Natürlich hatte auch AMD seinen Auftritt auf der CES 2021. Neben vielen Rückblicken und aktuellen Partnerschaften, gab es auch einige neue Hardware. Neue Ryzen 5000 CPUs und RX 6000 Grafikkarten für Notebooks. Zum Schluss wurden noch mächtige Epyc-Prozessoren auf Zen-3-Basis für den Serverbereich vorgestellt.
Während des Events hat AMD nochmal das vergangene Jahr reminisziert und ein kurzes Gespräch mit Partnern wie Microsoft, HP und AMG gehalten. Sogar Lewis Hamilton war kurz zum Gespräch eingeladen. Natürlich waren aber die wahren Stars die Produkte, die AMD während des einstündigen Events vorgestellt oder zumindest angedeutet hat. Beginnen wir mit den neuen Ryzen 5000er CPUs für Notebooks.
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AMD Ryzen 9 5980HX & 5900HX
Es gibt ein neues Suffix im AMD-Land: HX. Angelehnt an die Threadripper-Modelle sollen die neuen HX-Modelle High-End-Performance in die Notebooks der Welt bringen. Genannt wurden ein Ryzen 9 5980HX und Ryzen 9 5900HX. Beide Prozessoren sind die neuen Flaggschiffe in AMDs Cezanne-Portfolio. Sie basieren auf der Zen-3-Architektur, welche ebenfalls in der Ryzen 5000er-Reihe im Desktop steckt. Laut AMD sollen sie einen großen Sprung in Sachen Single-Core-Leistung im Vergleich zu ihren Vorgängern bieten.
Die beiden genannten APUs besitzen jeweils acht Kerne und 16 Threads. Dazu gibt es noch ganze 16 MB an L3-Cache und 4 MB an L2-Cache. Der Basistakt soll bei 3,3 GHz beginnen und beim Ryzen 9 5900HX bis zu 4,6 GHz und beim Ryzen 9 5980XH sogar bis 4,8 GHz hochgehen können.
Neu ist ebenfalls eine verbesserte Vega-Grafikeinheit und – zum ersten Mal für AMD – eine offizielle Unterstützung zum Übertakten der Notebook-APUs. Die TDP ist mit 45 Watt vergleichsweise hoch für Notebook-CPUs.
Neben den HX-Versionen soll es aber auch „normale“ H-Versionen geben. Die beiden Modelle Ryzen 9 5900H und Ryzen 9 5900HS sind baugleich, takten nur etwas niedriger. Der Ryzen 9 5900H beginnt bei 3,3 GHz und kann bis zu 4,65 GHz takten. Der Ryzen 9 5900HS beginnt bei 3,1 GHz und soll im Turbo dann bis zu 4,5 GHz erreichen.
AMD Ryzen 7 5800H
Eine Stufe darunter soll sich der Ryzen 7 5800H befinden. Ebenfalls in Zen-3-Architektur und Teil des Cezanne-H-Lineup soll er den beliebten Ryzen 7 4700H „Renoir“ ersetzen.
Dabei bietet er acht Kerne und 16 Threads, zusammen mit 16 MB an L3-Cache und 4 MB an L2-Cache. Der Basistakt beträgt 3,2 GHz und der Turbotakt geht bis zu 4,45 GHz hoch. Der „berühmte“ All-Core-Turbo soll sich bei etwa 4,4 GHz einpendeln.
Das wohl größte Upgrade zum 4700H ist wohl der erweiterte L3-Cache, der für eine schnelle Kommunikation der Kerne untereinander sorgen sollte und die Bandbreite erhöht. Eine verbesserte Vega-Grafikeinheit kommt hier ebenfalls zum Einsatz.
AMD Ryzen 5 5600H
Im Mittelfeld ist der AMD Ryzen 5 5600H angesiedelt. Mit sechs Kernen und 12 Threads bietet er genügend Leistung für alle Aufgaben des Alltags (und etwas mehr). Dazu gibt es 8 MB an L3-Cache und 3 MB an L2-Cache. Die Taktraten bewegen sich hier zwischen 3,1 GHz und 4,1 GHz.
Auf der Grafikseite kommt eine leicht übertaktete „alte“ Vega-Grafikeinheit zum Einsatz, mit 6 Recheneinheiten wie schon beim 4600H. Die TDP kann von den Herstellern variabel zwischen 35 und 45 Watt angepasst werden.
Übersicht der AMD Ryzen 5000H APUs:
APU Name | Architektur | Prozess | K/T | Basistakt | Boost-Takt | L3-Cache | GPU-Kerne | GPU-Takt | TDP |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 9 5980HX | Cezanne H (Zen 3) | 7nm | 8 / 16 | 3,4 GHz | 4,8 GHz | 16 MB | 8 CUs (512 SP) | ? | 45W+ |
Ryzen 9 5900HX | Cezanne H (Zen 3) | 7nm | 8 / 16 | 3,3 GHz | 4,6 GHz | 16 MB | 8 CUs (512 SP) | ? | 45W+ |
Ryzen 9 5900H | Cezanne H (Zen 3) | 7nm | 8 / 16 | 3,3 GHz | 4,65 GHz | 16 MB | 8 CUs (512 SP) | ? | 35-45W |
Ryzen 9 5900HS | Cezanne H (Zen 3) | 7nm | 8 / 16 | 3,1 GHz | 4,5 GHz | 16 MB | 8 CUs (512 SP) | ? | 35-45W |
Ryzen 7 5800H | Cezanne H (Zen 3) | 7nm | 8 / 16 | 3,2 GHz | 4,4 GHz | 16 MB | 8 CUs (512 SP) | ~2.000 MHz | 35-45W |
Ryzen 5 5600H | Cezanne H (Zen 3) | 7nm | 6 / 12 | 3,1 GHz | 4,1 GHz | 8 MB | ? | ? | 35-45W |
AMD Ryzen 7 5800U & 5700U
Die U-Varianten sind etwas stromsparender als die H-Modelle und haben eine TDP von 10 bis 25 Watt. Das Topmodell in der U-Sparte ist der Ryzen 7 5800U. Er bietet acht Kerne und 16 Threads, dazu kommen die typischen 16 MB an L3-Cache und 4 MB an L2-Cache. Der Takt bewegt sich hier zwischen 2,0 GHz und 4,4 GHz und es kommt eine erweiterte Vega-Grafikeinheit wie bei den H-Modellen zum Einsatz.
