Logitech MX Master 3 und K780 sind stylisch, ergonomisch geformt und hochwertig verarbeitet. Außerdem bietet die Maus-Tastatur-Kombination massig Features für ein produktives Arbeiten. Im Test wird allerdings klar: Die stärkste Konkurrenz kommt aus dem gleichen Haus.
Logitech MX Master 3: Die Königsklasse unter den Office-Mäusen
Die MX Master 3 ist die logische Weiterentwicklung von Logitechs MX Master (Test) und MX Master 2 und perfekt für alle Workaholics da draußen geeignet. Sie bietet mit zwei Mausrändern, einer umfangreichen Software und vielen Funktionen, die das Arbeiten an mehreren Endgeräten gleichzeitig einfacher gestalten, genau das richtige Paket für Grafiker, Redakteure und Co. Welche Funktionen das genau sind, zeigen die folgenden Kapitel. Doch fangen wir am Anfang an.
Die ersten Pluspunkte gibt es von mir bereits für die Verpackung, denn die kommt komplett ohne Kunststoff aus. Die Maus selbst und der zum Lieferumfang gehörende USB-Dongle werden von einer Papp-Konstruktion gehalten. Der Papierkram und das USB-A auf USB-C-Kabel sind auch nicht extra in einer Tüte verpackt. Gerade in der heutigen Zeit können sich viele Hersteller davon eine Scheibe abschneiden.
Hervorragende Verarbeitung, schickes Design
Die MX Master 3 ist in Schwarz, Graphit und Grau erhältlich. Das Design ist schick und die Verarbeitung tadellos. Aus den vielen grauen Flächen stechen die beiden silbernen Mausräder aus Metall hervor. Die Daumenauflage besitzt eine linienförmige Struktur und eine gummierte Oberfläche. Die ist unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken, ihr solltet aber vorsichtig mit langen Fingernägeln oder spitzen Gegenständen sein.
Die Maus liegt zumindest bei großen Händen sehr gut in der Hand und leistet sich auch bei der Haptik keine Patzer. Alle Maustasten sind nicht gummiert und bieten ein direktes und angenehmes Klickgefühl. Sie ist aufgrund des ergonomischen Designs aber nur für Rechtshänder geeignet.
Mit 141 Gramm ist die Maus im Vergleich mit Gaming-Leichtgewichten wie der G Pro Wireless (Test) natürlich ziemlich schwer. Allerdings ist die MX Master 3 keine Gaming-Maus. Die Gleiteigenschaften sind für eine Office-Maus ziemlich gut, kommen aber an die Geschmeidigkeit von Gaming-Mäusen nicht ganz heran.
Magnetisches Primär-Mausrad und größeres Daumen-Mausrad
Logitech hat mit der dritten Generation der MX Master insbesondere die Mausräder verbessert. Das primäre MAGSPEED-Mausrad ist nun magnetisch gerastert und dreht auf Knopfdruck auch komplett stufen- sowie geräuschlos. Der Widerstand ist im Freilaufmodus so niedrig, dass die MX Master 3 eine theoretische Scrollgeschwindigkeit von bis zu 1000 Zeilen pro Sekunde in Excel-Tabellen erreicht. In der Praxis kann ich das bestätigen, es scrollt es sich tatsächlich blitzschnell durch alle möglichen Inhalte.
Das Mausrad dreht mitunter sogar so lange, dass man auf einer Website nach oben scrollt und das Mausrad noch weiterdreht, während man schon STRG gedrückt hält und so aus Versehen die Ansicht auf 1000% vergrößert. Es benötigt zudem etwas Eingewöhnungszeit, um in Tabellen mit dieser Geschwindigkeit gezielt bei der gesuchten Zeile anzukommen. Trotzdem ist der Übergang von beiden Modi mit Hilfe der Umschalt-Taste problemlos und schnell.
Beim Daumen-Mausrad setzt Logitech noch auf altbekannte Technik, wobei der Widerstand im Vergleich zum Hauptrad deutlich höher ausfällt. Je nach Programm könnt ihr dem seitlichen Scrollen eine bestimmte Funktion zuordnen. Das Daumen-Mausrad ist im Vergleich zur MX Master 2 besser erreichbar, wobei das nicht für jede Handgröße gelten muss. Das sekundäre Rad hat im Gegensatz zum primären Mausrad keine Tasten-Funktion.
