Gaming-PC selber bauen: Darauf solltest du achten

      Gaming-PC selber bauen: Darauf solltest du achten

      Du willst deinen nächsten Gaming-PC in Eigenregie zusammenzustellen und montieren? Gut. Damit das nicht nach hinten losgeht, geben wir dir wertvolle Tipps.

      Bei der Zusammenstellung eines Gaming-PCs geht es vor allem um die Auswahl der richtigen Komponenten. Formfaktor, Sockel, Kühlung: Die Teile müssen für eine reibungslose Montage zusammenpassen. Für Laien ergeben sich aber noch viele weitere kleine Fallstricke, die den Bastelspaß trüben können

      Dafür sind wir hier. Wir haben schon viele Gaming-PCs zusammengebaut und wissen, worauf du besonders achten solltest. Es lohnt sich auf lange Sicht zudem, nicht an den falschen Ecken zu sparen.

      Worauf musst du beim Bau von einem Gaming-PC achten?

      Kompatibilität der Komponenten ist das Eine. Dazu kommen aber auch individuelle Anforderungen und eine sinnvolle Verteilung des Budgets auf die jeweiligen Komponenten. Stelle dir am besten die folgenden Fragen: Wie groß darf oder soll der Gaming-PC sein? Sollte er möglichst leise sein? Welche Spiele willst du in welcher Auflösung spielen? Wie viele Jahre willst du den Gaming-PC nutzen?

      Letztendlich bleibt der wichtigste Faktor aber das vorhandene Budget.

      Einige CPU-Kühler sorgen für Limitierungen bei der Höhe der RAM-Module

      Einer von vielen Stolpersteinen: Einige CPU-Kühler sorgen für Limitierungen bei der Höhe des RAM

      Die richtige Planung für deinen Gaming-PC

      Viele Gamer gehen folgendermaßen an einen neuen Gaming-PC heran: Ich kann Betrag X ausgeben, was bekomme ich dafür maximal an Leistung? Das ist grundsätzlich nicht falsch, allerdings werden dadurch viele relevante Aspekte wie das Netzteil oder die Kühlung stiefmütterlich behandelt. Das Problem wird vor allem dann greifbar, wenn am Ende nur 30 Euro für ein Bauteil übrigbleiben, weil man sonst die angesetzte Marke überschreitet. Lass dir daher etwas Spielraum, damit du deinem neuen PC nicht von vornherein eine Schwachstelle aufzwängen musst.

      Um den Zeitaufwand für eine umfangreiche Recherche zu verringern, haben wir in diesem Beitrag empfehlenswerte Konfigurationen mit unterschiedlichem Budget für dich aufgelistet. Individuellen Anforderungen – abseits von maximaler Performance pro Euro – werden vorgefertigte Listen allerdings nur selten gerecht.

      Die Grafikkarte ist für Spiele am wichtigsten

      Viele Gamer teilen sich den Großteil des vorhandenen Budgets zu gleichen Anteilen zwischen Grafikkarte und Prozessor auf. Dabei ist die Grafikkarte für die Berechnung der Auflösung und Grafikdetails bei den meisten Spielen am wichtigsten. In den meisten Spielen ist sie zudem der limitierende Faktor.

      Als Faustregel gilt, dass abhängig vom absoluten Budget ca. 30 bis 50% für die GPU investiert werden sollte. Die gestiegenen Preise für Grafikkarten haben diese Tendenz in Richtung 50% und teilweise sogar noch mehr verschoben. Bedeutet, dass bei einem 1500-Euro-Gaming-PC 600 bis 800 Euro für die Grafikkarte reserviert werden sollten, da sie den Bärenanteil der Rechenleistung übernimmt. Viel mehr sollte es anteilig dann aber nicht sein, sonst musst du an anderen Stellen Abstriche machen, die sich später oftmals rächen.

      Das gewünschte Modell wird häufig von mehreren Herstellern mit unterschiedlichen Kühldesigns und Übertaktungen ab Werk angeboten. Hier ist die Übersichtsseite von Computerbase sehr empfehlenswert. Kühldesigns mit nur einem oder mittlerweile auch zwei aktiven Lüftern solltest du bei leistungsstarken Grafikkarten vermeiden, da sie unter Last sehr laut und warm werden.

