Der Anteil derer, die im Homeoffice arbeiten, war im Februar 2021 so hoch wie nie. Und nicht alle haben ein perfekt ausgestattetes Arbeitszimmer mit viel Platz zur Verfügung. Für diejenigen, die trotz Arbeit am Wohnzimmertisch ein zweites Display wollen, ohne sich einen riesigen Monitor hinzustellen, ist der ViewSonic VG1655 eine interessante Alternative.
ViewSonic hat verschiedene mobile Displays im Angebot. Sie reichen von 15-24“ und bieten wahlweise auch einen Touchscreen. Mein Testgerät hat ein 15,6“ Full HD-Display ohne Touch-Funktion.
Es ist also die technisch gesehen einfachste Methode, den eigenen Desktop zu erweitern. Die genauen Specs findet ihr wie immer in der ausklappbaren Tabelle.
Lieferumfang und Montage
Der Lieferumfang des ViewSonic VG1655 ist umfangreich. Neben dem Display findet ihr noch ein Netzteil, ein USB-C-Kabel, ein HDMI-Kabel und ein USB-A auf USB-C-Kabel im Karton. Dazu gibt es noch eine Schnellstartanleitung und ein kleines Putztuch. Sehr schön: Bei der Verpackung verzichtet ViewSonic weitestgehend auf Kunststoff.
Die Montage ist, wenig überraschend, sehr einfach. Display aufstellen und anschließen, fertig. Zum Anschließen stehen euch mehrere Optionen zur Verfügung. Entweder direkt über USB-C an eurem Notebook. Alternativ geht auch der Anschluss mittels HDMI am Rechner. Dann benötigt ihr aber noch das USB-A auf USB-C-Kabel für die Stromversorgung. Die dritte Möglichkeit umfasst schließlich die Nutzung des Netzteils am Display. Die Bildsignale werden dann wieder über HDMI vom Rechner übertragen.
Wann immer möglich, würde ich die direkte Verbindung über USB-C nutzen. Das sind einfach am wenigsten Kabel, die herumfliegen.
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ViewSonic VG1655 bei uns im Shop
Schlanke Rahmen, unauffälliges Design
ViewSonic beschränkt sich beim VG1655 auf das Wesentliche. Es gibt keine unnötigen Schnörkel und kaum Zierkrams. Die eigentlichen Displayrahmen sind angenehm schmal. An der unteren Seite befindet sich auf der Vorderseite eine etwa daumenbreite spiegelnde schwarze Fläche. Die beinhaltet in der Mitte den ViewSonic-Schriftzug. Mehr gibt es auf der Front nicht zu sehen.
Auf der rechten Seite gibt es eine Power-LED und auf der linken Seite die drei Anschlüssen des Monitors. Der VG1655 verfügt über 2x USB-C, 1x Mini-HDMI und einmal 3,5mm Audio-out. Über die USB-Anschlüsse könnt ihr auch problemlos euer Smartphone anschließen (sofern es das unterstützt) und so das Smartphone-Display um ein Vielfaches erweitern. Die Steuerung war zwar in meinem Fall mit einem Mate 20 Pro etwas gewöhnungsbedürftig, aber selbst leichteres Gaming war damit kein Problem.
Die Rückseite ist schlicht und unspektakulär. Auf dem Standbein aus gebürstetem Aluminium befindet sich noch ein ViewSonic-Logo und das war es. Die restliche Rückseite besteht ebenfalls aus Metall. Der VG1655 ist dadurch ziemlich robust. Die Schutzhülle wird magnetisch an ihrem Platz gehalten. Nehmt ihr sie ab, dann ist sie eine rutschfeste Unterlage für den VG1655. Das solltet ihr auf alle Fälle auch machen, weil ihr euch sonst auf empfindlichen Oberflächen Kratzer einfangen könntet.
An der Unterseite sitzen noch zwei kleine Speaker. Die sind für Zoom-Calls in Ordnung. Musik und Filme machen mit ihnen keinen Spaß. Dazu sind sie zum einen zu leise und zum anderen, da sie nach unten feuern, ist der Klang ziemlich dumpf. Nette Dreingabe, aber nichts, was Kopfhörer oder vernünftige Speaker ersetzt.
Die Verarbeitung ist gut. Es gibt keine scharfen Kanten und keine Grate, an denen ihr hängenbleiben könntet. Das Scharnier ist hochwertig gearbeitet und geht angenehm schwergängig, so dass der VG1655 immer in der gewünschten Position bleibt.
