ViewSonic bringt mit dem VP3481 ColorPro einen spannenden Allround-Monitor mit UWQHD-Auflösung in gebogenen 34-Zoll und jeder Menge Features auf den Markt. Für derzeit 829€* bekommt ihr unter anderem einen KVM-Switch und eine Werkskalibrierung, aber eben auch Adaptive Sync und 100-Hz-Bildwiederholrate. Was der Monitor in der Praxis kann und für wen er letzten Endes geeignet ist, erfahrt ihr im Test.
Das gefällt uns
- Starker Kontrast
- Hervorragende Werkskalibrierungen mit hohen Farbgenaugkeiten im sRGB-Farbraum
- Große Kabelvielfalt wird mitgeliefert
- Viele Anschlussmöglichkeiten
- KVM-Switch
- Angenehme Krümmung (1800R)
- Gleichmäßige Ausleuchtung & Farbdarstellung
- Viele Menüoptionen
- Gute Ergonomie-Einstellungen
- Sehr schnelle reale Ansprechzeiten (ca. 8ms) reichen auch für kompetitive Shooter
- Hohe Bildwiederholrate
- Weiter Adaptive-Sync-Bereich (24 Hz -100 Hz)
Das gefällt uns nicht
- Abdeckung des professionellen AdobeRGB-Farbraums liegt nur bei 85%
- Weißpunkt etwas zu kühl
Professionelle 34-Zoll-Monitore waren eine ganze Weile lang auf teure IPS-Panele beschränkt, doch seit geraumer Zeit ändert sich daran etwas. Der ViewSonic VP3481 bietet ein kontrastreiches MVA-Panel und sogar 100Hz-Bildwiederholrate. Dazu gibt es Adaptive Sync. Die letztgenannten Features sollten gerade Gamer aufhorchen lassen. Aber für Gamer ist dieser Monitor eigentlich nicht primär gedacht. Mit einem KVM-Switch, Werkskalibrierung, 14-Bit-LUT und massig Ergonomieeinstellungen, ist das 34-Zoll-Modell der ColorPro-Reihe ein Ausstattungstraum für Bild- und Videobearbeiter. HDR-Bildsignale und eine hohe Helligkeit sind ebenfalls mit an Bord. Das coole, understatete Design spricht auch eher für den Alltagseinsatz. Bevor ich aber zu viel verrate, bekommt ihr alle weiteren nackten Zahlen in den technischen Daten.
Technische Daten des ViewSonic VP3481 |
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Paneltyp | 1800R Curved 8-Bit-MVA-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung im 21:9-Format |
Auflösung | UWQHD (3440x1440px) |
Blickwinkel | 178° horizontal / 178° vertikal |
Aktualisierungsrate | 100 Hz |
Reaktionszeit | 5 ms |
Kontrast | 3.000,00 : 1 (statisch) |
Helligkeit | 400 cd/m² |
Adaptive Synchronisation | Adaptive Sync |
Ergonomiefunktionen | neigbar von -6° bis +21°, Höhe einstellbar von 0-130mm, Schwenkwinkel horizontal 60° links/rechts |
Videoanschlüsse | 2x HDMI 2.0 1x DisplayPort 1.2 USB-C (DisplayPort 1.2 mit 60W-Ladefähigkeit) |
Sonstige Anschlüsse | USB 3.1 Type A: 2 USB 3.1 Type B-Uplink: 1 USB 3.1 Type C (Uplink mit 15W-Ladefähigkeit) USB 3.1 Type C (mit DisplayPort): 1 3.5mm Audio Out: 1 HDMI 2.0 (mit HDCP 2.2): 2 Display Port 1.2: 1 Kensington Lock |
Energieeffizienzklasse | B |
Besonderheiten | Blaulicht-Filter KVM-Switch Flimmerfrei-Technologie HDR10 100×100 VESA-Standard Zwei integrierte 5W-Lautsprecher Picture by Picture |
Abmessungen | 80,9 x 61,0 x 29,9 cm (BxHxT mit Standfuß) 80,9 x 36,6 x 10,5 (BxHxT des Bildschirms ohne Standfuß) |
Gewicht | 12,1 Kilo (mit Standfuß) 7,4 Kilo (ohne Standfuß) |
Preis | 829 Euro* |
Lieferumfang und Montage: Alles dabei und mit einem Handgriff aufgebaut
Auf dem großen Karton prangt bereits eine kleine Aufbauanleitung. Nett, aber kaum von Nöten, denn außer dem Einclippen des Standfußes müsst ihr nichts mehr machen. Das geht selbst alleine – genügend Kraft vorausgesetzt – mit einem Handgriff und ohne jegliches Werkzeug.
