Zur großen Entwickler-Konferenz hatte Apple Neuigkeiten zu iOS 15, iPadOS, iCloud+ und macOS. Es wurde keine neue Hardware vorgestellt.
Die Leaker und Insider lagen falsch. Viele hatten darauf gehofft, dass Apple zur WWDC ein neues MacBook oder zumindest den Nachfolder des M1-Chips vorstellen würde. Nichts davon ist passiert, aber es gab trotzdem einen interessanten Ausblick auf das kommende Jahr im Apple Ökosystem.
iOS 15
Facetime bekommt „Spacial Audio“, damit sich Gespräche natürlicher anfühlen. Spricht jemand an der „rechten“ Seite des Bildschirms wird zukünftig auch der Sound von der rechten Seite kommen. Zusätzlich wird „Wide Spectrum“ besser Umgebungsgeräusche erkennen und dann entsprechend entfernen.
Beim Video wird Facetime Portrait-Modus bekommen. Ein hübscher unscharfer Hintergrund lässt euch also in Zukunft besser aussehen. Dank einer neuen Planungs-Möglichkeit können FaceTime-Termine zukünftig besser organisiert werden. Android-User können ebenfalls eingeladen werden und können dann im Browser teilnehmen. Apple-typisch ist alles verschlüsselt.
Dank Shareplay können dann auch Hintergrundmusik zu euren Gesprächen kommen und ähnlich wie Netflix Watchparty soll es möglich sein, dass mehrere Leute an unterschiedlichen Orten gemeinsam einen Film schauen.
Für „Nachrichten“ soll das Teilen von Inhalten einfacher werden. Wenn ihr also eine Nachricht von einem Freund bekommt, aber gerade keine Zeit habt, einen Artikel zu lesen, wird der zukünftig in „News“ gespeichert. Gleiches gilt für Playlists und Apple Music. Das iPhone lernt also von anderen Apps, um euch passendere Inhalte zu zeigen. Inhalte können auch aktiv markiert werden, damit sie wieder auftauchen.
Apple greift mit iOS 15 auch Benachrichtigungen auf. Diese sollen in Zukunft besser organisiert werden. Die Benachrichtigungs-Zusammenfassung wird von eurem Verhalten lernen und entsprechend Benachrichtigungen nach hinten schieben, wenn sie nicht wichtig sind. Einzige Ausnahme sind Nachrichten von Freunden.
„Nicht stören“-Mode wird ebenfalls die meisten Benachrichtigungen ausblenden. Nur wirklich wichtige Nachrichten kommen dann durch. Einen Schritt weiter ist dann der neue „Fokus“-Mode. Dann können zum Beispiel bei „Fokus auf Arbeit“ nur noch Benachrichtigen von Kalender, Slack und Outlook an – also von den Apps, die ihr im Vorfeld ausgewählt habt.
Live-Text wird euch erlauben Text oder Telefonnummern aus Fotos direkt zu kopieren und dann auch zum Beispiel in Emails zu kopieren. Studenten dieser Welt (mit älteren Professoren, die nur an die Tafel schreiben) dürfen also entspannen.
Fotosuche in Spotlight wird außerdem ebenfalls erkennen, was auf euren Fotos ist und es für euch durchsuchbar machen. Habt ihr ein Foto von einem Rezept geschossen und sucht es jetzt – einfach direkt nach dem Namen des Rezepts suchen.
Apple Wallet wird euch bald erlauben, euer Auto zu öffnen – ohne das iPhone aus der Tasche nehmen zu müssen. Gleiches soll für Firmenausweise oder Hotelzimmer-Schlüsselkarten gelten. Zumindest in den USA soll dazu auch der Personalausweis dazu kommen.
Apple Maps wird außerdem mehr detaillierte Informationen zu seinen Karten hinzufügen. Dazu zählen mehr Details wie Sehenswürdigkeiten und Fahrspur-Erkennung. Das iPhone wird auch helfen, euch besser zu orientieren, indem es in einigen Städten Gebäude scannen wird und euch dann eine AR-Einblendung zur Navigation erstellt.
Apple AirPods Software
Siri kann ab iOS 15 auch Benachrichtigungen und Einkaufslisten vorlesen. Gerade letzteres könnte sehr praktisch sein. Mit „Conversation Boost“ sollen Menschen mit schlechterem Gehör besser Gespräche verstehen.
Außerdem werden AirPods zukünftig besser in der Find-my-App auffindbar sein. Wenn ihr nah dran seid, können sie sogar einen Ton spielen, auch wenn sie im Case sind.
Spacial Audio kommt dazu auf tvOS und Macs, die bereits mit dem neuen M1-SoC angetrieben werden.
iPadOS 15
Wie schon zu erwarten war, wird iPadOS mehr Widgets bekommen, die dazu noch besser angeordnet werden können. Außerdem werden bessere Möglichkeiten zum Multi-Tasking geben – inklusive Tastenkombinationen. Kein Schreibtisch, kein Pro-Mode. Das iPad ist immer noch ein iPad.
