Huawei MateBook 14: Flach, stark und mit OLED

      Huawei MateBook 14: Flach, stark und mit OLED

      Huawei MateBooks zählen zu den besten Windows-Notebooks. Das MateBook 14 wurde nun gründlich überarbeitet und mit neuer Technik ausgestattet. Kann sich Huawei damit den Thron unter den Ultrabooks sichern?

      Was ist ein Ultrabook? Die Bezeichnung stammt von Intel, um kompakte und leistungsstarke Notebooks mit Intel-Prozessor als eigene Kategorie zu etablieren. Denn nicht alle brauchen eine große und schwere Gaming-Maschine, für die meisten reicht ein flotter Prozessor mit (halbwegs guter) Grafikeinheit aus. Das schont den Akku und erlaubt längere Laufzeiten. Studierende und Vielreisende frohlocken.

      Als ungeschlagener König in dieser Kategorie zählt hier Apples MacBook, entweder als Pro oder Air. Natürlich eignet sich die Ultrabook-Kategorie bestens für MacBook-Klone. Und hier konnten die MateBooks schon immer Punkten, denn sie kommen erstaunlich nahe heran. Im Laufe der Zeit hat jedoch Huawei (aber auch die weeeeiiit entfernte Schwesterfirma Honor) ein paar eigene Züge entwickelt und ist damit den MacBooks teils überlegen.

      Hier setzt das neue Huawei MateBook 14 an. Das Design wurde angepasst, es gibt eine schicke grüne Farbe, es ist leichter & dünner und im Inneren arbeitet jetzt Intels neue Generation an Prozessoren. Diese haben eine neue Architektur und zur Feier dessen auch eine neue Namensgebung (Intel Core Ultra). Obendrein gibt es nun ein 120Hz-OLED-Panel mit hoher 2,5k-Auflösung. Klingt alles fast zu gut, um wahr zu sein.

      Technische Daten Huawei MateBook 14
      Display 14,2 Zoll spiegelnder OLED-Touchscreen, 2.880 x 1.920 Pixel, 3:2, 120Hz-Bildwiederholrate, 243 PPI, 100% sRGB, 100% DCI-P3, 95% Adobe RGB, ΔE < 1
      Prozessor Intel Core Ultra 7 155H, 16 Kerne / 22 Threads, max. 4,8 GHz, 24MB Cache, 28W – 115W TDP
      Grafik Intel Arc 8-Core iGPU (max. 2.250 MHz)
      Arbeitsspeicher 16 GB LPDDR5, fest verlötet
      Festplatte 1 TB GB PCIe 4.0 NVMe M.2 SSD
      Netzwerk Wi-Fi 6E (802.11ax)
      Bluetooth 5.1
      Anschlüsse 1 x Kopfhörer/Mikrofon-Kombibuchse (3.5 mm)
      1x HDMI 2.1
      2x USB-A 3.2 Gen 1 × 2
      1x USB-C
      Betriebssystem Windows 11
      Akku Lithium-Ionen-Akku mit 70 Wh Kapazität
      65W-Netzteil über Typ-C
      Eingabegeräte Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung
      Touchpad mit Multi-Touch-Gestenunterstützung
      Fingerabdruck-Scanner
      1080P-Kamera
      Sound Zwei Stereolautsprecher
      AI-Noise-Canceling Technology
      Array-Mikrofone
      Abmessungen 31,26 x 22,68 x 1,45 cm (B x T x H)
      Gewicht 1,31 Kg
      Preis 1.399 Euro* UVP

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      Lieferumfang

      Der Karton ist kompakt, der Lieferumfang schlank: Das Notebook selbst, ein 65-Watt-Ladegerät mit einem langen USB-C-Kabel, sowie der übliche Papierkram (Schnellstartanleitung, Garantiekarte). Huawei gibt eine zweijährige Garantie auf das Notebook, Akku und Ladegerät. Auf das Ladekabel gibt es 3 Monate Garantie. Welche Teile und Dienstleistungen darin enthalten sind, könnt ihr hier nachlesen.

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      Design und Verarbeitung

      Auch wenn Huawei stolz darauf ist das MateBook 14 von Grund auf neu erdacht zu haben: Auf den ersten Blick hat sich nicht so viel getan und das ist tatsächlich gut! Denn das hochwertige Aluminiumgehäuse war bereits bei den Vorgängern ziemlich schick und ohne Schnick-Schnack. Es ist jetzt aber noch etwas dünner (14,5 mm) und neben dem typischen Space Grey gibt es nun eine grüne Farbe.

