Die 2000er gelten als das goldene Zeitalter für Controller von Drittherstellern. Doch auch heute haben sie noch einen festen Platz an den Konsolen. Wir haben uns drei Controller mit allerlei Zusatzfunktionen geschnappt und getestet.
Alle drei Third-Party-Controller sind für die Xbox One und Series sowie Windows geeignet. Da Microsoft mit seiner Funktechnologie geizig ist, verwenden die drei Testgeräte ein Kabel. Diese sind aber so lang, dass sie locker bis zur Couch reichen.
Im Test treten der Nacon Revolution X Pro, Razer Wolverine V2 und Thrustmaster eSwapX Pro Controller gegeneinander an. Alle werben mit einem „Designed for Xbox“-Sticker und diversen Funktionen, die sie von der Konkurrenz und vor allem von Microsofts Controller abheben sollen.
Thrustmaster ESWAP X Pro Controller
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Der ESWAP X Pro ist ein modularer Controller und kostet rund 149,99 €*. Er ist besonders für kompetitive Spieler ausgelegt. Er wiegt knapp 400 Gramm und ist trotz 228 x 193 x 76 mm recht kompakt gebaut. Steuerkreuz, Sticks, Schultertasten und Teile der Rückseite lassen sich nach Belieben anbringen.
Durch den Austausch der Module kann der Controller weiter angepasst werden und sogar die Tastenbelegung eines Playstation-Controllers annehmen. Die Tasten und das Steuerkreuz ähneln den Switches einer Maus und reagieren schneller als beim Original.
Die Schultertasten lassen sich ebenfalls anpassen: Mithilfe eines kleinen Schalters auf der Rückseite lässt sich einstellen, wie weit die Schultertasten gedrückt werden müssen, bis sie reagieren. So ein verkürzter Weg kann vor allem bei Shootern oder Action-Spielen von Vorteil sein.
Auf der Unterseite des Thrustmaster-Controllers befinden sich – ähnlich wie beim Xbox Elite Controller – zusätzliche Tasten. Dabei sind es keine großen Klappen wie beim Elite, sondern vier kleine Gummi-Knöpfe.
Diese können mit der Software ThrustmapperX eingestellt, Presets gespeichert oder die Empfindlichkeit der Sticks angepasst werden. Die Software ist im Microsoft Store für Xbox und PC zu finden.
Dort, wo normalerweise der Klinkenanschluss ist, befinden sich weitere Schnellfunktion-Tasten. Damit kann die Lautstärke angepasst oder das Mikrofon stummgeschalten werden.
Das beigelegte und abnehmbare Kabel ist 3 Meter lang und hat einen hochwertigen Nylon-Überzug. Leider ist der Anschluss am Controller Micro-USB, was bei dem Preis und in 2021 absolut nichts zu suchen hat.
Razer Wolverine V2
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Razer bietet mit dem Wolverine V2 einen kompakten, aber funktionsreichen Controller an. Es gibt ihn in den Farben Schwarz oder Weiß und er kostet rund 119,99 €*. Er wiegt knapp 274 Gramm und ist mit 161,5 x 105,8 x 65 mm der kleinste Controller im Test. Sein Design ähnelt stark dem des offiziellen aktuellen Xbox-Controllers.
Die Griffe des Controllers sind kleiner als die des Originals, dafür aber texturiert und dank Gummi auch griffig.
Die Aktionstasten und das Steuerkreuz sind deutlich klickender und fühlen sich – wie beim Thrustmaster – wie Switches einer Maus an. Razer nennt sie Mecha-Tactile. Sie reagieren durch einen kürzeren Hubweg (0,65 mm) schneller, was vor allem bei Shootern ein Vorteil sein kann.
Daneben besitzt der Wolverine V2 aber auch Tasten, die so nicht am Original zu finden sind: Zwischen den Schultertasten wurde eine weitere Taste verbaut, somit gibt es zwei frei konfigurierbare Tasten.
