MSI Titan GT77 12UHS: Extrem teuer, aber ungeschlagen

      MSI Titan GT77 12UHS: Extrem teuer, aber ungeschlagen

      Es gibt günstige Einsteiger-, ordentliche Mittelklasse- und edle Oberklasse-Notebooks. Dann gibt es noch Geräte wie das MSI Titan GT77, die selbst die besten Oberklasse-Notebooks noch alt aussehen lassen.

      Oberhalb der typischen High-End-Gaming-Notebooks ist die „MSI Titan GT77“-Reihe angesiedelt. Diese „Monster“ bieten die aktuell stärkste und beste mobile Hardware, kommen aber mit einem heftigen Preisschild daher. Meine Ausführung kostet gewaltige 5.599,00 Euro*.

      Die verbaute Hardware liest sich wie ein Traum: Intel Core i9 12900HX (16 Kerne und 24 Threads), NVIDIA GeForce RTX 3080Ti mit 16 GB GDDR6 und 64 GB Arbeitsspeicher. Auch die restliche Hardware bewegt sich auf diesem hohen Niveau.

      Zwei Fragen interessieren mich am GT77 besonders::

      • Was ist mit so einem Flaggschiff alles möglich?
      • Und ist ein so teures Notebook wirklich besser beim Gaming?
      Technische Daten MSI Titan GT77 12UHS-010
      Display 17,3 Zoll entspiegeltes IPS-Display, 3.840 x 2.160 Pixel (UHD) 16:9, 120 Hz, ~100% DCI-P3
      Prozessor Intel Core i9 12900HX, 16 Kerne und 24 Threads, 2,3 – 5 GHz P-Cores, 1,7 – 3,6 GHz E-Cores
      30 MB SmartCache, 55 Watt TDP, 10 nm
      Grafik Intel UHD Graphics 770
      NVIDIA GeForce RTX 3080Ti, 16 GB GDDR6, Bis 1.640 MHz Boost-Takt, 175 W maximale Graphics Power
      MUX Switch + Optimus
      Arbeitsspeicher
      2 x 32GB DDR5-SODIMM,
      4 Speicherbänke vorhanden, davon 2 belegt
      max. 128 GB
      Festplatte 4 x Samsung MZVL21T0HCLR-00B00 (1.000 GB, PCI-E 4.0 x4)
      Vorhanden: 1 x M.2 PCIe 5.0 x4, 3 x M.2 PCIe 4.0 x4
      Netzwerk
      Killer Wi-Fi 6E AX1675 (802.11ax)
      Killer E3100G LAN (bis 2,5 GBit/s)
      Bluetooth 5.2
      Anschlüsse 1 x HDMI 2.1
      1x Mini-DisplayPort
      3 x USB-3.2-Gen2-Typ-A (10 Gbit/s)
      2 x USB-4-Typ-C (Thunderbolt 4, DisplayPort und Power Delivery)
      1 x Stromanschluss
      1 x 3,5mm-Klinkenanschluss (Hi-Res Audio, für CTIA & OMTP Headsets)
      1 x Kensington-Schloss Buchse
      1 x Kartenleser (SD/SDHC/SDXC)
      Akku 4-Zellen-Li-Polymer-Akku mit 99,9Wh-Kapazität, 330-Watt-Netzteil (90-264 Volt)
      Eingabegeräte Mechanische SteelSeries Gaming-Tastatur (Cherry MX Schalter) mit Ziffernblock
      RGB-Einzeltastenbeleuchtung
      Touchpad (132 x 82 mm)
      integr. 720p-Webcam (30 fps, mit IR-Sensor für Windows Hello)
      Sound integrierte Mikrofone
      Stereo-Lautsprecher by Dynaudio
      Nahimic 3 Audio Enhancer
      Hi-Res Audio
      Abmessungen 39,7 x 33 x 2,3 cm (B x T x H)
      Gewicht 3,3 kg
      Preis 5.599,00 Euro*
      MSI Titan GT77 bei uns im Shop

      Lieferumfang

      Im großen Paket befindet sich das Notebook, ein (schweres) Netzteil mit 330 Watt sowie der übliche Papierkram (Kurzanleitung, Garantiekarte). Der Lieferumfang unterscheidet sich nicht groß von günstigeren Notebooks, es wirkt alles nur deutlich edler.

