Was ist eigentlich ein NAS und warum nutzen es immer mehr Menschen? Brauche ich so etwas überhaupt? Diese und weitere Fragen gehen wir als moderner NAS-tradamus auf die Spur und erklären euch in diesem Ratgeber, weshalb ein NAS viel mehr ist als eine externe Luxusfestplatte.
Dank leistungsfähiger Hardware und immer schnellerer Übertragungsraten verfügen die kleinen Kisten über genug Leistungsreserven für eine ganze Reihe verschiedener Anwendungsfälle. Von der vollverschlüsselten Backup-Lösung für Zuhause, über den eigenen Medienserver für Filme bis hin zur Hochleistungsmaschine mit vollwertigem Linux und Virtualisierungsumgebung ist alles denkbar.
Zuletzt aktualisiert: Juni 2024
Inhalt:
- Was ist ein NAS?
- Wofür brauche ich ein NAS?
- Vorteile eines NAS
- Welches NAS ist das Richtige für mich?
- Empfohlene NAS-Systeme für Privatnutzer und Home Office
- Empfohlene NAS-Systeme für KMU
- NAS Tipps und Tricks
Was ist ein NAS: Zur Hälfte Festplatte, zur Hälfte Netzwerk
Fangen wir mal grundsätzlich an: „NAS“ steht für „Network Attached Storage“ und beschreibt ein ans Netzwerk angeschlossenes Speichermedium. Ein USB-Stick an der Fritzbox ist also im Prinzip bereits ein NAS. Im engeren Sinne versteht man unter dem Begriff „NAS“ jedoch etwas anderes: Spezialisierte Geräte in denen – in der Regel – mehrere Festplatten Platz finden und euch verschiedene Funktionen rund um das Thema Datenspeicherung bereitstellen.
Unterteilt werden die unterschiedlichen NAS-Systeme meist nach der Anzahl der vorhandenen Laufwerksschächte, sogenannter Bays. Im privaten Bereich oder in kleineren Büros sind 2-Bay oder 4-Bay Systeme den Standard. In großen Unternehmen finden sich auch riesige Racks mit Dutzenden oder gar Hunderten Laufwerken. All diese Laufwerke laufen normalerweise in einem sogenannten RAID-Verbund (alles außer Raid-0), der für eine bessere Ausfallsicherheit sorgt.
Während die klassische Festplatte im Heim und am Arbeitsplatz größtenteils durch schnellere und kompaktere SSDs ersetzt wurden, arbeitet ein NAS normalerweise mit den guten, alten 3,5 Zoll HDDs. Das hat vor allem ökonomische Gründe, denn SSDs sind deutlich teurer als Festplatten. So kostet eine 4 TB große SSD aktuell (April 2024) knapp 300€. Vor einem Jahr waren es noch 419,90 Euro. Zum Vergleich: Eine Western Digital WD Red Plus 4TB kostet rund 109,90 Euro. Eine 20 Terabyte fassende Seagate Exos X20 kostet rund 392 Euro. Die Preise fallen also bei HDDs und SSDs kontinuierlich, aber in absehbarer Zeit wird sich die „Gigabyte je Euro“-Ratio nicht zu Gunsten der SSDs verschieben.
Wofür brauche ich ein NAS?
Warum solltet ihr euch ein NAS anschaffen? Reicht eine USB-Festplatte oder ein Cloud-Speicherdienst – wie Google Drive oder Dropbox – nicht aus?? Die Antwort ist ein klares „Jein“. Natürlich könnt ihr eure Musik, eure Backups und dergleichen auch auf einer stinknormalen externen HDD ablegen. Allerdings könnt ihr dann z.B. auch nur von einem Gerät aus darauf zugreifen. Und wenn die Festplatte dann mit einem Defekt ausfällt, sind Urlaubsfotos, Arbeitsunterlagen usw. futsch.
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Cloud-Dienstleister bieten zwar mehr Flexibilität und Ausfallsicherheit als eine externe Festplatte. Allerdings habt ihr dort in aller Regel vergleichsweise wenig Speicherplatz bzw. müsst diesen für teures Geld hinzukaufen. Hinzu kommt, dass das Übertragen der Daten – in die Cloud und zurück – je nach Internetleitung lange dauern kann. Ganz davon abgesehen möchte nicht jede*r wichtiges Zeug einem fremden Dienst anvertrauen.