Das dauert alles in allem keine fünf Minuten. Da 12,1 Kilo trotzdem nicht ohne sind, solltet ihr im Zweifelsfall eine zweite Person für das erste Aufstellen eures neuen VP3481 dazu holen.
Beim restlichen Lieferumfang hat ViewSonic geklotzt und nicht gekleckert. Ich habe selten eine so umfangreiche Anzahl an Kabeln und Heftchen bei einem Monitor erlebt. Für wirklich alle Anwendungsfälle sind passende Kabel mit dabei. HDMI- und DisplayPort- genauso, wie USB-C- und USB-B-Kabel. Sogar ein Klinkenkabel für eure Kopfhörer oder Musikanlage liegt bei. Viele Hersteller geben hier oftmals nur das Nötigste hinzu. Ein dreiseitiger Kalibrierungsbericht des Monitors wartet des Weiteren im Paket auf euch. ViewSonic hat hier sogar mehrere Voreinstellungen des VP3481 kalibriert und ausgemessen. Mehr dazu unter Display.
Die Aufhängung des Monitors bringt auch gleich noch Vorbohrungen für eine 100×100 VESA-Wand/Tischhalterung mit. Da alle Anschlüsse nach unten ausgerichtet sind, gibt es bei Wandaufhängungen keine Probleme mit den Kabelverbindungen.
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ViewSonic VP3481 ColorPro bei uns im Shop
Design und Verarbeitung: Funktional und understatet
Der Standfuß des VP3481 ist auf der Oberseite mit einem grau-beigen Kunststoff überzogen und an der Unterseite mit Metall beschwert. Die Oberseite schimmert leicht metallisch, war in unserem Test aber trotzdem nicht sonderlich anfällig für Fingerabdrücke.
Nur der mittlere, kreisrunde Einlass hat mit seiner Klavierlack-Optik ein gutes Gedächtnis für Fettspuren aller Art. Mit einem Mikrofasertuch sind diese aber auch schnell wieder beseitigt. Auf ihm prangt auch ein dezentes ViewSonic-Logo.
Dezent ist auch das Stichwort, wenn es um den Rest des Monitors geht: Statt RGB-Bling-Bling und harten Kanten erwartet euch understatetes Design, bei dem das Standbein noch am auffälligsten daherkommt. Dank einer Aussparung könnt ihr eure Kabel in ihm rudimentär organisieren.
Somit könnt ihr dem Kabelsalat auf dem Schreibtisch vorbeugen. Die beige-graue Metalloptik ist Geschmackssache, steht im Normalfall aber auch zur Wand gerichtet. Auf der Vorderseite findet ihr anthrazites und leicht angerautes Plastik. Der oben angebrachte Griff des Standfußes ist gut dimensioniert und erleichtert den kurzen Transport des Monitors – zum Beispiel von einem Schreibtisch zum anderen – ungemein.
Die Stabilität des Monitors ist ebenfalls sehr gut: Selbst bei heftigerem Wackeln am Schreibtisch bleibt der Bildschirm ruhig und wippt nur leicht mit. Der Fußabdruck des Standfußes ist dafür aber sehr groß geraten. Dank seiner flachen Form lässt er sich allerdings auch als Ablagefläche nutzen.