      MSI gibt auf die Notebook-Komponenten 24 Monate Garantie, auf Verschleißteile (Akku etc.) gibt es 12 Monate Garantie. Für mehr Details könnt ihr hier nachsehen.

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      Design und Gehäuse

      Das MSI Titan GT77 ist mit 23mm fast nur noch halb so dick wie das Titan GT76 (unser Test). Dennoch hatte ich Probleme das MSI Titan GT77 mit einer Breite von 39,7 cm und einer Tiefe von 33 cm in meinen Reiserucksack zu bekommen.

      Das Gehäuse besteht Großteils aus mattschwarzem Kunststoff. Damit spart sich MSI einiges an Gewicht beim ohnehin schon schweren Titan GT77 (3,3 kg). Fingerabdrücke sind allerdings auf der dunklen Oberfläche recht gut sichtbar.

      Um das eigentlich dunkle Design aufzupeppen, gibt es auf der Displayrückseite aus Aluminium ein großes MSI-Logo mit RGB-Funktion und auch beim Luftauslass auf der Rückseite sind 27 RGB-LEDs angebracht. Direkt hinter dem Display gibt es ebenfalls noch einen kurzen RGB-Streifen.

      Die Verarbeitung des MSI Titan GT77 ist auf einem hohen Niveau, es gibt keine scharfen Kanten, nichts knarzt und die Spaltmaße sind tadellos. Ob das Design gefällt, ist natürlich Geschmackssache.

      Einmal aufgeklappt, zeigt sich das mechanische Keyboard von SteelSeries mit Cherry-MX-Ultra-Low-Profile-Switches. Jede Tasten-LED kann einzeln angepasst werden. „Normale“ Notebooks bieten nur RGB-Effekte in größeren Zonen. Die „SteelSeries GG“-Software bietet hier unzählige Anpassungsmöglichkeiten.

      Ganz ehrlich: Ich habe noch nie so eine gute Tastatur bei einem Notebook gesehen. Das Schreiben darauf ist angenehm und die RGB-Beleuchtung ist gleichmäßig. Die Tasten selbst sind sauber verarbeitet und bieten einen ausreichenden Hub. Sie eigenen sich hervorragend sowohl für Gamer als auch für Vielschreiber.

      Das Touchpad auf der Innenseite ist mit 13 x 8,2 cm ausreichend groß und rechts davon befindet sich ein Fingerabdruck-Sensor. Beides funktionierte stets einwandfrei.

      MSI hat bei den Anschlüssen nicht gespart: Auf der linken Seite befinden sich ein Netzteilanschluss, zweimal USB Typ-A (3.2 Gen 2), ein SD-Kartenleser und ein 3,5mm-Klinkenanschluss.

      Rechts befinden sich ein USB-Typ-A-Anschluss (3.2 Gen 2), zweimal USB Typ-C/ Thunderbolt 4, einmal mini-DisplayPort und HDMI (4K @120 Hz oder 8K @60 Hz), sowie ein LAN-Anschluss (Killer E3100G LAN, bis 2,5 GBit/s). Beide USB-C-Anschlüsse beherrschen DisplayPort 1.4.

      Neben den physischen Anschlüssen existiert ein WLAN-Chip (Killer Wi-Fi 6E AX1675i) mit WiFi-6E (802.11ax) und Bluetooth 5.2.

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      Leistung

      Kommen wir zum Hauptteil: Wie schlägt sich so ein Notebook für knapp 5.600 Euro?

      Das MSI Titan GT77 verwendet einen Intel Core i9 12900HX (16 Kerne/24 Threads) als Prozessor und 32GB an DDR5-Arbeitsspeicher. Dazu gibt es eine NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti mit 16 GB VRAM und einer TGP von maximal 175 Watt. Damit bietet das MSI Titan GT77 die aktuell beste Hardware, die man in einem Gaming-Notebook finden kann.

