WhatsApp hat vor kurzem einen Web-Client für seine beliebte Messaging-Plattform aktiviert und die Freude war zunächst groß. Allerdings trat schnell Ernüchterung ein als sich herausstellte, dass das Feature offiziell ausschließlich zusammen mit einem Android-Smartphone und Googles Browser Chrome unter Windows, OS X beziehungsweise Linux (eventuell mit gewissen Einschränkungen) genutzt werden kann. Sämtliche Anwender mit ausgeprägter Chrome-Allergie und/oder einem iPhone blickten also in die Röhre und zumindest bezüglich der iOS-Plattform machten die Aussagen von WhatsApp selbst keinerlei Hoffnung auf eine baldige Veränderung der Faktenlage. Offenbar verhindern Vorschriften von Apples App Store eine Umsetzung wie sie mit Android-Geräten möglich ist. Was auch immer die genauen Hintergründe sind, überraschend tut sich nun doch ein Hoffnungsschimmer für iOS-Nutzer auf, wie mobiFlip informiert.
Die Publikation weist darauf hin, dass der WhatsApp-Beta-Tester Ilhan Pektas zunächst über Twitter eine Lösung angedeutet hat, mit deren Hilfe auch iOS-Nutzer mit anderen WhatsApp-Kontakten über den Browser kommunizieren könnten. Wann genau diese offiziell zur Verfügung stehen soll, wollte oder konnte Pektas noch nicht verraten, dafür gewährte der Wirtschaftsinformatiker aber einen kurzen Blick hinter die Kulissen dieser ganz bestimmten Problematik.
So schreibt Pektas auch auf seinem persönlichen Blog über die Angelegenheit und erklärt dort, es sei zwar weiterhin keine native Unterstützung der Web-Version von WhatsApp für iOS-Nutzer angedacht, aber es werde bei der Facebook-Tochter derzeit eine alternative Lösung diskutiert, die den Umweg über das große soziale Netzwerk des Mutterkonzerns erfordern würde.
Im Detail sieht die von Pektas beschriebene Alternative folgendermaßen aus: Nutzer müssten zunächst ihren WhatsApp- und Facebook-Account miteinander verknüpfen, was unter anderem durch das hinterlegen derselben Mobilfunknummer bei beiden Netzwerken geschieht. Ist das geschafft, könnten durch eine spezielle „WhatsApp-App auf Facebook“ auch iOS-Nutzer WhatsApp im Browser verwenden. Das Ganze hätte dann aber natürlich mit dem nicht mehr viel zu tun, was jüngst als Web-Client für WhatsApp vorgestellt wurde, und würde außerdem voraussetzen, dass Nutzer sowohl ein Facebook als auch ein WhatsApp-Konto besitzen und diese auch verknüpfen wollen.
Etwas nachdenklich an dieser Sache stimmt im Übrigen auch, dass es von Seiten der WhatsApp-Führung nach der Übernahme durch Facebook immer hieß, beide Netzwerke würden weiterhin als getrennte Plattformen betrachtet und eine Verschmelzung nicht angestrebt. Mit der nun diskutierten Methode, die iOS-Nutzern die Verwendung von WhatsApp im Browser erlauben soll, würde allerdings genau das in gewisser Weise Realität werden. Ich persönlich bin sehr gespannt, wie sich die Verantwortlichen in dieser Sache letztlich entscheiden.