Razer Blade 15 im Test: Ultrakompaktes High-End-Gaming-Notebook ohne Kompromisse
  • Display
  • CPU/Grafik
  • SSD/RAM
  • 15,6" FHD 144 Hz
  • Core i7 8750H/RTX 2080 Max-Q
  • 512 GB PCIe/16GB DDR4

Razer Blade 15 im Test: Ultrakompaktes High-End-Gaming-Notebook ohne Kompromisse

„Welcome to the Cult of Razer.“ Wer sich ein Razer-Produkt kauft, liest zuerst diesen Satz. Eine Aussage, die das gute Gefühl gibt, alles richtig gemacht zu haben, oder? Für über 3.100 Euro sollte das beim aktuellen Blade 15 zumindest der Fall sein. Aktuelle Spitzenhardware verdichtet auf ein 15″-Gehäuse mit nur 1,78 cm Bauhöhe – kann das klappen?

Das gefällt uns

  • sehr viel Leistung
  • schnelles Display
  • minimalistisches Design
  • sehr gute Verarbeitung
  • viele aktuelle Anschlüsse
  • leicht und sehr kompakt

Das gefällt uns nicht

  • unangenehmes Pfeifen bei Belastung
  • wird sehr warm unter Last
  • relativ teuer

Razer bietet mit den Gaming-Notebooks der Blade-Serie High-End-Performance im kompakten Formfaktor zu High-End-Preisen an. Die Kalifornier haben bisher jedoch nicht nur mit brachialer Leistung und coolen Alleinstellungsmerkmalen überzeugt, die Verarbeitung und die Kühlkonzepte der Produkte konnten sich stets sehen lassen. Das Blade 15 mit GTX 1060 Max-Q hat im Jahr 2018 bereits überzeugt und auch das Razer Phone hat im Test eine Menge Spaß gemacht.

Razer Blade 15 2019

Schick, schlicht und leistungsstark: Das Razer Blade 15 in der Top-Konfiguration

Das Razer Blade 15 gibt es in verschiedenen Ausstattungskonfigurationen als Basis- oder Profi-Modell. Bei den Grafikkarten geht es mit einer GTX 1060 Max-Q los und hört bei der RTX 2080 Max-Q auf. Alle Modelle setzen bei der CPU auf einen Core i7-8750H und beim Arbeitsspeicher auf 16 GB DDR4 RAM. Das 15,6″ IPS-Display mit FHD-Auflösung ist mit 60 Hz und 144 Hz Bildwiederholrate erhältlich. Das Blade 15 ist ebenfalls mit 4K Touch-Display und 60 Hz zu haben. Erst kürzlich hat Razer angekündigt, dass es das Blade 15 in Zukunft mit 240 Hz oder 4K-OLED-Touchdisplay geben wird.

Dank RTX 2080 im Max-Q-Design ist das Blade 15 nur 1,78 cm hoch

Mit aktuell 3.105 Euro* gehört das getestete Modell zur absoluten Speerspitze im Razer-Blade-15-Sortiment. Welche Komponenten ihr für das Geld im Detail bekommt, offenbart die technische Tabelle.

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Technische Details

Produkteigenschaften des Razer Blade 15 Advanced Model

Display 39 cm (15,6″), mattes IPS-Display
16:9-Format, 144 Hz
Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD)
Prozessor Intel® Core™ i7-8750H
6x 2,20 GHz, Turbo 4,10 GHz; 9 MB Cache
Grafik NVIDIA GeForce RTX 2080 Max-Q (8 GB)
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4 PC4-21300 (2.666 MHz)
Festplatte 512 GB SSD PCIe
Netzwerk 802.11ac-WLAN
Bluetooth 4.1
Gigabit Ethernet LAN
Anschlüsse 3x USB 3.1 Gen 1 Type A
1x USB 3.1 Gen 2 Type C (Thunderbolt 3)
1x HDMI
1x Mini-DisplayPort
1x 3,5mm Combo
1x Stromanschluss
1x Vorrichtung für Kensington Schloss
Akku 80 Wh, verschraubt, 230W-Netzteil
Eingabegeräte vollständig beleuchtete Tastatur
Razer Chroma RGB-Hintergrundbeleuchtung
Touchpad
Sound Dolby Atmos Lautsprechersystem
Kamera Webcam 720p
Sicherheit Anschluss für Kensington Lock
Betriebssystem Windows 10 Home 64 Bit
Abmessungen 35,5 x 23,5 x 1,78 cm (B x T x H)
Gewicht ca. 2,07 kg (inkl. Akku)
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Der Standard-Notebook-Lieferumfang mit kleinen Extras

Beim Lieferumfang könnt ihr euch auf einen etwas umfangreicheren Notebook-Standard einstellen. Neben Notebook, Bedienungsanleitung, Netzteil und Stromkabel gibt es noch ein paar Sticker und ein Reinigungstuch. Natürlich ist das Ganze sehr ansprechend im Razer-Design verpackt. Dazu gehört ebenfalls, dass euch der CEO von Razer auf einer kleinen Grußkarte zum Kauf eures neuen Razer-Produkts beglückwünscht.