Auf der Vorderseite erwartet euch am unteren Rand ein Kunststoff-Finish, welches an Metall erinnern soll. Optisch mach das ordentlich was her, erinnert euch aber ebenfalls gerne an den Fettgehalt eurer Haut. In der Mitte sitzt ein weiteres dezentes ViewSonic-Logo. Da dieses sehr dunkel gehalten ist, seht ihr es meist nur bei direktem Lichteinfall. Die Bildschirmränder an den Seiten und oben sind angenehm schmal dimensioniert und halten die Größe des VP3481 im wortwörtlichen Rahmen.
Auf der Rückseite findet ihr erneut einen anthrazitfarbenen Kunststoff vor, der erfreulich unanfällig für Fingerabdrücke ist. ViewSonic verpasst dem VP3481 keinerlei Extravaganzen, lediglich ein größeres ViewSonic-Logo schmückt die Rückseite noch.
Das Design des ViewSonic VP3481 gefällt mir mit seinem minimalistischen Ansatz sehr gut, denn es hebt sich in seiner Schlichtheit von verspielteren Gaming-Konkurrenten deutlich ab. Dass er sich vor diesen dennoch nicht verstecken muss, erfahrt ihr unter Gaming. Auch die Verarbeitung überzeugt vollauf: Standfuß und Monitor sind passgenau gefertigt, ausufernde Spaltmaße such ihr vergebens. Selbst bei heftigeren Tipporgien knarzt nichts am Monitor. Die verwendeten Materialen wirken zudem durchgehend hochwertig.
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Ergonomiefunktionen: Will hoch hinaus
Auch hier fährt ViewSonic voll auf. Denn die Höhenverstellung kann den VP3481 in luftige Höhen emporheben. Mit 13cm erhaltet ihr einen guten Einstellbereich zwischen hoch und niedrig.
Wobei selbst die niedrigste Einstellung für kleinere Personen womöglich etwas zu hoch sein könnte. Die höchste Einstellung kann hingegen selbst sehr große Menschen mit einer angenehmen Sitzposition versorgen.
Dafür sind die Neigungswinkel mit -6 bis 21 Grad ausgesprochen weit und bügeln die hohe Minimalhöhe teilweise wieder aus. Auch der Schwenkwinkel ist mit 60 Grad nach links oder rechts weit genug geraten, um den Standfuß auch auf Eckschreibtischen Bequem zu platzieren.
Somit solltet ihr mit dem VP3481 für fast jede Sitzposition die richtige Einstellung finden. Euer Rücken wird es euch danken. Gerade bei Monitoren ohne Höhenverstellung bekommt man durch das permanente nach unten gucken schnell Nackenschmerzen. Nur horizontal müsst ihr auf eine Verstellbarkeit verzichten, was bei einem UltraWide-Monitor aber durchaus Sinn ergibt.
Anschlüsse: Vollausstattung mit KVM-Switch und USB-C
Wie eingangs erwähnt, bringt der ViewSonic VP3481 bereits alle Kabel mit, um jeden verfügbaren Anschluss zu nutzen. So könnt ihr den ViewSonic VP3481 natürlich via den beigelegten HDMI-2.0- oder DisplayPort-1.2-Kabeln verbinden. Dasselbe gilt aber auch für den Betrieb via USB-C-Kabel. Dieses könnt ihr auch als Uplink nutzen, um die USB-A-Anschlüsse des Monitors zu aktivieren. Falls ihr keinen USB-C-Anschluss parat haben solltet, dann liegt hierfür aber auch noch ein USB-B-Kabel bei.
Der interessanteste Anwendungsfall für Notebook-Nutzer dürfte der Anschluss via USB-C-Kabel sein. Denn Bild- und Ladefunktion laufen dann beide über ebenjenen den USB-C-Port. Ein richtig cooles Feature, welches euch Kabelsalat erspart und schlichtweg cool aussieht.
Dank eines KVM-Switch könnt ihr eure Maus und Tastatur an den Bildschirm hängen und alle angeschlossenen PCs mit den gleichen Geräten steuern. Das erleichtert die Arbeit mit mehreren Computern ungemein. Für eure Kopfhörer ist auch noch ein 3,5mm-Klinkenanschluss verbaut.
