Der BenQ PD2720U ist für Grafiker und technische Zeichner gedacht, die einen kompakten Monitor mit großem Display, vielen Einstellungsmöglichkeiten und hoher Farbgenauigkeit suchen. Ich habe ihn eine Weile im Alltag ausprobiert und ihm auf den Zahn gefühlt.
In meinem Arbeitsalltag hantiere ich sehr viel mit Lightroom und Photoshop herum. Gelegentlich finden auch Videos den Weg auf meinen Desktop und schreien danach, bearbeitet zu werden. Sieht man einmal von Print ab, sind es also die typischen Querschnittsaufgaben, für die der PD2720U gemacht ist.
Bevor ich euch aber an meinen Erfahrungen teilhaben lasse, gibt es noch schnell die technischen Daten auf einen Blick.
Technische Daten BenQ PD2720U | |
Paneltyp | 27“ (69cm) IPS mit LED-Hintergrundbeleuchtung im 16:9-Format, Anti-Glare, HDR10 |
Auflösung | 3840x2160px (4K UHD) |
Blickwinkel | 178° horizontal / 178° vertikal |
Aktualisierungsrate | 60 Hz |
Reaktionszeit | 5ms |
Kontrast | 20.000.000,00:1 (dynamisch) |
Helligkeit | 350,00 cd/m² |
Adaptive Synchronisation | keine |
Ergonomiefunktionen | Höhenverstellung: 150mm Schwenkwinkel: 30° links/rechts Neigung: -5° bis +20° |
Videoanschlüsse | 1x DisplayPort 1.4 2x HDMI 2.0 2x Thunderbolt 3 (USB-C) |
Sonstige Anschlüsse | Kopfhöreranschluss Anschluss für Hotkey Puck |
Energieeffizienzklasse | C |
Besonderheiten | Hotkey Puck VESA-Standard 100x100mm 10-Bit-Panel |
Abmessungen | 61,4×44,3×18,6cm (BxHxT) |
Gewicht | 8,3 Kilo |
Preis | 999,- Euro* |
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Lieferumfang und Montage
Der Lieferumfang ist so, wie man es von BenQ kennt: umfangreich. Neben dem Monitor und dem Hotkey Puck findet ihr in der Verpackung jede Menge Kabel. Im Einzelnen sind das ein HDMI-Kabel, ein Netzkabel, ein DisplayPort auf Mini DisplayPort, ein USB-Upstream-Kabel und ein Thunderbolt 3-Kabel. Dazu gibt es eine CD mit Bedienungsanleitung und Treibern sowie etwas Papierkram (Kalibrierungsreport, Service Hinweise, Schnellstartanleitung, Sicherheitsinformationen).
Der Aufbau gestaltet sich einfach. Ihr nehmt den PD2720U aus der Verpackung und legt ihn flach auf einen Tisch. Dann setzt ihr das Standbein auf der Rückseite an und lasst es in die vorgesehene Vertiefung einrasten. Danach schraubt ihr den Metallfuß mit einer Flügelschraube fest und stellt den Monitor an seinen vorgesehenen Platz. Jetzt nur noch verkabeln und fertig. Wer mag, kann noch eine Abdeckung auf der Rückseite anbringen, die die Anschlüsse verdeckt. Das Ganze lässt sich ganz ohne Werkzeug in fünf Minuten bewerkstelligen.
Falls ihr den Monitor einmal auseinanderbauen wollt, löst ihr das Standbein mit einem simplen Druck auf den Knopf unter der Vertiefung.
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Design und Verarbeitung
Der PD2720U steht fest und stabil. Nachwackeln gibt es nicht. Grund dafür: BenQ-typisch besteht der hellgraue Standfuß aus massivem Metall. Der obere Teil des Standbeins ist aus hellgrauem Kunststoff. Am Standbein ist auch eine Halterung für die Kabel befestigt, mit der ihr die Kabel ordentlich zur Seite wegführen könnt. Der untere Teil des Standbeins ist ebenfalls aus Metall.
An der Front des Displays gibt es nichts, was euch von eurer Arbeit ablenkt. Die Rahmen sind angenehm schmal, lediglich die untere Leiste ist etwas breiter. Dort findet ihr rechts vier kleine Vertiefungen, die euch die Position der Tasten auf der Rückseite anzeigen. Außerdem gibt es eine LED, die signalisiert, ob der Monitor in Betrieb ist oder nicht.