NAS gibt dir Power-Vorteile
Ausfallsicherheit
Was nützt die beste Speichermöglichkeit, wenn die Daten einfach verloren gehen können? Wem schonmal eine Festplatte abgeraucht ist, weiß wovon die Rede ist. Auf einem NAS liegen eure Daten bedeutend sicherer als auf einem normalen Laufwerk: Denn NAS-Hardware ist auf Ausfallsicherheit und Zuverlässigkeit ausgelegt.
Selbst in einem günstigen 2-Bay NAS arbeiten die Festplatten normalerweise im RAID 1 Verbund, bei dem alle Daten redundant auf beide Laufwerke geschrieben werden. Das bedeutet, dass beide Laufwerke gleichzeitig kaputt gehen müssten, bevor ihr Daten verliert. Ist nur eine Festplatte kaputt, kann sie einfach ausgetauscht und eure Daten anschließend wiederhergestellt werden.
Geschwindigkeit
Ein weiterer Vorteil eines NAS-Systems besteht darin, dass es bei euch Zuhause (bzw. im Büro) im lokalen Netzwerk hängt. Mit entsprechend hoher Performance könnt ihr auf den Speicher zugreifen. Dies kommt vor allem im Vergleich mit Cloud-Speicherlösungen zum Tragen, denn selbst schnelle Internetleitungen können es normalerweise nicht mit dem Gigabit-LAN aufnehmen, das heutzutage jeder Standard-Router bereitstellt. Versucht einfach mal ein großes Verzeichnis mit mehreren Gigabyte in Google Drive zu schieben und schaut, wie lange das dauert.
Ein per Gigabit-LAN angebundenes NAS hingegen ist in der Regel so leistungsfähig, dass ihr in der Praxis kaum einen Unterschied zur im PC oder Laptop verbauten Festplatte feststellen könnt. Die Hardware eines NAS-Systems – also Festplatten, Controller usw. – ist darauf ausgelegt, große Datenmengen hin und her zu schaufeln. In einem kurzem Selbsttest haben wir ein mehrere GB großes Verzeichnis mit tausenden Dateien kopiert – einmal von der SSD auf die im PC verbaute HDD und einmal von der SSD auf das NAS. Beide Kopiervorgänge dauerten ungefähr 10 Minuten. Voraussetzung für diese Performance ist, dass ihr via LAN-Kabel auf das NAS zugreift und nicht über WLAN.
Moderne Netzwerkspeicher haben auch angefangen SSDs und HDDs zu kombinieren. Dabei fungieren SSDs als schneller Zwischenspeicher. Eure Daten werden dann zuerst auf die SSD kopiert und später ohne Hektik auf der HDD gelagert. Für einen weiteren Geschwindigkeitsschub sorgen dafür 2,5GBit-Netzwerkanschlüsse. Die sind aktuell eher bei Business-Netzwerklösungen zu finden, kommen aber auch immer mehr bei Consumer-NAS vor.
Zugriff von überall
Hinzu kommt, dass ihr von überall aus auf euer NAS zugreifen könnt. Das ist z.B. praktisch wenn ihr Zuhause mehrere Endgeräte betreibt, was in den meisten Haushalten der Fall sein dürfte. Musik, Filme, Dokumente und weitere Daten, auf die alle Mitglieder eures Haushalts zugreifen sollen, können einfach auf dem NAS liegen. Wenn ihr möchtet geht das – superpraktisch – sogar unterwegs.
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Die meisten Hersteller stellen entsprechende Apps zur Verfügung, mit denen ihr übers Internet auf euren Speicher zugreifen könnt. Daten – wie Fotos oder Videos – lassen sich automatisch synchronisieren. Die Urlaubsbilder aus dem Smartphone landen dann automatisch auf dem NAS eurer ganz persönlichen Cloud. Ohne das ihr eure Daten einem Anbieter wie Google, Microsoft oder Dropbox anvertrauen müsst.
Flexibilität
Der größte Vorteil eines NAS-Systems ist aber seine Vielseitigkeit. Als Ort für eure lokalen Backups eignen sich die Teile ganz hervorragend, sie können aber so viel mehr. Denn etablierte Hersteller wie QNAP oder Synology bieten jede Menge Apps an, mit denen ihr den Funktionsumfang eures NAS erheblich erweitern könnt.
