Razer presst einen Core i7 mit 6 Kernen, RTX-2080-Max-Q und einen 4K-OLED-Touchscreen in das Blade-15-Topmodell. Wir hatten das Gerät als „get-shit-done“-Maschine im Einsatz und haben jede Menge Bilder bearbeitet, Videos geschnitten und gerendert. Ihr bekommt nun den Erfahrungsbericht.
Das gefällt uns
- Enorme Leistung
- Brillantes Display
- minimalistisches Design
- sehr gute Verarbeitung
- viele aktuelle Anschlüsse
- leicht und sehr kompakt
Das gefällt uns nicht
- Pfeifen bei starker Last
- wird warm unter starker Last
- relativ teuer
Wir haben uns beim Razer Blade 15 Advanced Modell mit 4K-OLED-Touchscreen für einen Praxistest entschieden, nachdem ein Blade 15 mit 144-Hz-Display (Test) und Vorgänger-Prozessor unseren regulären Testlauf durchmachen musste. Ich möchte daher gezielt auf die Unterschiede eingehen und berichten, wie man das Blade 15 mit Touch als Creator einsetzen kann. Für die Verarbeitung, Bedienung, Anschlüsse und andere identische Aspekte lest ihr am besten den Test der 144-Hz-Variante.
Was schenkt man einem Razer Blade Notebook, das mit Core i7-9750H und RTX-2080-Max-Q sonst schon alles hat? Einen 4K-OLED-Touchscreen. Das „Profi-Modell“ aller Razer Blade 15 hat ein einheitliches Fundament bestehend aus Core i7-9750H und 16 GB DDR4 RAM. Bei der GPU gibt es die Optionen GeForce RTX 2070 Max-Q oder RTX 2080 Max-Q, bei letzterer entfällt die 256-GB-Variante und es gibt nur noch den Vollausbau mit 512 GB. Leider beschränkt sich Razer auf das halbe Terabyte, die kompromisslosesten Nutzer müssen sich hier extra eine größere M.2 nachrüsten.
Beim Razer Blade 15 Advanced Model gibt es drei Display-Varianten, unter denen die bereits getestete 144-Hz-Version den Einstieg markiert. Mit 240 Hz geht es für 180 Euro* Aufpreis noch schneller und das 4K-OLED-Touchpanel kostet nochmal 400 Euro* mehr. Damit kommt das Testgerät auf einen Gesamtpreis von 3.600 Euro*.
Technische Details
Produkteigenschaften des Razer Blade 15 Advanced Model |
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Display | 39 cm (15,6″), OLED-Touchscreen 16:9-Format, 60 Hz |
Auflösung | 3.840 x 2.160 Pixel (4K UHD) |
Prozessor | Intel® Core™ i7-9750H 6x 2,60 GHz, Turbo 4,50 GHz; 12 MB Cache |
Grafik | NVIDIA GeForce RTX 2080 Max-Q (8 GB) |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4 PC4-21300 (2.666 MHz) |
Festplatte | 512 GB SSD PCIe |
Netzwerk | 802.11ax-WLAN Bluetooth 5 |
Anschlüsse | 3x USB 3.2 Gen 2 Type A 1x USB 3.2 Gen 2 Type C (Thunderbolt 3) 1x HDMI 2.0B 1x Mini-DisplayPort 1.4 1x 3,5mm Combo 1x Stromanschluss 1x Vorrichtung für Kensington Schloss |
Akku | 80 Wh, verschraubt, 230W-Netzteil |
Eingabegeräte | vollständig beleuchtete Tastatur Razer Chroma RGB-Hintergrundbeleuchtung Touchpad |
Sound | Dolby Atmos Lautsprechersystem |
Kamera | Webcam 720p |
Sicherheit | Anschluss für Kensington Lock |
Betriebssystem | Windows 10 Home 64 Bit |
Abmessungen | 35,5 x 23,5 x 1,78 cm (B x T x H) |
Gewicht | ca. 2,19 kg (inkl. Akku) |
Razer Blade 15 bei uns im Shop
Touchscreen am Notebook
Warum packt Razer in das Blade-15-4K-Model wie auch in das Blade Pro mit 17-Zoll – die sich beide klar an Content-Creator richten – einen Touchscreen? Weil es oft schneller ist. Für Touch-Beginner ergibt sich zugegebenermaßen eine große Umstellung, weil viele Tastenkombinationen und Abläufe schon internalisiert wurden.
