Huawei hat in China gleich eine ganze Palette neuer Tech-Highlights präsentiert: Darunter das Flaggschiff-Smartphone P60 Pro und eine Smartwatch-Konkurrentin für die Apple Watch Ultra.
Auf einem großen Launch-Event hat Huawei die kommende Produkt-Palette vorgestellt. Und wenn wir dem für gewöhnlich gut informierten Huawei-Blog glauben dürfen, dann kommen alle Produkte bald auch nach Deutschland. Am 09. Mai sei demnach ein Launch-Event in München geplant.
Es erwarten uns – neben dem neuen Top-Smartphone Huawei P60 Pro – das Foldable Mate X3, die Luxus-Smartwatch Watch Ultimate sowie neue TWS-Kopfhörer und den Laptop Matebook X Pro.
Huawei P60 Pro
Das P-Serie ist seit jeher eine der Top-Reihen bei Huawei, die besonders mit überragenden Kamera-Modulen immer wieder überzeugen konnte. Die letzten Jahre musste sie allerdings – aufgrund von US-Sanktionen – ohne Google-Services auskommen. Ihr Absatz in Europa ist dementsprechend stark eingebrochen.
Huawei hat in der Zwischenzeit zwar mit einem eigenen App Store viel aufgeholt, doch an der Verkaufssituation Europa und den USA dürfte das P60 Pro wenig ändern.
Dennoch überzeugt das Datenblatt mit bester Technik – wobei weiterhin 5G fehlt, was ebenfalls mit den Sanktionen zusammenhängt. Im Inneren werkelt ein Snapdragon 8+ Gen 1 und befeuert ein 6,67“-LTPO-AMOLED-Display mit bis zu 2.700×1.220 Pixeln bei einer variablen Bildwiederholrate von 120Hz. Die Schnellladung des 4.815mAh-Akkus übernimmt ein 88W-Ladegerät. Kabelloses Laden ist mit 50W ebenfalls schön fix möglich.
Hauptakteure im Smartphone-Ensemble sind aber die insgesamt vier Kamera-Module. Neben der 48MP-Hauptkamera und einer 13MP-Front- sowie Weitwinkel-Kamera, ist auch noch eine weitere 48 Megapixel-Knipse für Zoom-Aufnahmen verantwortlich. Sie vergrößert bis zu 3,5-fach und wird – wie auch die Hauptkamera – optisch stabilisiert. Sie dürften erneut zu den besten Smartphone-Kameras überhaupt gehören – Huaweis hervorragendem Image-Processing sei Dank.
Preislich geht es in China ab umgerechnet ca. 940 Euro los. Dafür bekommt ihr die Variante mit 256GB-Speicher. Eine größere 512GB-Version schlägt mit ca. 1040 Euro zu Buche. Wie viel es letzten Endes bei uns werden wird, ist noch nicht klar.
Huawei Mate X3
Neben dem klassischeren Formfaktor beim P60 Pro hat Huawei auch ein neues Falt-Smartphone präsentiert. Das Mate X3 ist mit 239 Gramm das bis dato leichteste Huawei-Foldable. Im entfalteten Zustand hat es zudem eine Dicke von gerade mal 5,3mm. Auch hier sorgt derselbe Snapdragon 8+ Gen 1 ohne 5G für den Antrieb.
Den Formfaktor hat Huawei diesmal übrigens stark überarbeitet. Beim neuen X3 liegt das große Display nun innen, was mir persönlich deutlich besser gefällt als ein einziger außenliegender Bildschirm, wie in den Vorgängermodellen der Fall. Die gefielen uns zwar, hatten allerdings einige altbekannte Tücken – wie eben der kleinere App-Support im hauseigenen Betriebssystem HarmonyOS.
Nett dafür: Beide Displays verfügen über eine Bildwiederholrate von 120 Hz. Außen wird mit 2.504×1.080 Pixeln aufgelöst, im größeren inneren Display dann mit 2.496×2.224 Pixeln.
Eine Triple-Kamera kommt 50 Megapixeln als Hauptkamera, einem 13 Megapixel Ultraweitwinkel-Objektiv und einem 12 Megapixel Zoom-Sensor ins Mate X3. Für Selfies stehen zudem noch zwei 8 Megapixel-Kameras bereit. Wobei ihr eigentlich auch die Hauptkameras nutzen könntet – was deutlich bessere Ergebnisse liefern sollte.
