Apple iPhone und iPad mit dem aktuellen Betriebssystem iOS 9 können bei schlechter WLAN-Anbindung automatisch in das 4G/LTE-Funknetz wechseln, um den Internetzugang zu beschleunigen. Kurz nach der Veröffentlichung von iOS 9 sorgte das Feature WLAN-Assist für Aufregung, wegen zu schnell aufgebrauchten mobilen Datentraffics. Wie man WLAN-Assist deaktiviert, haben wir vor kurzem beschrieben. Inzwischen hat Apple ein Support-Dokument veröffentlicht, aus dem hervorgeht, in welchen Situationen und bei welchen Apps iOS 9 den mobilen Datenfunk dem schlechten WLAN vorzieht.
Besitzer eines Mobilfunktarifs mit schmalem Datenvolumen können aufatmen: Apples WLAN-Assist aktiviert sich nur, wenn die Internetanbindung über WLAN nicht ausreicht, um die aktive App im Vordergrund mit Daten zu versorgen. Apps, die im Hintergrund Daten aus dem Internet anfragen, berücksichtigt WLAN-Assist nicht. Außerdem schalten iPhone und iPad nicht auf Roaming-Netze um. Das spart im Ausland Roaming-Gebühren, bedeutet aber auch, dass WLAN-Assist bei National Roaming nicht greift. Davon betroffen sind vor allem o2- und E-Plus-Kunden, die UMTS-Netze der beiden Anbieter seit Anfang des Jahres für eine bessere Netzabdeckung nutzen können.
Laut Apples Support-Dokument missachtet WLAN-Assist Apps, die viele Daten anfordern können. Apple nennt als Beispiele Programme für Audio- und Videostreams oder E-Mail-Clients, bei denen große Datenmengen durch Anhänge nachgeladen werden können. Die Beschränkung bezieht sich auf Apps von Drittanbietern, Apple Safari, Apple Music, Apple Karten und der App Store scheinen von WLAN-Assist zu profitieren.
Laut Apple liegt der Mehrverbrauch des Datentraffics bei aktivem WLAN-Assist für die meisten Nutzer nur im einstelligen Prozentbereich. Ob das iOS-Gerät Daten über Mobilfunk anstatt über WLAN transferiert, erkennt man an dem Mobilfunk-Symbol in der Statusleiste.