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Tadellose Verarbeitung und minimalistisches Design

Man könnte vermutlich zu Recht sagen, dass Razer der Apfel unter den Gaming-Notebooks ist. Das Gehäuse des Razer Blade 15 besteht komplett aus Aluminium und macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Formensprache ist schlicht und sachlich: Sicken, Kanten oder sonstige Auffälligkeiten gibt es so gut wie nicht. Eine leuchtstarke RGB-Beleuchtung befindet sich lediglich unter der Tastatur. Das Razer-Logo auf der Oberseite scheint grün und lässt sich nur bedingt anpassen. Bei den Farben macht Razer ebenfalls keine Experimente. Das Blade 15 ist komplett in eloxiertem Schwarz gehalten.

Bedenkt man, welche Hardware im Blade 15 arbeitet, ist die Kompaktheit mit 1,87 cm Höhe und das leichte Gewicht von knapp über 2 kg erstaunlich. Dazu passen die äußerst schmalen Displayränder, wobei Razer die Webcam trotzdem und zum Glück mittig oben gelassen hat. Bei einem Alu-Body müsst ihr euch natürlich auf resistente Fingerabdrücke einstellen.

Das Touchpad des Razer Blade 15 ist mit einer Fläche von 8 x 13 cm vergleichsweise groß. Alle, die an einem Gaming-Notebook gut und gerne mit dem Touchpad zocken, wird das sicherlich freuen. Im Einklang zum Design macht Razer beim Tastenlayout keine Sperenzchen. Alles sitzt da, wo es hingehört. Störende Sondertasten wie beim Lenovo Legion Y740 (Test) gibt es ebenfalls nicht.

Die Tastatur macht einen guten Eindruck. Der Tastenhub ist vernünftig und das Feedback angenehm. Gegen die optomechanische OMEN by HP Sequencer (Test), mit der ich im Alltag arbeite, hat die Notebook-Tastatur aber keine Chance. Zudem bin ich kein Freund flacher Tastaturen. Fürs Zocken ist die Tastatur des Blade 15 aber vollkommen ausreichend. Sie unterstützt die Razer-Chroma-Beleuchtung und lässt sich via Razer Synapse steuern. Die RGB-Beleuchtung leuchtet auf dem höchsten Level sehr stark und ist stufenlos regelbar.

Die Verarbeitung ist tadellos und gibt keinen Anlass zur Kritik. Die beiden Lautsprecher hat Razer seitlich neben der Tastatur verbaut. Der Klang ist erstaunlich gut für ein Notebook. Nicht blechern oder schrill, wie es bei einigen Notebooks der Fall ist. Der Power-Button wurde fast unsichtbar im rechten Lautsprecher oben platziert. Unterm Strich macht das Razer einen einwandfreien Eindruck und überzeugt sowohl hinsichtlich Design als auch Verarbeitungsqualität auf ganzer Linie.

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Viele aktuelle Anschlüsse ohne LAN-Port und SD-Kartenleser

Sehr flache Notebooks verfügen erfahrungsgemäß oft nur über das Nötigste an Anschlüssen. Das Razer hat an der linken Seite zwei USB-3.1-Gen1-Type A- und einen Kombi-Klinken- sowie einen Stromanschluss. Auf der rechten Seite befinden sich ein USB-3.1-Gen2-Type C-Anschluss mit Thunderbolt 3-Unterstützung, ein weiterer USB-3.1-Gen1-Type-A-Port sowie die beiden Videoanschlüsse HDMI und Mini-DisplayPort. An den Thunderbolt-3-Port könnt ihr zwei 4K-Displays mit 60 Hz oder ein 4K-Display mit 120 Hz anschließen. Die Vorrichtung für das Kensington Schloss wurde ebenfalls auf der rechten Seite platziert.