Übersichtliches Menü
Das Menü ruft ihr über einen kleinen und gut erreichbaren Joystick auf der Rückseite auf. Ihr müsst dazu an der rechten Seite hinter das Display greifen. Der Joystick reagiert prompt auf eure Eingaben und das Menü ist selbsterklärend.
Ihr habt die Wahl zwischen verschiedenen Presets, die sich im Punkt Ansichtsmodus befinden. Darunter ist ein Modus für Filme und verschiedene Presets für Games. Im Alltag habe ich die Modi allerdings alle deaktiviert gehabt. Die Standardeinstellungen reichen im Büroalltag vollkommen aus.
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Office-Display mit Pivot-Funktion
Das Wichtigste an einem Monitor ist natürlich die Qualität des Displays. Der VG1655 soll euch den Office-Alltag erleichtern und das macht er auch gut. Es ist ein mattes IPS-Panel, so dass ihr große Blickwinkel habt, ohne dass sich die Inhalte abdunkeln. Dank der Full HD-Auflösung werden Inhalte auf dem 15,6“-Display auch schön scharf dargestellt.
Das Display wird laut ViewSonic 250 cd/m² hell. Diesen Wert erreicht es im Test nicht. Wir haben den VG1655 wie alle unsere Test-Monitore mit dem Spyder 5 kalibriert.
Dabei zeigte sich, dass das Display max. 203 cd/m² hell wird. In geschlossenen Räumen reicht die Helligkeit zum Arbeiten aus. Direkte Sonneneinstrahlung solltet ihr aber nach Möglichkeit vermeiden. Da könnte es zu Schwierigkeiten kommen, die Inhalte zu erkennen. Die Ausleuchtung ist nicht ganz gleichmäßig. Zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle liegen 15%. Das hört sich jetzt nach viel an, fällt im Office-Alltag aber nur bei sehr genauem Hinsehen auf.
Die Angabe zum dynamischen Kontrast von ViewSonic könnt ihr getrost vergessen. Beim dynamischen Kontrast können Hersteller mehr oder weniger angeben, was sie wollen. Der Wert wird unter so realitätsfernen Bedingungen ermittelt, dass er nicht zu gebrauchen ist. Unser Spyder zeigt einen Kontrast von 850:1 an – ein ordentlicher Wert. Gut ist auch der Weißpunkt. Der liegt bei 6700K und damit im Rahmen dessen, was gewollt wird.
Die Farbraumabdeckung liegt bei 63% sRGB und 47% AdobeRGB. Das ist im Office-Alltag vollkommen ausreichend und langt auch noch zum Betrachten eines Films. Für Bildbearbeitung oder generell farbkritische Arbeiten ist der VG1655 aber nicht zu empfehlen.
Trotz dieser Werte ist die Farbtreue gut. Das Delta-E liegt im Mittel nach der Kalibrierung bei 1,04 und damit deutlich unter der maximal tolerierbaren Abweichung von 2. Ausreißer gibt es lediglich bei Rot- und Blautönen. Ohne Kalibrierung lag das Durchschnitts-Delta-E bei 1,12.
Den VG1655 könnt ihr übrigens auch dank der Pivot-Funktion hochkant nutzen. Das müsst ihr dann in den Anzeigeeinstellungen eures Rechners festlegen.
Der VG1655 besitzt alles in allem ein gut brauchbares Office-Display. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es erfüllt den Zweck, den es erfüllen soll.
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Fazit ViewSonic VG1655: Gelungenes Display
Was ist nun vom VG1655 zu halten? Es ist ein kleines, mobiles, Display, das euch unterwegs oder auch im Homeoffice den Desktop erweitert. Und das macht es gut.
Es ist ausreichend hell, sehr gut verarbeitet, robust und dank Pivot-Funktion flexibel einsetzbar. Einzig, dass es kein Touchdisplay hat, ist mir persönlich während des Tests negativ aufgefallen. Ich habe mich mittlerweile sehr daran gewöhnt, ein portables Display mit Touch zu nutzen. Wer die Touch-Funktion möchte, muss zu einem anderen Modell greifen.
Der größte Vorteil ist im Homeoffice aus meiner Sicht, dass es sich einfach in einer Schublade verstauen lässt und so dann nach Feierabend der Arbeitsplatz aus dem Sichtfeld verschwunden ist. So lassen sich auch im Homeoffice Arbeit und Privat rein optisch gut voneinander trennen.
ViewSonic VG1655 bei uns im Shop
*Stand: 03/2021