      Um aber im Alltag Strom zu sparen, gibt es einen MUX-Switch und Nvidia Optimus, die smart zwischen der leichten iGPU und der starken GPU hin- und herwechseln.

      Nun aber genug der Worte, lasst uns das Notebook durch die Benchmarks jagen und gemeinsam die Ergebnisse anschauen.

      Counter-Strike: Global Offensive

      Der wohl berühmteste E-Sport-Titel erreicht in unserem realitätsbezogenen Benchmark (geskriptetes Match mit Bots) in den höchsten Einstellungen flüssige 396,75 FPS. Das sollte selbst anspruchsvollen E-Sportler*innen ausreichen.

      Assassin’s Creed Valhalla

      Valhalla ist ein gewaltiges Open-World-Abenteuer mit schicker Grafik. Leider braucht es für diese offene Welt ordentlich GPU-Leistung, aber vor allem Grafikspeicher (VRAM). Auf den höchsten Einstellungen kommt das MSI Titan GT77 im Schnitt auf ganze 89 FPS.

      Anno 1800

      Im Aufbau-Strategie-Hit aus Deutschland werden vom Notebook in den höchsten Einstellungen und DX12 ganze 108 FPS im Durchschnitt berechnet.

      Shadow of the Tomb Raider

      Im aktuellsten Teil von Tomb Raider erreicht das MSI Titan GT77 mit den höchsten Einstellungen und Raytracing im Schnitt 104 FPS, mit deaktivierten Raytracing geht es hoch auf 152 FPS.

      Cinebench R23 & R20

      Der Core i9-12900HX landet in CB R23 bei 1.923 Punkten im Single-Core und ganze 23.606 Punkten im Multi-Core-Test. Im etwas älteren CB R20 sind es 743 Punkte im Single-Core und 9.050 Punkte im Multi-Core-Test.

      Der Core i9-12900HX ist ein wahres Monster und kann im Multi-Core-Test alle anderen Prozessoren überholen, mit weitem Abstand. Ein Grund für das gute Abschneiden ist die hohe TDP und die gut Kühlung im MSI Titan GT77.

      Im Single-Core-Test gewinnt er ebenfalls, die Abstände zu den anderen Prozessoren sind hier aber deutlich geringer. Ein MSI Creator Z16P mit einem Core i9 12900H liegt – wenig überraschend – gleichauf.

      AS SSD Benchmark

      MSI verbaut hier insgesamt vier SSDs von Samsung (MZVL21T0HCLR-00B00, 1000 GB, PCI-E 4.0 x4) Einer der Slots beherrscht sogar PCIe 5.0, was in meinem Testgerät aber nicht genutzt wird. Zudem setzt man auf ein Raid0, welches leider viel zu häufig in Notebooks zu finden ist und eher eine durchschnittliche Leistung bietet.

      Mein Tipp ist hier das Notebook vor dem ersten Gebrauch neu und ohne Raid0 aufzusetzen.

      DaVinci Resolve

      Medienanwendungen wie DaVinci Resolve stellen kein Problem dar: Ein 1-Minütiger Werbeclip wurde mit 4K-YouTube-Preset, vielen Effekten und Text in 27 Sekunden exportiert. Mit dem Preset für 1080p dauerte der Export nur 16 Sekunden.

      Das MSI Titan GT77 bietet – wenig überraschend – grandiose Leistung. In den meisten unserer Benchmarks ist es der neue Spitzenreiter.

      Die verbaute Hardware ist dabei aber nicht das Ausschlaggebende, sondern die hohe TDP/TGP (bis zu 200 Watt bei der CPU und 175 Watt bei der GPU) und das Kühlsystem. Damit können die hitzigen Komponenten länger und besser gekühlt werden. Aber auch das mächtige Titan GT77 kommt an seine Grenzen (wie wir später sehen).

      Ganz typisch für MSI-Notebooks kann in der MSI-Center-App alles wichtige rund um das Notebook angepasst werden. Unter anderem gibt es dort auch Leistungsprofile, welche hauptsächlich die PL1 und PL2 des Prozessors und die TGP der GPU regeln.

