In der günstigsten Variante verlangt Xiaomi gerade einmal 170 Euro* für das Redmi Note 8T. Dafür bietet es erweiterbaren Speicher, Dual-SIM, eine 48 MP-Kamera und einen großen Akku. Ich habe mir das neue Smartphone der Chinesen geschnappt und eine Weile im Alltag benutzt, um herauszufinden, ob es etwas taugt.
Mein Testgerät ist allerdings nicht die 32 GB-Variante, sondern das Modell mit 64 GB Speicher. Das bekommt ihr derzeit für knapp 200 Euro*. Abgesehen von der Speichergröße sind die beiden Geräte identisch.
Xiaomi Redmi Note 8T bei uns im Shop
Lieferumfang und Design
In der Verpackung findet ihr den üblichen Standard: Neben dem Redmi Note 8T gibt es ein Ladegerät, ein USB-A auf USB-C-Kabel, den SIM-Piekser und etwas Literatur. Dazu gibt es noch eine Hülle aus weichem Plastik. Passt.
Die Front ist unspektakulär. Viel Display und eine winzige Notch für die Frontkamera. Die Seiten und die Rückseite verleihen dem Redmi Note 8T allerdings einen ziemlich edlen und wertigen Look. Die Seiten sind aus Metall und blank poliert. Die Rückseite bietet einen Farbverlauf von weiß zu blau. Das kennt man schon von einigen Huawei-Smartphones. Das sieht dort klasse aus und es sieht auch hier klasse aus.
Auf der Rückseite gibt es im oberen Drittel mittig den Fingerprintreader. Der funktioniert zuverlässig und fix. Am Rand ist die Kamera mit ihren vier Linsen verbaut. Sie ragen einen knappen Millimeter aus dem Gehäuse heraus, so dass das Redmi Note 8T nicht eben auf dem Tisch liegt. Nutzt ihr die mitgelieferte Hülle, hat sich das Problem erledigt. Leider fühlt sich die Hülle nicht sehr wertig an.
Auf der linken Seite befindet sich der SIM-Kartenslot, den ihr mit zwei Nano-SIM-Karten bestücken könnt. An dem Tray ist zudem auch noch Platz für eine microSD-Karte mit maximal 256 GB. Das volle Programm also. Rechts befinden sich die Lautstärkewippe und der Powerbutton. Beide Tasten haben einen guten Druckpunkt und reagieren sehr präzise auf eure Eingaben. Die Unterseite schmücken der 3,5mm und der USB-C-Port sowie der Lautsprecher.
Das Redmi Note 8T ist ein ziemlicher Brocken. Es ist groß und es ist relativ schwer. Trotz der Größe ist es auch mit kleinen Händen gut zu bedienen. Das hohe Gewicht liegt unter anderem an dem großen Akku.
Optisch fällt das Redmi Note 8T im Vergleich zu anderen modernen Smartphones wenig auf. Es sieht auf der Front aus, wie alle Smartphones aussehen. Wenn es also optisch nichts Besonderes ist, müssen es also die inneren Werte aus der Masse der Notebooks hervorheben.
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Display
Das 6,3“ Display löst mit 2340x1080px auf. Das ergibt einen PPI-Wert von 409 und bedeutet, dass all eure Inhalte knackscharf dargestellt werden. Die Helligkeit ist auch im grünen Bereich. In geschlossenen Räumen liegt sie bei 420-430 nit. Bei direkter Sonneneinstrahlung geht sie auf 580 nit hoch. Das ist hell genug, um alle Inhalte ohne Probleme zu erkennen.
Auch die Farbwiedergabe geht vollkommen in Ordnung. Die Farben sind satt, allerdings ist das Schwarz beim hier verbauten LC-Display nicht ganz so satt wie bei OLED-Displays. Aber in dieser Preisklasse ist ein OLED-Display auch nicht zu erwarten.
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Performance
Bei der Performance bewegt sich das Redmi Note 8T im Rahmen dessen, was angesichts der verbauten Hardware zu erwarten ist. Der Snapdragon 665 ist ein Mittelklasse-Prozessor, mit dem ihr im normalen Alltag keinerlei Probleme haben werdet. Alle Anwendungen starten zügig und ihr könnt euch flüssig und ohne Aussetzer durch die Apps bewegen.
Wenn ihr Freunde des gepflegten mobile Gaming seid, dann solltet ihr an dieser Stelle lieber abbrechen, denn dann ist das Redmi Note 8T nicht wirklich für euch geeignet. Spiele laufen zwar, machen aber nicht wirklich Spaß. Grafikintensive Spiele wie etwa CSR Racing 2 laufen in reduzierter Auflösung zwar weitestgehend ruckelfrei, allerdings macht es nicht wirklich Spaß.
Wer mag, kann sich hier natürlich auch die Gestensteuerung einstellen. Damit entfallen dann die ziemlich altbacken wirkenden Navigationstasten an der Unterseite des Displays. Die Steuerung funktioniert intuitiv und man hat sehr schnell alle Gesten drauf. Ich persönlich empfinde die Gestensteuerung mittlerweile als deutlich angenehmer als die Navigation per Tasten.
Der Fingerprintreader auf der Rückseite lässt sich gut erreichen und es besteht auch keine Gefahr, dass ihr aus Versehen auf der Kamera herumtatscht. An seiner Performance gibt es nichts auszusetzen. Er ist fix und zuverlässig. Bei Bedarf könnt ihr auch die Gesichtsentsperrung benutzen. Aber da die nicht auf biometrische Daten setzt, würde ich das lieber nicht machen. Angesichts der guten Performance des Fingerprintreaders besteht auch keine Notwendigkeit, sie zu aktivieren.
