Der ViewSonic Omni XG2431 ist ganz klar ein Monitor für professionelle Gamer*innen: Übersichtliche 24 Zoll, FullHD-Auflösung, 240 Hz, kurze Reaktionszeiten und eine Blur-Busters-Zertifizierung machen ihn perfekt für schnelle Action.
Inzwischen ist die Auswahl an Gaming-Monitoren groß, aber auch klassische Monitore werden immer „spieletauglicher“. Es gibt aber eine Zielgruppe, mit einem deutlich höheren Anspruch: E-Sportler*innen. Sie brauchen schnellere Displays (Reaktionszeit und Bildwiederholrate) und eine kleinere Displaygröße, damit das gesamte Geschehen im Blick ist.
In diese Kategorie fällt der ViewSonic Omni XG2431, er ist ein Profi-Gerät für Spieler*innen. Er bietet eine grafikkartenfreundliche Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln, eine hohe Bildwiederholrate von 240 Hz, eine sehr niedrige Reaktionszeit von 1ms (GtG) und 0,5 ms (MPRT) und AMD FreeSync Premium. Um bei schnellen Bewegungen den Blur – also unscharfe Bilder und Bildelemente – zu verhindern, gibt es noch eine Blur-Busters-2.0-Zertifizierung.
Daneben gibt es noch VESA DisplayHDR 400, eine für Gaming-Monitore ordentliche Farbraumabdeckung von 104% des sRGB-Farbraums und Display-Voreinstellungen für FPS-, RTS- und MOBA-Spiele. Zudem bietet er eine praktische Pivot-Funktion.
Lieferumfang & Montage
Der Lieferumfang ist: Der XG2431-Monitor samt Halterung, ein 3-Pin-Stromkabel (IEC C13 / CEE22), ein DisplayPort-Kabel (v1.2), ein Kabel für den USB-Hub und der typische Papierkram.
Die Montage ist einfach: Den breiten Monitorfuß an das Standbein schrauben (funktioniert ohne Schraubenzieher) und dann mit vier Kreuzschlitz-Schrauben den Monitor befestigen.
ViewSonic gibt zwei Jahre Garantie (Abholung, Reparatur, Rückgabe) auf das Gerät. Mehr dazu könnt ihr auf der offiziellen Webseite lesen.
Design & Verarbeitung
Das Design des XG2431 ist überraschend minimalistisch und einfach für einen Gaming-Monitor. Dadurch passt er aber in so ziemlich jedes Setup und jede Umgebung.
Der gesamte Monitor ist in schwarzem Kunststoff gehalten und die breite Fläche des metallverstärkten Standbeins besitzt einen „gebürsteten Aluminium“-Look. Das Standbein hält den Monitor gut fest, weshalb er kaum ruckelt und wackelt. Wer mehr Freiheit haben will, kann mittels VESA-Standard 100×100 einen anderen Standfuß oder einen VESA-Arm montieren.
Das Standbein besitzt zudem eine drehbare Fläche, mit welcher der Monitor sehr flexibel genutzt werden kann: Insgesamt sind ein Neigungswinkel zwischen -5° bis +15º möglich, er kann bis zu 90° in beide Richtungen geschwenkt werden und bietet eine Höhenjustierung bis zu 12 cm.
Mein persönliches Highlight ist aber die Pivotfunktion, die ideal zum Surfen und schreiben von Artikeln (wie diesem) ist.
An der Front befindet sich ein grauer „ViewSonic“-Schriftzug und insgesamt sechs Buttons. Davon dienen fünf der Bedienung und einer zum Ein- und Ausschalten des Monitors. Damit geht ViewSonic etwas gegen den aktuellen Trend, so wenig Bedienelemente wie möglich zu haben.
Die Ränder sind schmal gehalten und lassen damit das Display besser zur Geltung kommen. Es gibt zudem keine (unnötige) RGB-Beleuchtung, was aber reine Geschmackssache ist.
Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Nichts knarzt und es gibt keine scharfen Kanten.
