Der VX3258-2kpc ist ein erschwinglicher Gaming-Monitor im beliebten 32“-Format. Dank 144Hz und einer Krümmung von 1800R soll er Games butterweich und immersiv wiedergeben. Wir haben ihn getestet und sagen euch, warum der ViewSonic-Gamer nicht nur in seiner Paradedisziplin brillieren kann.
Das gefällt uns
- Design
- Verarbeitung
- Videoanschlüsse
- OSD-Bedienung
- Gaming-Features
- Kontrast
- Formfaktor
- Farbtreue sRGB-Modus
- Farbumfang
Das gefällt uns nicht
- Ergonomiefunktionen
- Kein alternativer Standfuß nach VESA-Norm möglich
- Weißpunkt
Während Fernseher immer größer werden, sind 32-Zoll auf dem besten Weg zum Goldstandard bei 16:9-Gaming-Monitoren. Sie bieten viel Zock- und Arbeitsfläche, stellen aber auch Medieninhalte ohne nervige schwarze Balken dar. Kein Wunder, dass auch ViewSonic hier mitmischen möchte. Die VX-Reihe ist dabei ein Hybrid aus Entertainment- und Gaming-Monitor. Für Hardcore-Zocker:innen hat man hingegen die Elite Gaming XG-Reihe in petto.
Muss das etwas Schlechtes für die Gaming-Fähigkeiten des VX3258 sein? Nicht unbedingt, denn mit 144Hz sollten Games smooth laufen. Dazu verspricht ViewSonic eine hohe Abdeckung des sehr weiten NTSC-Farbraums von 85%. Die könnten den VX3258-2kpc gar zu einem passablen Allrounder für Gaming-Fans mit Kreativader machen.
Technische Daten des ViewSonic VX3258-2kpc-mhd |
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Paneltyp | Entspiegeltes VA-Panel in 32-Zoll mit LED-Hintergrundbeleuchtung im 16:9-Format und 1800R-Wölbung |
Auflösung | WQHD: 2560x1440px – 93,24 PPI (Pixel pro Quadratzoll) |
Blickwinkel | 178° horizontal / 178° vertikal |
Aktualisierungsrate | 144 Hz |
Reaktionszeit | 5 ms |
Kontrast | 3000:1 statisch |
Helligkeit | 250 cd/m² |
Adaptive Synchronisation | FreeSync, Adaptive Sync |
Ergonomiefunktionen | Neigen: -5 bis +10° |
Videoanschlüsse | 2x HDMI 2x DisplayPort 1.2 |
Sonstige Anschlüsse | 1x Kopfhöreranschluss |
Lautsprecher | 2 x 2,5 Watt |
Abmessungen | 71,3 x 49,16 x 21,52 cm (B x H x T) |
Gewicht | 5,8 kg mit Standfuß |
Preis | ca. 369 Euro* |
Lieferumfang und Montage – alles für den Start dabei
Der Karton des 32-Zoll-Monitors kommt im Kofferformat mit praktischem Tragegriff. In ihm findet ihr:
- zwei Stromkabel (EU- und britische Steckerversion) sowie das externe Netzteil
- ein DisplayPort-Kabel
- die Anleitung und den Garantieschein
Für den Aufbau benötigt ihr einen Kreuzschraubendreher. Bringt damit den Standfuß am Standbein an – fertig. Letzteres ist nämlich fest mit dem Bildschirm verbunden. Leider lässt sich am VX3258 keine alternative Monitorhalterung nach dem weitverbreiteten VESA-Standard anbringen.
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Design und Verarbeitung – Gute Haptik trifft auf Minimalismus
Viele Gaming-Monitore stechen durch äußerst markante – und meist leider auch fragwürdige – Designentscheidungen hervor. Auffallen um jeden Preis ist schließlich eher eine Last als eine Tugend. Der ViewSonic gehört zum Glück nicht zu diesen optischen Schreihälsen, sondern kommt erstaunlich minimalistisch daher.
Sehr schmale Displayränder und eine Rückseite ohne unnötige Verzierungen passen sich jedem Einrichtungsstil an. Zudem ermöglichen die schmalen Bildschirmränder mehrere VX3258 komfortabel nebeneinander zu betreiben.
Einzig der breite, klauenartige Standfuß erinnert an die Gaming-Herkunft. Mehr zu seinen Eigenschaften erfahrt ihr unter Ergonomiefunktionen. Meiner Meinung nach macht er sich etwas zu breit auf dem Schreibtisch. Durch die schmalen Streben könnt ihr Objekte aber immer noch ganz gut um ihn herumplatzieren und verliert nicht zu viel an Arbeitsfläche.