Einziges Manko ist für mich die Zugänglichkeit der USB-Ports. Denn sie sitzen allesamt neben den Videoeingängen in einer Einbuchtung auf der Rückseite und nach unten gerichtet. Eine Platzierung an der Seite des Monitors wäre hier für ein schnelles An- und Abstecken von Geräten entspannter gewesen. Wenn ihr aber sowieso eure Maus und Tastatur verbindet und dann nicht mehr wechselt, fällt das nicht groß ins Gewicht.
ViewSonic hat auch noch an eine Vorrichtung für ein Kensington-Schloss gedacht. Damit könnt ihr euren VP3481 im Büro oder auf LAN-Parties sichern.
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Menü: Übersichtlich und umfangreich – mit minimalem Verbesserungspotenzial bei der Bedienung
Das Menü des ViewSonic VP3481 ist dank Schnellwahltasten und angenehmer Ordnerstruktur insgesamt schön übersichtlich. Gesteuert wird es über sechs Tasten an der rechten Unterseite des Monitors. Die am weitesten rechts liegende fungiert hierbei als An-Aus-Knopf.
Mit einem Druck auf eine der vier linken Tasten öffnet sich ein Schnellwahl-Menü. Über dieses könnt ihr entweder die Bildvoreinstellungen wählen, Kontrast und Helligkeit regulieren oder die Eingabequelle wechseln. Auch der Weg ins tiefergehende Hauptmenü ist hierüber möglich. Auf eine Joystick-Bedienung müsst ihr aber verzichten, denn zum Umschalten werden die nebeneinander angeordneten Pfeiltasten genutzt. Die jeweilige Funktion der Tasten wird euch immer direkt über ihnen angezeigt. Das Menü ist sehr intuitiv aufgebaut, was das Navigieren schnell von der Hand gehen lässt.
Das Hauptmenü wird dem professionellen Anspruch des VP3481 mehr als gerecht: Denn hierüber könnt ihr nicht nur die Maximallautstärke und Zusatzoptionen der Lautsprecher ändern, sondern noch aus vielen weiteren Ansichtsmodi wählen. Mit dabei sind etwa Modi für Designer, Fotografen oder speziell für Mac-Nutzer. In den Farbeinstellungen bieten sich euch darüber hinaus unzählige Optionen zur Feinjustierung des Monitors. In der „manuellen Bildanpassung“ könnt ihr außerdem noch die Bildschärfe beeinflussen und – wichtig für Gamer – die Ansprechzeit sowie FreeSync. Hier solltet ihr als Ansprechzeit „Ultraschnell“ nehmen und die adaptive Bildratensynchronisierung unbedingt aktivieren. Ohne aktives FreeSync wurde mir die Option zur Wahl der 100-Hz-Bildwiederholrate zum Beispiel nicht in Windows angezeigt.
Den praktischen Bild-in-Bild-Modus findet ihr übrigens etwas versteckt unter „Menü-Einstellungen“ und „Mehrfachbilder“.
In den Menüeinstellungen könnt ihr noch verschiedene Standards für eure Videoausgänge festlegen sowie bis zu drei Benutzerprofile anlegen, um bei Bedarf schnell umzuschalten. Auch einen augenschonenden Modus hat der ColorPro-Monitor selbstverständlich mit an Bord. Diesen aktiviert ihr einfach indem ihr die Taste links neben dem An-Aus-Knopf drückt.
Die Optionsvielfalt des Menüs ist wirklich beeindruckend und dank der Tastenbeschriftung geht auch die Navigation nach kurzer Zeit problemlos vonstatten. Eine Joystick-Steuerung wäre meiner Meinung nach noch etwas intuitiver gewesen – aber das ist Kritik auf hohem Niveau.
Display: Hohe Helligkeit, gute Werkskalibrierung und ausgezeichneter Kontrast
Nun zum Prunkstück des ViewSonic VP3481: Denn das MVA-Panel des ColorPro-Monitors soll sogar höchsten Ansprüchen genügen. Im Vergleich zu IPS-Panelen sind VA-Modelle aber leicht benachteiligt, was die Blickwinkel angeht. Dafür bieten sie allerdings einen etwa dreifach höheren Kontrast. Das ist gerade für den Medien- oder Filmkonsum ideal.