      Das minimalistische Äußere mit sanften Ecken und Rundungen sticht aus der breiten Masse an Office-Ultrabooks positiv hervor. Das Aluminium wirkt edel und rückt es – wie oben bereits erwähnt – erstaunlich nahe an ein MacBook.

      Mit ein wenig Mühe lässt sich das Notebook mit einer Hand öffnen und das Innere ist ebenso minimalistisch: Gleiches Aluminium-Gehäuse, schwarze Tastatur und etwas eingelassenes Touchpad. Nur zwei Intel-Sticker stören das Bild.

      Die Tastatur zählt zu den besten, die ich bei Notebooks bisher getestet habe: Sauber verarbeitet, angenehmer Hub und hat ein das Schreiben darauf fühlt sich „knackig“ an. Nur mechanische Tastaturen in High-End-Notebooks (oberhalb von 3.000 Euro) sind noch besser. Auch das Trackpad funktioniert aufgrund der Größe klasse, hier gibt es nichts zu meckern.

      Als Bonus bietet das MateBook 14 noch einen Fingerabdrucksensor im Power-Button. In meiner Testphase hat er einwandfrei funktioniert.

      Mit einer Breite von 31,2 cm, einer Tiefe von 22,6 cm und einem Gewicht von 1,31 kg passt es hervorragend in meinen Rucksack.

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      Anschlüsse

      Bei Ultrabooks ist die Auswahl an Anschlüssen meist begrenzt, so auch hier. Dennoch reicht es für den Alltag aus und es kommen moderne Standards zum Einsatz:

      Auf der linken Seite befinden sich einmal USB-C (USB 4, Laden und Bildausgabe), einmal USB-A (3.2 Gen 1 × 2), HDMI 2.1 und ein Kombi-Anschluss für 3,5mm-Klinke. Rechts befinden sich einmal USB-A (3.2 Gen 1 × 2). Neben den physischen Anschlüssen existiert ein WLAN-Chip mit Wi-Fi-6E (802.11ax) und Bluetooth 5.1.

      Leider gibt es nur einen USB-C-Anschluss, der zugleich auch der Ladeanschluss ist. Zubehör muss also über USB-A oder einen USB-C-Dongle (mit Stromweiterleitung) angeschlossen werden. Der Anschluss ist auch „nur“ USB-4 und nicht Thunderbolt. Das ist aber ein Kritikpunkt, der nur Intensivnutzer*innen betrifft.

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      Display

      Das Display ist wohl – neben dem Prozessor – das größte Update: Das IPS-Display wurde durch ein OLED-Panel ersetzt. Weiterhin im ungewöhnlichen 3:2-Format, mit Touch-Funktion, einer hohen Auflösung (2.880 x 1.920 Pixel) und 120 Hz, sowie einer ebenfalls hohen Helligkeit von bis zu 450 Nits. HDR10 ist ebenfalls mit dabei und bietet – dank OLED – ausreichend Dimming-Zonen.

      Huawei gibt an, die wichtigen Farbräume (100% sRGB, 100% DCI-P3, 95% AdobeRGB) sehr gut abzudecken und auch die Farbtreue (Δ E < 1) soll sehr hoch sein. Der Kontrast ist dank OLED-Technik sowieso auf einen ausgezeichneten Wert (1.000.000:1).

      Im Alltag schlägt sich das Display wirklich gut: Die Farben wirken knallig aber noch realistisch, die Helligkeit reicht für den Außenseinsatz im Garten und die hohe Auflösung zeigt Texte angenehm scharf und ohne sichtbare Pixel. Das neue 144Hz-Display macht vor allem beim Surfen Spaß und lässt das ganze System deutlich flüssiger wirken.

      Wir haben natürlich auch mit unserem Spyder-Messgerät nachgeschaut und die offiziellen Angaben treffen tatsächlich zu (nur der AdobeRGB-Wert ist minimal niedriger). Damit eignet sich das Huawei MateBook 14 für den (semi-professionellen) Einsatz bei Grafik- und Videobearbeitung. Künstler*innen können ebenfalls den M-Pencil (3. Generation) nutzen.

      Nettes Detail: Die Ecken des Displays sind abgerundet, ähnlich wie bei modernen Smartphones und Tablets. Damit wirkt das Display und das Notebook als Ganzes etwas „freundlicher“.

