Oft erreicht uns die Frage, ob man mit Gerät XY Minecraft spielen kann oder wie gut es laufen würde. Gar nicht so ungewöhnlich, denn die Systemanforderungen bzw. Voraussetzungen für Minecraft sind alles andere als übersichtlich. Daher möchte ich für euch hier ein paar Tipps und Empfehlungen zusammenfassen, was für ein Gerät ihr braucht, um flüssig Minecraft spielen zu können – natürlich ist für jedes Budget etwas dabei, auch für Raytracing in Minecraft.
Als Grundlage nutze ich hierzu die Version 1.18.30 von Minecraft unter Microsoft Windows 11 64 Bit. Je nach Gerät, Software-Version oder Mod bzw. Texture-Pack können die Ergebnisse daher abweichen.
Zuletzt aktualisiert: Juni 2023
Wer keine allzu hohen Ansprüche an die Darstellungsqualität hat oder nicht unbedingt kurze Ladezeiten braucht, kann bereits für sehr wenig Geld fündig werden. Ein wenig Optimierung mittels der Mod „optifine“ ist zwar nötig, aber das sollte jeder hinbekommen. Entscheidend ist für einfaches Minecraft-Zocken letztlich primär der Prozessor. Hier sollte am besten mindestens ein Quad-Core-Prozessor vorhanden sein, damit es flüssig läuft. Eigentlich unterstützt Minecraft zwar nur einen einzelnen Prozessorkern, durch die oben genannte Modifikation Optifine werden aber alle vier Prozessorkerne genutzt, was zu deutlich höherer Performance führt.
Einsteigergeräte unter 400 Euro
Empfehlenswerte Prozessoren im sehr niedrigen Segment sind beispielsweise der Intel Core i3-1115G4 oder der AMD Ryzen 5 7520U. Beide verfügen über eine integrierte Grafikeinheit, die bereits einfaches Gaming erlaubt.
Eine Empfehlung im Preisbereich bis 400€ ist derzeit* das aktuelle Fujitsu LifeBook A3511. Neben einem schnellen Intel-Prozessor, genügend Arbeitsspeicher und einfacher Aufrüstbarkeit bietet es auch moderne Anschlüsse sowie ein gutes Display. Den Vorgänger haben wir hier getestet.
Für den gleichen Preis gibt es aktuell eine noch lohnenswertere Alternative mit AMD-Prozessor: das Lenovo V15 G4 82YU00BVGE. Der Ryzen 5 mit integrierter Radeon 610M bietet die höchste Grafik- & Prozessorleistung in diesem Preisbereich. Bis 400€ ist es dementsprechend die Preis-Leistungs-Emfpehlung für Minecraft-Fans.
Falls euch die Buchstaben-Kombinationen von Intel-CPUs verwirren sollten, dann könnt ihr euch hier eine Übersicht verschaffen. Mit den genannten Modellen könnt ihr in Full-HD-Auflösungen und niedrigen Details auf ca. 60 Bilder die Sekunde kommen.
Beide Modelle kommen ohne Windows daher, dass müsst ihr euch also noch auf dem ein oder anderen Weg besorgen. Wie ihr es installiert, erfahrt ihr hier. Zugegeben: Ich finde es immer besser, Windows selbst zu installieren, da man sich so auch die von den Herstellern vorinstallierten Programme erspart.
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Mittelklasse bis 700 Euro
Mittlerweile* nimmt sich die Preisklasse zwischen 400 und 500 Euro nicht mehr viel. Mit den meisten Laptops sind Auflösungen bis Full-HD (1920 x 1080 Pixel) kein Problem. Ab knapp 480€* bekommt ihr aber schon das Lenovo V15 G3 mit Core-i5-Prozessor und insgesamt 10 CPU-Kernen samt integrierter Iris Xe Grafik. Auch hier sollte man allerdings nicht auf die eingangs genannte Optimierung verzichten. Außerdem gilt es, ein Betriebssystem zu kaufen. Dieses fehlt hier nämlich ebenfalls.
Ein alter Bekannter kommt für etwa 600 Euro* und schnellem Ryzen 5 5625U-Prozessor daher: HP 15s-eq3147ng. Es liefert eine ordentliche Leistung und beerbt mit erneut gutem Preis-Leistungs-Verhältnis die früher empfohlenen Vorgänger. Dazu bietet es 16 GB RAM für ein besseres Spielerlebnis, das Betriebssystem muss allerdings auch hier zusätzlich gekauft werden.