Auf der Rückseite gibt es eine Klammer zur Kabelführung und zwei separate Halterungen für die Kabel der Maus und Tastatur. Da Schnelligkeit zählt, nutzen viele professionelle E-Sportler*innen noch kabelgebundene Peripherie. Nett, aber seltsam platziert: Oben am Griff des Standfuß gibt es noch einen kleinen ausziehbaren Kopfhörer-Halter. Dieser ist aber je nach Setup, etwas schwer oder gar nicht zu erreichen.
Anschlüsse
Der ViewSonic Omni XG2431 besitzt eine solide – wenn auch nicht überwältigende – Auswahl an Anschlüssen: Zweimal HDMI 2.0, einmal DisplayPort 1.2 (aktuell ist 1.4), zwei USB-A-Ports und einen USB-B-Anschluss für den USB-Hub. Dazu gibt es noch einen 3,5mm-Ausgang, eine Vorrichtung für ein Kensington-Schloss und einen 3-poligen Stromanschluss.
Damit deckt der Monitor alle nötigen Anschlüsse ab und der USB-Hub ist eine praktische Sache, wenn ein Notebook mit begrenzten USB-Anschlüssen verwendet wird. Der Kritikpunkt, das bei einem High-End-Gaming-Monitor nicht HDMI 2.1 oder DisplayPort 1.4 zum Einsatz kommen, ist schnell aufgelöst: Diese Standards bringen bei einer FullHD-Auflösung keinerlei Vorteile.
Display
Das entspiegelte IPS-Panel ist übersichtliche 24 Zoll groß und bietet eine FullHD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). Das mag erstmal etwas aus der Zeit gefallen wirken, ist aber ideal für Profi-Spieler*innen: Die niedrigere Auflösung sorgt für hohe FPS-Werte und durch die – vergleichsweise – kleine Größe des Bildschirms hat man alles im Blick.
Obendrauf kommt eine rasante Bildwiederholfrequenz von 240 Hz und eine sehr gute Reaktionszeit von 1ms (GtG) und 0,5 ms (MPRT). Damit ist der XG2431 einer der aktuell flinksten Monitore auf dem Markt. Um die Bildausgabe des Monitors möglichst ruckelfrei zu halten, gibt es noch AMD FreeSync Premium. Achja: ViewSonic nennt eine Lebensdauer des Panels von mindestens 30.000 Betriebsstunden.
Das Panel bietet eine maximale Helligkeit von 350 cd/m² (Nits), 8-Bit-Farbtiefe und eine für Videospiele wichtige sRGB-Farbraumabdeckung von 104 Prozent. Dazu ist das Display „Blur Busters 2.0 geprüft“ und bietet eine „PureXP“-Funktion in den Bildschirmeinstellungen. Damit gibt es werkseitige Voreinstellungen, um die Bewegungsunschärfe zu reduzieren. Auf der Webseite gibt es auch noch ein optionales ViewSonic Strobe Utility, um eine MPRT von etwa 0,1 ms oder ein helleres Strobe zu erreichen.
Zuerst möchte ich euch meine persönliche Erfahrung nennen und gehe danach auf die Ergebnisse meiner Spyder5-Messung ein.
Persönliche Erfahrung
Ich habe den Monitor rund eine Woche zum Arbeiten (Surfen, Texte schreiben, Videos ansehen) und zum Spielen (Rocket League, Counter Strike, Valorant) genutzt. Grundsätzlich macht der ViewSonic Omni XG2431 immer eine gute Figur, beim Arbeiten fiel mir die geringe Größe etwas negativ auf. Dafür ist der Monitor aber natürlich nur zweitrangig gedacht.
Beim Spielen machte er dafür eine richtig starke Figur: Das Bild war scharf, die Helligkeit ausreichend und die schnelle Reaktionszeit/Bildwiederholrate ein absoluter Traum. Vor allem in kompetitiven Spielen habe ich einen echten Unterschied gemerkt. Bei Singleplayer-Spielen, wie etwa Skyrim, ist das alles nicht wirklich nötig (aber nett). Selbst bei dunklen Hintergründen oder Filmszenen, habe ich kein Screen-Bleeding erkennen können.
