Statt einer Kabelverbindung oder eines Satelliten, nutzen 5G-Router die gleiche Technik wie euer Smartphone.
Der Ausbau von 5G schreitet auch in Deutschland immer weiter voran und selbst die Preise sind nicht (mehr) komplett abgehoben. Damit eignen sich 5G-Router immer mehr dafür, das eigene Zuhause oder unterwegs mehrere Endgeräte mit Internet zu versorgen.
Eine Sache gleich noch vorneweg. Es ist euren Endgeräten (Notebook, Tablet, Fernseher und Co) völlig egal, ob das Internet von einem Kabel in der Wand oder via 5G eintrifft. Für die sieht das alles gleich aus. Da gibt es keine Einschränkungen. Aber fangen wir mal ganz vorne an.
Was ist ein 5G-Router?
Ein 5G-Router ist ein 5G-Modem und Router. Oder anders ausgedrückt – es handelt sich um ein Mobilfunkmodem, das WLAN bereitstellt. Ihr schließt es daheim oder unterwegs an und verbindet es mit einem Mobilfunkanbieter wie der Telekom, Vodafone, O2 oder einem der Sub-Anbieter, der die Netze der großen drei Anbieter nutzt.
Ihr braucht zwangsläufig mobiles Internet am Ort, an dem ihr den 5G-Router nutzen wollt. Klingt selbstverständlich, aber die Bezeichnungen von verschiedenen Netzwerktechniken können teilweise sehr verwirrend sein. Ein 5G-Router hat nichts mit 5GHz oder WiFi 5 zu tun. Wahrscheinlich unterstützt euer 5G-Router zwar 5GHz und WiFi 5, aber es sind trotzdem unterschiedliche Dinge.
Unterschied zwischen 5G-Router & mobilem 5G-Hotspot
Ein 5G-Router ist stationär und so entworfen, dass er wie ein Standard-WLAN-Router an einem einzigen Ort bei euch zu Hause aufgestellt und angeschlossen wird. Es bietet WLAN an einem physischen Standort.
Es ist also wie euer Heim-Router, nur dass das Internet dahinter aus dem Mobilfunknetz kommt und nicht aus dem Verteilerkasten unten auf der Straße. Neben einem verfügbaren 5G-Netz braucht ihr hierbei also noch einen passenden Stromanschluss.
Im Gegensatz dazu verfügt ein mobiler 5G-Hotspot über einen integrierten Akku und ist für Reisen und andere mobile Zwecke unterwegs konzipiert. Es stellt eine Verbindung zu 5G oder einem anderen Mobilfunknetz (z.B. 4G/ LTE) her und erstellt einen WLAN-Hotspot, der euren Geräten Zugriff auf ein starkes WLAN-Signal bietet.
Dadurch seid ihr auch unterwegs, beispielsweise im Auto oder beim Wandern, immer bestens mit Internet versorgt. Ist der Empfang an der einen Ecke nicht so gut, könnt ihr den 5G Hotspot einfach an einer anderen Position platzieren. Bleibt ihr länger an einem Ort, könnt ihr den Hotspot aber auch via Netzteil dauerhaft mit Strom versorgen.
Vorteile von mobilen Routern/Hotspots
Die einfache Einrichtung muss als Argument für mobile 5G-Router ganz nach vorne. Ihr braucht dazu schlicht weniger Kabel. Bei Geräten mit Akku eigentlich gar keines. Damit seid ihr auch nicht an die Position der Telefondose gebunden. Ist der Empfang an der einen Stelle schlecht, bringt ihr den 5G-Router einfach an eine andere Stelle. Aber reden wir kurz über die Einrichtung.
Bei Geräten wie dem D-Link DWR-2101 löst ihr mit einer Bewegung die Rückklappe und schiebt hier eure Nano-SIM-Karte rein und verschließt das Gerät genauso schnell wieder. Zeitfaktor – vielleicht 2 Minuten. Keine SIM-Nadel oder ähnliches Zubehör nötig. Netter Nebeneffekt – ihr könnt auch gleich einen Blick auf den Akku werfen. Sollte der naturgemäß in ein paar Jahren verschleißen, könnt ihr beruhigt einfach einen Ersatz-Akku ordern. Stand Oktober 2023 kostet ein Ersatz-Akku für den D-Link 5G-Router etwa 80€ und wäre innerhalb von wenigen Tagen bei euch.