      Ein Prozessor zum Spielen, Arbeiten oder beides

      Während die Grafikkarte in den meisten Spielen die überwiegende Rechenleistung stemmt, bilden Strategie-Spiele und Simulationen wie Age of Empires, Frostpunk, Anno und Co. eine Ausnahme. Dort berechnet die CPU die vielen kleinen (beweglichen) Objekte. FPS und Ego-Shooter wie CS2, CoD oder Battlefield legen ebenfalls viel Wert auf eine schnelle CPU.

      Entscheidend ist für viele Titel aber nicht die Anzahl der Kerne, sondern eine möglichst hohe Taktrate bzw. die sogenannte Single-Core-Performance. Aktuell bietet AMD dank des 3D-V-Cache die besseren Gaming-CPUs an. Eine gute Wahl ist Ende 2024 der AMD Ryzen 7 9800X3D. Intel ist mit Core Ultra 200 zwar effizienter geworden, kommt in Spielen aber aktuell nicht an die X3D-Prozessoren von AMD heran.

      Wenn du an deinem PC vorwiegend mit Anwendungen wie Adobe Photoshop oder DaVinci Resolve arbeitest, sind AMDs CPUs ohne X3D-Kürzel genauso wie die neuen Intel Core Ultra CPUs eine gute Wahl. An der Spitze ist Intel in Anwendungen mit dem Core Ultra 9 285K vertreten, der Vorsprung zum AMD Ryzen 9 9950X ist aber hauchdünn. Da der AMD Ryzen eine höhere Single-Core-Performance bietet, ist er aktuell der bessere Allrounder.

      Bei der Effizienz gibt es trotz Verbesserungen bei Intel immer noch Unterschiede. Zusammenfassen lässt es sich wie folgt: Beim Zocken bzw. unter Last sind die AMD-Prozessoren am sparsamsten, verbrauchen allerdings mehr im normalen Windows- und Multimedia-Betrieb. Intel ist mit dem Sprung von Intel Core i-14000 auf Intel Core Ultra 200 effizienter geworden, verbraucht unter Last allerdings oft mehr als die X3D-Versionen der AMD-CPUs. Wer wenig zockt und viel am PC arbeitet, verbraucht mit einer Intel-CPU im Schnitt aber weniger.

      Weitergehende Infos zu CPUs findest du ebenfalls bei Computerbase. Da die Leistungssprünge bei Prozessor-Generationen relativ überschaubar sind, halten Flaggschiffe im Normalfall locker 3 bis 5 Jahre durch.

      Das passende Gehäuse für deine Ansprüche

      Es gibt mittlerweile unzählige Gehäuse auf dem Markt. Groß, klein oder kantig, mit Glas, Mesh und RGB-Beleuchtung, gedämmt, schlicht oder offen gestaltet. Während die Optik Geschmackssache bleibt, ist vor allem der Formfaktor wichtig und muss zu deinem gewünschten Mainboard passen. ATX ist der Standard. Etwas häufiger vertreten sind noch das größere E-ATX- und das kleine Mini-ITX-Format.

      Mini-ITX kommt zum Beispiel im Fractal Design Era (Test) oder Razer Tomahawk (Test) zum Einsatz. Gerade bei kleinen Gehäusen musst du genau darauf achten, dass Komponenten wie CPU-Kühler oder Grafikkarte auch wirklich in das Gehäuse passen. Oftmals beschneiden sich die Komponenten gegenseitig, sodass bei einer großen Grafikkarte bspw. nur ein kleiner CPU-Kühler verbaut werden kann.