Beispiele gefällig? Mit PLEX verwandelt ihr das NAS in euren ganz persönlichen Medienserver, der euch Filme und Musik übers Netzwerk oder Internet streamen lässt. OwnCloud bietet euch die gleichen Funktionen, die ihr auch von Dropbox, Google Drive oder OneDrive kennt – allerdings liegen alle Daten bei euch und nicht bei Fremdanbietern mit zweifelhafter Einstellung zum Datenschutz. Es gibt Apps, die eure Fotos organisieren, eure iTunes Bibliothek verwalten und einige Geräte werden sogar zur Karaokemaschine, wenn ihr ein Mikrofon anschließt.
Technisch versierte Nutzer*innen können auf ihr NAS ein vollwertiges Linux installieren, andere Betriebssysteme in virtuellen Umgebungen abbilden, die eigene Website, ein Wiki oder einen Webshop hosten und vieles mehr.
Welches NAS ist das Richtige für mich?
Der Markt ist groß und die Anzahl verfügbarer NAS-Systeme nahezu unüberschaubar. Welches NAS das Richtige für euch ist, richtet sich selbstverständlich nach euren Anforderungen und eurem Budget. Um die Auswahl einzugrenzen, hilft es, sich selbst ein paar Fragen zu stellen.
Was soll das NAS können?
Möchtet ihr einfach nur einen eigenen Speicherort für Zuhause, auf dem ihr Backups und Daten lagert und vielleicht eine Medienbibliothek organisiert? Oder sollen Geschäftsdaten eures Unternehmens darauf lagern, während viele Mitarbeiter gleichzeitig drauf zugreifen? Habt ihr gehobene Ansprüche und möchtet virtuelle Umgebungen laufen lassen oder Webseiten selbst hosten?
Welche Software möchtet ihr einsetzen?
So gut wie jeder etablierte NAS-Hersteller bietet für seine Systeme eine Vielzahl verschiedener Apps und Programme an – allen voran die Branchengrößen QNAP und Synology. Allerdings setzen manche Apps eine gewisse Hardware voraus – z.B. einen x86 basierten Prozessor wie einen Celeron oder Pentium.
Wollt ihr das NAS später aufrüsten?
Einfache NAS-Systeme für den Heimbereich sind in der Regel kaum aufrüstbar, ihr seid dann an den Funktionsumfang und die Leistung gebunden. Höherwertige Geräte hingegen bieten Erweiterungsmöglichkeiten. Das können zusätzliche RAM-Slots sein oder PCI-Express Steckplätze für schnelles 10 Gbit LAN, zusätzliche Prozessoren und mehr. Auch werden häufig Kits für zusätzliche Laufwerke angeboten.
Wie laut ist das NAS?
Die Lautstärke eures NAS-Systems ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Ein NAS – das im Wohnzimmer oder im Büro steht – muss relativ leise arbeiten, sonst geht euch das Ding schnell auf die Nerven. Steht euch ein extra Raum zur Verfügung, ist die Lautstärke hingegen nicht ganz so wichtig.
QNAP oder Synology?
Früher oder später stehen alle vor der Frage, welchen Hersteller man wählen soll. Die zwei großen Namen in diesem Segment heißen Synology und QNAP. Beide Hersteller bauen sehr gute Maschinen, allerdings unterscheiden sich die beiden ein bisschen in ihrer Philosophie.
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NAS-Systeme von QNAP bieten euch mehr Möglichkeiten durch stärkere Hardware und bessere Ausstattung – wenn ihr wisst was ihr tut. Die Geräte von Synology sind hingegen bei gleichem Preis nicht ganz so mächtig, lassen sich dafür einfacher bedienen und bieten gute mobile Apps für Endnutzer*innen.
Wie viel möchtet ihr ausgeben?
Ein einfaches NAS-Gehäuse mit einer oder zwei Bays bekommt ihr bereits ab ca. 100 Euro*. Diese Geräte bieten allerdings nicht viel Rechenleistung und Arbeitsspeicher. Sie sind ausreichend für einfache Datenspeicherung, aber nicht viel mehr.
Leistungsfähigere Geräte schlagen mit ca. 250 bis 400 Euro zu Buche. Dafür können diese Geräte auch einiges und lassen im Alltag quasi keine Wünsche offen. Nach oben hin sind dem Preis natürlich keine Grenzen gesetzt. Wir hatten vor einer Weile das QNAP TS-231P2 und QNAP TS-253Be im Test, die uns beide gut gefallen haben. Inzwischen sind beide Modelle aber schon etwas älter und deshalb recht günstig gebraucht zu kaufen.
