WD Blue 500GB SSD im Test: Gelungener SSD-Einstieg?

      WD Blue 500GB SSD im Test: Gelungener SSD-Einstieg?

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      Western Digital, mittlerweile nur noch kurz WD genannt, war ein Spätzünder im SSD-Bereich. Erst kürzlich hat man seine erste eigene SSD Serie, die WD Blue SSDs, vorgestellt. Auf dem Markt waren sie dann schnell und so hat auch schon ein Testexemplar den Weg in unsere Redaktion gefunden und muss nun zeigen, was sie kann.

      Ein wenig zum Hintergrund des Einstiegs von WD in den SSD Markt: Vor einigen Monaten übernahm WD SanDisk und damit auch einiges an Know How in Sachen SSD-Speicher. Die neuen WD Blue SSDs basieren daher auch auf der SanDisk X400 SSD, die Anfang des Jahres auf den Markt kam. Hier und da hat man natürlich noch etwas geschraubt, was vor allem in sogenanntem Over-Provisioning mündete. Dadurch sollen die WD Blue SSDs deutlich länger durchhalten, je nach Modell soll die MTTF – also die durchschnittliche, erwartete Betriebszeit bis zum Ausfall – bei 1,75 Millionen Betriebsstunden liegen. Das sind über 500 Jahre, wenn die SSD pro Tag acht Stunden läuft. Die Gesamtleistung soll bis zu 400TBW beim 1 und 1,6TB Modell betragen, während das kleinere 500GB Modell bis zu 200TB Daten schreiben können soll. Im Vergleich zur Konkurrenz sehr hohe Werte, die für eine lange Lebensdauer sprechen.

      Da ich euch aber nicht warten lassen möchte, bis die 1,75 Millionen Stunden oder 200 Terrabyte Daten erreicht sind, muss ich mich im Test auf die Leistungsdaten konzentrieren.

      Schauen wir aber erstmal in den Karton. Neben der SSD in Antistatik-Folie ist nichts enthalten. Keine Zettel mit Hinweisen, keine Informationen zu Software, keine Abstandshalter. Etwas mager also, Informationen zu eventuell vorhandener Software etc. muss man sich selbst suchen. Andere Hersteller legen zumindest einen Zettel mit einer URL bei, unter der man dann alles findet.

      Wer nun wie ich auf der Suche sein sollte, findet die WD SSD Dashboard Software ganz einfach unter diesem Link.

      Ansonsten ist die SSD eben das, was man so kennt: ein Gehäuse im 2,5“ 7mm Formfaktor mit SATA Anschluss. Das Gehäuse besteht aus Metall, die obere Abdeckung aus Kunststoff, die Verarbeitung ist gut. Mehr zu sehen gibt’s dann auch schon nicht mehr. Alternativ zum 2,5″ Modell gibt es auch noch M.2 SATA Modelle.

      WD SSD Dashboard

      Wie schon erwähnt gibt eine passende Software zur SSD. Die dient vor allem der Wartung der SSD, informiert bei Firmware-Updates und lässt diverse Parameter wie eine regelmäßige Ausführung des TRIM Befehls anpassen. Letzteres ist nicht mehr unbedingt nötig, da Windows und auch MacOS dies selbständig regeln.

      Auch erhält man hier viele Informationen zum Status der SSD wie der Laufzeit, der bisher geschriebenen Daten, und so weiter. Wer seine WD Blue SSD weitergeben möchte, kann über das Dashboard auch kurzerhand einen bootfähigen USB-Stick erstellen, um einen Secure-Erase durchzuführen. Dabei werden alle Daten auf der SSD unwiderruflich gelöscht – auch eine Datenwiederherstellung klappt dann in der Regel nicht mehr.

      Leistung

      Also auf zum wichtigsten, der Leistung. Getestet habe ich wie immer mit verschiedenen Tools wie HDTune Pro, Crystal Disk Mark, ASSSD Mark und ATTO. Aber auch ein Szenario aus der „echten Welt“ musste her – die Schreib- und Leseraten beim Kopieren von mehreren großen und vielen kleinen Dateien.