      PC-Gehäuse sind zum Großteil Geschmackssache, es lohnt sich jedoch, neben Platzverhältnissen für GPU und CPU-Lüfter auch auf den Airflow, verbaute Lüfter und diverse Komfort-Features zu achten

      Wir empfehlen Gehäuse mit möglichst werkzeugloser Montage im Innenraum, abgefalzten Kanten und generell einer sauberen Verarbeitung. Staubfilter, genügend Platz für große Grafikkarten und hohe CPU-Kühler sowie ein einfach realisierbares Kabelmanagement sollten ebenfalls vorhanden sein.

      Moderne Anschlüsse wie USB-Typ-C an der Vorderseite sind ein Pluspunkt, ein guter Airflow wir oftmals durch große Meshflächen gewährleistet. Beim letzten Punkt solltest du darauf achten, dass große Lüfter (140mm oder mehr) verbaut sind oder Platz für Wasserkühlungen mit großen Radiatoren vorhanden ist, damit der PC schön ruhig läuft. Der Clou? Bei einem sehr guten Airflow wird selbst ein ungedämmtes Gehäuse nicht so laut.

      Ein vorbildliches und schlichtes, allerdings auch nicht ganz günstiges Gehäuse ist bspw. das Fractal Design 7 (Test). Wer es auffälliger mag, kann zum Fractal Design Define S2 Vision (Test) greifen. Einen sehr guten Airflow bietet hingegen das Fractal Torrent (Test), das es auch in unterschiedlichen Größen gibt. Du merkst schon, wir sind hier etwas vorbelastet. Mit Fractal Design machst du in den wenigsten Fällen etwas falsch, aber auch Hersteller wie be Quiet!, Corsair und Co. haben sehr gute Gehäuse im Angebot.

      PC-Tower können dich locker 10 Jahre begleiten. Wenn sie dann noch im Wohnzimmer stehen und „gesehen werden“, würden wir nicht weniger als 100 Euro für ein vernünftiges Case einplanen. Spätestens bei der Montage wirst du dir selbst dafür danken. Genauere Infos findest du hier. Übrigens: Den mitunter wichtigen Wife-Approval-Factor haben nur wenige Gehäuse, aber das Fractal North (Test) ist zumindest ein Kandidat mit guten Chancen.

      Beim Mainboard auf Sockel und Chipsatz achten

      Genauso wie der Formfaktor vom Gehäuse zum Mainboard passen muss, ist es auch andersherum. Mit dem ATX-Format machst du nichts verkehrt. Wenn du dich für einen Prozessor entschieden hast, muss der Sockel des Motherboards die CPU unterstützen. Intels aktuelle Core Ultra 200 Generation (Arrow-Lake) setzt auf den Sockel LGA 1851. Bei AMDs Ryzen-Prozessoren der namentlich 9. Generation muss man zum Sockel AM5 greifen.

      Der Chipsatz des Mainboards gibt einen ungefähren Einblick, wie umfangreich das Mainboard ausgestattet ist. Je besser der Chipsatz, desto teurer das Board. Dazu gehören unter anderem M.2- und SATA-Schnittstellen, RAM-Bänke, WiFi und Co. Die Preise schießen aktuell aber auch dank vorinstallierter Wasserkühlung, speziellen Kühlkörpern oder RGB-Beleuchtung in die Höhe. Man beachte: Bei neuen AMD- und Intel-CPUs und älteren Chipsätzen (z.B. Ryzen 9000 und X670E) kann es zu Komplikationen kommen, da die Mainboards vorab ein BIOS-Update benötigen.

      Ähnlich sieht es bei AMDs 3D-V-Cache aus. Damit dieser erkannt wird und in Spielen die volle Leistung bieten kann, ist auf unserem Mainboard mit X670E-Chipsatz ein BIOS-Update nötig gewesen. Wir empfehlen daher immer ein BIOS-Update. Das ist auf den meisten aktuellen Boards sogar möglich, obwohl die CPU nicht richtig erkannt wird.

      Intel umgeht das Problem „gekonnt“, da mit fast jeder neuen Prozessor-Generation auch ein neuer Sockel eingeführt wird. Das macht ein neues Mainboard so oder so notwendig. So wurde von Intel Core i-14000 (Raptor-Lake Refresh) auf Intel Core Ultra 200 (Arrow-Lake) vom Sockel 1700 auf 1851 gewechselt.