Für den Anfang gehört einiges an Disziplin dazu, nach einer Zeit stellt sich aber heraus, bei welchen Eingaben Zeit eingespart werden kann. Wenn ihr durch eine Bildergalerie wischt, über Webseiten scrollt oder Klickstrecken für Installationen absolviert. Pinch-to-Zoom ist auch spitze, wenn man sich über Details in Bildern unterhält und etwas zeigen will. Google Maps, Desktop-Icons, Systemeinstellungen… Im alltäglichen Eingabemix ergeben sich immer wieder Situationen, in denen der Touchscreen schneller ist. Besonders in beengten Situationen, beim Schoßbetrieb in Auto, Bahn oder Flugzeug, ist ein berührungsempfindliches Display von Vorteil.
Leider bringt er auch ein Henne-Ei-Problem mit. Wer die Arbeit mit dem Touchscreen nicht kennt, gibt beim Neukauf vermutlich kein Geld für dieses „überflüssige“ Feature aus. Ich persönlich bin ein Riesen-Fan von Touchscreens. Besser als ein Touchscreen-Notebook ist eigentlich nur ein Touchscreen-Notebook mit 3:2-Seitenverhältnis und Stifteingabe wie der Microsoft Surface Laptop 3 beispielsweise.
Ausstattung: Maximal 512 GB und kein Kartenleser
Zugegeben, auch für jemanden, bei dem das Notebook das primäre Arbeitsgerät ist, sind 3.600 Euro nicht wenig. Dafür rockt sich das Blade-15-Profi-Modell dann aber auch locker durch 4K-Timelines und Renderings. Vor allem, wenn es schnell gehen muss und wieder mal unmögliche Deadlines eingehalten werden sollen, ist solide Performance viel wert. Zwei kleine Downer sind uns im Arbeitsalltag begegnet: Wir mussten einen kleinen Hub mit Kartenleser mitschleppen und den Inhalt der SSD mehrfach mit externen Medien austauschen.
Hantiert man mit hohen Auflösungen und Bitraten, werden 512 GB schnell zu klein. Zumindest könnt ihr die M.2-NVMe-SSD tauschen, genauso wie den RAM (bis 64 GB). Bei einem Apple MacBook Pro 15 ist beides verlötet und man muss auf ewig mit der Ausstattung leben, die man kauft. Dahingehend ist das Razer Blade 15, wenn es euch nicht schon out-of-the-box zu eng ist, etwas zukunftssicherer.
Externe SSD mit Thunderbolt 3
Um dem Platzmangel auf der internen SSD aus dem Weg zu gehen, habe ich eine schnelle externe Samsung-X5-SSD über Thunderbolt 3 angeschlossen. Dorthin flossen dann Shootings mit 100 GB innerhalb von 2 Minuten ins Archiv oder ich habe gleich auf dem externen Laufwerk geschnitten. In dem Fall ist der schnelle Anschluss viel wert und die SSD nicht ganz günstig.
Auch an die drei USB-A-Ports könnt ihr schnelle SSDs hängen, jeder bietet mit 20 Gbit/s die halbe Thunderbolt-3-Bandbreite.