Wichtig: All die genannten Preise beziehen sich auf das NAS selbst. Oben drauf kommen meist noch die Kosten für die Festplatten. Es empfiehlt sich, hier auf spezielle NAS-HDDs zu setzen, etwa die WD Red-Serie oder die IronWolf-Reihe von Seagate. Diese Festplatten sind speziell auf die Anforderungen in einem NAS-System ausgelegt. Natürlich gibt es auch Bundles zu kaufen, in denen die Festplatten bereits enthalten sind. Allerdings ist nicht jedes gewünschte NAS immer mit der gewünschten Speicherkapazität erhältlich.
Natürlich wäre ein Hardware-Ratgeber nicht komplett, wenn wir euch nicht konkrete Empfehlungen für konkrete Geräte geben würden. Auf geht’s!
Empfohlene NAS-Systeme für Privatnutzer*innen und Home Office
Im privaten Bereich oder im Home Office braucht ihr in aller Regel kein teures Profi-NAS mit gehobener Leistung. Für Datenspeicherung, Medienverwaltung oder die private Cloud reicht ein ARM basiertes Gerät in aller Regel locker aus. Tut euch nur selbst den Gefallen und lasst die Finger von 1-Bay-NAS mit nur einer HDD. Durch die fehlende RAID-Möglichkeit empfehlen die sich nur, wenn die darauf gespeicherten Daten nicht wichtig sind und wenn sie nicht wichtig sind, müsst ihr euch fragen, ob ihr sie wirklich speichern wollt.
Synology DiskStation DS223
Das Synology DiskStation DS223 eignet sich perfekt für den Einstieg in die Welt der Netzwerkspeicher. Es bietet einen ARM-Prozessor von Realtek mit vier Kernen und 2 GB an Arbeitsspeicher (DDR4). Dazu bietet es Platz für zwei 2,5/3,5 Zoll-Festplatten und ausreichend Anschlüsse (1x Gigabit-LAN, 3x USB-A 3.2 Gen 1×1). Mal davon abgesehen, dass es für ein NAS tatsächlich ganz schick daherkommt.
Synology DiskStation DS223 bei uns im Shop
Alternative: WD My Cloud EX2 Ultra 2-Bay NAS 4TB
Neben Synology und QNAP bietet auch WD mit der „My Cloud“-Serie NAS-Systeme an. Diese Geräte sind sehr anwenderfreundlich und weniger für typische Bastler*innen gedacht. Dieses Modell kommt aber dafür schon mit zwei Festplatten und insgesamt 4 TB an Speicher daher. Für den Preis ein gutes Angebot.
WD My Cloud EX2 Ultra 2-Bay NAS 4TB bei uns im Shop
Synology DS423 NAS 4-Bay
Wenn ihr etwas mehr Speicherplatz und Flexibilität braucht, dann ist die Synology DiskStation 423 eine gute Wahl. Sie bietet Platz für bis zu vier Speichermedien (HDD und SSD) und besitzt sogar zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse für doppelte Bandbreite. Im Inneren arbeitet ein ARM-Prozessor mit ausreichend – aber keiner berauschenden – Leistung. Auf der Rückseite gibt es dann noch zwei USB-A (3.2 Gen 1×1)-Anschlüsse für Zubehör.
Synology DS220+ bei uns im Shop
Alternative: QNAP TS-233 8TB Seagate IronWolf NAS-Bundle
Ein wirklich gutes Bundle gibt es mit dem QNAP TS-233 (gute Auswahl an Anschlüssen, zwei Slots) und zwei Seagate IronWolf-Festplatten (zweimal 4 TB). Der ARM-Prozessor und die 2GB Arbeitsspeicher sind ausreichend für viele Anwendungszwecke, leider ist der RAM nicht erweiterbar.