Diese können über das Razer Controller Setup zugewiesen werden. Die Software ist im Microsoft Store für Xbox und PC zu finden.
Über einen kleinen Schalter auf der Rückseite, können die Trigger den Hubweg der Schultertasten deutlich verkürzen. Das ist vor allem bei Action-Titeln und Shootern praktisch.
Das fest angebrachte Kabel ist 3 Meter lang und ohne Nylon-Überzug. Am Ende ist zudem ein Dongle, der einen runden Anschluss in USB-A umwandelt. Der runde Anschluss erinnert mich dabei an die Controller-Anschlüsse einer Xbox 360. Das ist etwas seltsam, stört aber nicht weiter.
Ein kleiner Nachtrag: Nachdem ich diesen Absatz geschrieben habe, hat eine meiner beiden Katzen das Kabel durchgebissen. Da ich das Kabel nicht – wie bei den anderen beiden Controllern – austauschen kann, war eine Reparatur schwierig.
Nacon Revolution X Pro
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Der dritte Controller im Bunde ist der Revolution X Pro von Nacon. Er kostet 109,90 €* und erinnert mich stark an den Controller der Xbox 360. Er bietet deutlich mehr Zusatzfunktionen als der Controller von Razer, wirkt dabei aber nicht überladen. Er wiegt knapp 231 Gramm und ist 180 x 180 x 80 mm groß.
Auf der Unterseite befinden sich vier zusätzliche Tasten, die frei angepasst werden können. Diese liegen so natürlich am Controller, dass sie angenehm zu benutzen sind. Auch wenn man ich mich einige Tage daran gewöhnen musste, dort Tasten vorzufinden.
Die komplette Tastenbelegung und mehrere Profile für verschiedene Genres können mithilfe der Revolution X App angepasst werden. Sie ist im Microsoft Store für Xbox Konsolen und PC zu finden. Kein umständliches Suchen im Netz nötig.
Die beiden Sticks können angepasst werden. Mit dabei sind zwei konkave und konvexe Aufsätze, sowie verschiedene Sticksockel. Der rechte Stick bietet zusätzlich eine RGB-Beleuchtung.
Ebenfalls anpassbar ist das Gewicht des Controllers. Die Rückseite der Griffe lassen sich öffnen und mit beigelegten kleinen Metallgewichten befüllen. In der Packung liegen sechs einzelne Gewichte mit 10, 14 und 16 Gramm. Das ist gut, denn von Haus aus ist der Revolution X etwas zu leicht.
Zu guter Letzt ist der Revolution X Pro noch für „Dolby Atmos for Headphones“ zertifiziert. Hierzu muss aber die Dolby Atmos-App heruntergeladen und aktiviert werden. Damit bekommt man aber deutlich besseren 3D-Sound geboten.
Das drei Meter lange USB-C-Kabel ist mit Nylon überzogen, macht einen wertigen Eindruck und lässt sich abnehmen.
Test-Ergebnis: Nacon für große, Razer für kleine Hände
Ich habe die drei Controller zusammen mit dem Controller der Xbox Series knapp zwei Wochen genutzt. Der Xbox-Controller gilt für viele als Gold-Standard, der mit jeder Generation noch ein kleines Stück besser wird. Die drei Testgeräte unterscheiden sich in einigen Aspekten vom Original.
Jede Änderung ordne ich aber nicht als gut oder schlecht ein, sondern als weitere Variante des Originals. Selbst nach zwei Wochen intensiven Tests kann ich nicht behaupten, dass einer der Geräte besser oder schlechter als das Original ist. Es sind einfach nur Spielarten des gleichen Konzepts.
Der Revolution X Pro von Nacon hat mir dabei am besten gefallen. Da ich bereits ein Fan des ersten Xbox-Controller – aka „The Duke“ – war, habe ich eine Präferenz für große Controller. Dazu habe ich die größten Gewichte verbaut und schon kam es meinem Ideal nahe.