OLED-Display: Hell, scharf, kontrastreich und brillant
Mit mehr als 300 cd/m² durchschnittlicher Leuchtdichte, 4K-Auflösung, unendlichem Kontrastverhältnis durch abschaltbare Pixel und einer Peak-Helligkeit von mehr als 450 cd/m² lässt der OLED-Touchscreen des Razer Blade 15 keine Wünsche offen. Alle relevanten Farbräume (RGB, sRGB, NTSC) werden nahezu komplett abgedeckt. Die hohe Farbtreue und Schärfe wird für einige Nutzer vielleicht vom spiegelnden Finish getrübt. Anders sind OLED-Touchscreens nun mal nicht zu haben, meistens jedenfalls.
Ich musste mir immer ein schattiges Plätzchen suchen, das sollte man jedoch mit allen Notebooks machen, an denen man visuell arbeitet.
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Verlässliche Leistung
Das Razer Blade 15 ist ein starkes Werkzeug, viel stärker geht es nicht. Was hier an Leistung unter der Vapor Chamber im 2,19-Kilo-Gehäuse liegt, macht so manchen ausgewachsenen Desktop neidisch. Dafür sorgen nicht nur die sechs CPU-Kerne des Intel Core i7-9750H, sondern auch die Samsung SSD mit vorbildlichen Lese- und Schreibraten (3 GB/s, 2 GB/s).
Ich bin des Öfteren mal an die Grenze des RAMs gestoßen, mehrere parallel geöffnete Programme der Adobe Creative Suite und Google Chrome fressen sich da schnell rein. Hier gilt es, mobil immer nur eine Anwendung arbeiten zu lassen.
Temperatur und Lautstärke sind mir nie unangenehm aufgefallen, gewisse Hitzeentwicklung und hörbare Kühlung muss man bei der Power einfach hinnehmen. Für Videoschnitt nutze ich meist auch Noise-Cancelling-Kopfhörer.
Starke Laufzeit, Netzteil aber immer dabei
Im Alltag macht das Blade 15 tatsächlich 3-4 Stunden mit, wenn ihr die Display-Helligkeit etwas reduziert. „Alltag“ bedeutet in diesem Fall tatsächlich Bilder bearbeiten in Photoshop, viele Uploads, Videos schneiden mit Premiere und Compositing mit After Effects.
Wird das Blade nur für Office genutzt, sind auch 6 Stunden oder mehr kein Problem. Das handliche Netzteil war mir trotzdem immer ein Begleiter, denn bei Video-Projekten wäre es fatal, wenn der Akku kurz vorm finalen Rendering oder Upload aufgibt.
Hier kann ich das Blade nur loben, denn auch wenn man das Netzteil einpackt, ist das Gesamtpaket immer noch sehr handlich und transportabel.
Fazit zum Razer Blade 15
Das Razer Blade 15 mit 4K-Touchscreen ist für mich die attraktivste Variante des Advanced Models. Es muss gar nicht unbedingt die RTX 2080 Max-Q sein, mit der 2070 Max-Q gibt es auch mehr als genug Leistung. Der brillante OLED-Touchscreen hat es mir aber angetan. Fotos und Videos sehen einfach unfassbar gut auf dem Display aus, es ist komfortabel dank Touch-Eingabe und heller als die IPS-Screens in vielen anderen Gaming-Notebooks.
Spielt ihr nicht nur, sondern hantiert ihr auch mit Video-Files, wird die äußerst schnelle 512-GB-SSD schnell eng. Hier hätte ich mir noch eine Version mit 1 TB / 32 GB RAM gewünscht. Die Anschlussvielfalt ist in Ordnung, für Gbit-Ethernet und Kartenleser muss man einen Dock einplanen.
Das Geschleppe hält sich trotzdem in Grenzen, weil das Blade angesichts seiner Leistungsfähigkeit einfach eine sehr mobile Workstation ist. Die Arbeit damit macht Spaß, es steht in keiner Hinsicht im Weg, sondern liefert der Kreativität das richtige Werkzeug.
Razer Blade 15 bei uns im Shop
*Stand: 14.10.2019