Dafür gefällt mir die Haptik des Standfußes: Er besteht komplett aus massivem Stahl und hat eine Farbe, die sich am ehesten mit dem Space Grey von Apple vergleichen lässt. Ein hochwertiger und stylischer Look. Viel Standfestigkeit bietet der breitbeinige Untersatz obendrein.
Der Rest des Bildschirms ist hingegen aus Kunststoff mit schwarzer, klar glänzender Beschichtung. Diese sammelt leider etwas schnell Erinnerungen an Staub oder Fettfinger, sieht dafür aber schick aus und lässt sich mit Hilfe eines Tuchs auch gut reinigen. Die Verarbeitung stimmt auch hier: Passgenaue Spaltmaße und kein Knarzen – selbst bei rabiaterem Anpacken – sprechen für sich.
Ergonomie – Leider ebenfalls minimalistisch
Während Minimalismus beim Design noch eine nette Sache ist, kann es bei den Ergonomiefunktionen eigentlich nie genug geben. Den Bildschirm des VX3258-2kpc könnt ihr zwar zwischen -5 und 10° neigen, aber das war es dann leider auch schon. Hier fällt ViewSonics Verzicht auf Vorbohrungen für eine alternative VESA-Halterung dann auch etwas mehr ins Gewicht, denn eine Höhenverstellung – oder zumindest die Möglichkeit, eine Halterung mit einer solchen anzuschließen – sollte bei einem Monitor mittlerweile einfach dazugehören.
Abhängig von eurer Körpergröße und Tischhöhe, müsst ihr dann womöglich Bücher oder andere Unterlagen bemühen, um den VX3258 mit der Oberkante etwa auf eure Augenhöhe zu bringen – was bei dem großflächigen Standfuß gar nicht so einfach erscheint. Da der Entertainment-Gamer zum Glück relativ hoch ist, könnte die Höhe aber bereits für euch ausreichen. Je nach Neigungswinkel, befindet sich der obere Rand des Monitors zwischen 48,5 cm und 49,5 cm über der Tischplatte. Hier erfahrt ihr mehr zur richtigen Einstellung eures Monitors.
Anschlüsse – Alles fürs Video, aber kein USB
Zwei HDMI-2.0-Anschlüsse und zwei DisplayPorts stehen Seite an Seite zur Verfügung. Damit könnt ihr also insgesamt vier Zuspielgeräte am VX3258 betreiben. Bei einem derart großen Monitor ein wichtiger Faktor, da sowohl der heimische PC, die Gaming-Konsole als auch ein Audio-Video-Verstärker oder BluRay-Player betrieben werden können.
Nur USB-Ports wären noch schön gewesen, diese bekommt man jedoch meist erst einige Preisklassen über dem VX3258. Dafür erhaltet ihr einen 3,5mm-Klinkenanschluss, der euch einen unkomplizierten Betrieb eurer Kopfhörer oder Stereoanlage erlaubt.
Menü – Übersichtlich, mit guter Joystick-Steuerung
Das Menü des ViewSonic-Monitors könnt ihr vollständig über einen Joystick auf der Rückseite bedienen – sehr schön gelöst und intuitiv.
Über die Bewegung in eine Richtung könnt ihr Schnellwahlfunktionen auswählen. Klickt ihr hingegen auf den Joystick, dann öffnet sich das tiefergehende OSD. Dieses ist ViewSonic-typisch gut aufgebaut, was das Navigieren schnell von der Hand gehen lässt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist lediglich, dass ihr mit einem Druck auf den Joystick zurückgeht – und nicht bestätigt. Letzteres erfolgt über einen Klick nach rechts.
Über das Hauptmenü könnt ihr nicht nur die Maximallautstärke der Lautsprecher ändern, sondern noch aus vielen weiteren Ansichtsmodi wählen. In den Farbeinstellungen bieten sich euch zudem diverse Optionen zur Feinjustierung des Monitors. In der „manuellen Bildanpassung“ könnt ihr außerdem die Reaktionszeit des Displays sowie FreeSync einstellen.
Für Fans von Shootern ist auch noch ein zuschaltbares Fadenkreuz mit an Bord. Dieses aktiviert ihr entweder im OSD oder wenn ihr im Auslieferungszustand mit dem Joystick nach unten klickt. Die Belegung der Schnellwahlfunktionen lässt sich im Menü aber auch anpassen.