      Du willst mehr wissen? Dann schau dir unseren Beitrag zu den unterschiedlichen Chipsätzen von Intel an.

      16 GB RAM reichen, aber mehr ist immer besser

      Neben der Grafikkarte und dem Prozessor ist auch der RAM für die Performance eines Gaming-PCs ausschlaggebend. Beim RAM sind sowohl Größe, Geschwindigkeit, Reaktionszeit und Timings relevant. Außerdem arbeiten zwei Module im Dual-Channel-Modus deutlich schneller. Daher sollte man bspw. lieber zu zwei 8-GB- statt einem 16-GB-DIMM greifen. Ein Mainboard mit vier RAM-Bänken bietet die Möglichkeit, den RAM später problemlos aufzurüsten.

      Für aktuelle Spiele sind 16 GB RAM übrigens völlig ausreichend. Anwendungen wie Google Chrome oder Adobe Photoshop bedienen sich hingegen sehr ausgiebig beim RAM. Da können selbst 32 GB schnell ausgelastet sein. Du solltest darauf achten, Module vom gleichen Typ und mit gleicher Geschwindigkeit (z.B. 3200 Mhz) zu verwenden, da das langsamste Modul die Geschwindigkeit vorgibt. Außerdem muss das Mainboard die Geschwindigkeit des RAM unterstützen.

      Der aktuelle Standard ist DDR5 RAM. Für den LGA1700 von Intel gibt es aber Mainboards mit DDR4 oder DDR5 RAM. Da beide nicht untereinander kompatibel sind, würden wir eher zu DDR5 raten. Dann kannst du sie bei einem Mainboard-Wechsel weiternutzen. Die aktuellen Ryzen-7000- und 9000-CPUs unterstützen nur noch DDR5. Wirklich spürbare Leistungsvorteile in Spielen haben wir erst ab hohen Taktraten wie DDR5-6000 und vor allem in Spielen wie CS festgestellt.

      Die Reaktionszeit bzw. Timings werden in Form von „CL16-18-18“ angegeben. Je niedriger die Werte sind, desto geringer ist die Latenz bzw. desto schneller der RAM. Wirklich spürbar sind die Unterschiede in der Praxis aber häufig nicht. Die Thematik „Latenzen und Timings“ ist komplex und eher für Overclocker relevant.

      Eine Mittelklasse-SSD reicht im Normalfall aus

      Bei der Wahl des Datenträgers solltest du dich im Jahr 2024 für eine M.2 NVMe SSD entscheiden. Das Betriebssystem, Spiele und Programme starten von einer SSD viel schneller als von einer HDD, zudem arbeiten SSDs geräuschlos. SSDs gibt es in mehr oder weniger drei Formaten: Als 2,5″-SSD mit SATA-Anschluss, als M.2 SATA SSD und als M.2 NVMe SSD.

      Bei den M.2 NVMe SSDs gibt es unterschiedliche Standards. PCIe 4.0 ist weit verbreitet. SSDs mit PCIe 5.0 sind schon erhältlich, jedoch noch sehr teuer. Sparfüchse greifen hingegen ohne Reue zum älteren Übertragungsstandard PCIe 3.0, denn die Performance-Unterschiede sind in der Praxis häufig nur dann wahrnehmbar, wenn sehr große Datenmengen bewegt werden.

      Für die meisten Gamer ist daher eine günstige M.2 NVMe SSD im Format 2280 ausreichend. Ein empfehlenswertes Modell mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis ist die Crucial P3 (Test).

      Weniger als einen TB solltest du angesichts der Größe aktueller Spiele für deine Hauptpartition nicht einplanen. Ich empfehle eher 1 TB für das System inkl. aller Programme und eine zweite NVMe SSD mit 2 TB für alle Spiele. Für die Lagerung von großen Datenmengen sind HDDs aufgrund des niedrigeren Preises pro Gigabyte immer noch eine Option. Mehr zum Thema M.2 SSD findest du hier.