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      Leistung

      Als Rechenherz des Notebooks kommt der neue Intel Core Ultra 7 155H zum Einsatz. Er bietet 16 kerne und 22 Threads, was für Multitasking-Aufgaben klasse sein sollte. Dazu kann er bis zu 4,8 GHz takten. Als Grafikeinheit gibt es eine iGPU mit 8 Recheneinheiten auf Intel Arc-Basis. Wichtig: Der Prozessor pendelt offiziell zwischen 28 und 115 Watt, ist hier aber aufgrund der Bauweise auf 40 Watt TDP begrenzt.

      Dem zur Seite stehen 16 GB schneller LPDDR5-Arbeitspeicher (leider verlötet) und eine NVMe-SSD mit 1TB Speicherplatz (aufgeteilt auf zwei Partitionen). Sollet ihr mal ohne Steckdose sein, leistet ein Akku mit 70 Wh Kapazität ausreichend Strom. Das ist für so eine kompakte Bauweise tatsächlich gut. Huawei spricht hier von bis zu 19 Stunden Laufzeit bei lokaler Video-Wiedergabe, was jedoch kein wirklich alltagsgetreuer Test ist.

      Zur Leistung selbst: Ich bin positiv überrascht wieviel der Intel Core Ultra 7 155H leisten kann, auch die Grafikleistung hat sich im Vergleich zu den damaligen Intel UHD Graphics und Intel Xe-Varianten deutlich verbessert.

      Unser 4K-Testvideo (mit vielen Effekten und Überblendungen) wird in einer Minute und 20 Sekunden exportiert. In FullHD geht es sogar in nur 32 Sekunden. Nach einem Update auf die aktuellste Version von DaVinci Resolve läuft das Ganze sogar in einer Minute und einer Sekunde bzw. 18 Sekunden.

      Das – nicht mehr ganz taufrische – Shadow Of the Tomb Raider läuft bei voller Auflösung und niedrigsten Details mit soliden 37 FPS, also Konsolenniveau. Mit gesenkter Auflösung (FullHD) und/oder Intel XLSS sind flüssige 60 FPS durchaus möglich.

      Ähnlich ist es auch bei AC: Mirage (nativ, XLSS auf Perfomance, ca 31 FPS) und Cyberpunk 2077 (nativ, XLSS, ca 25 FPS).

      Anspruchslosere Titel, wie etwa Anno 1800, laufen dagegen selbst bei mittleren Einstellungen bei nativer Auflösung richtig rund und flüssig. Es lässt sich damit also durchaus Zocken, wenn man die passenden Titel und die richtigen Einstellungen nutzt.

      Die Akkuleistung ist ebenfalls erfreulich: Etwas mehr als 9 Stunden sind bei normaler Nutzung und etwa 80 Prozent Helligkeit drin. Der neue Prozessor ist recht stromsparend (auch wenn AMD hier immer noch die Krone hat), die eingesparte Energie wird für das neue hochauflösende und helle Display „verbraten“. Wenn ihr also die Helligkeit niedriger einstellt oder mit der Auflösung etwa nach unten geht, ist sogar mehr drin. Natürlich hängt euer Akkuverbrauch aber von diversen Faktoren (Helligkeit, Belastung, Lautsprechernutzung etc.) ab.

      Das Aufladen mit USB-C und 65 Watt funktioniert ganz gut und auch mit anderen Netzteilen (z.B. von Ugreen oder Anker). Leider kann nur über den einen USB-C-Anschluss geladen werden. Beim Nachfolge-Modell wären zwei Anschlüsse (links und rechts) klasse.

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      Temperatur

      Im überarbeiteten Huawei MateBook 14 kommt ein neues Kühlsystem zum Einsatz. Es bietet zwei Lüfter auf der linken oberen Seite und eine recht breite Heatpipe zum Prozessor. Die Lüfter haben eine nicht ganz runde Form und jeweils 102 Blätter, dazu ist die Unterseite des Notebooks mit knapp 5.000 Luftlöchern gespickt, was den Luftdurchzug deutlich verbessern soll.

      Mit Spielen und Anwendung habe ich die CPU ordentlich gestresst: Der Prozessor wurde maximal bis zu 103 (Paket) und 101 (Kerne) Grad heiß, danach kam es zu Thermal Throtteling. Das ist aber nicht überraschend und auch erstmal nicht schlimm: Das kompakte Gerät ist nicht für dauerhaften High-End-Stress ausgelegt und regelt sich dann selbst herunter.