Dank des mitgelieferten Kalibrierungsberichts wissen wir bereits, um die vermeintlich hohe Farbgenauigkeit der vier Voreinstellungen „sRGB“, „EBU“, „SMTPE-C“ und „REC 709“. ViewSonic ist besonders stolz auf die Sorgfalt, die jedem einzelnen VP3481 zu Teil wird. Denn die Kalibrierung gleich mehrerer Profile ist selbst bei Profimonitoren nicht selbstverständlich und mit einigem Zeitaufwand verbunden.
Ob ViewSonics Angaben der Realität entsprechen, haben wir mit unserem Spyder X Elite nachgemessen. Mit der Software „Colorbration+“ könnt ihr übrigens eine noch genauere Hardware-Kalibrierung des VP3481 mit den gängigen Einmessgeräten vornehmen. Messtechnisch machte das zumindest für unseren Spyder allerdings keinen Unterschied.
Unser Kolorimeter misst bei der Farbraumabdeckung starke Werte: 100% sRGB, 85% AdobeRGB und 90% DCI-P3 qualifizieren den ViewSonic für die Bildbearbeitung im vielgenutzten sRGB-Farbraum.
Auf einem derart breiten 34-Zoll-Bildschirm ist für eine akkurate Bildbearbeitung auch die Farbhomogenität des Displays enorm wichtig: Farben müssen über den gesamten Bildschirm gleichmäßig wiedergegeben werden, damit es in den resultierenden Fotos oder Videos nicht zu Farbverschiebungen kommt. Auch die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist essenziell, um dunkle und helle Bereiche in Medien auf dem gesamten Bildschirm bearbeiten zu können.
In beiden Disziplinen liefert der VP3481 voll ab, denn sowohl die Farben als auch Ausleuchtung sind auf einem verdammt hohen Niveau. Selbst in unterschiedlichen Helligkeitsstufen bleiben beide Werte sehr konstant. Eine Ausleuchtungsabweichung von unter 10% ist bereits für viele Monitore unerreichbar, der ColorPro unterbietet das hingegen spielend. Auch der Delta-E-Wert der Farben weicht am unteren Bildschirmrand nur minimal von der Bildmitte ab. Zwar ist die Abweichung bei hundert-prozentiger-Helligkeit unten links etwas höher, doch der ViewSonic-Monitor wird so hell, dass man die maximale Helligkeit nur in sehr hellen Räumen nutzen sollte. Durchschnittlich beträgt sie 399,99 nits – und legt damit eine Punktlandung des angegebenen Wertes von ViewSonic hin. Zusammen mit der matten Bildschirmbeschichtung haben Spiegelungen kaum Chancen.
Mit seinem weiten Formfaktor und der großen Displayfläche eignet sich der ColorPro-Monitor übrigens auch prima für die Videobearbeitung im vielgenutzten .Rec709-Farbraum, denn nebeneinander angezeigte Schnittbilder werden gleichmäßig abgebildet.
Die versprochene werkseitige Farbtreue haben wir natürlich ebenfalls nachgemessen. Sie liegt in allen vier kalibrierten Modi bei einer Abweichung des Delta-E-Werts von etwa 2. Das ist im Rahmen der gewünschten Genauigkeit, aber mehr als ViewSonic versprochen hat. Während ViewSonic nämlich 32 Standardfarben eingemessen hat, werden in diesem Test vom SpyderX 48 verwendet, was den Unterschied erklären könnte. Mit einer zusätzlichen Kalibrierung konnten wir die Delta-E-Abweichung auf hervorragende 0,75 drücken. Egal, ob ihr aber nun nachkalibriert oder nicht, mit dem ViewSonic VP3481 solltet ihr bereits in der Werkseinstellung gute Ergebnisse erzielen können.
