Apple gilt mit seinen MacBook Pro für viele User als der Goldstandard, wenn es darum geht, auf mobilen Geräten anspruchsvolle kreative Aufgaben zu erledigen. Ernstzunehmende Konkurrenz kommt vom HP ZBook Ultra G1a. Wir haben uns das brandneue und spannende Gerät genauer angeschaut.
Der Vergleich mit dem MacBook Pro drängt sich in mehrfacher Hinsicht auf. Das fängt bei der Optik an. In der Redaktion haben sich alle sofort an das MacBook erinnert gefühlt. Auch wenn es Unterschiede gibt.

Das Design ist angenehm zurückhaltend und es gibt nur wenige, unaufdringliche Akzente
Der zweite Punkt ist, dass das ZBook Ultra G1a wie das MacBook auf eine dedizierte Grafikkarte verzichtet. Es wird vom brandneuen Ryzen AI Max+ PRO 395 angetrieben. Alles klar? Nein? Kein Problem. Diese CPU ist die stärkste des neuen AMD 300er-Lineups. Sie kommt mit 16 Kernen und 32 Threads, taktet bis zu 5,10 GHz hoch, bietet 64 MB L3-Cache und hat eine NPU mit 50 TOPS. Dazu kommt eine integrierte Grafik, genauer die Radeon 8060S. Die hat 40 GPU-Kerne und siedelt sich in Benchmarks knapp unterhalb einer RTX 4070 an.
Du bekommst hier nicht wie bei den meisten anderen Windows-Notebooks getrennten RAM, sondern einen gemeinsamen Arbeitsspeicher für CPU und GPU. Der beträgt bei unserem Testmodell 64 GB, die mit 8533 MHz takten. Wie alle gemeinsamen Speicher sind die 64 GB nicht erweiterbar. Der gemeinsame Speicher sorgt dafür, dass du erstens für all deine Projekte genügend VRAM hast und zum anderen, dass das System sehr schnell arbeitet, weil es keinen Flaschenhals gibt.
Über „Variable Graphics Memory“ kannst du bei diesem Modell bis zu 48 GB Speicher als VRAM festlegen. Die Einstellungen erfolgen über die Adrenalin-Oberfläche. Die 48 GB sind nicht das Ende der Fahnenstange. Grundsätzlich erlaubt AMD bis zu 96 GB VRAM. Dafür ist aber ein Gerät mit 128 GB RAM die Voraussetzung.

Der Ryzen AI Max+ Pro 395 ist der stärkste der Ryzen 300-Prozessoren
Für deine Daten ist im ZBook Ultra G1a eine SSD mit 2 TB im Einsatz. Die ist auch ordentlich schnell. Mit 6955 MB/S Lesen und 5238 MB/s Schreiben (CrystalDisk-Benchmark) spielt sie bei PCIe 4-SSDs weit vorne mit.
Anschlussseitig bleiben keine Wünsche offen. Du bekommst hier 2x USB-C mit Thunderbolt 4, 1x USB 3.2 Type-C, 1x USB 3.2 Type-A. Dazu kommen HDMI 2.1, WiFi 7 und Bluetooth 5.4.

Die meisten Anschlüssen sitzen beim ZBook Ultra G1a links. Auf der rechten Seite gibt es lediglich einen Thunderbolt 4-Port und einen USB-A 3.2 Gen2-Anschluss
Aufrüsten ist hier übrigens keine Option. Du könntest zwar theoretisch die SSD tauschen. Aber da ist es einfacher, sie eine externe 4TB-SSD zu kaufen und sie über einen der Thunderbolt-Ports laufen zu lassen.

