Was leistet ein Snapdraon-SoC 2025? Ausprobiert mit dem ASUS Zenbook A14

      Was leistet ein Snapdraon-SoC 2025? Ausprobiert mit dem ASUS Zenbook A14

      2024 machte Microsoft mit der Surface-Reihe den Anfang mit den neuen Snapdragon-SoC. Das Ziel war eindeutig: Gerade in Sachen Laufzeit sollte den MacBooks endlich Paroli geboten werden. Der Anfang verlief gut und die Leistung überzeugte in vielen Bereichen. Ausnahme war allerdings Gaming. Das lief eher unrund.

      Ein knappes Jahr später ist es Zeit, sich die Performance der Notebooks mit Snapdragon im Alltag erneut anzusehen und zu schauen, was sich getan hat und ob es sich lohnt, die Intel- oder AMD-Modelle gegen einen Snapdragon zu tauschen.

      Wir haben uns hierfür das brandneue ASUS Zenbook A14 geholt.

      Totale des Notebooks von schräg links aus gesehen

      Das Zenbook A14 ist ein klassisches, schlankes Ultrabook.

      Das wiegt weniger als ein Kilo und ist damit extrem portabel. Falls du dein Notebook immer mit dir herumtragen solltest, brauchst du natürlich auch eine lange Akkulaufzeit. ASUS spricht hier von bis zu 32 Stunden. Dieser Wert dürfte aber im Alltag nicht zu realisieren sein. Realistischer sind Werte von etwas unter 20 Stunden. Das ist aber immer noch mehr als beeindruckend.

      Das OLED-Display misst 14‘‘, löst mit 1920x1200px auf und ist angenehm hell. Zum Zocken ist es nur bedingt geeignet – keine Überraschung für ein Ultrabook.

      Der Snapdragon-Prozessor kann auf 16 GB LPDDR5x-RAM zugreifen, die nicht erweiterbar sind. Für deine Daten gibt es eine schnelle SSD mit 1TB (6999 MB/s Lesen bzw. 6065 MB/s Schreiben).

      Anschlüsse des Zenbook A14 auf der linken Seite

      Fast alle Anschlüsse befinden sich auf der linken Seite, namentlich HDMI, 2x USB 4 Type-C, 3,5mm Klinke. Auf der rechten Seite gibt es nur einen USB-A-Port

      (Ganz) Kurze Übersicht der Snapdragon-Prozessoren

      Angetrieben wird das Zenbook A14 vom Snapdragon X X1-26-100.

      Dieser Achtkern-Prozessor wurde im Januar 2025 vorgestellt und ist der kleinste der derzeit verfügbaren Snapdragon-Prozessoren. Darüber sind die leistungsstärkeren X Plus- und die X Elite-Modelle angesiedelt. Die Unterschiede zu den kleineren X Plus-Modellen liegen in erster Linie bei leicht geringeren Taktraten.

      AI ist eines der am meisten strapazierten Buzzwords unserer Tage und darf natürlich auch hier nicht fehlen. Der Snapdragon hat selbstredend eine NPU, die für KI-Berechnungen zuständig ist. Sie bietet 45 TOPS. Damit lässt sich im Alltag schon etwas anfangen. Aber dazu später mehr.

      Die Leistung des kleinsten Snapdragon siedelt sich in Benchmarks im Schnitt im Bereich der Intel Core i5 der 12. Generation ein.

      Wie schlägt sich das Zenbook A14 im Alltag?

      Theorie ist das eine, der Alltag aber die entscheidende Sache. Und hier überzeugt der Snapdragon. Das Zenbook A14 ist sehr performant, alles lädt fix. Das macht wirklich Spaß. Office, Surfen und Co. langweilen natürlich den Prozessor. Darüber müssen wir gar nicht reden. Wenn du diese Anwendungsfälle nutzt, wirst du das Zenbook A14 nicht hören. Da arbeitet es in den allermeisten Fällen lautlos.

      Nahaufnahme der Webcam mit Infrarotsensor

      Die Webcam löst mit Full HD auf und ermöglicht dir das komfortable Anmelden mit Gesichtserkennung via Windows Hello

      Kreative Anwendungen wie Premiere Pro oder Photoshop und Lightroom sind eine andere Nummer. Da wirst du die Lüfter hören. Allerdings sind sie auch hier meistens sehr dezent.

      Die Adobe-Programme laufen teils nativ auf Snapdragon-Rechnern. Photoshop läuft nativ, Lightroom Classic wird emuliert. Eine Übersicht über den aktuellen Stand, welche Software nativ läuft, welche emuliert wird und welche gar nicht läuft, findest du auf dieser Website.

      Bei Photoshop läuft alles einwandfrei und schnell. Das Anpassen von Farben geht butterweich, generatives Erweitern ist ebenfalls rund. Letzteres Feature ist allerdings auf eine Netzverbindung angewiesen und läuft leider nicht lokal.

      Bei Features wie „Hintergrund entfernen“ kannst du die NPU nutzen. Das geht auch bei großen Dateien extrem schnell und zügiger als beim Entfernen über die Cloud. Letzteres liefert allerdings genauere Ergebnisse.