Auf der Rückseite hat BenQ das Logo platziert. Mehr nicht. Wenn ihr die Anschlüsse verbergen wollt, dann könnt ihr sie mit einer Klappe abdecken. Ansonsten gibt es auf der Rückseite nur die bereits erwähnten Knöpfe und den Joystick für das Menü. Sie sind gut zu erreichen und reagieren präzise auf eure Eingaben. Wie sie belegt sind, erfahrt ihr weiter unten im Abschnitt Menü.
Die Anschlüsse sitzen alle in einer Vertiefung und führen nach unten weg. Damit steht einer sehr flachen Montage über eine VESA-Halterung nichts im Wege. Falls ihr das machen wollt, braucht ihr eine 100x100mm-Halterung.
Die Verarbeitung ist einwandfrei. Es gibt keine Grate, Unebenheiten oder unregelmäßigen Spaltmaße. Alles ist so, wie es sein soll.
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Ergonomiefunktionen
Bei den Ergonomiefunktionen bietet der PD2720U das volle Programm. Ihr könnt ihn 15cm in der Höhe verstellen, 30° nach links oder rechts schwenken und natürlich auch neigen. Dies ist im Winkel von -5° bis +20° möglich. Wer lieber ein vertikales Display mag, nutzt die Pivotfunktion.
Damit könnt ihr den Monitor perfekt auf eure individuellen Bedürfnisse anpassen.
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Anschlüsse
Gibt es. Und zwar reichlich: 1x DisplayPort 1.4, 2x HDMI 2.0, 2x Thunderbolt 3 (USB-C).
Thunderbolt 3 ist natürlich eine extrem feine Sache. Zumal ihr hier auch DaisyChain nutzen könnt. Heißt im Klartext. Wenn ihr noch einen Thunderbolt-3-Monitor irgendwo herumstehen habt, könnt ihr ihn direkt an den PD2720U anschließen und den wiederum an euer Notebook oder euren Rechner. So werden beide Monitore befeuert und nur ein Port am Rechner belegt. Natürlich könnt ihr ebenfalls euer Notebook über Thunderbolt 3 laden und so auf ein Kabel auf dem Schreibtisch verzichten.
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Menü
Das Menü ist so, wie man es von BenQ gewohnt ist. Übersichtlich, gut strukturiert und einfach zu bedienen. Die Steuerung erfolgt entweder über die beiden Schnellwahltasten auf der Rückseite, den Joystick auf der Rückseite oder über den Hotkey Puck.
Die Schnellwahltasten geben euch Zugriff auf den benutzten Farbraum und die Signaleingangsquelle.
Das komplette Menü erreicht ihr über den Joystick und den Hotkey Puck. Bei den Farbräumen stehen euch insgesamt elf verschiedene Presets und ein Platz für eure eigene Vorgabe zur Verfügung: DCI-P3, Display P3, HDR, sRGB, Adobe RGB, REC. 709, CAD/CAM, Animation, Low blue light, Dunkelkammer, M-Book, DICOM.
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Wählt ihr bspw. Animation aus, werden euch in den Tiefen mehr Details angezeigt. Bei CAD werden die Konturen von Linien besonders betont. Das ist demnach ein Feature, das besonders für technische Zeichner und Architekten interessant ist. Die Dunkelkammer passt die Bildschirmhelligkeit an dunkle Umgebungen an. Das macht das Arbeiten in schlecht beleuchteten Räumen angenehmer. Hell strahlende Monitore in finsteren Räumen sind ja nicht wirklich vorteilhaft.
Sehr angenehm ist auch „Low blue light“. Da stehen euch noch diverse Unterpunkte zur Verfügung, mit denen ihr das Bild des PD2720U an eure Aufgaben anpassen könnt. Zur Auswahl stehen bspw. Lesen, Multimedia oder Browsen.
Ein besonderes Feature ist DualView. Wenn ihr das aktiviert, werden zwei verschiedene Farbräume auf dem Display aktiviert. Dadurch könnt ihr überprüfen, wie eure Arbeiten in den verschiedenen Farbräumen aussehen. Da die Einteilung des Displays rein virtuell ist, könnt ihr eure Arbeiten nach Belieben auf dem Display verschieben.
