Die Razer Orochi V2 punktet mit einem geringen Gewicht und einem guten Preis. Die Energieversorgung ist aber nicht ideal gelöst.
Gaming Mäuse werden immer leichter. Im Moment bewegen sich alle großen Spieler auf den Bereich von 60-70g zu. Manche streichen dafür alles, was nicht die linke und rechte Maustaste ist. Die Razer Orochi V2 liegt ebenfalls in dem Bereich, verzichtet aber nicht auf Seitentasten oder ein Scroll-Rad. Gamer, die eine leichte und gute Maus suchen und nicht 100€ investieren wollen, sollten das Leichtgewicht ins Auge fassen.
Alle technischen Daten findet ihr in der ausklappbaren Tabelle.
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Klassisches Design mit allen wichtigen Tasten
Die Razer Orochi V2 punktet mit einem schlichten Design und einer klassischen Form. Zwei Maus-Tasten mit mechanischen Razer-Switchen, ein präzises Scrollrad mit kleinen Stufen, ein DPI-Taster auf der Oberseite und zwei Seitentasten runden das Gesamtbild ab. Die matte Struktur der Orochi V2 gefällt dazu auch optisch und wird auch nur minimal von einem Razer Logo auf der Rückseite unterbrochen.
Die Verarbeitung der Razer Orochi V2 ist gut und die Haptik des Materials ist dem aufgerufenen Preis angemessen. Dazu gibt es Pluspunkte für das geringe Gewicht von etwa 60g. Ebenfalls positiv zu bewerten, sind die insgesamt drei Gleitflächen auf der Unterseite. Besonders in Verbindung mit einem Maus Pad sorgen die für sehr gute Gleiteigenschaften.
Bei der Größe richtet sich Razer mit der Orochi V2 an mittlere bis kleine Hände. Entsprechend ist meine Hand bei der Nutzung meist in der Position „Klaue“. Bei einer längeren Nutzung kann das unbequem werden, aber es erlaubt für ein präzises Handling. Die Größe hat allerdings auch den Vorteil, dass die Razer Orochi V2 mühelos in einem Rucksack verschwinden kann.
Damit der Funkempfänger nicht lose in der Gegend rumfliegt, kann er in einer kleinen Haltung neben den Batterien verstaut werden, wenn er nicht benötigt wird. Alternativ kann die Orochi V2 auch eine Verbindung via Bluetooth herstellen. Ein kleiner Schieberegler auf der Unterseite regelt den Modus.
Handling im Game
Ich hatte viel Spaß mit der Razer Orochi V2 während meiner Gaming-Sessions. Sowohl in Control als auch in Cyberpunk 2077 hat sie mir gute Dienste erwiesen. Klicks wurden immer präzise ausgeführt und haben dank der Switche auch ein gutes Feedback geliefert, das man hören und fühlen kann.
Im täglichen produktiven Einsatz war ich hingegen sehr froh, die beiden Seitentasten zu haben, um im Browser oder anderen Anwendungen schnell vor- und zurückzuspringen. Jenseits davon verhält sich die Razer Orochi V2 wie viele andere Mäuse, mit dem großen Vorteil, dass sie sehr leicht ist.
Die Umwelt, das Grip-Tape und das Mauspad
Nochmal zurück zu den Batterien – ja, die Razer Orochi V2 setzt auf Batterien und nicht etwa auf einen internen Akku. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Vorteilhaft ist, dass, wenn mitten in der Gaming-Session der Akku zur Neige geht, innerhalb von wenigen Sekunden der Spielspaß weiter gehen kann und nicht etwa für die nächste Stunde mit einem Kabel gezockt werden muss. Dazu ist die Razer Orochi V2 auch nicht sonderlich wählerisch, welche Art von Batterien sie braucht. Es gibt einen Schacht für eine AA-Batterie und für eine AAA-Batterie. Es können allerdings nicht beide Slots gleichzeitig belegt werden. Zum Lieferumfang gehört eine AA-Batterie.
