Ein neuer Tag, eine neue Akku-Technologie. Diesmal ist es Xiaomi, das anscheinend einen neuen Akku-Durchbruch zu verzeichnen hat. Allerdings ohne mit den üblichen unrealistischen Werten um sich zu werfen. Die Rede ist von 10% mehr Kapazität bei gleicher Baugröße. Die Produktion soll schon im nächsten Jahr beginnen.
Was gab es nicht mittlerweile alles: Wunder-Akkus auf Meerwasser-Basis, 3D-Nanogitter– oder Graphene-Ball-Oberflächen, Gel-Material aus Titandioxid, Aluminium-Ionen-Akkus, habe ich etwas vergessen? Ach ja, den Quanten-Akku mit Deep-AI-Core. Hört sich verdächtig verlockend an, oder? Letzterer entspringt allerdings meiner überschaubaren Kreativität an einem Montagmorgen. So richtig auffallen würde er im Akku-Bingo jedoch kaum. Trotzdem wurde bisher viel zum Thema Oberflächenvergrößerung, effizienteren Materialien oder auch schnelleren Lademöglichkeiten geforscht. Bahnbrechende Veränderungen gab es jedoch kaum.
Jetzt liegt es also an Xiaomi, endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Immerhin wären 10% mehr Akkukapazität im Alltag deutlich stärker spürbar als eine fiktive 70% höhere Akkuleistung, die es nie auf den Markt geschafft hat. Xiaomi spricht indes auf Weibo laut Google Translate von einer:
Erhöhung des Siliziumgehalts der Elektroden und einer verbesserten Verpackungstechnologie, die die Steuerkreise schrumpft und biegt, um bündig mit der Oberseite der Batterie abzuschließen, anstatt herauszuragen.
Was das genau bedeutet, könnt ihr auf dem Bild sehen: Mehr Leistung passt in ein kleineres Gehäuse. In Zahlen ausgedrückt könnt Xiaomi in Zukunft also vielleicht statt eines 4.000 einen 4.400 mAh-Akku in den gleichen Formfaktor quetschen. Laut der englischen Übersetzung von androidpolice soll ein „fuel gauge chip“ weitere Sicherheitsmechanismen und eine höhere Langlebigkeit der Akkus durch intelligentes Laden über Nacht mit sich bringen.
Viele Smartphones vermeiden bspw. schon die komplette 100%-Aufladung oder erlauben diese erst kurz bevor ihr euer Smartphone morgens von der Steckdose nehmt – basierend auf euren gängigen Ladezyklen. So wird der Akku geschont. Bei dem neuen Chip soll diese Funktion gleich im Akku-Controller integriert sein – genauso wie ein Temperaturmanagement und andere smarte Analysen.
Etwas haben sich Akkus und vor allem die Lademöglichkeiten mit der Zeit schon weiterentwickelt. So können Xiaomi-Smartphones wie das 11T Pro mittlerweile via 120-Watt-Ladegerät binnen 17 Minuten komplett geladen werden. Es gibt aber immer wieder Probleme mit der Wärmeentwicklung, zudem sind diese Features oft nur den Flaggschiffen vorbehalten.
Angesichts der häufig lächerlich guten Versprechungen der meisten neuen Akku-Technologien wären 10% also kein wahnsinnig großer Schritt. Allerdings wären sie ein Schritt, der es tatsächlich in die Smartphones schaffen könnte. Xiaomi will laut eigenen Aussagen schon im 2. Halbjahr 2022 mit der Produktion der neuen Akkus beginnen.
Was sagt ihr dazu? Ist die Akkulaufzeit eines Smartphones für euch ein entscheidender Kauffaktor und würdet ihr deshalb eher zu einem Smartphone von Xiaomi statt zu einem anderen Hersteller greifen?
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via: androidpolice