      Im Modus „Extreme Performance“ liegt die PL1 bei 125 Watt und die PL2 bei 200 Watt. Dazu arbeiten die Lüfter deutlich stärker (und lauter). Balanced und Extreme unterscheiden sich interessanterweise kaum, nur die PL1 ist auf 100 Watt begrenzt.

      Der verbaute Intel Core i9-12900HX ist zudem Unlocked, kann also übertaktet werden. Dazu könnt ihr das Intel XTU-Programm oder die BIOS-Einstellungen verwenden. Zudem ist es der erste mobile Prozessor von Intel, der PCIe Gen5 unterstützt.

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      Display

      Diesen Abschnitt will ich kurz halten, da es einen Sonderfall gibt: Mein Testgerät bietet ein Full-HD-IPS-Panel, das mit einer raschen Bildwiederholrate von 360 Hz glänzen kann. Das offizielle Modell kommt aber mit einem 4K-IPS-Panel mit maximal 120 Hz daher. Es ist durchaus möglich, dass es irgendwann meine Konfiguration ebenfalls zu kaufen geben wird.

      Daher habe ich ein Display verwendet, das es so nicht im finalen Produkt gibt. Mein Kollege Alexander testet das MSI Raider GE77 HX 12UHS-012, das mit einem 4K-Display mit 120Hz daherkommt. Ich tippe darauf, dass dort das gleiche oder ein nahezu identisches Panel zum Einsatz kommt, wie beim offiziellen MSI Titan GT77.

      Nur der Vollständigkeit halber: Mit seinen 360 Hz-Bildwiederholrate ist es besonders für den E-Sport-Bereich interessant.

      Leider ist das Panel ansonsten nur absoluter Gaming-Durchschnitt: Die maximale Helligkeit beträgt 292 Nits im oberen Bereich, der sRGB-Farbraum wird mit 87 Prozent wiedergegeben. Die für Medienschaffende so wichtigen AdobeRGB- und P3-Farbräume werden nur mit 65 Prozent abgedeckt. Die Farbtreue ist im Auslieferungszustand mit einem Delta-E-Durchschnitt von 1,84 gut, jedoch reißt ein Blauton den Maximalwert auf hohe 7,02.

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      Akkuleistung

      Gaming-Notebooks haben einen schlechten Ruf, wenn es um die Akkuleistung geht. Mit immer effizienteren integrierten GPUs, welche außerhalb von Spielen arbeiten und Technologien, wie Nvidias Optimus, hat sich das aber deutlich verbessert.

      In meinem Testgerät steckt ein Akku mit einer offiziellen Ladung von 99Wh, was derzeit das legale Maximum bei Flugreisen ist. In der Realität sind es aber eher 95Wh.

      Um realistische Ergebnisse zu erzielen, habe ich die Akkuleistung mehrere Tage beobachtet und wie folgt getestet: Ich habe die Display-Helligkeit auf 80 Prozent geschraubt, das Leistungsprofil „Ausbalanciert“ und 60 Hz Bildwiederholrate festgelegt und bei aktiver WLAN-Verbindung einen Arbeitstag bestritten. Auf dem Programm stand: Viel Surfen im Internet und Arbeiten in Office-Anwendungen. Die Tastatur und das Trackpad wurden dauerhaft genutzt.

      Das gesamte Notebook verbraucht im Leerlauf zwischen 16 und 21 Watt. Während der Benchmark-Tests habe ich eine Leistungsspitze von 170 Watt gemessen.

      Wie lange das Notebook durchhält, hängt davon ab, ob ihr nur die APU oder auch die GPU verwendet. Ebenfalls wichtig ist die Bildwiederholrate: 60 Hz verbrauchen weniger Strom als 120 oder 360 Hz. Beim reinen Arbeiten habe ich mit dem Akku knapp 6 Stunden und 30 Minuten erreicht. Beim Zocken hielt es rund 1 Stunden und 22 Minuten.