Schnellladen läuft mit 66W, während kabellos noch gute 50W erreicht werden. Preislich dürfte das Mate X3 mit 512GB ausgestattet bei ca. 1.800 Euro liegen. Wahrlich kein Schnäppchen – aber vergleichbar mit anderen Foldables dieser Güteklasse.
Huawei Watch Ultimate
Huawei hat überraschend auch ein neues Wearable präsentiert, dass nicht nur „ultra“, sondern „ultimativ“ sein soll. Die passenden technischen Daten dafür liefert es schon mal.
Smartwatches von Huawei überzeugten zuletzt mit viel Einfallsreichtum: Da war zum einen die Watch D, die mit sehr genauen Blutdruckmessungen direkt am Handgelenk ein echtes Novum darstellte und zum anderen die Huawei Watch Buds, mit integrierte Kopfhörern.
Mit der Ultimate besinnt sich der chinesische Tech-Gigant aber auf klassischere Formfaktoren, dreht diese aber bis zum Maximum auf „Luxus“. Optisch erinnert die Uhr vor allem an Taucheruhren. Und laut der chinesischen Präsentation spielt die Watch Ultimate auch genau hierbei ihre Stärken voll aus: Bis zu 100m-Tiefe soll die Uhr aushalten. Dazu bietet sie eine Vielzahl an Tauchmodi, die es in den normalen Smartwatches von Huawei in diesem Umfang nicht gibt. Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit über das Satelliten-Netzwerk Beidou Nachrichten zu verschicken – derzeit scheint diese Funktion aber nur in China verfügbar zu sein.
Mit ihrem Durchmesser von 48,5 mm und einer Höhe von 13 mm ist die Watch Ultimate ein relativ großes Wearable und bringt bereits ohne Armband 76g auf die Waage. Dafür sind Materialien aber auch vom Feinsten: Das Gehäuse soll aus Zirkonium bestehen, während das Saphirglas über dem Bildschirm besonders dick sein soll. Die Rückseite besteht hingegen aus Keramik und das Armband wahlweise aus Titan.
Dem Anspruch an Superlativen entsprechend, ist das 1,5-Zoll AMOLED-Display das bislang größte der Huawei-Wearables. Als Besonderheit kommt ein LTPO-Panel zum Einsatz. Damit kann die Bildwiederholrate auf bis zu 1Hz gesenkt werden, was der sowieso schon sehr guten Akkulaufzeit bei Huawei-Smartwatches noch zusätzlich helfen sollte. Bis zu zwei Wochen sind mit der Watch Ultimate so wohl drin.
In Europa soll die Uhr laut NotebookCheck wohl bereits ab 3. April starten. Die China-Preise haben es allerdings in sich: Je nach Farbe kostet die Uhr entweder umgerechnet ca. 800 Euro oder knapp 940 Euro.
Huawei FreeBuds 5 & MateBook X Pro
Ansonsten gab es auch noch neue FreeBuds – und diese gehen vom Design her ihren ganz eigenen Weg. Auf einen Silikon-Aufsatz für den In-Ear-Betrieb wird nun verzichtet – was mich schon mal etwas skeptisch macht. Jedes Ohr ist nämlich unterschiedlich und ohne flexible Aufsätze wird eine genaue Passform (und somit reproduzierbare Klang-Konsistenz) zum Glücksspiel.
Angenehm für Sport-Fans hingegen: Die FreeBuds 5 sind nach IP54 wasser- und staubfest. Dazu bringen sie gleich mehrere High-Res-Audio-Codecs mit: LDAC von Sony sowie das Huawei-eigene L2HC, um hochauflösende Audio-Dateien auch über das verlustreiche Format Bluetooth zu genießen.
Neben den Kopfhörern wurde auch ein neues MateBook X Pro angeteast – hierzu erfahren wir allerdings laut HuaweiBlog erst ab 9. Mai mehr. Wir sind – nach dem sehr guten Vorgängermodell – gespannt, wie Huawei das Top-Ultrabook weiter verbessert hat.
Ein alleiniges Prozessor-Upgrade würde uns aber auch nicht überraschen.
Was haltet ihr von den Neuvorstellungen? Lasst es uns im Kommentarbereich wissen.
Zum Shop: Wearables
via: Huawei-Blog, Caschys Blog, NotebookCheck, Huawei