Mit einem eher schlichten Äußeren, einem Intel Core i7-8750H und einer Nvidia RTX 2060 zeigt das Dell G5 15 5590, dass auch ein Gaming-Notebook etwas Understatement beherrschen kann. Ob der kleine Gamer als Ganzes überzeugt, erfahrt ihr im Test.
Das gefällt uns
- Preis
- Prozessor
Das gefällt uns nicht
- Gewicht
- Arbeitsspeicher
Dell hat für alles in Bezug auf Gaming eigentlich Alienware gegründet. Dort bekommen Spieler neben RGB-Licht und extravagantem Design ebenfalls viel Leistung. Allerdings hat man auch beim Mutterkonzern immer etwas Gaming gemacht, dann aber im eher konservativen Look von Dell. Genauso sieht das Dell G5 15 5590 aus: schlichtes Äußeres, aber eine vollwertige Nvidia RTX 2060 unter der Haube. Das alles gibt es zu einem Preis von 1400€*, was für ein Gaming-Notebook recht günstig ist.
Inhalt:
Bevor wir aber gleich voll in den Test einsteigen, bringen wir noch kurz die technischen Daten hinter uns.
Technische Details
Produkteigenschaften des Dell G5 15 5590 |
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Display | 15,6 Zoll (39cm), mattes IPS Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung |
Auflösung | 1920 x 1080 Pixel (Full HD) |
Prozessor | Intel® Core™ i7-8750H Prozessor 6x 2,20 GHz (8. Generation) |
Grafik | Nvidia GeForce RTX 2060 (6GB GDDR6 VRAM) |
Arbeitsspeicher | 8GB DDR4 2666 MHz (erweiterbar) |
Festplatte | 128GB SK HYNIX NVMe SSD 1000GB Toshiba HDD (5400 U/min) |
Netzwerk | 802.11 a/b/g/n/ac Bluetooth 5.0 |
Anschlüsse | 1 x Thunderbolt 3 3 x USB 3.2 Gen 1 – Typ A 1 x Mini DisplayPort 1 x HDMI 1 x RJ45 1 x 3,5mm Combo-Headset-Anschluss |
Akku | Li-Pol-Akku, 4 Zellen, 60 Wh |
Eingabegeräte | vollständig beleuchtete Tastatur Touchpad |
Sound | 2 x Stereolautsprecher |
Kamera | HD-Webcam (720p) |
Sicherheit | Anschluss für ein Kesingtonschloss |
Betriebssystem | Microsoft Windows 10 Home |
Abmessungen | 364,3 mm x 273,4 mm x 23,7 mm |
Gewicht | 2,84 kg |
Die technische Ausstattung wirkt auf den ersten Blick gut, obwohl die 8 GB Arbeitsspeicher etwas wenig für ein Gaming-Notebook scheinen. Im Kapitel „Aufrüsten“ folgen mehr Details dazu, wie gut sich der Arbeitsspeicher erweitern lässt.
Lieferumfang
Typisch Dell kommt das G5 15 in einem schlichten braunen Karton und hat außer dem Notebook und dem Netzteil nur noch etwas Papier mit dabei. Das ist nicht viel, aber ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was ich noch erwarten sollte. Es ist alles da, damit ich direkt loslegen kann.
Design und Verarbeitung
Beim Thema Design verhält sich das Dell G5 15 5590 eher unauffällig. Hier blinkt nichts oder wird von irgendwelchen stylischen Formen eingefasst. Von außen sieht das Notebook wie jeder andere Vertreter seiner Art aus. Alle Außenflächen bestehen dabei aus schlichtem, anthrazitfarbenen Kunststoff. Auf dem Displaydeckel befindet sich ein glänzendes Dell-Logo und auf dem Scharnier noch ein G5-Logo. Mehr gibt es von oben nicht zu sehen. Schlicht und schick.
Um den gesamten Rand ziehen sich vier Kunststoff-Rippen. Diese werden nur von den Anschlüssen unterbrochen und sind gefühlt das einzige Zugeständnis ans Gaming, das Dell beim G5 15 macht. Die Rippen sind dabei keinen Millimeter tief und sehen sogar noch stylisch aus, aber ich sehe hier auch die perfekte Ablage für Staub und Schmutz.
Sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite gibt es Anschlüsse für verschiedenes Zubehör. Was bei Notebooks immer noch eher selten anzutreffen ist, sind die Anschlüsse auf der Rückseite. Hier lagert das Dell G5 15 all die Anschlüsse aus, die meist länger belegt sind. Mehr dazu im folgenden Kapitel.
Anschlüsse
Bei den Anschlüssen setzt Dell auf eine gute Mischung aus klassisch und modern. Während des gesamten Tests hatte ich nie das Gefühl, dass mir gerade eine Buchse fehlt.