Dank „Quick-Note“ soll es auch noch schneller möglich sein, Notizen zu machen. Einfach aus der Ecke des iPad reinziehen und schon kommt Quick-Note zum Vorschein. Die Übersetzungs-App bekommt dazu in mehr Apps – auch bei Fotos. Dieses Deep-Learning-Zeug wird langsam richtig gut.
Sicherheit
Für E-Mails werden in Zukunft keine Informationen zu eurer IP-Adresse herausgegeben – einige Werbe-Mails erfassen diese. Gleiches wird zukünftig auch für Safari gelten. Damit ihr genau wisst, welche Apps Zugriff auf die verschiedenen Funktionen eures Smartphones haben (beispielsweise Kamera), kommt der Privacy Report.
iCloud+
Ihr werdet in der Zukunft in der Lage sein, eine falsche Emailadresse anzulegen, wenn ihr nicht möchtet, dass andere diese bekommen. Hallo Newsletter-Gutschein. Eure komplette Interaktion im Web kann via iCloud+ ebenfalls verschlüsselt werden und für Homekit-User gibt es mehr Videospeicher, der nicht auf euren iCloud-Speicher angerechnet wird. Die Preise sollen gleichbleiben. Mehr Service fürs gleiche Geld klingt erstmal gut.
Gesundheit
Das iPhone wird in Zukunft euren Gang analysieren und euch sagen, wie wahrscheinlich es ist, dass ihr fallen werdet. Dazu wird der iPhone-Bewegungsmelder erkennen, wie gleichmäßig eure Schritte sind. Es wird sogar eine Benachrichtigung geben, wenn die Daten schlimmer werden.
Für ältere Menschen (Eltern) wird es außerdem möglich werden, die Gesundheitsdaten zu teilen – wenn sie das wollen. So behaltet ihr die Gesundheit eurer geliebten Menschen im Blick, auch wenn ihr sie nicht jeden Tag seht. Alles verschlüsselt und für niemanden anderen sichtbar – auch nicht für Apple.
watchOS 8
Die Apple Watch wird zukünftig messen, wie oft und regelmäßig ihr nachts atmet. Dazu wird das Foto-Ziffernblatt in Zukunft Aufnahmen im Portrait-Mode erstellen.
Nachrichten können außerdem in Zukunft leichter auf der Apple Watch erstellt und geteilt werden.
HomeKit
Apple möchte mehr Komfort bei euch zu Hause starten. Von Türschlössern die auf das iPhone oder die Apple Watch reagieren zu einer Ansage an den HomePod, die wiederum den AppleTV startet.
Für mehr Komfort beim Medienkonsum wird der HomePod mini als Speaker für den AppleTV verfügbar werden. Dazu wird Apple HomeKit etwas mehr öffnen, ohne die Datensicherheit zu kompromitieren. Anbieter müssen also nach den Regeln von Apple spielen oder bekommen keinen HomeKit-Zugriff.
Außerdem werden Kameras ein größerer Teil von HomeKit. Ihr werdet zum Beispiel einfacher benachrichtigt, wenn ein Paket vor eurer Tür auf euch wartet. Überwacht ihr euren Garten mit einer Kamera, könnt ihr direkt das Licht einschalten. So ein wenig Bond-Bösewicht-Feeling kommt da schon auf.
macOS – Monterey
Mit „continuity“ werdet ihr in der Zukunft mit einer Tastatur und Maus in der Lage sein, auch das iPad zu steuern. Das kann auch die integrierte Tastatur und Trackpad des MacBook sein. Das soll sogar mit mehr als zwei Geräten möglich sein.
AirPlay to Mac erlaubt es euch einfacher Inhalte direkt auf euren Mac zu streamen. Einfach in Spotify den iMac auswählen und Music ist lauter und voller.
Für Safari wird es ein neues Design und auch neue Funktionen geben. Nettes Feature ist die Möglichkeit Tabs zu clustern. Wer an mehreren Projekten gleichzeitig arbeitet, wird verstehen, warum das so gut klingt.
Die Tab-Gruppen synchronisiert sich dazu auf für das iPad und das iPhone. Der Abgleich soll direkt erfolgen.
Das war es auch mit der rein digitalen WWDC in 2021. Apple will klar seinen Fokus auf Gesundheit und Datenschutz weiter ausbauen und die Verzahnung zwischen den Systemen soll noch stärker werden. Besser kann man Nutzer*innen nicht halten.
Was sagt ihr zu den Ankündigungen – alles wie erwartet oder hattet ihr mit mehr gerechnet? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.
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Quelle& Bilder: Apple (YouTube)