Nur kurz zur HDR-Funktion: Mit VESA DisplayHDR 400 gibt es hier den kleinsten HDR-Standard. Dementsprechend ist die HDR-Wiedergabe mittelmäßig, da es nur wenige Leuchtzonen gibt. Je nach Spiel bzw. Film gelingt das HDR-Bild mal besser, mal schlechter. Für richtigen HDR-Genuss empfehle ich weiterhin OLED- oder Mini-LED-Displays.
Ergebnisse der Spyder-Messung
Natürlich habe ich den Monitor auch mit einem professionellen Spyder-Messgerät getestet. Die Messergebnisse stimmen mit den offiziellen Angaben überein: Die sRGB-Abdeckung beträgt 100 Prozent, AdobeRGB wird mit 77 Prozent, NTSC mit 72 Prozent und DCI-P3 mit 78 Prozent abgedeckt. Der gemessene Kontrast ist 410:1 bei 100 Prozent Helligkeit und der Schwarzwert liegt bei 0,69. Beide Werte wurden mit den Standardeinstellungen gemessen und können in den Monitor-Einstellungen noch angepasst werden.
Laut den Ergebnissen der Spyder5-Messung hat das Display im Schnitt eine Helligkeit von 282,4 nits (cd/m²). Die Helligkeit in der Mitte des Bildschirms beträgt 279 Nits und nimmt zu den Rändern hin ab. Für mich ist ein Wert ab 300 nits (cd/m²) gut, je weiter es nach oben geht desto besser. Das IPS-Display hat gute und stabile Blickwinkel.
Danach habe ich das Display kalibriert, um zu sehen, ob sich dadurch die Werte verbessern lassen. An den Farbräumen und am Kontrast hat sich nichts getan, dafür hat sich der Mittelwert bei der Farbtreue von 1,56 auf 0,89 gesenkt, nur ein gewisser Blauton stört das gute Bild. Hier gilt, je kleiner der Wert umso besser.
Kurze Information: Bei anderen Tests (wie etwa bei Tom’s Hardware) erreicht der Monitor eine höhere maximale Helligkeit und hat einen besseren Kontrast- und Schwarzwert. Ich habe mein Testgerät mehrfach neu gemessen und konnte keine Unstimmigkeiten feststellen. Bei der Produktion von Monitoren gibt es durchaus Schwankungen bei den Panels.
Monitor-Menü (OSD)
Der ViewSonic Omni XG2431 lässt sich über fünf physikalische Tasten und einem Power-Button an der Front bedienen. Damit geht ViewSonic (noch) gegen den Trend, einen kleinen Joystick zum Steuern zu verwenden. Ob einem Tasten oder ein Joystick zur Bedienung lieber sind, ist natürlich Geschmackssache. Bei mir funktionierte es leider selbst nach mehreren Tagen immer noch etwas hakelig.
Die Stern-Taste Links hat eine Kurzwahlfunktion, wenn ihr euch nicht im Menü befindet. Sobald ihr euch im Menü befindet, werden alle Tasten zum Navigieren verwendet.
Unter dem Menü werden die Auflösung und Bildwiederholungsrate, sowie eine Art „Eco-Skala“ angezeigt. Damit wisst ihr, wie stromsparend eure aktuellen Einstellungen sind.
Das Menü besteht aus folgenden Reitern und Untermenüs:
Eingabequellen: HDMI 1, HDMI 2, DisplayPort
Audio-Einstellungen: Lautstärke
Ansichts-Modus: Standard, FPS-Spiel, RTS-Spiel, Moba-Spiel, Film Web, Text, MAC, Mono
Farbeinstellungen: Kontrast/Helligkeit, Farbtemperatur, Farbraum, Farbbereich
Manuelle Bildanpassung: Schärfe, Blaulichtfilter, Seitenverhältnis, Overscan, Schwarzstab., Erweitertes DVS, Ansprechzeit
Menü Einstellungen: Sprache, AMD FreeSync Premium, HDR, PureXP, Auflösungshinweis, Informationen, OSD Einblendzeit, OSD-Hintergrund, Betriebsanzeige, Auto-Aus, Schlaf-Modus, ECO-Modus, DisplayPort 1.2, DDC/CI, Auto-Erkennung, Zurücksetzen
Da Monitor-Menü zählt zu den besseren OSDs bei Monitoren: Es bietet eine ordentliche Menge an Anpassungsmöglichkeiten, ist übersichtlich und lässt sich gut navigieren.