Lediglich der Weißpunkt bereitete uns leichte Kopfschmerzen, denn der angestrebte Wert von 6500K wurde vom ViewSonic-Monitor nicht erreicht. Mit 7000K-7400K war er deutlich zu kühl eingestellt. Da sich der Weißpunkt und die damit verbundene Farbtemperatur mit der Zeit verschieben können, deutet dies auf eine schon länger zurückliegende Werkskalibrierung unseres Testgerätes hin. Der wichtige Gamma-Wert von 2.2 wurde im sRGB-Modus hingegen fast perfekt getroffen.
Der Vorteil eines MVA-Panels ist – wie eingangs angesprochen – der hervorragende Kontrast. Der ViewSonic ColorPro bildet hier keine Ausnahme.
Gemessen haben wir in der Spitze 3180:1 bei 100% Displayhelligkeit. Mit angenehmeren 25% beträgt sie ebenfalls noch sehr gute 2520:1. Bei dieser Einstellung leuchtet der Monitor noch mit guten 111 Nits. Somit bekommt ihr einen zweieinhalb bis drei Mal höheren Kontrastwert, als mit einem IPS-Panel. Schaut ihr gerne Filmklassiker auf eurem Monitor, dann werdet ihr mit dem 21:9-Format also auch in kontrastreichen Szenen eure Freude haben.
Die meisten Hollywood-Filme sind oftmals in ultraweiten Formaten gedreht, weswegen ihr hier meist die gesamte Bildfläche des VP3481 ausnutzen könnt. Klassiker wie etwa „2001 – A Space Odyssey“ oder „Star Wars“ kommen zusammen mit dem tollen Kontrast richtig zur Geltung, da dunkle Szenen schlichtweg detailreicher und atmosphärischer wirken. Fast alle anderen derzeit erhältlichen Paneltypen können hier einfach nicht mithalten. Wollt ihr das ultimative Kinoschwarz, dann bleiben als Steigerungsform nur OLED-Screens. Die haben es allerdings noch nicht in bezahlbare Consumer-Monitore geschafft und kämpfen zudem mit einer Einbrennproblematik bei statischen Bildern.
Trotz seines 8-Bit-Panels kann beim 34-Zoller HDR-Inhalte darstellen verzichten. Die Option hierfür könnt ihr unter „Manuelle Bildeinstellungen“ aktivieren. Allerdings ist sie nur ohne FreeSync nutzbar und schließt damit auch den Betrieb im 100Hz-Modus aus.
Sehr angenehm ist die Krümmung des Bildschirms von 1800R. Im normalen Alltagsbetrieb werdet ihr sie kaum bemerken und stattdessen noch tiefer ins Spiel- und Filmgeschehen eintauchen. Dabei kommt sie auch noch den Blickwinkeln zugute. Denn während VA-Panele ansonsten weniger gute Blickwinkel als IPS-Bildschirme haben, kaschiert der ViewSonic-Monitor dies durch seine leichte Krümmung. Zumindest dann, wenn ihr zentral vor dem Bildschirm sitzt. Eure Kollegen neben euch, werden Farben auf dem Bildschirm allerdings nicht so wahrnehmen wie ihr.
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ViewSonic VP3481 ColorPro bei uns im Shop
Gaming kann er auch: Und das verdammt gut!
Dank Adaptive Sync und 100Hz Bildwiederholrate bringt der ViewSonic VP3481 sehr gute Voraussetzungen mit, um zwischendurch auch auf ihm Zocken zu können. ViewSonic spricht im eigenen Marketingmaterial immerhin auch von Game-Designern als Zielgruppe. Viele Konkurrenten bieten nur einen eingeschränkten FreeSync-Bereich zwischen 48 und 100 Hz. Der VP3481 kann hingegen im Bereich von 24 Hz und 100 Hz seine Bildwiederholrate an die FPS eurer Grafikkarte anpassen. Gerade in Games, die nur mit 30-40 Bildern laufen, werden euch so nervige Bildreißer erspart (looking at you Cyberpunk 2077). Ein angenehm flüssiges Gameplay ist die Folge.