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      Geräuschemissionen

      Dieser Abschnitt sollte wohl keinen überraschen: Das MSI Titan GT77 wird – dank der starken Hardware und des „Cooler Boost Titan“-Kühlsystems – recht laut. Insgesamt stecken vier Lüfter und sieben Heatpipes im Gaming-Notebook. Die warme Luft wird aus sechs Luftauslässen gepustet.

      Im MSI Center gibt es mehrere Leistungs- bzw. Kühlmodi, die starke Auswirkungen auf die Lautstärke haben. Beim normalen Arbeiten und Surfen bleiben die Lüfter die meiste Zeit über ausgeschaltet und springen nur leicht an. Die Lautstärke bewegt sich hier bei etwa 25 dB(A).

      Beim Gaming sind die Lüfter aber deutlich zu hören: Etwa 52 dB(A) beim Balanced-Leistungsprofil und bis zu 54 dB(A) im Extreme-Performance-Leistungsprofil. Die meisten Spieler*innen tragen aber sowieso ein Headset, damit dürfen die Lüfter kaum zu hören sein.

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      Temperatur

      Neben den Benchmark-Ergebnissen war ich auf das Kühlsystem und die Temperaturen während der Stresstests gespannt. Das ist sowohl für die Leistung als auch für ein angenehmes Arbeiten ausschlaggebend. Dazu habe ich Cinebench R23, Netflix und ein Spiel parallel laufen lassen. Die Temperatur hängt – wie bereits die Lautstärke – vom ausgewählten Leistungs- bzw. Kühlmodus ab.

      Im Alltag bleiben die Lüfter die meiste Zeit ausgeschaltet und das Gehäuse kühl. Startet man aber ein Spiel oder eine anspruchsvolle Anwendung, steigen die Temperaturen schnell. Die Oberseite wurde bei mir maximal 41 Grad warm, die Rückseite maximal 53 Grad. Tastatur und Trackpad bleiben die ganze Zeit über kühl.

      Sehen wir uns einmal die Temperaturen im Inneren an: Der Prozessor wurde im Schnitt 48 Grad und maximal 95 Grad warm. Die NVIDIA GeForce RTX 3070 wurde um die 36,8 Grad warm und konnte maximal auf 76,6 Grad gepeitscht werden. An gewissen Hot-Spots wurde die GPU nochmal ein gutes Stück heißer.

      HWiNFO gibt zudem weitere Temperaturen im Inneren an: Die verbauten Samsung-SSDs wurden maximal um die 71 Grad warm, der DDR5-Arbeitsspeicher erreichte sogar beinahe 80 Grad.

      Kurzum: Das MSI Titan GT77 wird auf der Unterseite und im Inneren ziemlich heiß. Das Kühlsystem kann die Temperaturen aber auf einem brauchbaren Niveau halten. Dennoch kam es bei der CPU zu Throtteling, also einem hitzebedingten Heruntertakten.

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      Aufrüsten

      Das MSI Titan GT77 12UHS-010 lässt sich über elf Kreuzschlitzschrauben (PH1) auf der Unterseite öffnen. Beim Heben der Bodenplatte braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl.

      Insgesamt gibt es hier vier Slots für NVMe-SSDs: Dreimal mit PCIe 4.0 und einmal mit dem neuen PCIe-5.0-Standard. Alle vier Anschlüsse sind mit PCIe-4.0-SSDs von Samsung bestückt, jeweils mit 1 TB an Speichervermögen.

      Unter einer Aluminiumabdeckung stecken vier DDR5-Arbeitsspeicher-Slots. In meinem Testgerät stecken 64 GB an RAM, es sind aber bis zu 128 GB möglich.

      Ebenfalls erfreulich: Der große Akku und das WLAN-Modul können beide ganz einfach ausgetauscht werden.