      Beim Netzteil sparen lohnt sich nicht

      Das Netzteil gehört häufig zu den Komponenten, bei denen am ehesten gespart wird. Billige China-Netzteile zahlen sich jedoch in den wenigsten Fällen aus. Oft wird weder die angegebene Leistung erreicht noch sind die Netzteile besonders energieeffizient und somit teuer im Betrieb. Mit unterdimensionierten Lüftern entwickeln sie sich zudem nicht nur zu einer lästigen Geräuschquelle, sie segnen in den meisten Fällen auch viel früher das Zeitliche als hochwertige Markenpendants.

      Ohne modulares Kabelmanagement müssen alle Kabel im PC untergebracht werden, das sieht nicht nur mittelmäßig gut aus, sondern kostet auch Nerven und die Kabel behindern den Airflow.

      Worauf gilt es also zu achten? Neben dem Format muss auch die Leistung zu deinem System passen. be Quiet! bietet als generell sehr empfehlenswerter Anbieter von hochwertigen Netzteilen einen Netzteil-Kalkulator an, der allerdings sehr großzügig bemisst. Es ist jedoch immer sinnvoll, etwas Spielraum für eventuelle spätere Upgrades zu lassen. Mehr als 700-800 Watt sind jedoch nur bei sehr starker Hardware wie einem aktuellen Intel Core i9 und einer RTX 4080/90 wirklich notwendig.

      Mit dem Preis steigt im Normalfall auch die Effizienz des Netzteils, außerdem sind teurere Netzteile modular aufgebaut, was den Einbau und das Kabelmanagement signifikant erleichtert. Natürlich sollte das Netzteil genügend Stromanschlüsse und Kabel für deine Komponenten bieten. Verwende zu jedem Netzteil am besten nur das originale Zubehör.

      Da Netzteile fast immer einen aktiven Lüfter besitzen, solltest du darauf achten, dass ein möglichst großer und leiser Lüfter zum Einsatz kommt. Eines der Parade-Beispiele ist die Dark-Power-Pro-11-Serie von be Quiet!, in der ein 135-mm-Lüfter verbaut wird. Es gibt sogar komplett passiv gekühlte Netzteile. Die sind allerdings sehr teuer, nur bis zu einer bestimmten Leistung realisierbar und sollten auch nur eingesetzt werden, wenn ein guter Airflow im Gehäuse gewährleistet ist. Alles Wissenswerte zum Thema Netzteile findest du in unserem umfangreichen Ratgeber.

      Bedingt durch die sehr hohe Leistungsaufnahme der RTX-4000-Generation hat Nvidia einen neuen 12VHPWR-Anschluss entwickelt. Ältere Netzteile (ATX 2.4 und niedriger) benötigen einen entsprechenden 3x 8 Pin auf 12VHPWR-Adapter. Moderne Netzteile im ATX-3.0-Standard haben selbst einen 12VHPR-Anschluss und benötigen den Adapter nicht mehr.

      Ein effizienter CPU-Kühler ist bei starken CPUs notwendig

      Der Prozessor ist das Bauteil im PC, das unter Last die höchste Temperatur entwickelt. Dementsprechend wichtig ist ein leistungsfähiger Kühlkörper, der die Temperaturen in Schach halten kann. Früher konnten sich Käufer von Intel- und AMD-CPUs einfach mit dem mitgelieferten Boxed-Kühler zufriedengeben. Bedingt durch die steigende Leistung sind aber auch die Anforderungen an die CPU-Kühler deutlich gestiegen. Das geht mittlerweile so weit, dass bei aktuellen Prozessor-Generationen weder bei AMD noch Intel Kühler mitgeliefert werden.

      Für einen besonders leisen Betrieb oder bei leistungsstarken CPUs ist ein großer CPU-Kühler also eher Pflicht als Kür. Für Mittelklasse-CPUs reichen hingegen auch oft schon Kühler für 30 Euro, wie wir bei unserem Vergleich von CPU-Kühlern unterschiedlicher Preisklassen mit dem Core i5-13600K und auch in einem direkten Video-Vergleich von neun 30-Euro-Kühlern herausgefunden haben. Ein guter Kühler sorgt zudem für eine längere Lebensdauer des Prozessors, da dieser nicht so heiß wird.

