OnePlus Buds Pro 2: Guter Klang, viele Features. Aber nicht für alle

OnePlus Buds Pro 2: Guter Klang, viele Features. Aber nicht für alle

In-Ear-Kopfhörer sind nicht so mein Fall. Ich konnte mich bisher nicht so wirklich mit ihnen anfreunden. Die OnePlus Buds 2 Pro sind da allerdings eine Ausnahme.

Keine Lust, den ganzen Text zu lesen? Kein Problem, hier ist das Kurzfazit: Die OnePlus Buds Pro 2 sind mit 179 Euro UVP nicht günstig. Aber sie sind ihr Geld wert und bieten einen wirklich guten Klang bei einer ordentlichen Akkulaufzeit. Allerdings sind nicht alle Features für alle User verfügbar.

Am Stängel sind die OnePlus Buds Pro 2 für Fingerabdrücke empfänglich

Am Stängel sind die OnePlus Buds Pro 2 für Fingerabdrücke empfänglich

Und hier nun die ausführliche Fassung.

Die Höhen sind klar und ausgeprägt, die Mitten gut erkennbar und auch der Bass macht einen guten Eindruck. Alle Bestandteile stehen in einem guten Verhältnis zueinander und ergeben insgesamt ein ausgewogenes Klangbild. Die Höhen sind nicht zu schrill und übertönen in keiner Weise die Mitten und Tiefen. Und das nicht nur bei der von mir präferierten Musik mit wenigen Akkorden und viel Gitarre, sondern auch bei solchen Dingen wie elektronischer Musik. Wobei diese Musikrichtung besonders vom Bass profitiert.

Technische Daten OnePlus Buds Pro
Bauform In-Ear
Wandler 11mm + 6mm
Frequenz 10 Hz bis 40 kHz
Bedienung Tasten
Anschluss USB Typ-C, Qi-Wireless-Charging (2W)
Übertragungstechnik Bluetooth 5.3
Reichweite: 10 Meter
Audiocodec LHDC/AAC/SBC/LC3
Besonderheiten Kopfhörer: IP55 (Strahlwasser und Staub)
Ladecase: IPX4 (Spritzwasser)
Akkulaufzeit Mit ANC: bis zu 6 Stunden
Ohne ANC: bis zu 9 Stunden
Kopfhörer: 2 x 60 mAh Lithium-ion Batterie
Ladecase: 520 mAh Lithium-ion Batterie
Gewicht Kopfhörer: 4,9 Gramm
Ladecase: 47 Gramm
Farbe Obsidian Black, Arbor Green
Preis 179 €*

Die Bedienung erfolgt über die Stängel der Buds Pro 2. Sie ist einfach und komfortabel. Fehleingaben kamen bei mir nicht vor. 1x tippen startet/ pausiert Musik bzw. einen Anruf. 2x tippen heißt „nächstes Lied“, 3x tippen bedeutet „zurück“. Mehr als drei Sekunden drücken ändert die ANC-Einstellungen. Aus meiner Sicht gibt es allerdings ein Manko: Die Lautstärke lässt sich nicht über die Buds Pro 2 steuern. Hierzu benötigst du dein Smartphone. Das war allerdings auch schon beim ersten Modell so.

Die Bedienung der OnePlus Buds Pro 2 erfolgt über den Stängel

Die OnePlus Buds Pro 2 reagieren präzise auf die Eingaben

Das Pairing erfolgt schnell und einfach. Die Buds Pro 2 unterstützen Fast Pairing, so dass es mit allen Android-Smartphones fix geht. Wenn du ein OnePlus-Smartphone nutzt, dann kannst du direkt in den Bluetooth-Einstellungen alles auf dich zugeschnitten einrichten. Nutzt du ein Smartphone eines anderen Herstellers, bist du für die Personalisierung auf die „Hey Melody“-App angewiesen. Eine Trageerkennung, die die Musikwiedergabe beim Herausnehmen aus dem Ohr stoppt, gibt es natürlich auch.

Um die Buds in den Pairingmodus zu versetzen, musst du den Button am Case drücken

Um die Buds in den Pairingmodus zu versetzen, musst du den Button am Case drücken

Standardmäßig befindet sich das ANC der OnePlus Buds Pro 2 im Transparenz-Modus. Der funktioniert auch ziemlich gut. Geräusche und insbesondere Stimmen lassen sich klar lokalisieren und trotzdem ist dein über die In-Ears abgespieltes Programm vernünftig hörbar.

Drei Mikrofone sorgen für die ANC-Steuerung

Drei Mikrofone sorgen für die ANC-Steuerung

Das ANC ist in drei Stufen regelbar. Es leistet auch in lauteren Umgebungen einen guten Job. Ich habe nach einer kurzen Probierphase das dynamische ANC genommen. Dabei wird die Stärke des Noise Cancelling automatisch an die Umgebungsgeräusche angepasst. Das klappt ganz gut.

Die meisten ANC-In-Ears filtern hohe Töne am besten heraus. Bei den Buds Pro 2 waren es zumindest meiner Wahrnehmung nach im Alltag hingegen eher die Tiefen, die deutlich gedämpft wurden. So waren die meisten Straßengeräusche deutlich leiser. Sirenen und andere hochfrequente Geräusche waren hingegen noch hörbar.