Ich bin bis heute etwas skeptisch bei Anschlüssen auf der Rückseite von Notebooks. Für alles, was dauerhaft gekabelt wird, ergibt es aber viel Sinn, die Seiten nicht unnötig zu blockieren. So wandern beim Dell G5 Dinge wie die Video-Ports (HDMI und Mini-DisplayPort), Stromanschlüsse und Netzwerkbuchse auf die Rückseite. Zusätzlich gibt es noch einen USB-Typ-A-Anschluss, der bei mir vermutlich dauerhaft von einer kabelgebundenen Gamingmaus belegt wäre.
Für den schnellen und bequemen Zugriff gibt es auf der linken Seite einen Thunderbolt-3-, einen USB-Typ-A-und einen 3,5-mm-Headset-Anschluss. Auf der rechten Seite sind ein vollwertiger SD-Karten-Leser und ein weiterer USB-Typ-A-Anschluss zu finden. Auch, wenn es nicht viele Anschlüsse an den Seiten gibt, sind die vorhandenen gut gewählt und mit genug Abstand platziert, sodass es nicht zu Problemen mit breiteren USB-Sticks kommt.
Display
Beim Bildschirm handelt es sich um ein 15,6-Zoll-IPS-Display. Die Auflösung beträgt 1920×1080 Pixel (Full HD). Damit erreicht das Dell 141ppi und kann Inhalte entsprechend scharf darstellen. Klar wäre eine höhere Auflösung hübscher, aber das ginge wieder auf Kosten der Akkulaufzeit. Es handelt sich nicht um ein 144-Hz-Display. Hier werkeln noch normale 60Hz. Mehr wäre zwar schöner gewesen, aber dann hätte sich der einsteigerfreundliche Preis wohl nicht halten lassen. Was beim Gaming definitiv auffällt, ist der fehlende Abgleich zwischen der Bildwiederholungsrate des Displays und den FPS des Systems. Beim Spielen war daher immer wieder ein leichtes Tearing zu beobachten. Bei aktuellen AAA-Blockbustern empfiehlt sich also ein externes Display.
Bei der Ausleuchtung liegt das Dell G5 15 auf einer Höhe mit anderen Bewerbern. Das Display ist größtenteils gleichmäßig ausgeleuchtet und die Abweichungen liegen auf der gesamten 15,6-Zoll-Diagonale bei maximal 30 cd/m². Für den geforderten Preis ist das ein gutes Ergebnis.
Die Farbraumabdeckung steht auf einem anderen Blatt. Hier enttäuscht das Dell G5 15 etwas. Bei sRGB schafft es nur 65% und bei AdobeRGB lediglich 49%. Damit liegt es in etwa auf einem Level mit dem Huawei Matebook D. Wie schon beim Notebook von Huawei ist das im Alltag nicht schlimm, aber farbkritische Arbeiten sollten auf einem anderen Gerät ausgeführt werden – oder mit einem passenden Monitor.
Software
Als Betriebssystem kommt Windows 10 Home zum Einsatz. So weit, so unspektakulär. Es gibt – wie fast immer – die ganzen kleinen zusätzlichen Anwendungen, deren Nutzen stark bezweifelt werden darf. Von „Candy Crush Friends“ über „McAfee“ zu „Netflix“ sind sie alle wieder mit dabei.
Zusätzlich gibt es noch weitere Software von Dell selbst. Tools wie „Dell Mobile Connect“ und „Dell Power Manager“ sind bereits vorinstalliert. Ersteres soll euch dabei helfen, Daten von eurem Smartphone auf euren Dell zu übertragen. Letzteres ist ein Programm zur Anpassung der Performance und zur Auswertung des bisherigen Akkuverbrauchs.
Ebenso gibt es noch das „Alienware Command Center“. Das ist eigentlich eine Software zum Anpassen eures Alienware-Systems. Hier lassen sich beispielsweise CPU und GPU übertakten. Also das wäre der Fall, wenn sie beim Dell G5 15 nicht anzeigen würde, dass sie keine Komponenten von Alienware entdeckt hat. Ohne entsprechende Hardware verkommt diese Software aber nur dazu, einige eurer Spiele zu managen bzw. zu starten.
Leistung
Ein Intel Core i7-8750H verspricht eine hohe Leistung und die Nvidia GeForce RTX 2060 sollte für genügend grafische Leistung für Full-HD-Gaming sorgen. Die Praxis hat diesen Eindruck auch bestätigt.
Beim Thema Gaming liefert das Dell G5 15 ein gutes Ergebnis ab. Der Battle Royale Shooter Apex Legends läuft in Full HD bei maximalen Details mit knapp 100 Bildern pro Sekunde. An einem externen UHD-Monitor und mittleren Details schafft das G5 immer noch knapp 50 FPS. Sehr ähnliche Werte werden bei den gleichen Einstellungen auch bei Players Unknown Battleground (PUBG) erreicht. Bei einer Partie The Division 2 erreichte das Notebook jeweils knapp 50 FPS (Full HD, max. Details) und knapp 40 FPS (UHD, mittlere Details). Das sind gute Ergebnisse. Sie qualifizieren den Dell G5 15 locker als vollwertiges Gaming-Notebook, das noch in einigen Jahren aktuelle AAA-Spiele packen wird. Nur sollte man es dann nicht mit der Auflösung oder den Details übertreiben.