      Mit Noctua haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht, da die CPU-Kühler dank kostenlosen Mounting Kits auch bei einem Prozessorwechsel weiterhin genutzt werden können und insgesamt sehr hochwertig sind. Kühler von Arctic können hingegen mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis punkten. be Quiet! bietet für alle im Mainstream oder der gehobenen Mittelklasse mit schicken Designs eine gute Auswahl.

      Bei großen Kühlern wie bspw. dem be Quiet! Dark Rock Pro 5 oder dem Noctua NH-D15 chromax.black musst du darauf achten, dass dein Gehäuse in der Breite genügend Platz bietet. Ein weiteres Problem stellen RAM-Riegel mit hohen passiven Kühlkörpern dar, da diese nicht selten mit dem CPU-Kühler kollidieren. Mittlerweile sind die Kühlkörper auf Mainboards und SSDs zudem so groß geworden, dass es auch hier im Extremfall sehr eng werden kann. Die Montage im Gehäuse ist dann kaum noch machbar und sollte vor dem finalen Zusammenbau außerhalb des Gehäuses durchgeführt werden.

      Aiming for the top? Bei Highend-CPUs kannst du auch zu einer AiO-Wasserkühlung greifen, wobei Intel CPUs wie der 14900K deutlich wärmer werden als bspw. der AMD Ryzen 9 9950X3D. Für Gaming reichen die oben genannten dicken Kühlbrocken im Normalfall allerdings aus. AiOs sind zudem teurer und wartungsintensiver, da neben der Anfälligkeit von mehr mechanischen Bauteilen wie einer Pumpe über die Jahre auch immer mal wieder Kühlflüssigkeit nachgefüllt werden muss.

      Ist eine Soundkarte heutzutage überflüssig?

      Aktuelle Mainboards sind mittlerweile überwiegend mit ordentlichen Soundchips ausgestattet, die für das Gaming-Headset oder 2.1-System am PC völlig ausreichen. Empfehlenswert wird eine dedizierte Soundkarte nur dann, wenn du Studiokopfhörer mit mehr als 32 Ohm als Headset am PC nutzen willst und einen internen Verstärker benötigst. Falls das Gehäuse oder Mainboard keinen freien Steckplatz hergibt, sind aber auch externe DACs eine Option.

      Die Konfiguration des Gaming-PC muss zusammenpassen

      Unterm Strich solltest du bei der Konfiguration deines neuen Gaming-PCs darauf achten, dass die Gesamtkonstellation aufeinander abgestimmt ist. AMD Ryzen 7 9800X3D, RTX 4080 und 8 GB RAM bilden bspw. kein sinnvolles Team, da der RAM wie eine Handbremse fungiert. Ebenso sollten CPU und GPU leistungstechnisch zueinanderpassen, damit kein unnötiger Flaschenhals entsteht.


      Auf den ersten Blick klingt das alles vielleicht ganz schön kompliziert und aufwändig, allerdings lohnt es sich. Selbstbau-PCs sind nicht nur individueller, sondern oftmals auch günstiger und wartungsfreundlicher als Fertig-PCs. Welche Vor- und Nachteile es noch gibt, haben wir hier aufgelistet.

      In unserem Kaufberater für Selbstbau-PCs findest du genaue Hardware-Konfigurationen für Gaming-PCs aus unterschiedlichen Preisbereichen. In unseren Stores bieten wir zudem auch die Möglichkeit an, PCs direkt vor Ort zusammenbauen zu lassen.

      PC-Hardware bei uns im Shop

      *Stand: November 2024

      Veröffentlicht von Alexander

      Die Leidenschaft fürs Zocken wurde bereits in den frühen 90ern mit Bubble Bobble am Sega Master System II geweckt. Spielt mittlerweile hauptsächlich am PC und hätte gerne viel mehr Zeit, um sich seinem ständig wachsenden Pile of Shame zu widmen.

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