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      Unser Testsystem für die Ermittlung der Werte:

      HDTune Pro

      HDTune testet allerlei Parameter, aber führt auch einen klassischen Read/Write Benchmark durch. Die Besonderheit gegenüber den anderen Tools ist, dass HDTune die Tests auf der kompletten SSD durchführt, während die anderen lediglich einen kleinen Teil der Module testen. Dadurch ergeben sich sehr zuverlässige Werte für den Alltag, denn das Betriebssystem legt die Daten in der Regel nicht schön der Reihe nach ab, sondern dort wo gerade Platz ist.

      Die Ergebnisse sind soweit gut, aber nicht überragend. Auch die Reaktions- und Zugriffszeiten liegen im guten Mittelfeld. Was allerdings auffällt ist der Abfall auf gut 300MB/s nach etwa 30GB. Ein ähnliches Verhalten zeigte auch schon die Kingston UV400 Serie, dort allerdings deutlich drastischer.

      Crystal Disk und AS SSD Mark

      Die wohl bekanntesten Benchmarks. Beide messen ähnlich, viele Hersteller optimieren die Laufwerke auf diese Benchmarks hin, um besser abzuschneiden. Ob auch WD das tut lasse ich dahingestellt, denn ich weiß es nicht und möchte auch nichts unterstellen. Die Werte sind auf jeden Fall gut und decken sich auch mit den Ergebnissen aus anderen Tests.

      ATTO Disk Benchmark

      Auch eines der Urgesteine, wenn auch einer der einfachsten Tests. Einfache Lese/Schreibtests mittels Testdatei, die auf dem Laufwerk geparkt wird. Umso größer die Datei, desto besser die Performance. Insgesamt auch hier vernünftige Werte.

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      Kopierleistung

      Die Leistung beim einfachen Kopieren von Daten ist stark von der Dateigröße abhängig. Im Kopier-Benchmark werden daher verschiedene Dateien innerhalb der SSD kopiert um die Kopierleistung des Laufwerks zu messen.

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      Im Vergleich mit anderen Modellen liegt die WD Blue zum Teil deutlich vorn. Selbst die 2TB große Samsung SSD 850 EVO kann die WD Blue hinter sich lassen.

      Was im Test auch auffällt, ist dass es keine Geschwindigkeitseinbußen durch langsame Module oder ähnliches gibt. Wer sich an den Test zur Kingston UV400 erinnert, weiß vielleicht auch noch, dass diese das Problem hat dass die Schreibraten deutlich einbrechen, sobald der schnelle Cache erschöpft ist. Die WD Blue kann die Geschwindigkeit dagegen längere Zeit konstant halten. Einbrüche gibt es auch, allerdings bei weitem nicht so signifikant.

      Fazit

      Im direkten Vergleich schlägt sich die WD Blue mit 500GB durchaus gut. Sie kann in einigen Tests die Konkurrenz hinter sich lassen und soll dabei noch eine extrem lange Lebensdauer bieten. Wirkliche Schwächen zeigt sie im Test nicht, abgesehen vom sehr mageren Lieferumfang.

      Preislich liegt die WD Blue mit derzeit 144,99 Euro für das getestete 500GB Modell im Mittelfeld, hier muss also jeder für sich entscheiden, ob die Mehrleistung den Aufpreis wert ist. Selbst die noch einmal teurere Samsung 850 EVO konnte die WD Blue noch überholen. Wie immer bleibt aber auch abzuwarten, wie sich der Marktpreis auf Dauer einpendelt.

      Wer also eine solide Mittelklasse SSD mit langer Lebensdauer sucht, kann bedenkenlos zur WD Blue greifen. Mehr Performance gibt es dann erst mit den diversen Pro-Modellen der Konkurrenz, die auch entsprechend teurer sind.

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