In den weiteren Menüeinstellungen könnt ihr noch verschiedene Standards für eure Videoausgänge festlegen sowie die Anzeigezeit des Menüs ändern. Auch einen Blaulicht-Filter hat der Monitor selbstverständlich mit an Bord.
Display – Gutes VA-Panel mit erstaunlich hohem Farbumfang
ViewSonic spricht in der Werbung für den VX3258 von einer 85-prozentigen Abdeckung des sehr weiten NTSC-Farbraums. Damit könnte sich hinter dem Gaming-Screen das Potenzial für einen verkappten Creator-Monitor verbergen. Wir haben unseren Spyder X Elite auf ihn losgelassen, um mehr zu erfahren.
Und tatsächlich: Die Farbraumabdeckung überzeugt mit einem sehr hohen Umfang, auch wenn sie nicht ganz 85% NTSC erreicht. Der für Photoshop-User wichtige AdobeRGB-Farbraum wird aber zu sehr guten 86% abgedeckt. Für Videoprofis ist der DCI-P3-Farbraum relevanter und wird sogar zu 91% dargestellt.
Ausgezeichnete Werte, die es sonst kaum in dieser Monitor-Preisklasse gibt. Für die hobbymäßige Bildbearbeitung mit dem Einsatzzweck der Veröffentlichung im Internet reicht übrigens der vom VX3258 vollständig abgedeckte sRGB-Farbraum meist aus. Aber wie fast überall im Leben gilt: Mehr Potenzial kann nicht schaden.
Leider ist die Farbtreue (also wie genau 48 Standardfarben wiedergegeben werden) im Modus „Standard“ eher unbefriedigend. Zudem passt der Weißpunkt in der Einstellung „Native“ nicht und ist deutlich zu kalt. Ein Umschalten der Einstellung „Farbtemperatur“ auf „sRGB“ verbessert das Farbtreue-Ergebnis des VX3258 deutlich. In diesem Modus lassen sich somit bereits hobbymäßig gut Fotos bearbeiten – sehr nett und für einen Gaming-Monitor nicht selbstverständlich.
Ich würde euch daher die „sRGB“-Farbtemperatur als Einstellung definitiv empfehlen – wenn ihr nicht in einem sehr hellen Raum sitzt. Denn die Maximalhelligkeit des VX3258 halbiert sich in diesem Modus fast. Sie beträgt in der Standard-Einstellung knapp 200 nits, was bereits etwas unter der Herstellerangabe liegt.
Direkte Lichteinstrahlungen solltet ihr selbst in diesem Modus also eher vermeiden. Die matte Display-Beschichtung holt dafür noch etwas an Sichtbarkeit heraus. In den meisten Räumlichkeiten sollten die 113 nits des sRGB-Modus aber bereits locker ausreichen – und euch eben deutlich genauere Farben bieten. Damit eure Lieblingsserien oder Urlaubsfotos auch so aussehen, wie sie sollen.
Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung und Farben weicht am unteren Rand um ca: 14% ab. Sie bessert sich allerdings mit sinkender Helligkeitseinstellung und ist im sRGB-Modus nochmals etwas homogener.
Kalibriert macht der VX3258 dann noch mehr her: Hier sind alle Farben noch näher am Idealwert und auch der Gamma-Wert verläuft noch etwas genauer im Soll – wobei auch die Werkseinstellung hier nicht viel verkehrt macht. Nur der Weißpunkt will selbst kalibriert nicht näher an den angestrebten Wert von 6500K und bleibt etwas zu kühl.
Im Alltag überzeugen vor allem Kontrast und Display-Fläche des VX3258: Egal, ob ihr ein Video oder zwei Fenster auf den Monitor werft, genügend Platz ist vorhanden, um in Filme und Games einzutauchen oder zu Multitasken. Der hohe Kontrast liegt zwar noch etwas unter Herstellerangabe, macht beim Konsumieren von Medieninhalten aber dennoch Laune: Denn Schwarz wirkt auch wie Schwarz.
Die ebenfalls in Monitoren verbauten IPS- oder TN-Panels stellen dunkle Inhalte hingegen oftmals wie ein milchiges Grau dar. Hier ist die VA-Technik klar im Vorteil. Die leichte Krümmung wird euch – direkt davorsitzend – zudem nicht auffallen und steigert die Immersion beträchtlich.
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Wie sieht es beim Gaming aus?