Viele gut erreichbare Tasten
Die MX Master 3 hat insgesamt sieben Tasten auf der Oberseite. Die Daumentaste ist mit einer kleinen Erhöhung gekennzeichnet und lässt sich bspw. zum Umschalten offener Tabs nutzen. Neben den beiden Primärtasten gibt es noch die Umschalt-Taste für das Mausrad. Das MAGSPEED-Mausrad selbst ist ebenfalls eine Taste, die ihr mit unterschiedlichen Anweisungen belegen könnt.
Auf der Unterseite befindet sich neben dem Schieberegler zum Ein- und Ausschalten auch eine Taste, mit der ihr wie bei der MX Anywhere (Test) die verbundenen Geräte durchschalten könnt.
Darkfield-Sensor funktioniert nicht auf allen Oberflächen
Die MX Master 3 arbeitet mit dem schon etwas in die Jahre gekommenen Darkfield-Sensor, der kam nämlich bereits bei der Logitech Performance Mouse MX aus dem Jahr 2014 zum Einsatz. Der Sensor arbeitet mit einer Abtastrate von 125 Hz und einer Auflösung von 200 bis 4000 dpi. Die Auflösung kann in 50-dpi-Schritten geändert werden und mehr braucht es für den Alltag auch nicht.
Die Latenz ist im Vergleich mit Lightspeed-Gaming-Mäusen von Logitech G etwas höher, aber im Büro fällt das nicht auf. Zocker sollten allerdings eher zur G Pro Wireless (Test), der G502 Lightspeed (Test) oder einer anderen Maus greifen, die die LIGHTSPEED-Technologie und den leistungsstärkeren HERO-Sensor nutzt.
Im Gegenzug soll die MX Master 3 in der Theorie problemlos auf polierten oder sehr glatten Oberflächen genutzt werden können. Ich würde auf einem normalen Glastisch jedoch trotzdem zum Mauspad raten, denn im Test funktionierte die Abtastung auf Glas mit 2-3 mm Stärke eher unzuverlässig und hakelig. Bei der Logitech Performance Mouse MX war noch von mindestens 4 mm dickem Glas die Rede. Und tatsächlich: Auf stärkerem Fensterglas arbeitet der Sensor der MX Master 3 wesentlich zuverlässiger. Also: Je dicker das Glas, desto genauer funktioniert der Sensor. Alle anderen Oberflächen sind aber kein Problem.
Enorme Anpassungsmöglichkeiten mit den Logitech Options
Wie die meisten Eingabegeräte von Logitech lässt sich auch die MX Master 3 mit der Software Logitech Options konfigurieren. Ihr könnt bspw. dem Daumen-Mausrad App-abhängige Funktionen zuweisen. Darunter die Pinselgröße in Photoshop, horizontaler Bildlauf in Excel, Ansichtsgröße in Word oder auch Lautstärke in Spotify. Mit der MX Master 3 ist das problemlos möglich. Für jede App lassen sich außerdem fertige Profile installieren und auch alle anderen Tasten mit anderen Funktionen ausstatten, Primärtasten ausgenommen.
Die MX Master 3 verfügt über das Logitech Flow Feature. Damit ihr das nutzen könnt, müssen allerdings die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- Installation einer aktuellen Version der Logitech Options
- Eine Logitech Flow-fähige Maus wie die MX Master 3
- Pairing der Maus mit allen Geräten
- Alle Geräte müssen im selben Netzwerk sein
- Logitech Flow muss auf allen Geräten aktiviert sein
Die Einrichtung könnt ihr ebenfalls in den Logitech Options vornehmen. Ist das abgeschlossen, könnt ihr die Maus nicht nur nahtlos auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen, sondern auch Dateien von einem Rechner auf den anderen ziehen. Das klappt einfach, indem ihr den Mauszeiger vom Bildschirm des ersten Systems auf den Bildschirm des zweiten Systems verschiebt. Leider unterstützt die Logitech K780 das Feature nicht, da es der MX-Serie vorbehalten ist. In diesem Fall müsst ihr also zur MX Keys (Test) greifen, die schaltet sich bei der Benutzung von Flow automatisch auf den primär genutzten Rechner hinzu.
Akkulaufzeit wird nicht durch Beleuchtung beeinflusst
Die MX Master 3 verfügt über einen internen 500-mAh-Akku, der laut Logitech ca. 70 Tage durchhalten soll. Geladen wird via USB-C an der Vorderseite. Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zu Gaming-Mäusen deutlich länger, da die MX Master 3 abgesehen von der LED für den Akkustand über keine aktive Beleuchtung verfügt.