Die Voreinstellungen im Ansichts-Modus sind gut gewählt und decken ein breites Spektrum ab. Beim Wechsel zwischen den Modi ist mir aufgefallen, dass ich manchmal die Helligkeit nicht anpassen konnte. Was bei dunklen Spielen oder hellen Umgebungen ein Problem sein kann. Es ist gut möglich, dass es sich hierbei um einen kleinen Bug handelt.
Die PureXP-Funktion habe ich ebenfalls ausprobiert: Sie reduziert das Ghosting bei schnellen Bewegungen in Spielen merklich, geht aber auf Kosten der Monitor-Helligkeit. Je stärker die Funktion, desto niedriger die maximale Helligkeit. Ich rate diese Funktion ganz gezielt zu aktivieren oder sie dauerhaft auf einer niedrigen Stufe zu lassen.
Sound
Auf der Unterseite des Monitors befinden sich zwei Lautsprecher mit drei Watt, was in etwa der Leistung von Notebook-Lautsprechern entspricht. Sie bieten ein gutes Stereo-Erlebnis, bewegen sich aber ansonsten auf durchschnittlichem Niveau: Hohe Töne sind – besonders bei hoher Lautstärke – etwas schrill, die Mitten sind erkennbar aber „schwammig“, Bass ist nur in homöopathischen Dosen vorhanden.
Letzteres fällt besonders bei Metal- oder Techno-Songs auf. Durch ein paar Anpassungen meiner Audio-Software (Nahimic by SteelSeries) konnte ich den Klang etwas verbessern. Für den Alltagsgebrauch und leichtere Spiele reichen die Lautsprecher vollkommen aus. Für das wirkliche Musik- oder Spiele-Erlebnis, klingen sie aber zu „blechern“.
ViewSonic Omni XG2431 Fazit: Für High-End-Gamer*innen und E-Sportler*innen
Bevor wir zum eigentlich Fazit kommen, muss ich auf das Thema „Zielgruppe“ eingehen. Der ViewSonic Omni XG2431 ist ein Monitor für High-End-Gamer*innen und E-Sportler*innen. Das ist mir bereits beim Lesen des Datenblatts, aber auch während meiner Testzeit immer bewusster geworden.
Während die meisten Gaming-Monitore (auch mein privater) breit, gebogen und mit einer hohen Auflösung daherkommen, geht es beim ViewSonic Omni XG2431 anders zu: Die Auflösung (FullHD), die Bildschirmgröße (24 Zoll, nutzbar sind 23,8 Zoll), die Reaktionszeit (1ms GtG, 0,5ms MPRT) und die max. 240Hz-Aktualisierungsrate sind fürs Spielen auf hohem Niveau ausgelegt. Dazu gibt es viele Anpassungsmöglichkeiten im OSD und sogar noch Software (auf der Herstellerwebseite), um das letzte Stück Geschwindigkeit aus dem Panel herauszukitzeln.
Natürlich machen auch „normale“ Spiele-Sessions und Office-Arbeit darauf Spaß. Hier sind die Einschränkungen (Größe, Auflösung) und die Stärken (Schnelligkeit der Darstellung) aber zu groß. Wenn ihr euch für den XG2431 interessiert, solltet ihr wissen, was ihr damit vorhabt.
Da wir das Thema nun geklärt haben: Der ViewSonic Omni XG2431 ist ein starker Gaming-Monitor und ein rundes Gesamtpaket. Die Verarbeitung ist solide, das Design positiv unauffällig und die verbaute Technik auf einem hohen Niveau. Die Pivot- und die guten Ergonomie-Funktionen sind ebenfalls positiv zu erwähnen. Durch die (durchschnittlichen) Lautsprecher und die beiden HDMI-Anschlüsse, eignet er sich auch für Konsolen.
Den Monitor gibt es für derzeit 389,90 Euro* zu kaufen. Damit ist der ViewSonic Omni XG2431 nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber auch nicht super teuer. Für das Geld bekommt ihr ein Spitzengerät für den E-Sport, ohne nennenswerten Makel.
ViewSonic XG2431 im Shop
ViewSonic, Stand: 02.2023