Eure Gesprächspartner bekommen von eurer Umgebung bei Telefonaten natürlich etwas mit. Aber die Geräusche sind deutlich gedämpft. Ein langsam vorbeirollender Zug wurde nur schwach wahrgenommen. Ebenso wurde das Geschrei eines stark bevölkerten Sportplatzes so gefiltert, dass ein ungestörtes Telefonat möglich war. Auf Windböen musst du allerdings aufpassen, denn dagegen kommt der werksseitige Filter von Umgebungsgeräuschen einfach nicht an.

Die Sprachqualität ist übrigens einwandfrei, die Stimme wird gut von den Umgebungsgeräuschen freigestellt.

Im Lieferumfang sind Silikonkappen in drei Größen enthalten.

Im Lieferumfang sind Silikonkappen in drei Größen enthalten.

Inklusive der Energie aus dem Case gibt OnePlus die Laufzeit mit 25 Stunden bei aktiviertem ANC und 39 Stunden ohne ANC an. Die Angaben kommen hin, lagen bei mir im Test aber eher unter den OnePlus-Angaben. Mit ANC kam ich im Test auf eine Laufzeit der In-Ears von fünf bis sechs Stunden, bevor ich sie laden musste.

Dank Schnellladen reichen zehn Minuten Case-Ladung für knapp zehn Stunden Musik. Ganz genau ließen sich die Werte im Test nicht nachstellen, sie kommen aber in etwa hin. Letztlich habe ich während meines Tests das Case trotz intensiver Nutzung nur in unregelmäßigen Abständen aufgeladen. Falls du lieber kabellos lädst: Das Case unterstützt den Qi-Standard.

Dazu kommt noch eine Zertifizierung nach IP55. Es ist also ein grundlegender Schutz gegen Staub und Wasser vorhanden, so dass ihnen Schweiß beim Sport nicht allzu viel ausmachen dürfte. Das Case ist mit IP4X (Spritzwasserschutz) nicht ganz so stark geschützt.

Die Buds Pro 2 sitzen auch beim Sport fest genug, dass sie nicht herausfallen

Die Buds Pro 2 sitzen auch beim Sport fest genug, dass sie nicht herausfallen

Der Tragekomfort ist übrigens hoch. Die Buds Pro 2 sitzen angenehm im Ohr und lassen sich auch längere Zeit ohne Probleme tragen.

Wie es sich für In-Ears in dieser Preisklasse gehört, kannst du sie natürlich über Bluetooth 5.3 mit mehreren Geräten gleichzeitig koppeln. Dazu gibt es 54ms Ultra-Low Latency. Inwieweit das nun Marketing ist oder nicht, kann ich schwer abschätzen. Bei Musik ist keine Verzögerung festzustellen. Bei Games hingegen schon. Allerdings bewegt sie sich hier in einem Rahmen, der ohne Probleme akzeptabel ist.

Und die Schattenseiten? Kann ja nicht sein, dass alles eitel Sonnenschein ist. Die Schattenseiten gibt es. So sind nicht alle Features für alle Smartphones freigeschaltet. Stichwort: Ökosystem. Ist aus Herstellersicht durchaus nachvollziehbar, für die User aber doof.

Und das betrifft beispielsweise Spatial Audio. Dahinter verbirgt sich immersiver Klang von allen Seiten. OnePlus ist nicht das einzige Unternehmen, das das Feature auf die eigenen Geräte beschränkt. Macht Samsung mit den Galaxy Buds genauso. Hätte ich also gerne ausprobiert, mangels OnePlus-Smartphone ging das aber nicht. Das Spatial Audio funktioniert übrigens nicht mit allen OnePlus-Smartphones, sondern vorerst nur mit der 11er-Reihe.

LHDC (Low Latency High-Definition Audio Codec) wird von den Buds Pro 2 zwar unterstützt, allerdings konnte ich ihn auf einem Galaxy S23 Plus nicht anwählen. Ob das nun am Telefon oder an den Buds lag, kann ich nicht entscheiden. Der gängige BT-Codec aptX ist hingegen nicht mit von der Partie.

Die OnePlus Buds Pro 2 sind insgesamt ziemlich gute In-Ears

Die OnePlus Buds Pro 2 sind insgesamt ziemlich gute In-Ears

Gleiches gilt für ein Feature namens Neck Health. Das soll dich an eine gesündere Körperhaltung erinnern. Es wird im Laufe des Jahres per Update freigeschaltet.

Solltest du sie dir kaufen? Kommt drauf an. Wenn du bereits ein OnePlus-Smartphone besitzt, womöglich sogar das OnePlus 11, dann sind sie ohne Frage eine exzellente Wahl. Bei allen anderen Smartphones musst du überlegen, ob deine Nutzung eine Ausgabe von 179 Euro rechtfertigt (bei eingeschränktem Funktionsumfang). Ist das für dich kein Problem, gibt es keinen Grund, der gegen die OnePlus Buds Pro 2 spricht.

In-Ear-Kopfhörer im Shop

*Strand 03/2023

Veröffentlicht von Eike

Hat seine ersten Gehversuche auf dem Amiga 500 und aus Guybrush Threepwood einen mächtigen Piraten gemacht. Mittlerweile ein Fan von richtig guter Smartphone-Fotografie und demensprechend viel auf Instagram unterwegs.

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