Insgesamt bringt das Razer Blade 15 alle wichtigen Anschlüsse mit. Bei einem Gaming-Notebook wäre eine RJ45-Buchse zwar wünschenswert, diese lassen aber fast alle Gaming-Notebooks mit sehr flacher Bauweise vermissen. Hier hilft nur ein Dongle oder stabiles WLAN. Wer das Notebook häufig unterwegs nutzt, sollte am besten gleich auf eine Docking-Station zurückgreifen. Gleiches gilt natürlich, wenn ihr einen SD-Kartenleser benötigt.

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Schnelles 144-Hz Display mit guter Farbabdeckung

Im Razer Blade 15 steckt ein 15,6″-Display mit IPS-Panel und Full-HD-Auflösung. Das Display hat ein 16:9-Format und 144-Hz-Bildwiederholrate. Spiele werden also sehr schnell und flüssig dargestellt, aber auch alle anderen Inhalte wandern butterweich über den Bildschirm. Mit Ghosting oder Tearing habt ihr beim Razer Blade 15 keine Probleme.

Das 144-Hz-Display ist schnell und hat eine gute Farbraumabdeckung

Die Ausleuchtung des Displays ist in Ordnung. Der dunkelste Bereich befindet sich unten links mit ungefähr 210 cd/m², in der Mitte liegt die Helligkeit bei 235 cd/m². Die hellsten Stellen befinden sich mit ca. 250 Nits am rechten Display-Rand. Obwohl sich die Helligkeit dadurch um bis zu 40 cd/m² unterscheidet, ist das im Alltag nicht wirklich sichtbar. Backlight-Bleeding gibt es beim Blade 15 nicht.

Razer Blade 15 2019

Das Display ist matt. Ihr könnt mit dem Razer Blade 15 also in jeder Umgebung unabhängig von hellen Lichtquellen im Raum zocken. Dank IPS-Panel sind die Farben satt und kräftig. Zudem sind die Blickwinkel stabil. Ihr erkennt Inhalte auf dem Bildschirm, selbst wenn ihr seitlich auf ihn schaut. Das gilt für die Mitreisenden in der Bahn neben euch aber ebenfalls.

Insgesamt macht das Display einen sehr guten Eindruck. Die schmalen Rahmen aus Aluminium sind schick und stabil, Inhalte werden bei einer Pixeldichte von 147 PPI sehr scharf dargestellt und beim Zocken überzeugt das schnelle 144-Hz-Display. Die Abdeckung der Farbräume ist für ein Notebook in Ordnung. Ich habe 97% sRGB, 68% NTSC und 73% AdobeRGB gemessen. Die Werte sind fast identisch mit dem ROG Zephyrus S GX701GX (Test) und anderen hochpreisigen Gaming-Notebooks.

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Windows 10 und keine Bloatware

Auf dem Razer Blade 15 ist ab Werk Windows 10 Home in der 64 Bit-Version installiert. Das erfreuliche daran? Razer belässt es im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern fast ausschließlich dabei. Neben dem klassischen Candy-Crush-Gedöns ist lediglich noch Xing und Spotify auf der Platte. Mit angstmachenden Popups winkende „Antivirenprogramme“ gibt es nicht.

Razer Blade 15 2019

So schlicht und aufgeräumt wie das Äußere hat Razer zum Glück auf die SSD belassen

Davon abgesehen findet man noch die Razer-Synapse-App und das Razer-Chroma-SDK auf der SSD. Die Synapse-App ist quasi das Gaming-Hub von Razer. Hier könnt ihr das Razer Blade 15 und andere Geräte von Razer konfigurieren. Zum Beispiel gibt es drei Leistungsmodi: Ausgeglichen, Ersteller und Gaming. Während das Gaming-Notebook im ersten Modus sehr leise arbeitet, gibt es im Gaming-Modus die volle Leistung – und die volle Lautstärke. Zudem lässt sich die Beleuchtung via Razer Chroma anpassen, ihr könnt den Razer Store besuchen, Makros anlegen und und und.

Dementsprechend übersichtlich ist die Softwaredank vieler Untermenüs. Nicht. Razer hatte erst 2018 einen eigenen Store für Videospiele eröffnet und wollte Kunden über ein spezielles Bonusprogramm locken. Ganz geklappt hat das allerdings nicht, denn Videospiele werden mittlerweile nicht mehr angeboten.

Von den realen 461 GB Speicherplatz der SSD stehen euch letztendlich noch erfreuliche 423 GB zur freien Verfügung. Mit Windows und Programmen sollte es daher keine Schwierigkeiten geben. Kritisch könnte es werden, wenn ihr viele aktuelle Spiele installieren wollt. Mit Speicherbedarf von teilweise deutlich über 50 GB könnte die 512-GB-SSD schneller zum Engpass werden, als einem lieb ist.