Die Akkulaufzeit ist natürlich trotzdem abhängig von der täglichen Nutzungsdauer und davon, ob ihr die Maus via 2.4-GHz-Funk oder Bluetooth mit eurem PC verbindet. Bluetooth zehrt erfahrungsgemäß nicht so sehr am Akku. Im Notfall könnt ihr die MX Master 3 auch einfach mit dem Kabel verwenden, das ist ausreichend lang.
Zum Shop: Logitech MX Master 3
Logitech K780: Stylisch und mit Halterung
Die Logitech K780 ist eine ziemlich schicke Tastatur, die dank dem hohem Gewicht von 859 Gramm und guter Haptik einen sehr guten Eindruck macht. Sie ist sehr stabil und optisch in zwei Farbereiche eingeteilt. Fast alle Tasten sind wie die Oberfläche in einem matten Grau gehalten und stark abgerundet. Zudem verfügt die K780 über eine gummierte Halterung oberhalb der F-Tasten. Die Halterung ist in einem Weißton gehalten, dessen mit grau-blauen Krümeln durchzogenes Design etwas an Spülmitteltabs erinnert. Es harmoniert aber gut mit dem restlichen Grau. Dass Logitech hier auf knallige Akzente verzichtet, finde ich angenehm.
Die Halterung erinnert an die Logitech K480 (Test), allerdings setzt die K780 auf ein mehr oder weniger normales Format inkl. Numblock und eine durchgängige Halterung, die so genügend Platz für ein Smartphone und ein Tablet im Querformat bietet. Die Lücke ist übrigens tief genug für die meisten Smartphones und Tablets. Selbst mein Mi Note 10 (Test) passt inkl. Hülle problemlos in die Halterung.
Multi-Device-Keyboard ist schnell einsatzfähig
Die Einrichtung klappt übrigens schnell und simpel. Einfach den Funk-Empfänger aus dem Fach an der Unterseite nehmen, in den PC stecken und es kann losgehen. Wer möchte, kann die K780 auch via Bluetooth mit einem Notebook oder Smartphone verbinden. Und wer will, kann alle Geräte auch gleichzeitig koppeln und beliebig zwischen den Geräten wechseln. Die K780 ist nämlich Multi-Device-fähig und kann so mit bis zu drei Endgeräten gleichzeitig genutzt werden. Der Kopplungsmodus startet sich beim ersten Drücken der weißen drei F-Tasten automatisch. Wollt ihr ein neues Gerät zuweisen, müsst ihr die jeweilige Taste gedrückt halten.
So könnt ihr via Tastendruck im Home-Office vom Arbeits-PC blitzschnell zum eigenen Notebook oder dem Smartphone wechseln, das sich bestenfalls in der Halterung befindet. Das lästige Aufheben und Entsperren des Smartphones entfällt somit für alle, die bspw. WhatsApp Web nicht am PC nutzen können oder dürfen. Für das ultimative Nutzererlebnis solltet ihr die MX Master 3 ebenfalls mit den gleichen Geräten koppeln, so lässt es sich am Handy via Mauszeiger auch problemlos durch Chats navigieren. Wer häufig zwischen Geräten wechselt, wird das Feature zu schätzen wissen. Unterstützt werden Android, Windows, iOS, MacOS und Chrome OS. Die Tasten sind daher sowohl für den MacOS als auch Windows beschriftet.
Einwandfreies Tippgefühl und leiser Tastenanschlag
Ich habe diesen Test übrigens auf der K780 geschrieben und bin von dem Tippgefühl ziemlich angetan, obwohl ich normalerweise mit einer mechanischen Tastatur arbeite. Der Hub ist kurz und der Kraftaufwand zum Tippen sehr angenehm abgestimmt. Zudem wirkt der Auslösepunkt trotz Rubberdome-Technologie präzise und man vertippt sich nach kurzer Eingewöhnungszeit nur selten. Etwas umgewöhnen musste ich mich jedoch, da die Pfeiltasten sehr minimalistisch ausfallen und sich Entfernen nicht auf der Standard-Position befindet. Letztendlich fehlt der Block über den Pfeiltasten, den normale Tastaturen bieten. Dafür ist die Logitech K780 etwas kompakter.
