Mit der immer weiter steigenden Datenmenge, die wir jeden Tag so generieren, steigt auch der Bedarf an Speicher dafür. Egal, ob Urlaubsfotos oder Videos vom schlafenden Haustier – die meisten von euch nutzen sicher mindestens eine externe Festplatte um Daten auszulagern, einige aber bestimmt auch einen Netzwerkspeicher, um die Daten zu sichern. Hier kommt dann oft die Frage auf: Welche Festplatten sollte man dafür nutzen und warum?
WD war einer der ersten Hersteller, die mit der WD RED Serie eine gesonderte Produktreihe für Netzwerkspeicher, sogenannte Network Attached Storage oder kurz NAS vorgestellt haben. Der Vorteil in diesen spezialisierten HDDs ist, dass sie für die Ansprüche eines solchen Speichers konzipiert und optimiert wurden. Während eine normale HDD günstiger ist, zeigen sich bei Dauerbetrieb schnell Ausfallerscheinungen, während die NAS-HDD diese Belastung problemlos wegsteckt.
Welche HDD ist die richtige?
HDD ist nicht gleich HDD und so gibt es verschiedene Techniken die zum Einsatz kommen. Je nach Einsatzzweck kann also die eine Serie besser sein als die andere. Dafür muss zunächst einmal klar sein, wofür die Festplatte bzw. am Ende das NAS eingesetzt werden soll.
CMR vs. SMR?
Kurzer technischer Exkurs zu Schreibtechniken der verschiedenen HDDs. Wer sich ein bisschen mit der Thematik beschäftigt hat, mag vielleicht mal über die Abkürzungen CMR und SMR gestolpert sein. Dahinter verbergen sich die Begriffe „Shingled Magnetic Recording“ und „Conventional Magnetic Recording“ – wobei CMR eigentlich PMR ist und für „Perpendicular Magnet Recording“ steht. Alles etwas verwirrend 😉.
WD Red Speicher bei NBB
Wichtig ist dieser Unterschied, da sich Festplatten mit SMR-Technik primär für einfache Speicherlösungen eignen und nicht für Systeme, die häufig unter (starker) Schreiblast stehen. Bei SMR-HDDs werden Daten nämlich in „Schindeln“ nebeneinander auf den Datenträger geschrieben. Dabei überlappen sich Teile der Daten auf der Magnetscheibe, was es nötig macht, diese Daten im Zweifel noch einmal neu zu schreiben. Das macht Schreibvorgänge unter Umständen langsamer, gerade wenn größere Datenmengen am Stück geschrieben werden. Für Speicher, die unter hoher Last stehen, kann das also problematisch werden, wenn der für den Vorgang nötige Schreib-Cache erschöpft ist.
Der Vorteil an SMR-HDDs ist allerdings, dass dadurch sehr hohe Datendichten zu einem vergleichsweise günstigen Preis möglich sind. Wer sein NAS also vor allem als großen Speicher für Fotos und Videos ansieht kann problemlos zu SMR greifen und sollte von den Einschränkungen nichts bemerken.
Schwieriger wird es aber, wenn das NAS mehr erledigen soll. Gerade in der Kreativbranche nutzen viele ein NAS als direkten Speicher für Rohdaten und fertige Projekte. Es erfolgen also viele Zugriffe auf das System, oft auch von mehreren Nutzern Parallel. Hier kommt SMR dann schnell an seine Grenzen und es sollten eher CMR Modelle eingesetzt werden.
WD Red vs. Plus vs. Pro
WD hat daher die Red Serie in verschiedene Modellreihen aufgeteilt, die sich an verschiedene Nutzer richten:
WD Red | WD Red Plus | WD Red Pro | WD Red SA500 |
Homeoffices und kleine Büros | Kleinere bis mittlere Betriebe | Große Betriebe und intensive Workloads | SSD-Cache für häufig genutzte Daten |
3,5 Zoll
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3,5 und 2,5 Zoll (Nur 1 TB in 2,5 Zoll) |
3,5 Zoll
|
2,5 Zoll und M.2 |
SMR | CMR | CMR | CMR |
Bis 180 MB/s | Bis 215 MB/s | Bis 272 MB/s | Bis 560 MB/s |
Bis 6 TB | Bis 14 TB | Bis 18 TB | Bis 4 TB |
Die Namen geben also schon Aufschluss darüber, für wen sich die verschiedenen Modellreihen eignen.
Nutzt ihr ein NAS also vor allem Privat als zentralen Datenspeicher sind die „normalen“ WD Red absolut ausreichend. Lediglich bei mehr als 6TB Kapazität pro HDD müsst ihr zwangsläufig zu den WD Red Plus greifen.
Gleiches gilt bei höherer Last, beispielsweise durch eine hohe Anzahl an Nutzer oder bei einer hohen Anzahl an Festplatten. Sehr große NAS mit mehr als 8 HDDs sollten unbedingt mit WD Red Plus oder Pro bestückt werden. Denn erst ab der Plus Reihe ist „3D Active Balance Plus“ mit an Bord, das für reduzierte Vibrationen im Betrieb sorgt. Andernfalls könnte es durch die Masse an HDDs und deren Vibrationen zu Performance-Problemen oder schnellerem Altern der HDDs kommen.
WD Red Speicher bei NBB
Wer das Maximum an Performance herausholen will oder muss, sollte einen Blick auf die WD Red SA500 werfen. Dabei handelt es sich um NAS-Optimierte SSDs, die sich perfekt für einen Schreib-Lese-Cache eignen. Häufig benötigte Daten liegen dann in diesem Cache und können schneller abgerufen werden. Die WD Red SA500 ist außerdem als M.2 und 2.5″ SSD verfügbar.
Zusammengefasst
Viel falsch machen könnt ihr beim Kauf der richtigen NAS-HDD eigentlich nicht. Achtet darauf, euch vorher im Klaren zu sein, was ihr mit eurem NAS anstellen wollt. Für die meisten Heimanwendungen dürften bereits die „normalen“ WD Red locker ausreichen. Für mehr Performance kann ein SSD Cache aus WD Red SA500 SSDs vorgeschaltet werden oder auch direkt ein Upgrade auf die Plus-Modelle gemacht werden.
Und wer sich jetzt fragt „Wo baue ich diese NAS-Festplatten jetzt ein?“ findet hier unseren NAS-Berater mit vielen Tipps und Informationen rund um Netzwerkspeicher.