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Mehr Leistung im Notebook geht aktuell kaum

Bei einem Gaming-Notebook ist aber natürlich die Leistung der entscheidende Punkt, mit dem die Kaufentscheidung steht oder fällt. Im Razer Blade 15 ist mit der RTX 2080 Max-Q eine der stärksten Grafikkarten verbaut, die aktuell im Notebook-Segment zu haben sind. Der Intel Core i7-8750H ist allerdings keine Besonderheit unter den Gaming-Notebooks. Bei dem Razer Blade 15 ist jedoch entscheidend, welchen Leistungsmodus ihr in der Razer-Software eingestellt habt. Im Gaming-Modus steht euch die volle Leistung zur Verfügung, dafür wird das Notebook dementsprechend laut. Doch dazu im nächsten Kapitel Emissionen mehr.

Die Leistung gibt den Ton an (Achtung, Wortspiel)

Dank RTX 2080 Max-Q positioniert sich das Razer Blade 15 in unserer Datenbank an der Spitze. Das liegt aber nicht zuletzt daran, dass wir bisher kaum vergleichbare Notebooks im Test hatten, die es in die Datenbank geschafft haben. Lediglich das ASUS ROG Strix Scar II (Test) und Lenovo Legion Y740 (Test) liegen in unmittelbarer Nähe, greifen allerdings auf eine RTX 2070 bzw. eine RTX 2070 Max-Q zurück.

In absoluten FPS ausgedrückt bedeutet das: Bei Rise of the Tomb Raider jeweils 110 FPS (FHD/sehr hohe Details), 91 FPS (WQHD/sehr hohe Details) und 66 FPS (UHD/mittlere Detailsstufe). In Ghost Recon Wildlands sieht es etwas magerer aus, das Spiel fordert jedoch deutlich mehr Ressourcen. Hier kommt das Gaming-Notebook in den gleichen Voreinstellungen auf 59, 48 und 46 FPS. Wer mit den angegebenen Framerates d’accord geht, kann das Razer Blade 15 also sogar nutzen, um bei 3840*2160 Pixeln und Abstrichen beim Detaillevel unterwegs zu sein.

Wer mit dem Notebook viel auf Achse ist, wird eher mit dem internen FHD-Display vorlieb nehmen. In den getesteten Spielen konnte das Razer abgesehen von Ghost Recon Wildlands stets mindestens 60 FPS erreichen. Darunter Far Cry 5 (Test), Assassin’s Creed Odyssey und The Division 2. In letzterem wollte UHD im Vollbildmodus leider nicht funktionieren, da das Spiel mich stets in den Fenstermodus und eine niedrigere Auflösung zurückgeworfen hat. UPlay halt. Die genauen Werte könnt ihr den Diagrammen entnehmen.

Unterm Strich eignet sich das Razer sehr gut für Full HD-Gaming bei maximalen und – je nach Spiel – sehr hohen Details. Alles abhängig davon, wie viel Nutzen ihr aus dem 144 Hz-Display ziehen wollt. Denn mit einer höhereren Framerate läuft es einfach runder. Bei einer WQHD-Auflösung sind die meisten Spiele bei hohen Details ebenfalls gut spielbar. In UHD solltet ihr die mittlere Detailsstufe wählen, um ausreichend FPS für ein flüssiges Spielerlebnis zu erreichen. Bei älteren Titeln wie Diablo 3, CS:GO, League of Legends oder World of Warcraft müsst ihr euch selbst bei hohen Details in dieser Auflösung aber keine Sorgen machen.

 

Im Razer Blade 15 steckt eine NVMe-SSD von Samsung mit 512 GB Speicher. Die SSD erzielt im AS SSD-Benchmark sehr gute Werte. Die Schnelligkeit einer EVO 970 Plus von Samsung (Test) erreicht sie zwar nicht ganz, aber viel fehlt nicht.

Obwohl ich dem Akku bei Gaming-Notebooks nicht wirklich eine hohe Relevanz zugestehe, will ich die Ergebnisse des Akku-Tests zumindest kurz erwähnen. Das Razer erreicht bei einer Displayhelligkeit von ca. 200 cd/m² eine Laufzeit von knapp über 4 Stunden. Das ist ein guter Wert. Dabei war der Leistungsmodus „Ausgeglichen“ in der Razer-Software eingestellt und Windows lief im „Mehr Akkueffizienz“-Modus. Im Leistungsmodus dürfte die Akkulaufzeit deutlich geringer ausfallen. Generell solltet ihr beim Zocken nicht viel mehr als zwei Stunden Laufzeit erwarten.