Den Hotkey Puck könnt ihr über das Menü frei belegen. So habt ihr einen sehr bequemen und schnellen Zugriff auf eure wichtigsten Einstellungen. Es ist anfangs gewöhnungsbedürftig, ihn zu benutzen. Ich persönlich möchte ihn aber nicht mehr missen.
Die Bedienung des Menüs ist insgesamt intuitiv und bedarf keiner weiteren Erklärung: anwählen, klicken, fertig. So muss ein Menü aufgebaut sein.
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Display
Das Display ist das Herzstück des Monitors. Hier gibt es beim PD2720U nichts zu meckern. Ihr bekommt 4K UHD mit 3840x2160px Auflösung und HDR10. Da es sich um ein IPS-Panel handelt, habt ihr große und stabile Blickwinkel. Seitliches Blicken ist also überhaupt kein Problem.
Die Farben sind kräftig, wirken aber natürlich. Eine übertriebene Sättigung werdet ihr hier nicht feststellen. Durch die hohe Auflösung wirken sämtliche Inhalte knackscharf.
Wir haben den BenQ wie alle unsere Monitore mit dem Spyder 5 Elite kalibirert. Die Abdeckung der Farbräume lässt dabei nichts zu wünschen übrig, sodass ihr eure farbkritischen Arbeiten mit ruhigem Gewissen ausführen könnt. Eine Besonderheit ist die Abdeckung des AdobeRGB-Farbraums. Der PD2720U ist der erste Monitor in unserer Datenbank, der diesen Farbraum zu 100% abdeckt. Damit habt ihr beim Arbeiten immer exakte Farben. Für seine Farbwiedergabe wurde der PD2720U nach den führenden Industrie-Standards PANTONE und CalMAN zertifiziert.
Damit ihr sofort mit der Arbeit loslegen könnt, ist er ab Werk kalibriert und wird mit einem entsprechenden Protokoll ausgeliefert.
Das Display des PD2720U ist ziemlich hell. In der Spitze haben wir 367 cd/m² gemessen, der Durchschnitt liegt bei 314 cd/m². Wie bei den meisten Monitoren ist das Display nicht ganz gleichmäßig ausgeleuchtet. In der Mitte findet ihr die hellste Stelle, zu den Seiten fällt die Helligkeit etwas ab. Das ist aber normal und fällt im Alltag in keiner Weise auf.
Da das Display auch noch matt ist, habt ihr mit störenden Reflektionen keine Probleme.
Wer unbedingt jammern möchte, kann das auf einem sehr hohen Niveau gerne machen. Der PD2720U hat – bspw. im Gegensatz zum SW2700PT (unser Test) – keine „Scheuklappen“, die seitlich einfallendes Licht abhalten. Auf meinem Schreibtisch strahlt die Sonne morgens von rechts auf den Monitor. Gestört hat es nicht. Von daher habe ich die „Scheuklappen“ auch nicht wirklich vermisst.
Sound
Sound macht der PD2720U auch. Sogar halbwegs brauchbaren Sound. Tiefen sind zwar nicht wirklich ausgeprägt, aber man kann sie erkennen. Wenn ihr die Lautstärke aufreißt, werden die Höhen zudem nicht allzu nervig.
Für ordentlichen Musikgenuss solltet ihr lieber ein paar ordentliche Boxen anschließen. Aber solange ihr nur gelegentlich wertvolle Recherchen bei Youtube macht oder euch via Skype unterhaltet, werdet ihr mit dem internen Sound zurechtkommen.
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Fazit BenQ PD2720U
Guter Monitor. Der PD2720U ist ein wirklich guter Monitor. Ein tolles Display, alle Ergoniomiefunktionen, ein übersichtliches Menü mit vielen Funktionen und reichlich Anschlüsse. Mehr braucht man nicht.
Wer so viel auffährt, verlangt meistens auch eine Menge Geld. So auch BenQ beim PD2720U. Mit knapp unter 1000 Euro* ist der Monitor nicht gerade günstig. Insgesamt ist es aber ein fairer Preis für die gebotene Leistung.
Wer einen flexiblen Monitor für farbkritische Arbeiten sucht, sollte sich diesen BenQ unbedingt genauer ansehen.
BenQ PD2720U bei notebooksbilliger.de
*Stand: 05/2019