Die verbauten zusätzlichen Tasten liegen so, dass sie nebenbei aktiviert werden können und der Controller nicht überladen wirkt. In Mass Effect haben sie mir wenig gebracht, in Destiny 2 dagegen waren sie hilfreich. Die offizielle Software mit weiteren Anpassungsmöglichkeiten für die Xbox macht keinerlei Probleme.
Gleich danach kommt der Razer Wolverine V2. Er erinnert mich an einen kleineren Original-Controller mit Extras. Die Verarbeitung und Design sind Razer-typisch hochwertig. Leider ist er für meine Hände etwas zu klein, um ihn dauerhaft mehrere Stunden bequem zu nutzen.
Für kleinere Hände ist er aber ideal. Er bietet mit anpassbaren Schultertasten und zwei konfigurierbaren Tasten ein paar Zusatzfunktionen, ohne dabei zu überfordern. Das fest integrierte Kabel und der etwas seltsame Anschluss am Ende dessen stören aber etwas. Bei den anderen Controllern kann ich ein Kabel meiner Wahl verwenden oder bei defekt einfach austauschen.
Der Thrustmaster ESWAP X Pro kommt für mich an dritter Stelle. Es ist bei weitem kein schlechter Controller, muss sich aber den Konkurrenten geschlagen geben. Er bietet die meisten Anpassungsmöglichkeiten und die Idee mit den austauschbaren Modulen ist klasse.
Aktuell gibt es außer anderen Farben keine weiteren Module zu kaufen, das ist schade. Die Verarbeitung ist ebenfalls hervorragend, das Design wirkt aber angestaubt. Er erinnert mich ein wenig an den ersten grauen Playstation-Controller.
Zudem ist die Verwendung von Micro-USB am Controller ein NO-GO! Dennoch: Er bietet viele Anpassungsmöglichkeiten, alle Tasten reagieren schneller als beim Original und viele weitere Kleinigkeiten, machen ihn zu einer guten Wahl für Spieler.
Fazit: Besser als gedacht
Durch die 2000er verbinde ich Controller von Dritt-Herstellern mit billigen Alternativen. Sie waren sehr günstig zu bekommen, nicht besonders langlebig und brüsteten sich mit Zusatzfunktionen, wie Schnellfeuertasten. Sie waren ganz klar unter den Original-Controllern angesiedelt. Diese Zeiten sind vorbei.
Um wie viel die einzelnen Controller präziser sind und zu mehr Erfolg in Spielen führen, kann ich nicht sagen. Dennoch fühlen sich alle drei „professioneller“ als das Original an: Die Eingaben wirken schneller, die Tasten klickender und die Zusatztasten hilfreich.
Für Gamer, die gerne einen großen Controller mit genügend Extras wollen, kann ich den Nacon Revolution X Pro empfehlen.
Wer nur ein paar Zusatzfunktionen braucht und gerne einen kleineren Controller haben will, dem kann ich den Razer Wolverine V2 empfehlen.
Der Thrustmaster ESWAP X Pro bietet alle erdenklichen Zusatzfunktionen und damit auch Vorteile bei kompetitiven Spielen. Der Preis mit knapp 150 Euro* ist dafür aber auch der höchste der Drei.
Gewinnspiel
Danke an alle die mitgemacht haben. Der/ die Gewinner*in wurde benachrichtigt.
Razer war so freundlich und hat zusätzlich einen Razer Wolverine V2 Chroma mit in den Karton gepackt. Dieser bietet einige Anpassungsmöglichkeiten und sogar RGB-Beleuchtung, die das Standard-Modell nicht hat.
Um ihn zu gewinnen, musst ihr mir nur folgende Frage beantworten: Welcher eurer Xbox-Titel würde am meisten von all den Anpassungsmöglichkeiten und Zusatztasten profitieren? Viel Glück!
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Quelle: Nacon, Razer, Thrustmaster
Stand: 11.2021