Zwar hat das Tippen etwas „Gummiartiges“ an sich, dafür ist der Tastenanschlag aber sehr leise und das Tippen kaum zu hören. Das dürfte insbesondere für Studenten, Angestellte im Großraumbüro und auch alle Paare interessant sein, die sich zu Hause ein Zimmer für das Home-Office teilen. Das Klicken der MX Master 3 ist nicht so leise. Falls ihr explizit danach sucht, stellt die Logitech M590 eine leise Alternative dar. Der Feature-Umfang ist allerdings nicht so komplex wie bei der MX Master 3.
Nützliche Logitech Options, leider kein interner Akku
Wer möchte, kann für die weitere Konfiguration die Logitech Options installieren. Mit der Software könnt ihr die Belegung von einigen F-Tasten ändern, bestimmte Tasten wie z.B. die Num-Taste deaktivieren oder euch informieren lassen, wenn der Akkustand niedrig ist. Eine Registrierung ist nur notwendig, wenn ihr ein geräteübergreifendes Profil erstellen wollt.
Die K780 wird mit zwei zum Lieferumfang gehörenden AAA-Batterien betrieben. Einen internen Akku wie bei der MX Keys (Test) gibt es nicht, allerdings verfügt die K780 auch nicht über eine Tastenbeleuchtung. Ohne Beleuchtung reicht die Akkulaufzeit der K780 laut Logitech für ca. 2 Jahre. Um noch mehr Energie zu sparen, hat Logitech der K780 einen automatischen Energiesparmodus spendiert. Außerdem befindet sich ein Ein-/Ausschalter an der rechten Seite. Ihr könnt die Tastatur also immer ausschalten, wenn ihr sie nicht benötigt. Eine LED gibt Auskunft über den Akkustand.
Zum Shop: Logitech K780
Fazit: Logitech MX Master 3 und K780
Zusammengefasst handelt es sich sowohl bei MX Master 3 als auf bei der K780 um zwei hervorragende Eingabegeräte, die mit einem schicken, stylischen und ergonomischen, aber trotzdem nicht zu aufdringlichen Design und einer sehr guten Verarbeitung auftrumpfen können.
Das Feature-Set der MX Master 3 ist mit sieben Tasten, zwei Mausrädern und vielen Einstellungsmöglichkeiten sehr umfangreich. Die Anpassungsmöglichkeiten auf Programm-Ebene sind vor allem für Nutzer von Vorteil, die oft in Excel, Powerpoint, Photoshop und Co. unterwegs sind. Man sollte allerdings etwas Zeit einplanen, bis man die individuellen Einstellungen verinnerlicht hat. Die Software Logitech Options ist in dieser Hinsicht jedoch vorbildlich. Wer häufig zwischen Geräten wechseln muss, wird zudem die Multi-Device-Unterstützung und Logitech Flow zu schätzen wissen. Mit 141g Gewicht ist die Maus allerdings etwas träge.
Die Logitech K780 überzeugt mit einem sehr angenehmen Tastenfeedback und einem leisen Tastenanschlag. Außerdem bietet sie mit der Halterung für Smartphones und Tablets gerade im Home-Office ein nützliches Extra, das gut mit der Multi-Device-Fähigkeit harmoniert. Ein vollwertiges Tastenlayout inkl. Hintergrundbeleuchtung und einen internen Akku bekommt ihr allerdings nur bei der MX Keys (Test), die jedoch keine Halterung besitzt und deren Tatenanschlag wie bei der MX Master 3 etwas lauter ist.
Die uneingeschränkte Empfehlung des Bundles von K780 und MX Master 3 für aktuell 175,45 Euro* verhindert daher nur der Blick auf das Bundle von MX Keys und MX Master 3 für 184,12 Euro*. Der Preisunterschied ist so überschaubar, dass sich der Griff zum ersten Bundle nur für die Nutzer lohnt, die auf eine leisere Arbeitsatmosphäre aus sind. Wer den komplexen Funktionsumfang der MX Master 3 im Alltag nur bedingt benötigt, könnte auch mit der K780 und der M590 für schmale 32,16 Euro* glücklich werden. Letztere setzt auf leise Tasten und ist via Logitech Flow und Multi Device mit zwei Geräten parallel nutzbar. Die M590 bietet aber weder eine ergonomische Form noch zwei Mausräder und fühlt sich auch nicht ganz so hochwertig an.
Zum Shop: Logitech K780 + MX Master 3 im Bundle
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*Stand: 11/2020