Ein wenig darunter ist der Ryzen 7 5800U. Der gleicht dem 5800U bis aufs Haar, hat aber „nur“ 8 MB an L3-Cache und taktet zwischen 1,8 GHz und 4,4 GHz. Auch die Vega-Grafikeinheit taktet mit 1.900 MHz nur ein Mü niedriger als der 5800U.
AMD Ryzen 5 5600U & 5500U
Die neue Mittelklasse der stromsparenden U-Modelle wird der Ryzen 5 5600U (6/12). Er basiert auf Zen 3 und bietet eine Taktrate von 2,3 bis 4,2 GHz. Dazu gibt es 12 MB an L3-Cache. Im Vergleich zum Vorgänger 4600U bietet die neue Version 200 MHz mehr Takt und nun sieben anstelle von sechs Grafikeinheiten, die ebenfalls leicht schneller takten.
Der Ryzen 5 5500U bietet ebenfalls 6 Kerne und 12 Threads, diesmal aber weiterhin auf Basis der Zen-2-Architektur. Die Taktraten bewegen sich zwischen 2,1 und 4,0 GHz und der L3-Cache wurde auf 8 MB geschrumpft. Die Vega-Grafikeinheit ist aber dieselbe wie im 5600U.
AMD Ryzen 3 5400U & 3 5300U
Die „Brot und Butter“-CPUs der neue Generation werden die beiden Modelle Ryzen 3 5400U (Zen 3) & 3 5300U (Zen 2). Beide besitzen jeweils vier Kerne und 8 Threads. Während der 5400U mit einer Taktrate von 2,6 bis 4,0 GHz und 8 MB an L3-Cache daherkommt, hat der 5300U nur 4 MB und taktet zwischen 2,6 und 3,85 GHz. Beide Modelle bieten einen Vega-Grafikchip mit 6 Recheneinheiten.
Übersicht der AMD Ryzen 5000U APUs:
APU Name | Architektur | Prozess | K/T | Basistakt | Boost-Takt | L3-Cache | GPU-Kerne | GPU-Takt | TDP |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 7 5800U | Cezanne U (Zen 3) | 7nm | 8 / 16 | 1,9 GHz | 4,4 GHz | 16 MB | 8 CUs (512 SP) | 2.000 MHz | 10-25W |
Ryzen 7 5700U | Lucienne U (Zen 2) | 7nm | 8 / 16 | 1,8 GHz | 4,3 GHz | 8 MB | 8 CUs (512 SP) | 1.900 MHz | 10-25W |
Ryzen 5 5600U | Cezanne U (Zen 3) | 7nm | 6 / 12 | 2,3 GHz | 4,2 GHz | 12 MB | 7 CUs (448 SP) | 1.800 MHz | 10-25W |
Ryzen 5 5500U | Lucienne U (Zen 2) | 7nm | 6 / 12 | 2,1 GHz | 4,0 GHz | 8 MB | 7 CUs (448 SP) | 1.800 MHz | 10-25W |
Ryzen 3 5300U | Lucienne U (Zen 2) | 7nm | 4 / 8 | 2,6 GHz | 3,8 GHz | 4 MB | 6 CU (384 SP) | 1.500 MHz | 10-25W |
AMD Radeon RX 6000 in Desktops und High-End Laptops
AMD hat bestätigt, dass ihre Radeon-RX-6000-Reihe in der ersten Hälfte 2021 im Mainstream-Desktop und – das ist eine große Überraschung – auch in Notebooks Einzug finden wird. Gerüchte besagen, dass die Radeon-RX-6700-Reihe schon im März erscheinen soll.
Während des Events hat AMD einige Beispiele der Leistung der kommenden Radeon-RX-6000M-GPUs gezeigt. So lief das Rennspiel Dirt 5 in 1440p mit konstanten 60 FPS. Um welche Grafikkarte es sich hier aber genau handelt (Mittelklasse oder Oberklasse) wurde nicht genannt.
AMD Epyc 7003 „Milan“
Zum Schluss hat AMD noch einen kurzen Einblick in die kommenden neuen Epyc-Prozessoren für den Serverbereich gegeben. Diese laufen unter dem Namen „Milan“ und basieren nun auch auf Zen-3. Das gezeigte Modell war ein Epyc 7003 mit 32 Kernen und 64 Threads.
In einem gezeigten Benchmark mit einer Wettervorhersage mithilfe einer Software haben sie zwei Epyc 7003 gegen zwei Intel Xeon Platinum 6258R mit je 28 Kernen antreten lassen. Laut AMD ist das doppelte Milan-System um ganze 68 Prozent schneller als die auserwählte Konkurrenz.
Milan soll noch im ersten Quartal diesen Jahres verfügbar sein. Einen konkreten Preis hat AMD hier nicht genannt, sie bewegen sich aber wohl wieder in einem vierstelligen Bereich.
Was denkt ihr darüber? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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Quelle und Bilder: AMD