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Kühleffizienz und Lautstärke abhängig vom Leistungsmodus

Doch wie hält Razer die hohe Leistung auf einem akzeptablen Temperaturniveau? Das ist bei Gaming-Notebooks oft ein Knackpunkt, doch noch schwieriger wird es bei besonders flachen Exemplaren. Dort fehlt der Raum für adäquate Kühllösungen.

Beim Razer Blade 15 beeinflusst der gewählte Leistungsmodi in der Razer-Synapse-Software Lautstärke und Temperatur. Im Ruhezustand liegen CPU- und GPU-Temperatur bei 65°C und 43°C. Im Stresstest und dem Leistungsmodus Gaming steigt die durchschnittliche Temperatur auf 85°C (CPU) und 69°C (GPU). Beim Modus Ausgeglichen verändert sich die durchschnittliche Temperatur der CPU nicht, dafür wird die Grafikkarte mit 71°C etwas wärmer. Die Geräuschkulisse ist im Gaming-Modus deutlich stärker wahrnehmbar als im Ausgeglichen-Modus, aber akzeptabel. Allerdings gesellt sich zu dem Geräusch der Lüfter ein vergleichsweise hochtöniges, unangenehmes Pfeifen. Im Ausgeglichen-Modus ist das Razer hingegen relativ leise.

Beim Zocken von Assassin’s Creed Odyssey erreicht der Prozessor des Razer Blade 15 im Ausgeglichen-Modus im Durchschnitt 87°C. Die Grafikkarte kommt auf 72°C. Im Gaming-Modus sind es bei der CPU 90°C und bei der RTX 2080 Max-Q 71°C. Es werden teilweise Maximalwerte von 99°C erreicht, wobei sich die Achillesferse der kompakten Bauform offenbart. Bedingt durch die hohen Temperaturen kommt es beim Zocken im Gaming-Modus zur Drosselung einzelner Kerne. Das Gehäuse wird oberhalb der Tastatur und auf der Unterseite sehr heiß. Teilweise lässt es sich dort nicht mehr anfassen. Zocken, während das Notebook auf dem Schoß liegt, halte ich daher nicht für angenehm.

Die Kollegen von Ultrabookreview.com haben ein ähnliches Verhalten beobachtetet. Um der Hitzeentwicklung der CPU entgegenzuwirken, gibt es ein paar Möglichkeiten. Der unkomplizierteste Weg besteht darin, den Ausgeglichen-Modus zu nutzen. Wer möchte, kann zudem die Bildwiederholrate auf 60 Hz setzen und in Spielen VSync aktivieren. Was allerdings den Nutzen des 144-Hz-Displays in Frage stellt. Wer versiert im Umgang mit Technik ist, kann mittels Intel XTU die Versorgungsspannung der CPU senken. Ultrabookreview.com hat bei einer um 130mV reduzierten Spannung eine 4-5°C niedrigere CPU-Temperatur realisiert. Mit Throttlestop könnt ihr gleichzeitig das Turbotakt-Limit auf 3,6 GHz beschränken, um die Temperatur noch weiter zu vermindern. Wirklich optimal sind die genannten Optionen bei einem auf Leistung getrimmten Gaming-Notebook zwar nur bedingt, für die maximale Lebensdauer sollten sie jedoch zuträglich sein.

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Aufrüsten machbar, aber nicht notwendig

Notebook für 3.100 Euro*? Check. Aufrüsten? Cheao.. What? Seriously? Na wenn ihr meint. Aufmachen könnt ihr das Gaming-Notebook relativ einfach, wenn ihr das benötigte Werkzeug zu Hause herumliegen habt. Die Unterseite ist mit zehn kleinen Torx-Schrauben befestigt. Nach dem Lösen der Schrauben lässt sich die Unterseite einfach abnehmen.

Ihr könnt euch bereits denken, dass die Aufrüstmöglichkeiten bei einem flachen Notebook mit der vorliegenden Ausstattung nicht gerade berauschend sind. Das liegt schlicht daran, dass es – vielleicht abgesehen vom Speicherplatz der SSD – einfach nicht notwendig ist. Wenn ihr die Unterseite abgenommen habt, gibt es einen direkten Zugang zum Akku, den RAM-Riegeln, der WiFi-Karte und der M.2-NVMe-SSD. Falls ihr mehr Speicher bzw. RAM benötigt, müsst ihr die vorhandenen Module mit größeren austauschen.