QNAP TS-262-4G bei uns im Shop
Empfohlene NAS-Systeme für KMU
Wenn wir aus der Privat- in die Geschäftswelt wechseln, ändern sich auch die Anforderungen an ein NAS-System: Es gibt häufigere Zugriffe auf den Speicher, viele davon gleichzeitig. Ein x86 Prozessor ist hier Pflicht, allein schon wegen der hardwarebeschleunigten Laufwerksverschlüsselung. Die Datenübertragungsrate bricht also nicht ein, wenn ihr eure Laufwerke verschlüsselt. Je nach Speicherbedarf lohnt sich sehr wahrscheinlich sogar bereits ein 4Bay NAS. QNAP hat das verstanden und bietet inzwischen keine 2-Bay-NAS im Business-Segment an.
QNAP TS-464-8G
Das TS-464-8G von QNAP ist ein echter Alleskönner mit genug Features und Leistungsreserven, um auch in kleinen und mittleren Unternehmen überzeugen zu können. Es glänzt z.B. mit vier Festplatteneinschüben, 8 GB Arbeitsspeicher und dem kräftigen Intel Celeron Vierkernprozessor. Dazu punktet das TS-464-8G mit zwei 2,5 Gbit/s-Ethernet-Ports direkt ab Werk.
QNAP TS-464-8G bei uns im Shop
Alternative: Synology DS 923+
Die Alternativen von Synology hört auf den Namen DS923+ und bietet ähnliche Leistungsmerkmale wie das TS-464-8G von QNAP – inklusive 10Gb-Ethernet-Ports. Allerdings lässt sich beim Synology der Arbeitsspeicher später nicht nur auf 8GB sondern auf bis zu 32GB erweitern. Dieses System ist sehr leistungsfähig und macht in jedem Büro eine gute Figur.
Synology DS 923+ bei uns im Shop
NAS Tipps und Tricks
Zum Abschluss unseres Guides geben wir euch nun noch ein paar Tricks und Kniffe rund ums Thema NAS-Systeme.
- Backup nicht vergessen. Ein NAS ist bedeutend ausfallsicherer als eine normale Festplatte im Laptop oder PC. Und der erste und wichtigste Schritt ist es, überhaupt regelmäßig Backups der wichtigsten Daten zu erstellen. Wirklich wichtiges Zeug – z.B. Geschäftsdaten – sollten aber zwingend noch irgendwo anders gesichert werden, um selbst vor Katastrophen wie Bränden oder Wasserschäden sicher zu sein.
- Finger weg von RAID 0. Es mag verlockend erscheinen, die Kapazität aller Festplatten addieren zu können und mehr Speicherplatz für weniger Geld zur Verfügung zu haben. Allerdings geschieht das auf Kosten der Sicherheit. Fällt eine Festplatte aus, sind alle Daten unwiederbringlich verloren. Das gleiche gilt, wenn ein Controller im NAS versagt, der Strom ausfällt. usw. Daher gilt: In ein Standard 2-Bay NAS gehört immer ein RAID 1 Verbund, bei dem alle Daten auf allen Festplatten redundant gespeichert werden.
- Nutzt Festplatten aus unterschiedlichen Chargen. Defekte treten bei Festplatten meist serienweise auf, also sind bei Produktionsfehlern in der Regel alle HDDs einer Charge betroffen. Die Chargen-Nummer findet ihr auf der jeweiligen Festplatte.
- Kauft ein NAS für eure zukünftigen Anwendungsfälle. Häufig möchten wir am Anfang nicht besonders viel Geld ausgeben – ein einfaches Gerät reicht ja auch. Und sooo viel Speicher benötigt man ja auch gar nicht. Leider wachsen überall im Leben mit der Zeit auch die Ansprüche und dann ist das gekaufte Gerät auf einmal nicht mehr ausreichend. Das heißt nicht, dass ihr auf Teufel komm raus das teuerste NAS anschaffen müsst. Aber wer billig kauft, kauft leider häufig zweimal.
- Setzt auf etablierte Hersteller. Ein NAS von Synology oder QNAP mag auf den ersten Blick vergleichsweise teuer erscheinen. Dasselbe gilt für die NAS-Festplatten von Seagate oder WD. Bedenkt, dass diese Hersteller jahrzehntelange Erfahrung haben und auch den besten Support bereitstellen, falls etwas schief gehen sollte.
Alles auf einen Blick
Alle bisher von uns getesteten NAS-Systeme findet ihr selbstverständlich bei uns im Blog. Kollege Alexander hat vor einer Weile eine Anleitung für NAS von Synology geschrieben, die euch zeigt, wie ihr das Ganze per Smartphone etc. nutzen könnt.
*Alle Preise Stand Juni 2024