Der Akku umfasst satte 4000 mAh. Damit kommt ihr locker über den Tag. Wenn ihr auf stromintensive Apps verzichtet, dann sind auch zwei Tage drin. Für eine komplette Ladung müsst ihr mit dem mitgelieferten Ladegerät etwas über 90 Minuten einplanen.
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Kamera
Die Kamera macht für ein Smartphone dieser Preis-Klasse gute Fotos. Die 48 MP-Kamera macht bei gutem Licht vernünftige Fotos, bei schlechtem Licht kommen ein paar Schwachstellen zum Tragen. Wie immer gilt für die Fotos in diesem Abschnitt, dass sie nicht bearbeitet wurden. Sofern nicht anders angegeben, wurden sie mit Automatikmodus aufgenommen.
Zum einen reagiert der Autofokus umso langsamer, je schummriger das Licht ist. Fotos der heimischen Katze waren bei wenig Licht sehr schwierig, weil die Kamera nicht hinter den Bewegungen der Katze hinterherkam. Außerdem neigt die Kamera bei schlechtem Licht zu einem teils starken Rauschen in den Blautönen.
Der Nachtmodus funktioniert hier ähnlich wie beim Xiaomi Mi Note 10. Die Belichtungszeit ist nur unwesentlich länger als bei einem Foto im Automatik-Modus. Allerdings dauert die Verarbeitung mehrere Sekunden und in der Zeit ist die Kamera nicht nutzbar. Die Kamera fängt eine Menge Details ein. Der Preis dafür ist allerdings, dass die originale Lichtstimmung fast vollständig verschwindet.
Auf den ersten Blick wirken die Fotos des Nachtmodus detailreich. Zoomt ihr allerdings in die Bilder hinein, dann seht ihr, dass die Details verschwommen sind und es auch hier zu Bildrauschen kommt. Angesichts der kurzen Belichtungszeit ist das allerdings nicht weiter erstaunlich.
Die normale Kamera rechnet die 48 MP auf 12 MP Fotos herunter, in dem jeweils vier Pixel zu einem zusammengefasst werden. Das sogenannte Pixel Binning soll auf den Bildern zu mehr Details und mehr eingefangenem Licht führen. Ihr könnt allerdings auch Fotos mit 48 MP aufnehmen. Dabei müsst ihr eines beachten. Ihr könnt bei diesem Modus nicht den Zwei-Finger-Zoom anwenden. Wenn euer Objekt also weiter weg ist, müsst ihr also entweder mit den Füßen zoomen oder die Bilder zurechtschneiden.
Über den zweifach Zoom solltet ihr nicht hinausgehen. Darüber hinaus werden die Bilder schnell pixelig und machen selbst auf einem Smartphone-Display keinen Spaß mehr.
Falls ihr bevorzugt, alle Parameter eines Fotos selber zu beeinflussen, dann könnt ihr euch im Pro-Modus austoben. Daneben gibt es noch einen dedizierten Portraitmodus, bei dem der Hintergrund weichgezeichnet wird und natürlich ein paar Optionen für Video, etwa für Kurzvideos für soziale Netzwerke oder Zeitlupen.
Alles in allem bietet die Kamera für die meisten Einsatzzwecke einen Modus und liefert in vielen Fällen ordentliche Ergebnisse ab. Die Schwächen fallen erst beim Zoom und in der normalen Ansicht auf dem Smartphone erst bei sehr genauem Hinsehen auf.
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Sound
Das Redmi Note 8T bietet leider nur einen Monospeaker. Ihr solltet also tunlichst vermeiden, den Speaker an der Unterseite abzudecken, wenn ihr Musik hört oder euch eine Serie reinzieht.
Klanglich bietet das Smartphone mehr als ich erwartet habe. Bei halber Lautstärke ist der Klang ausgewogen. Tiefen sind zwar etwas blass, aber Mitten und Höhen stehen in einem guten Verhältnis zueinander. Die Höhen sind dabei auch nicht schrill oder klirrend. Das ist bei Smartphones keine Selbstverständlichkeit.
Ihr solltet es aber unterlassen, die Lautstärke voll aufzudrehen. Tiefen gehen dann ganz unter und die Mitten sind nur noch zu erahnen. Dafür habt ihr dann aber schrille und schneidende Höhen. Der Klang bei voller Lautstärke ist wirklich nichts, was man sich antun sollte.
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Fazit Xiaomi Redmi Note 8T
In Sachen Preis-Leistung macht Xiaomi beim Redmi Note 8T alles richtig. Ihr bekommt moderne Hardware und eine alles in allem gute Kamera zu einem günstigen Preis. Zudem bekommt ihr hier ein Dual SIM-Smartphone mit der Option, den Speicher zusätzlich noch aufzurüsten. Dazu gibt es einen ausdauernden Akku, mit dem ihr bis zu zwei Tage ohne Steckdose auskommt.
Als Kritikpunkte fällt die teils recht schwache Performance bei rechen- und grafikintensiven Tasks auf.
Das Gesamturteil beeinflusst das aber nur wenig. Wer einen Leistungsmonster will, muss mehr als 200 Euro ausgeben. Für den aufgerufenen Preis bekommt ihr ein Smartphone mit dem ihr im Alltag eine Menge Freude haben werdet.
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Stand: 12/2019