Der größte Nachteil bei Batterien sollte auf der Hand liegen – sie sind schlechter für die Umwelt. Wer mit der Razer Orochi V2 seine liebsten Spiele bestreiten will, muss entsprechend auch immer Batterien zur Hand haben, bzw. im besten Fall in ein paar hochwertige wiederaufladbare Batterien und ein Ladegerät investieren. Persönlich habe ich gute Erfahrungen mit eneloop-Batterien gemacht. Die sind zwar etwas teurer als andere Batterien, halten erfahrungsgemäß aber länger durch. Allgemein sind Batterien aber keine optimale Langzeitlösung, auch wenn die Razer Orochi V2 theoretisch bis zu 950 Stunden via Bluetooth und bis zu 425 Stunden via Funkempfänger durchhält, bis eine Batterie gewechselt werden muss.
Die Razer Orochi V2 wurde zusammen mit neuem Grip-Tape vorgestellt. Anders als bei Mitbewerbern gehört das nicht zum Lieferumfang und muss separat für 10€ gekauft werden. Der Preis mag sich in Grenzen halten, aber etwas geizig wirkt die Exkludierung schon. Die gute Nachricht lautet, dass Razer verschiedene Formen und eine gute Anzahl an Grip-Tapes in die Verpackung legt. Für eure 12€ bekommt ihr 4 längliche Streifen, 18 kleine & 18 große Waben und 6 kleine längliche Sechsecke, die ihr auf eure Maus, Tastatur oder Controller kleben könnt.
Das letzte Zubehör das Razer zusammen mit der Orochi V2 vorgestellt hat, ist der Nachfolger ihrer Sphex-Mauspad-Serie. Dabei handelt es sich um ein extrem dünnes Mauspad mit einer Kunststoff-Oberfläche, das in zwei Größen verfügbar ist. Zur Qualität des Mauspads gibt es nicht viel zu sagen. Es ist ein dünnes Stück Kunststoff und zusammen mit den Gleitflächen der Razer Orochi V2 sorgt es für eine präzise Steuerung im Gaming und in Programmen. Eine Klebefläche auf der Unterseite hält es dazu an Ort und Stelle. Mit gerade mal 12€ für die kleine Version ist dazu auch noch erschwinglich. Solltet ihr gepolsterte und schlichte Mauspads bevorzugt, solltet ihr hingegen einen Blick auf das Razer Pro Glide-Pad werfen.
Tastenbelegung ändern via Synapse
Alle Funktionen die bei Razer-Produkten geändert werden können, werden in der eigenen Synapse-Software angepasst. Das gilt auch für die Razer Orochi V2. Da die Gaming-Maus auf RGB-Beleuchtung verzichtet – großes Lob dafür – halten sich die möglichen Einstellungen in Grenzen. Dazu kann die Maus auch nur mit einem Profil angepasst werden.
In der Software könnt ihr die Bewegungs-Empfindlichkeit einstellen und jeder Taste verschiedene Funktionen zuweisen, bzw. sie mit Makros bestücken. Beides nützliche Features, um die Steuerung der Orochi V2 präziser an seinen Nutzer anzupassen. Als jemand der viele Medien konsumiert, habe ich mir die Lautstärkekontrolle auf die beiden Seitentasten gelegt und das Windows Snipping-Tool auf den Mausrad-Klick.
Fazit: Razer macht mit der Orochi V2 fast alles richtig
Die Verarbeitung ist gut, das Design schreit nicht nach Aufmerksamkeit und Klicks haben ein gutes haptisches und akustisches Feedback. Die Möglichkeit sowohl via Funkempfänger oder via Bluetooth mit verschiedenen Geräten verbunden zu sein, gibt ebenfalls Pluspunkte.
Persönlich würde ich mir einen integrierten Akku in der Razer Orochi V2 wünschen, aber es gibt auch genug Gamer, die lieber eine neue Batterie einwerfen, statt sich beim Zocken „an die Kette legen“ zulassen.
Preislich liegt die Razer Orochi V2 mit 79€* im leicht gehobenen Preissegment. Gerade Mitbewerber, die sich ebenfalls in der Ultraleicht-Kategorie bewegen, verlangen dafür gerne 100€. Die Logitech Pro X Superlight (Test) ruft sogar 150€ auf. Die Orochi V2 bringt den Leichtbau damit in die gehobene Mittelklasse der Gaming Mäuse.
Besonders für Gamer, die bereits einen Satz wiederaufladbare Batterien zu Hause haben, ist die Razer Orochi V2 absolut empfehlenswert. Alle anderen müssen sich überlegen, ob sie den Batteriewechsel mit ihrem persönlichen Umweltbewusstsein vereinen können.
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*Stand: 21. Januar 2021