Um euch dann mit dem 5G-Router/Hotspot zu verbinden, könnt ihr direkt einen QR-Code erzeugen, den ihr mit eurem Smartphone einfach nur scannen müsst. Danach verbinden sich eure Geräte automatisch mit dem WiFi des 5G-Routers.
In Gebieten mit einer schlechten DSL-Versorgung können mobile 5G-Router natürlich dauerhaft ein Problem lösen, aber den größeren Nutzen sehe ich ehrlich gesagt beim Reisen. Sei es der gemietete Bungalow am Strand oder das Ferienhaus in den Bergen – nicht immer ist Internet vorhanden und wenn es das ist, ist nicht immer klar, wer den eigenen Traffic verfolgen kann.
Aber auch bei Reisen ins Nicht-EU-Ausland kann ein mobiler 5G-Router ein echter Lebensretter sein. Besonders wenn ihr mit mehreren Personen unterwegs seid und nur eine lokale SIM-Karte gekauft habt. Statt also ein Smartphone als Hotspot zu missbrauchen, kann die SIM-Karte einfach in den D-Link DWR-2101 gesteckt werden und alle Personen haben Internet. Wer schon mal eine Autoreise ins Ausland gemacht hat, wird verstehen, wie nervig es sein kann, wenn man ständig Leute daran erinnern muss, dass sie doch bitte ihren Hotspot wieder anmachen sollen.
D-Link DWR-2101 bei NBB
Nachteile von mobilen Routern/Hotspots
Wo Licht, da auch Schatten. Es gibt ein paar Einschränkungen bei Nutzung von 5G-Routern/ Hotspots, die ihr vor einem Kauf berücksichtigen müsst. Sollten die für euch entscheidend sein, müsst ihr nach einer anderen Lösung suchen. Sollten es aber eure Situation nicht beschreiben, dann habt ihr Glück.
Fangen wir damit an, dass ein 5G-Hotspot mit integriertem Akku regelmäßig geladen werden muss. Bei Geräten wie der D-Link DWR-2101 kommt zwar ein großer Akku zum Einsatz (5.260 mAh, bzw. 19,988Wh), aber auch der gibt unter Volllast in der Realität nach etwa 14-16h den Geist auf. Die Akkulaufzeit ist sehr davon abhängig, wie viele Daten der Router bewegen muss und wie gut die Funksignalstärke ist.
Ein weiterer Punkt ist die Latenz. Das 5G-Netz ist bei diesem Thema anfälliger für starke Schwankungen als eine DSL-Verbindung. Entsprechend könnte darunter euer Ping beim Online-Gaming leiden. Wobei hier die Erfahrungen auseinandergehen. Gamer*innen weltweit berichten teilweise von guten und schlechten Erfahrungen während des Zockens mit 5G. Für das Streaming von Inhalten (Netflix, YouTube, Spotify und Co.) spielt die schwankende Latenz derweil keine Rolle.
Sprechen wir noch kurz über die Funkzellen. Während 5G blitzschnelle Verbindungen verspricht (mehr dazu gleich), ist die Realität davon abhängig, wie viele andere Menschen sich mit euch die gleiche Funkzelle teilen. Das ist auch der Grund, warum euer mobiles Internet in der Stadt ganz gut funktioniert, auf Messen oder am Flughafen häufig aber ins Straucheln kommt – viele Menschen mit hohem Datenbedarf. Infolgedessen variieren die Zahlen für Download- & Upload-Geschwindigkeit mit einem mobilen 5G-Router teilweise sehr.
Die Sache mit der 5G-Geschwindigkeit
Auf dem Papier kann das 5G-Netz geradezu lächerlich schnelle Download-Raten anbieten. 10 GBit/s wird gerne beworben. Das entspricht immerhin 1,25 GB/s. Das ist aber auch der bestmögliche Fall. In der Praxis ist es dann doch etwas anderes. Das sind dann eher so um die 100-200 Mb/s. Kein schlechter Wert, aber halt auch nur ein Bruchteil des Beworbenen.
Das hängt damit zusammen, mit welcher Technik der Anbieter eure Funkzelle ausgebaut hat und welches Modem in eurem 5G-Router (oder eben Smartphone) steckt. Ganz konkret handelt es sich um den Unterschied zwischen Sub-6 und mmWave. Beide 5G-Versionen haben ihre Vorteile.