Ein weiteres Highlight ist die verdammt schnelle Reaktionszeit des ColorPro-Monitors: Stellt ihr die Ansprechzeit im Menüpunkt „Manuelle Anpassung“ auf „Ultraschnell“ bekommt ihr Schaltzeiten, die man normalerweise von einem Gaming-Monitor erwartet. Etwa 8ms dauert ein Bildwechsel in Ultraschnell, gemessen von den Kollegen von PRAD. Dieser reale Latenzwert – nicht zu verwechseln mit dem Marketingwert von 1ms auf der Verpackung vieler Gaming-Monitore – sollte selbst ambitionierten Gamern genügen.
Durch seine Größe und die angenehme Krümmung erhaltet ihr in Spielen ein richtig immersives Erlebnis. Bei Rollenspielen profitiert ihr voll von der gewonnenen Übersicht, um zum Beispiel in Cyberpunk 2077 in die düstere Sci-Fi-Metropole Night City einzutauchen. Auch bei Shootern, wie Fortnite, Apex Legends oder CS:GO, könnt ihr von der zusätzlichen Übersicht und der flüssigen Bildrate profitieren, um am Ende mit mehr Kills dazustehen. Wollt ihr aber wirklich kompetitiv Gaming betreiben, dann würde ich euch ein Modell mit 144Hz oder sogar noch höherer Bildwiederholrate empfehlen. Für alle anderen reicht aber auch die Kombination aus schnellem Ansprechen und 100 Hz, wie sie eben der VP3481 bietet.
Solide Soundkulisse – für einen Monitor
Vor diesem Teil des Tests graut es mich normalerweise, denn die meisten Monitore haben Lautsprecher verbaut, die schlichtweg schrecklich klingen.
Der ViewSonic VP3481 kommt hingegen mit zwei 5-Watt-Lautsprechern daher. Das ist bereits eine ordentliche Größe und deutlich besser als viele seiner Konkurrenten. Cineastisch werden Filme oder Serien damit nicht dargestellt, aber selbst ein leichtes Bassfundament ist erhörbar. Außerdem verzerren die Lautsprecher selbst bei 100%-Lautstärke kaum.
Dank des breiten Formfaktors erhaltet ihr sogar ein angenehmes Stereobild, in dem sich einzelne Instrumente oder Stimmen gut orten lassen. Gerade Mitten gibt der VP3481 gut und differenziert wieder. Höhenlastige Musik klingt in Ordnung, wird Audio-Enthusiasten aber kaum zufriedenstellen. Diese schließen also besser weiterhin eine externe Anlage oder Kopfhörer an. Die eingebauten Lautsprecher sind – für einen Monitor – dennoch auf einem sehr hohen Niveau.
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Fazit ViewSonic VP3481: Der ultimative Allrounder
Der ViewSonic VP3481 hat mich im Test überzeugt. Die Kalibrierung entspricht fast vollends den Versprechungen von ViewSonic, der Lieferumfang ist sehr umfangreich und die dezent gekrümmte Arbeitsfläche auf 34-Zoll perfekt für Multi-Tasking.
Die hervorragende Farbtreue und das umfangreiche Menü richten sich vor allem an professionelle Anwender. Der KVM-Switch erleichtert die Arbeit mit mehreren Rechnern an einem Monitor und dank USB-C-Power-Delivery könnt ihr euren Laptop über ein Kabel mit Bild und Strom versorgen.
Selbstverständlich ist die Optik eines Monitors immer Geschmackssache, doch mir gefällt das eher minimalistische Design gut. Der VP3481 hat keine übermäßigen optischen Spielereien, sondern ist „nur“ ein sehr gut verarbeiteter Monitor mit vielen Ergonomiefunktionen.
Gamer werden ebenfalls mit Features wie Adaptive-Sync und dem 100Hz-Panel bedient. Die hohe Adaptive-Sync-Bandbreite ist zudem ein echtes Plus und hebt den ViewSonic-Monitor auch von vielen Konkurrenten ab. Für wen lohnt sich der Bildschirm dann? Wollt ihr gerne kreatives Arbeiten und gelegentliches Zocken an einem Gerät kombinieren? RGB-Bling-Bling oder peinliche Akzente sind nicht euer Ding? Dann schaut euch den ViewSonic VP3481 auf jeden Fall genauer an.