Neben der reinen Gaming-Leistung ist ebenfalls wichtig, wie gut sich das Notebook bei der allgemeinen Performance schlägt. Auch hier überzeugt das Dell G5 15 auf ganzer Linie. Dank des starken Intel Core i7-Prozessors mit 6 Kernen liegt es auf dem gleichen Level wie vergleichbare Ultrabooks und Office-Maschinen. Hier dürfte das System von einem kleinen Update beim Arbeitsspeicher sicherlich profitieren. Die folgende Grafik macht es deutlich:
Emissionen
Bei der Lautstärkeentwicklung liegt das Dell G5 15 in dem Rahmen, der von einem Gaming-Notebook zu erwarten ist. Ohne Last oder bei leichten Arbeiten sind die zwei Lüfter auf der Unterseite nicht zu hören. Erst, wenn richtig Leistung gefordert wird, meldet sich das Kühlsystem zu Wort – und zwar deutlich. Leider werden die aufdrehenden Lüfter von einem leichten Pfeifen begleitet, das ich als störend empfinde. Entsprechend empfehle ich die Verwendung eines guten Headsets beim Zocken von aufwendigen 3D-Spielen.
Aufrüsten
Kaum ein Hersteller macht das nachträgliche Aufrüsten eines Notebooks zu so einer angenehmen Erfahrung wie Dell. Auf der Unterseite befinden sich neun Kreuzschlitzschrauben. Nur diese müssen gelöst werden, um das Gehäuse zu öffnen. Es gibt keine versteckten Schrauben unter den Gummifüßen oder ähnliches. Nach dem vorsichtigen Lösen des eingeklickten Bodens (mit einer alten Plastikkarte oder einem breitem Schlitzschraubendreher), kann die Bodenplatte einfach abgenommen werden.
Wenn der Boden entfernt ist, können mehrere wichtige Komponenten einfach getauscht werden. So kann die HDD gewechselt oder die kleine SSD durch einen größeren Speicher ersetzt werden. Sollte nach einigen Jahren der Akku anfangen zu schwächeln, kann er ebenfalls innerhalb von Minuten ausgetauscht werden. Vielleicht am wichtigsten ist aber die Möglichkeit, ganz einfach einen zweiten RAM-Riegel nachzurüsten. Von den zwei RAM-Bänken ist nämlich nur einer belegt. Die verbauten 8GB SO-DIMM Arbeitsspeicher (2.666 MHz) sind zwar ein guter Anfang, aber für ein Gaming-Notebook darf es dann doch noch etwas mehr sein.
Es ist toll, dass Dell es den Nutzern nicht schwerer macht als es sein muss, die Lebenszeit des Notebooks zu verlängern.
Sound
Das Dell G5 15 besitzt zwei Lautsprecher, deren Gitter vorne zwischen den Rippen sichtbar sind. Der Klang ist in Ordnung und die erreichte Lautstärke liegt sogar leicht über anderen Laptops. Allerdings wirken besonders Stimmen eher dumpf und das nimmt ihnen viel Momentum. Auf der anderen Seite stärken bei Musik die guten Mitten das Klangbild. Insgesamt tendiert das Klangbild eher zur wärmeren Seite.
Beim Gaming ist das aber beides egal. Das Dell G5 15 wird bei anspruchsvollem Gaming laut genug, sodass ich nicht ohne Headset davor sitzen möchte. Für das kleine YouTube-Video oder den Podcast zwischendurch reichen die Boxen allemal.
Fazit
Das Dell G5 erfüllt sein Versprechen, ein Gaming-Notebook mit Understatement zu sein. Sein schlichtes Äußeres lässt die Leistung kaum erahnen und egal, ob es als Notebook zum Arbeiten oder zum Zocken gekauft wird, es überzeugt in beiden Kategorien. Beim Gaming sollte man aber bereit dazu sein, Abstriche zu machen. Full-HD-Gaming funktioniert sehr gut und leicht abgespecktes 1440p-Gaming ebenfalls. Alles darüber hinaus erfordert zu viele Ressourcen für die verbaute Grafikkarte.
Das größte Manko ist das Gewicht und das Display. Obwohl das Dell G 15 mit knapp 3 Kilogramm nicht viel schwerer als andere Gaming-Notebooks ist, fühlt es sich aufgrund seiner massiven Bauweise schwerer an. Beim Display wäre eine höhere Hz-Zahl besser gewesen, da man davon auch jenseits des Gamings profitiert.
Für einen Preis von 1400€* ist das aber alles sehr relativ. Gaming-Notebooks kosten sonst auch gerne mal gut das Doppelte oder sogar das Dreifache. Da kann ich gut mit den kleinen Abstrichen leben, wenn ich dafür so einen budgetfreundlichen Preis bezahle. Den Dell G5 15 gibt es dazu noch in verschiedenen Konfigurationen. So kann der Preis und die Leistung noch etwas weiter gesenkt, oder ebenfalls erhöht werden.
Dell G5 15 bei uns im Shop
*Stand: 21.05.2019