Ähnlich ausgestattet, allerdings mit 17″ eine Ecke größer ist das Lenovo IdeaPad 3 82RQ003KGE. Dafür müsst ihr allerdings auch schon 699 Euro* berappen. Ein Betriebssystem muss zudem noch hinzugefügt werden.
High-End ab 700 Euro
Bleiben nun nur noch diejenigen unter euch, die in Minecraft Shader, HD-Texturen oder Modpacks nutzen möchten. Hier wird dann auch eine dedizierte Grafikkarte essenziell. Ein Intel Core i7 oder Ryzen 7 in U-Variante (15-25W) oder besser eine H-CPU mit mehr Leistungsaufnahme (45W) samt potenter Grafikkarte wie der nVidia GeForce RTX 2050 sind mindestens Pflicht.
Ein echtes Upgrade zum zuvor genannten HP 15s-eq3147ng ist das Gigabyte G5. Es bringt bereits eine Raytracing-fähige Grafikkarte mit und besitzt ein Display, das hohe Bildraten bis 144Hz darstellen kann. Dazu verfügt es über eine H-CPU mit mehr Leistungsaufnahme – ein waschechtes Gaming-Notebook eben, das allerdings auch etwas mehr Platzbedarf hat. Mit noch stärkerer RTX 3060 bekommt ihr das A5 ab 999 Euro. Einziges echtes Manko: Windows muss bei beiden seperat besorgt werden.
Eine noch schnellere CPU+GPU-Kombi gibt es dann erst im deutlich teureren Lenovo Legion 5 82RB007DGE für 1.429 Euro*, das uns im Test mit ähnlicher Ausstattung auch überzeugt hat. Hier müsst ihr bei den Grafikeinstellungen aber auch keinerlei Kompromisse mehr machen. Selbst mit Raytracing und Mods läuft Minecraft so flüssig.
Absolute High-End-Fans, die eventuell auch in 4K mit Raytracing spielen wollen, müssen aber deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ab 1.799 Euro* gibt es eine RTX 4070 im MSI Katana 15, die schnell, relativ sparsam und noch einigermaßen erschwinglich ist.
Wirklich schnell (und vor allem zukunftssicherer) wird es erst mit einer RTX 4080, die es ab (gefühlt astronomischen) 2.699 Euro* bzw. 2.999 Euro bei MSI bzw. Acer zu haben gibt.
Minecraft & Rayracing
2020 hat Nvidia für Minecraft auch DXR bzw. Raytracing auf den Weg gebracht. Damit wird die Klötzchen-Welt natürlich noch mal sehr viel ansehnlicher. Einen Eindruck bietet das nachfolgende Video:
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Wer sich Raytracing bei Minecraft nicht entgehen lassen möchte, sollte auf ein Notebook mit einer RTX-Grafikarte von Nvidia setzen. Hier kommt das genannte Gigabyte G5 mit RTX 3050 in Frage. Damit sind die rudimentärsten Einstellungen schon drin. Das ebenfalls preiswerte A5 mit einer RTX 3060 bietet dann schon deutlich mehr Spielraum.
Natürlich kann man auch ohne externes Display in 4K UHD zocken. Ein guter Kompromiss ist da das GIGABYTE AERO 16 OLED mit brillantem OLED-Display und RTX 4070 für faire 2.499 Euro*. Das Display bietet allerdings nur 60 Hz. Mit besserer Grafikkarte und höherer Bildwiederholrate samt schlechterem IPS-Panel, wie etwa beim SCHENKER KEY 17 Pro, landet man aber bereits bei fast 4.000 Euro*. Ob sich das lohnt?
Einen Großteil der Leistung kann nämlich bereits eine RTX 3070 im Lenovo Legion 5 oder deren Nachfolgerin im MSI Katana 15 bieten. Mit den smarten KI-Hochrechnern DLSS und Frame Generation könnt ihr zudem eine annähernd gleiche Bildqualität erreichen wie in nativer 4K-Auflösung. Am Beispiel von Cyberpunk haben wir das hier einmal durchexerziert. Die DLSS-Funktion bieten übrigens alle Grafikkarten mit „RTX“-Bezeichnung. Somit könnt ihr auf Knopfdruck die Bildraten in kompatiblen Titeln deutlich erhöhen.
*Alle Preise: Stand Juni 2023