      Im Alltag bewegt sich die Temperatur meist bei angenehmen 30 bis 35 Grad, beim Spielen können es schonmal um die 60 bis 70 Grad werden. Bei wenig Last arbeitet das Gerät lautlos und die Lüfter sind deaktiviert, bei Anwendungen mit etwas Anspruch gehen sie an, sind aber nicht besonders laut.

      Aufrüsten

      Dieser Absatz kann schnell abgehakt werden: Abgesehen von der einzelnen M.2-SSD (WD) lässt sich am MateBook 14 nichts wirklich aufrüsten. Der Akku und die Lautsprecher sollten sich jedoch – mit passenden Ersatzteilen – austauschen lassen. Der Rest ist fest verbaut und verlötet. Der Arbeitsspeicher lässt sich also im Nachhinein nicht erweitern. Daher solltet ihr beim Kauf ungefähr wissen, was ihr vorhabt. Für die meisten sollten 16 GB aber vollkommen ausreichen.

      Sound & Webcam

      Die Lautsprecher von Huawei zählen zu den besten in der bunten Welt der Windows-Notebooks, auch hier leisten sie eine gute Arbeit. Zwei nach unten gerichtete Lautsprecher werden ordentlich laut (knapp 90 dB). Der Klang ist klar und Höhen werden gut wiedergegeben, leider gibt es nur wenig Bass. Selbst bei hoher Lautstärke verzerren sie nicht.

      Huawei verbaut – mittig oben im Display – eine Webcam mit einer Auflösung von 1080P. Damit gelingen deutlich schärfere Bilder, als bei den meisten – immer noch auf 720p begrenzten – Notebooks. Es gibt aber weiterhin die typischen Webcam-Probleme wie Bildrauschen bei schlechtem Licht oder Überbelichtung bei Fenstern, es hält sich aber in Grenzen. Dazu gibt es einige nette Funktionen, wie automatischen Augenkontakt und Verbesserungen bei der Audio-Aufnahme (Rauschunterdrückung, Stimmen hervorheben etc.).

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      Huawei MateBook 14: Klasse Ultrabook

      Das Fazit wird recht kurz: Das Huawei MateBook 14 bietet fantastische Hardware für ein Ultrabook. Das OLED-Panel ist ein starkes Upgrade, das Design bzw. das Aluminiumgehäuse weiterhin ziemlich robust und stylisch. Der neue Intel-Prozessor bietet ordentlich viel Leistung für allerhand Arbeiten, sogar Gaming ist damit nun besser möglich. Rein hardwaretechnisch gibt es wenig zu meckern. Nur der eine USB-C-Anschluss ist zu wenig, ein zweiter Anschluss auf der rechten Seite würde das Ganze perfekt machen.

      Neben der Hardware bietet das MateBook 14 aber auch smarte Funktionen für Huawei-Nutzer*innen: Es lässt sich hervorragend mit den Smartphones, Tablets, Kopfhörern etc. des Herstellers koppeln und bildet dann ein richtiges Ökosystem. Ganz wie beim Klassenprimus Apple. Wer sowieso schon Geräte von Huawei besitzt, bekommt damit viel geboten.

      Die Preise sehen wie folgt aus: Mit Intel Core Ultra 5 125H, 16 GB Arbeitsspeicher und 512 GB SSD kostet es 1.099 Euro*. Derzeit aber nur in Grau erhältlich. Mit Intel Core Ultra 7 155H, 16 GB Arbeitsspeicher und 1 TB SSD kostet es 1.399 Euro*. Derzeit nur in Grün erhältlich.

      Frühe Kunden erhalten es aber vom 5. Juni bis 5. Juli etwas günstiger: Hier gibt es das „kleine“ Modell mit 200 Euro Rabatt und das „große“ Modell mit 100 Euro Rabatt im Huawei Online Store oder im Huawei Flagship Store.

      Ob mit oder ohne Rabatt, das Huawei MateBook 14 bietet erstaunlich viel Notebook fürs Geld und bleibt dabei noch erstaunlich kompakt. Die meisten Nutzer*innen machen damit nichts falsch. Nur Hardcore-Gamer*innen reicht die integrierte Grafikeinheit natürlich nicht aus. Die müssen dann zu einem richtigen Gaming-Notebook greifen.

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      Huawei MateBook 14 bei uns im Shop

      via: Huawei – Stand: 06.2024

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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