      Foto des Zenbook A14 mit geöffnetem Adobe Photoshop

      Für den privaten Bereich reicht die Leistung in Photoshop definitiv aus

      Ein Problem ist immer noch, dass nicht genau klar ist, welche Prozesse die NPU nutzen und welche die Cloud. Das macht es schwierig, den Nutzen einer NPU genau einzuschätzen. Allerdings geht die Entwicklung in Richtung On-Device-AI, so dass die Rolle de NPU deutlich steigen und sich in absehbarer Zeit auch in Anwendungen genauer messen lassen wird.

      Lightroom Classic bietet ein differenzierteres Bild. Die einzelnen Schritte zur Bildbearbeitung laufen rund. Bei den KI-Features ist es allerdings so, dass Lightroom Classic schwächelt. Entrauschen dauert bspw. deutlich länger als mit einem Intel-Rechner mit einem Core i5U der 12. Generation.

      Fairerweise muss man sagen, dass die Verantwortung hier weniger bei Qualcomm als vielmehr bei den Software-Anbietern liegt. Die Situation wird sich mit Sicherheit im Laufe der nächsten Zeit verbessern.

      Gaming ist so eine Sache. Viele Spiele sind einfach nicht für Snapdragon optimiert.

      Startbildschirm von Counter STrike 2 auf dem Zenbook A14

      Counter Strike macht mit diesem Notebook wenig Spaß

      Einfache und damit meist auch ältere Games laufen auf dem hier verbauten Snapdragon flüssig. Bei Spielen wie Anno 1800 sieht die Sache schon anders aus. Das ließ sich zum Beispiel nicht starten. Bei Counter Strike 2 hingegen erreicht das Notebook bei mittleren Einstellungen im Schnitt 34 FPS im Benchmark, bei niedrigen Einstellungen 44 FPS. Wirklich viel Spaß kommt dabei allerdings nicht auf.

      Wie lange hält der Akku durch?

      ASUS sagt, dass es bei Videowiedergabe mit deaktiviertem WLAN, Tastatur ohne Hintergrundbeleuchtung und einem auf 150 nits eingestellten Display mit Kopfhörern bis zu 32 Stunden sind. Das werden sie sicherlich auch erreicht haben. Ist aber kein Alltagsszenario. Für E-Mails und Surfen gibt ASUS bis zu 19,5 Stunden an.

      Wir waren natürlich gespannt, was tatsächlich im Alltag herumkommt. Automatische Helligkeit, Surfen mit Edge, Open Office, etwas Gimp bzw. Photoshop. Und aus Faulheit das kleine 65-Watt-Ladegerät nicht genutzt. Geladen wird hier übrigens über USB-C.

      Schräg seitliche Sicht auf das Notebook mit halb geöffneten Displaydeckel

      Die Scharniere sind angenehm leichtgängig und halten das Display trotzdem immer in der gewünschten Position

      Mit diesem Mix kamen wir auf eine Akkulaufzeit von 16-18 Stunden. Die Werte schwanken je nach Displayhelligkeit und auch nach Intensität der Aufgaben. Wenn du nur Office und Browser nutzt, dann ist auch eine längere Laufzeit drin.

      Die 32 Stunden sind wie zu erwarten für das Schaufenster. Erfreulich ist aber, dass der Wert 19,5 Stunden sich im Bereich der tatsächlichen Leistung bewegt. Und die sind in der Tat ein hervorragender Wert für ein Windows-Notebook.

      Lohnt sich ein Snapdragon-Notebook für dich?

      Willst du in erster Linie zocken? Dann eindeutig nicht. Für alles andere ist es gut geeignet.

      Die meisten Programme laufen mittlerweile nahtlos auf der Snapdragon-Plattform. Bei Emulationen hast du einen etwas langsameren Programmstart als bei einer nativen Version. Aber auch den Unterschied nimmt man in den meisten Fällen kaum wahr.

      Gaming ist eine Schwäche, keine Frage. Aber auch hier wird sich in der Zukunft eine Menge tun, wenn die Entwickler ihre Spiele für diese Plattform optimieren werden.

      In unserem Test hat das Zenbook A14 (bei uns im Shop) eine gute Figur gemacht. Es ist ein leises und performantes Notebook mit einer wirklich guten Akkulaufzeit und einem schicken OLED-Display. Dazu kommen schnelle Anschlüsse, eine gute Tastatur und ein schickes und minimalistisches Design.

      Blick auf den Deckel des Zenbook A14 mit dem Schriftzug ASUS Zenbook

      Als Material verwendet ASUS Ceraluminum™. Das kombiniert die Haltbarkeit von Keramik mit dem geringen Gewicht von Aluminium. Es ist – für mich einer der wichtigsten Punkte – erfreulich unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken

      Der Snapdragon X X1-26-100 ist der kleinste der aktuellen Snapdragon-Prozessoren. Die größeren Modelle bieten dir natürlich mehr Leistung. Für den privaten Bereich mit Office, Bildbearbeitung für Social Media, Surfen und Bingewatching reicht aber auch dieser SoC vollkommen aus. Falls du mehr Leistung benötigst, ist die Variante mit Snapdragon X Elite-CPU und 32 GB RAM für dich interessanter.
      Notebooks mit Snapdragon-CPU bei NBB