folge, dass schnelle PCIe-Geräte wie Speicher und externe Grafik deutlich fixer Daten übertragen können.
Dazu hat Intel auch die Sicherheit des Anschlusses verbessert. Dank VT-d basiertem DMA-Schutz werden Anfragen von externen Geräten auf korrekte Zugriffsrechte überprüft. Zusätzlich kommt mit Thunderbolt 4 noch die Komfort-Funktion „Systemaktivierung aus dem Standby“. Dadurch kann ein PC zusammen mit über ein Dock angeschlossenen Peripheriegeräten aus dem Standby geweckt werden.
Zusammengefasst
USB-Anschlüsse sind ein Segen. Sie haben unzählige andere Ports abgelöst und von der Computermaus bis zur externen Grafikkarte ist heute alles USB. Dazu hat der Typ-C-Anschluss Dinge nochmals vereinfacht, weil du jetzt nicht drei Versuche brauchst, um einen USB-Stick anzuschließen.
Allerdings macht das Namens-Chaos Probleme. USB 3 und alles was daraus folgte, war und ist ein absolutes Chaos und das USB-Konsortium möchte scheinbar auch mit USB 4 Dinge nicht besser machen. Dabei wäre die Lösung doch so einfach.
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Achte beim Kauf deines nächsten Notebooks darauf, dass deine Anschlüsse deinen Anforderungen entsprechen. Beiß dich aber nicht an daran fest, dass es beispielsweise unbedingt Thunderbolt 4 sein muss, wenn das Geräte bereits USB 4 hat. So sparst du gutes Geld.
Achte lieber darauf, dass möglichst alle deine Typ-C-Anschlüsse neben USB auch PowerDelivery unterstützen. Gerade bei Notebooks ist das wichtig, weil du dir so Kabel ersparen kannst und noch mehr Geräte mit nur einem (GaN-)Netzteil laden kannst.