      Sound & Webcam

      Das MSI Titan GT77 kommt mit zwei Lautsprechern (2 Watt) und zwei Woofern (2 Watt) daher. Die beiden Lautsprecher feuern nach unten und bieten Hi-Res Audio. Leider gibt es kein Dolby Atmos. In meinem Test wurden sie maximal 84 dB(A) laut. Das reicht vollkommen aus um einen Raum gut mit Musik oder einem Podcast zu beschallen. Selbst bei hoher Lautstärke verzerren sie nicht.

      Die Lautsprecher sind von DYNAUDIO und haben ein Tuning von Nahimic (alias SteelSeries). Die Soundqualität ist ausgewogen und klar. Die Mitten werden nicht überdeckt und sind deutlich hörbar, die Höhen sind nicht schrill und sogar Bass ist vorhanden. Über die offizielle Nahimic-App kann der Klang noch weiter angepasst werden.

      So toll die Lautsprecher sind, die Webcam löst wieder gemischte Gefühle aus. MSI verbaut hier eine typische Webcam mit einer Auflösung von 720p. Die Bilder wirken in einem kleinen Fenster detailreich und scharf, im Vollbild-Modus sind sie aber sehr weich. Zudem kämpft der Sensor, ebenfalls absolut üblich, mit Überbelichtung oder starken Rauschen bei schlechtem Licht.

      Das ist bei einem so teuren Notebook, dass ansonsten mit High-End-Hardware aufwartet, sehr enttäuschend. Die Webcam reicht für gelegentliche Video-Telefonate reicht vollkommen aus. Für einen häufigen Einsatz empfehle ich eine externe Webcam, die es schon für etwa 20 Euro gibt.

      Dafür bietet die Kamera zusätzlich einen Infrarot-Sensor, um sich mit Windows Hello ganz einfach mit dem Gesicht anmelden zu können. Das ist eine Funktion, die ich wirklich zu schätzen gelernt habe.

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      Fazit MSI Titan GT77: Viel Leistung, leider überteuert

      MSI hat mit dem Titan GT77 genau das geschafft, was sie wollten: Ein Gaming-Notebook mit der aktuell stärksten Hardware abzuliefern. Es ist zudem eines der wenigen Notebooks mit Intel Alder-Lake-HX.

      Auch ansonsten wirft es mit Superlativen nur so um sich: Mechanische Tastatur von SteelSeries, superschnelles Display, richtig gute Lautsprecher, Windows Hello-Anmeldung und ein starkes Kühlsystem. Es wirkt dabei aber nicht wie ein Edel-Notebook mit mehr Leistung, sondern wie ein typisches Gaming-Notebook aus Kunststoff und RGB auf Steroiden.

      Dennoch ist es im Vergleich zum Vorgänger ein großer Schritt: Der neue Intel Core i9 12900HX und RTX 3080 Ti bieten viel Leistung und können dabei (halbwegs) gut gekühlt werden. Dabei wurde das Gehäuse sogar deutlich dünner. Wirklich klein ist das Notebook aber nicht.

      Am Gerät selbst gibt es wenig zu meckern: Das Raid0-System senkt die Leistung der SSDs, die SSDs werden zudem im Betrieb etwas zu heiß und die 720p-Webcam ist einfach nur unangebracht. Das sind Punkte, die ich gerne bei einem möglichen Nachfolger verbessert sehen will.

      Für eine UVP von 5.599,00 Euro* für meine Ausführung bekommen Käufer*innen viel Gaming-Notebook, dass auch bei Videobearbeitung und anderen anspruchsvollen Aufgaben nahezu alles auf dem Markt schlägt.

      Dennoch: Der Preis sticht tief ins Portemonnaie. Notebooks mit ähnlicher Hardware findet sich schon im Preisbereich zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Für die restlichen knapp 2.600 Euro gibt es bei MSI eine übertaktbare High-End-CPU und ein gutes Kühlsystem. Ob der Aufschlag das wert ist, muss jeder selbst entscheiden.

      Es gibt aber auch eine günstigere Variante mit einem Core i7-12800HX und RTX 3070 Ti. Wem das Titan GT77 gefällt, sollte zuerst darauf einen Blick werfen.

      MSI Titan GT77 bei uns im Shop

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      Quelle: MSI
      Stand: 10.2022

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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