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Fazit zum Razer Blade 15

Das Razer Blade 15 ist kompromisslos. Es komprimiert viel Leistung in einem äußerst schlanken Gehäuse. Die Verarbeitung ist – typisch für Razer – auf einem sehr hohen Niveau. Das Gehäuse des Blade 15 besteht komplett aus Aluminium und ist in schlichtem Schwarz gehalten. Die Displayränder sind sehr schmal und die Webcam sitzt am richtigen Platz. Einzige Auffälligkeit? Das beleuchtete Razer-Logo auf der Oberseite. Auf Wunsch funkelt jedoch auch die Tastatur dank Razer-Chroma-Beleuchtung in allen Farben.

Razer Blade 15: Extreme Leistung auf wenig Raum konzentriert

Das Display unterstützt bis zu 144-Hz-Bildwiederholrate und stellt dank IPS-Panel Farben satt und natürlich dar. Es sticht damit zwar nicht aus der Masse der Displays von hochpreisigen Gaming-Notebooks heraus, eignet sich aber hervorragend zum flüssigen Zocken aktueller Titel ohne Tearing oder Ghosting. Die Ausleuchtung könnte etwas gleichmäßiger sein, im Alltag fällt das jedoch nicht auf.

Dank Intel Core i7-8750H, 16 GB RAM und RTX 2080 in der besonders flachen Max-Q-Bauweise steht euch massig Leistung zur Verfügung. Full HD in sehr hohen Details? Kein Thema. In WQHD läuft es an einem externen Monitor bei hohen Details ohne Schwierigkeiten. In UHD empfiehlt es sich, das Detaillevel auf Mittel zu setzen, damit keine FPS-Einbrüche das Gaming-Erlebnis trüben.

Razer Blade 15 2019

RTX 2080 Max-Q, 144-Hz-Display, 1,78 cm Bauhöhe: Das Blade 15 bietet viel, kostet aber auch dementsprechend

In der Razer-Synapse-App lassen sich die Leistungs-Modi Gaming, Ersteller und Ausgeglichen auswählen. Im Gaming-Modus steht euch die meiste Leistung zur Verfügung und das Kühlsystem wird deutlich hörbar. Obwohl es sich hinsichtlich der Lautstärke kaum von anderen Gaming-Notebooks dieser Preisklasse unterscheidet, trat bei unserem Testgerät ein marginal wahrnehmbares und unangenehmes Pfeifen auf. Im Ausgeglichen-Modus sind die Lüfter hingegen kaum wahrnehmbar.

Beim Kühlkonzept zeigt sich die einzige Schwachstelle des Razer Blade 15, die ebenjene kompromisslose flache Bauweise in Verbindung mit extremen Leistung mit sich bringt. Unter Last wird das Gaming-Notebook insbesondere im Gaming-Modus sehr warm. Die Kühlung kann die hohe Belastung nicht vollständig auffangen und es kommt zur Drosselung des CPU-Takts. Das Gehäuse wird an der Unterseite und oberhalb der Tastatur dementsprechend heiß. Hier solltet ihr den Ausgeglichen-Modus nutzen oder mit Undervolting bzw. einer Beschränkung des maximalen Turbotakts entgegenwirken.

Razer Blade 15 2019

Auch das Razer Blade 15 ist nicht perfekt, aber ziemlich nah dran

Trotz der vielen positiven Eigenschaften ist eine uneingeschränkte Empfehlung des Razer Blade 15 daher nur bedingt möglich. Das überrascht, da Produkte von Razer auch beim Kühlkonzept bisher stets überzeugt haben. Wer massig Leistung im extrem kompakten Formfaktor sucht, über die genannten Schwachstellen hinwegsehen kann und das entsprechende Kleingeld von aktuell 3.105 Euro* mitbringt, erhält mit dem Razer Blade 15 ein sehr hochwertiges Gaming-Notebook für fast alle Lebenslagen.

Razer Blade 15 bei uns im Shop

*Stand: 23.05.2019

Veröffentlicht von Alexander

Die Leidenschaft fürs Zocken wurde bereits in den frühen 90ern mit Bubble Bobble am Sega Master System II geweckt. Spielt mittlerweile hauptsächlich am PC und hätte gerne viel mehr Zeit, um sich seinem ständig wachsenden Pile of Shame zu widmen.

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