Sub-6GHz 5G ist schneller als 4G, bietet aber nicht die rasanten Geschwindigkeiten, die ihr mit mmWave erreichen könnt. Sub6 hat eine größere Reichweite, kann besser durch Objekte (wie etwa Wände) dringen und ist damit für Mobilfunkanbieter die kostengünstige Anschaffung. Dagegen hat mmWave 5G eine größere Bandbreite und kann so die Überlastung des Netzwerks verringern. Gleichzeitig geht die Empfangsstärke aber auch sehr schnell in den Keller, wenn mehr als eine Wand zwischen euch und dem Funkmasten steht.
Mit diesem Wissen überrascht es dann nicht, dass Geräte wie D-Link DWR-2101 auf Sub6-5G setzen. Das erlaubt immer noch Downloadraten von 1,6 Gbit/s und schafft dazu mehr Reichweite. Das ist für den gedachten Anwendungszweck auch besser. Allein der gesteigerte Energiebedarf von mmWave würde bei einem akkubetriebenen Gerät wie diesem zu einem Problem werden.
Bevor du dir einen 5G-Router/Hotspot kaufst
Der Begriff 5G wird gerne verwendet, weil es ja ach so viel nun möglich macht. Die großen Mobilfunkanbieter werden auch nicht müde zu betonen, wie viel sie in den Ausbau ihres 5G-Netzes investieren. Man prahlt geradezu mit seinen Deutschlandkarten (Vodafone, Telekom & O2).
Jedem Bahnfahrer dürfte aber klar sein, dass der Unterschied zwischen einer theoretischen Deutschlandkarte und einem praktischen „Schon wieder nur EDGE“ gewaltig ist. Leider gibt es aktuell nur die Möglichkeit, selbst zu testen. Also, sich mit dem Smartphone an den gewünschten Einsatzort zu stellen und einfach mal einen Speed-Test zu machen. Zum Glück bieten alle drei großen Mobilfunkanbieter inzwischen Prepaid-Tarife an, bei denen ihr für etwa 10€ das jeweilige 5G-Netz einen Monat testen könnt.
Danach könnt ihr entscheiden, ob hier ein mobiler 5G-Router/Hotspot für euch sinnvoll ist. Die traurige Realität ist, dass ich mir im Urlaub darüber weniger Sorgen machen würde als in Deutschland. Während eines Trips nach Albanien und Montenegro Anfang 2023 gab es fast flächendeckend 5G/LTE-Empfang mit einer Prepaid-Datenkarte, die mich 20€ für 4 Wochen gekostet hat. Wenn ich meine Eltern im ländlichen Thüringen besuche, muss ich das Smartphone in die Fensterbank legen, wenn ich Empfang haben möchte.
Fazit
Normalerweise rate ich Menschen bei „neuer“ Technik dazu, mit dem Kauf noch etwas zu warten, bis ebendiese Technik weiter verbreitet ist. Bei einem mobilen 5G-Router ist aber inzwischen genug Zeit vergangen. Das Netz ist großflächig europaweit ausgebaut und die Kosten sind inzwischen auf einem „Okay“-Level angekommen.
Dazu hat auch die Hardware ein gutes Niveau erreicht. Geräte wie der D-Link DWR-2101 überzeugen mit einer guten Akkulaufzeit, einfacher Einrichtung und komfortabler Bedienung. Man muss kein Tech-Wizard sein, um sowas in Betrieb zu nehmen oder zu nutzen.
Solltest deine Mentalität eher „mein Smartphone und ich gegen den Rest der Welt“ sein, dann brauchst du keinen mobilen 5G-Router/Hotspot. Solltest du mit mehr als zwei Personen/Endgeräten verreisen, solltest du hingegen über eine Anschaffung nachdenken, da sie dir viele Kopfschmerzen ersparen kann.
Bleibt noch die Preisfrage. 530€* ist kein kleiner Preis für einen mobilen 5G-Router. Theoretisch könnte man dafür ein eigenes Mittelklasse-Smartphone kaufen, was den Job übernimmt. Die sind aber nicht dafür ausgelegt, über einen langen Zeitraum viele Geräte mit Daten zu versorgen. Entsprechend bleibt meine Einschätzung gleich – solltet ein mobiler 5G-Router in euer Szenario passen, solltet ihr lieber das Geld für ein passendes „Werkzeug“ ausgeben, statt zu versuchen, einen Schraubenzieher als Hammer zu verwenden.
D-Link DWR-2101 bei NBB
*Stand: Dezember 2023