144Hz sowie FreeSync sind für Gamerinnen und Gamer gern gesehene Features. Für die Gaming-Praxis hat ViewSonic aber noch mehr Funktionen untergebracht. So könnt ihr das zuvor genannte Fadenkreuz hinzuschalten oder einen Overdrive-Modus aktivieren. In diesem steigt die Reaktionszeit des Bildschirms. Denn – rein auf dem Papier – ist diese mit 5 ms eher hoch für einen Gaming-Monitor.
Im Gaming-Alltag werdet ihr davon aber nicht viel merken. Stattdessen genießt ihr eher das flüssige Bildverhalten ohne jegliches Tearing. Ersteres wird durch die 144Hz ermöglicht, letzteres durch FreeSync. Mit der WQHD-Auflösung im Gepäck, könnt ihr auf aktuellen Grafikkarten auch die Bildwiederholfrequenz voll ausnutzen.
Die angenehme Krümmung von 1800R sorgt darüber hinaus für eine schöne Immersion. Im Großen und Ganzen würde ich den Monitor aber am ehesten für Genießer:innen von Open-World-Spielen, Racing-Games oder RTS empfehlen.
In sehr fixen kompetitiven Shootern kann euch die große Bildschirmfläche dennoch durch ein gesteigertes Blickfeld behilflich sein. Wenn es euch aber wirklich auf die letzte Millisekunde ankommt, dann lohnt eher ein Blick zur XG-Reihe von ViewSonic.
Für mich – und ca. 99% alle anderen Gaming-Fans – bietet der VX3258 aber mehr als genug Gaming-Performance.
Sound – Eher dünn, für einen Monitor aber in Ordnung
Monitore sind nicht gerade dafür bekannt, Klangkünstler zu sein. Der VX3258 ist leider keine Ausnahme und spielt mit seinen 2,5-Watt-Lautsprechern eher dünn auf. Tiefe Töne erhascht man höchstens mit viel Fantasie. Etwas schade, da ViewSonic beim VP3456 gezeigt hat, dass es mit 3-Watt-Lautsprechern deutlich besser geht.
Immerhin verzerrt der Sound auch auf der höchsten Einstellung nicht und gibt mittlere Frequenzlagen solide wieder. In dialoglastigen Filmen oder Serien seid ihr damit gut aufgehoben – auf Dauer würde ich euch aber den Anschluss von Kopfhörern oder externen Lautsprechern empfehlen.
Fazit zum ViewSonic VX3258-2kpc
Mit dem VX3258-2kpc richtet sich ViewSonic an alle, die Zocken, Office und Multimedia verbinden möchten. Besonders beim Gaming und im Multimedia-Betrieb überzeugt der Monitor dabei vollends: Ein sehr guter Formfaktor, gepaart mit hoher Bildwiederholrate und akkurater Farbdarstellung im Farbtemperatur-Modus „sRGB“ machen im Alltag schlichtweg Spaß. Selbst Fotos lassen sich mit dieser Einstellung hobbymäßig solide bearbeiten.
Spiele laufen flüssig und (dank FreeSync) ohne Tearing über den Bildschirm. Nette Gaming-Features, wie das zuschaltbare Fadenkreuz für FPS-Fans und das sehr gut bedienbare OSD-Menü runden den positiven Gesamteindruck ab. Dazu sorgt die angenehme 1800R-Krümmung des Bildschirms für eine gesteigerte Immersion bei Filmen und Games.
Nur für den Office-Einsatz ist der VX3258-2kpc nur mit Einschränkung zu empfehlen, da er ohne Höhenverstellung und jegliche Vorbohrungen für eine Wand- oder Tischhalterung daherkommt. Eine passende Ergonomie ist für den derzeitigen Büroalltag (zuhause) einfach wichtig. Aufgrund der Größe des Monitors könnte die Höhe aber dennoch passend für euch sein. Alternativ könnt ihr einen Stapel Bücher oder andere Arten von Sockeln bemühen, um ihn auf eure Augenhöhe zu bringen.
Insgesamt hat mich der VX3258 dennoch positiv überrascht: Trotz seines verhältnismäßig geringen Preises von knapp 370€* bietet er eben viel Display in einem ansprechenden Design. Seid ihr also auf der Suche nach einem preiswerten 32-Zoll-Allrounder, dann nehmt den VX3258-2kpc auf jeden Fall in die engere Auswahl.
ViewSonic VX3456-2kpc-mhd bei uns im Shop
*Stand: 01/2022