AMD hat letzte Nacht das neue GPU-Line-Up vorgestellt und ein bisschen ist die Namensgebung auch ein Flashback in meine Jugend – schon damals musste man sich zwischen einer X, XT und XTX entscheiden, ohne zu wissen, warum damals noch ATI so unverständliche Kürzeln statt Zahlen nutzt. Aber ich schweife ab. Die neuen RDNA3-Karten hören auf den Namen RX 7900XT und RX 7900 XTX, letztere ist der vorläufige Vollausbau von RDNA3.
Wie bei Zen 4 setzt AMD für die RDNA3 Architektur auf ein Chiplet-Design, das zum Teil in 5nm bei TSMC gefertigt wird. Das Chiplet besteht dabei einmal aus dem Graphics Compute Die, also dem Grafikchip an sich und den bis zu sechs Memory Cache Dies zusammen. Dadurch soll die Grafikleistung um 50 bis 70 Prozent gegenüber RDNA2 steigen. Auch die Raytracing Performance soll damit deutlich ansteigen – um bis zu 85 Prozent.
AMD RDNA 3 mit hohen Taktraten – und besserer Effizienz
Dafür setzt AMD auch wieder auf extrem hohe Taktraten, so bringt es die RX 7900XTX in Spielen auf bis zu 2,4GHz. Auch soll die IPC der 96 Compute Units verdoppelt worden sein, wodurch zeitgleich die Effizienz gesteigert werden konnte. Von bis zu 50 Prozent spricht AMD hier und setzt daher nur auf zwei 8-Pin Anschlüsse statt einem 12VHPWR-Anschluss. Die TGP der RX 7900XTX soll so bei 335 Watt liegen, was noch unter der RX 6950XT wäre – bei gleichzeitig deutlich höherer Leistung. Die kleinere RX 7900XT soll sogar nur 305 Watt benötigen.
Die theoretische Rechenleistung soll damit bei 56,5 TFLOPs liegen. Ergänzt wird das Paket mit 24 GB GDDR6 VRAM, die kleinere RX 7900XT kommt mit 20GB daher. Beim Referenz-Design hat sich ansonsten wenig getan, AMD setzt weiterhin auf ein 2,5 Slot Design mit drei Lüftern. Generell werden wir aber wohl eher Custom Designs zu Gesicht bekommen, wenn RDNA2 hier ein Indiz ist. Anschlussseitig werden HDMI 2.1, DisplayPort 2.1 und USB Type-C unterstützt, im Referenzdesign gibt es zwei DisplayPort und je einen HDMI und USB-Type-C-Port.
Im Vergleich zu Nvidias RTX 4000er-Reihe ist RDNA 3 ein Preisbrecher
Nach den ersten Berichten soll die RX 7900XTX wohl nicht ganz mit nVidias RTX4090 mithalten können und eher irgendwo zwischen RTX4080 und 4090 liegen. Dafür setzt AMD die UVP aber auch entsprechend niedrig an, zumindest im Vergleich mit nVidia. So soll die RX 7900XTX 999 US-Dollar kosten, während die RX 7900XT mit 899 USD zu Buche schlägt. Offizielle Euro-Preise gibt es leider noch nicht. Bestellt werden können die Karten ab dem 13. Dezember.
AMD hat aber noch mehr Neuigkeiten im Köcher und das dürfte insbesondere Streamer freuen. AMD bietet mit der RNDA3-Plattform und der neuen AMD Software: Adrenalin Edition endlich ein umfassendes Media-Encoding Paket, das auch AV1 Hardware-Encoding mit einschließt. Damit soll AV1 Encoding bis zu 7-Mal schneller sein als über Software-Encoding.
Außerdem setzt man endlich die mit dem Xilinx-Kauf einhergegangenen Technologien ein und bietet ein Content Adaptive Machine Learning, das insbesondere Schrift und Untertitel bei geringer Auflösung und Bitrate optimiert. Zusätzlich hat man sich mit OBS zusammengetan und bietet nun optimierte Profile inklusive AV1 Hardware-Encoding. Damit schließt AMD eine große Lücke, die insbesondere Streamer betraf und sie zu nVidia greifen ließ. Und das Beste: auch RDNA2 Karten profitieren von den OBS-Optimierungen.
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Bilder: AMD