Die Tastatur des ZBook Ultra gehört mit zum Besten, was es bei Notebooks gibt. Das große Touchpad reagiert präzise und schnell auf deine Eingaben
Fehlt noch das Display. Das ist 14‘‘ groß und löst mit 2880x1800px auf. Es ist ein OLED-Touchscreen, der bis zu 400 nits hell wird und den DCI-P3-Farbraum zu 100% unterstützt. Die Bildwiederholrate ist adaptiv und liegt zwischen 48 und 120 Hz. Oder anders gesagt: Es ist ein ziemlich gutes Display.
Da das ZBook Ultra G1a nur 1,57 Kilo wiegt, kannst du damit ohne Probleme mobil arbeiten.
Und wie schlägt sich das ZBook Ultra G1a im Arbeitsalltag?
Benchmarks und das Referenzieren von Datenblättern sind das eine. Sie bilden aber in aller Regel die tatsächliche Leistungsfähigkeit nur unzureichend ab.
Die Zielgruppe des ZBook Ultra G1a sind u.a. Produktdesigner, die 3D-Arbeiten erledigen müssen, Software-Entwickler, die mit LLMs arbeiten, Architekten, die mit KI Visualisierungen erstellen und Medienschaffende, die Videos bearbeiten. Letztere haben wir bei uns im Team und so haben wir das ZBook Ultra G1a eine Weile im Redaktionsalltag zum Videoschnitt genutzt.
Spoiler: Es ist richtig gut.
Unser Kollege hat damit mehrere Videos bearbeitet, unter anderem dieses (zu YouTube) und dieses (zu YouTube) hier.
Ausgangspunkt unserer Videos ist 4K-Material. Das lässt sich auf dem ZBook Ultra G1a in DaVinci Resolve flüssig und problemlos schneiden. Es ist dabei auch kein Problem, wenn du beim Videoschnitt zwischen Resolve und Photoshop hin- und herwechselst. Das funktioniert fehler- und vor allem verzögerungsfrei.
Clips aneinanderstückeln ist aber für das ZBook Ultra G1a keine Herausforderung. Das können auch schwächer bestückte Rechner. Bei Effekten trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Komplexes und anspruchsvolles Tracking von Objekten ist eine Standardaufgabe. Die erledigt die Workstation einwandfrei. Das gleiche gilt für Greenscreen-Effekte und auch das KI-gestützte Magic Mask in DaVinci Resolve.

Das 14“-Display bietet eine Menge Platz für seine Größe
All diese Aufgaben meistert das ZBook problemlos. Die Effekte werden gerendert und funktionieren in der Timeline. Wie nicht anders zu erwarten kann es passieren, dass die Effekte in der Timeline ruckeln oder gelegentlich langsam abgespielt werden. Das kommt vor und tritt auch bei Highend-Desktop-PCs auf.
Rendern frisst Ressourcen. Hier verläuft es richtig zügig. Es gibt keine Verzögerungen und die Videos aus unserem Bearbeitungszeitraum wurden nahezu in Echtzeit gerendert. Ganz besonders hat unseren Kollegen gefreut, dass das ZBook Ultra G1a beim Rendern nicht lahmgelegt ist. Er konnte ohne Probleme in Photoshop weiterarbeiten.

Das ZBook Ultra G1a ist eine kompakte. leichte und sehr portable Workstation
Aber laut ist die Kiste schon, oder? Das war zumindest unsere Frage. Und wir können dich beruhigen. Das ZBook ist ein sehr leises Gerät.
Im normalen Alltag beim Surfen wirst du es nicht hören. Da bleiben die Lüfter in dem allermeisten Fällen aus. Bei einfacher Bildbearbeitung springen die Lüfter auch nur selten an. Aber bei Videoschnitt sind sie gut zu hören? Nein. Sind sie nicht.
Natürlich gehen die Lüfter dabei an und sind auch mal länger am Werk. Aber sie werden nie unangenehm laut oder störend. Hier leistet HP ganze Arbeit.

Im normalen Betrieb ist das ZBook Ultra G1a nur selten zu hören
Die Akkulaufzeit ist gut, wobei wir es ehrlicherweise nicht ausgereizt haben. Anspruchsvolle kreative Arbeiten wirst du ohnehin machen, wenn das ZBook Ultra an der Steckdose hängt. Im reinen Office-Betrieb sollte ein Arbeitstag ohne Steckdose machbar sein. Mit Programmen der Adobe-Suite oder Videoschnitt-Software solltest du immer das kompakte Netzteil mitnehmen. HP verspricht übrigens 50% Akkuladung in 30 Minuten an der Steckdose.
Das Display misst zwar nur 14‘‘, dennoch lässt es sich darauf gut arbeiten. Über Office-Dinge brauchen wir hier nicht zu reden, die sind natürlich kein Problem. Aber auch kleinere Arbeiten bspw. in DaVinci lassen sich auf dem Display vernünftig erledigen. Bei komplexeren Aufgaben solltest du aber ein externes Display anschließen. Das ist einfach effizienter.

Einfachere Videoschnitt-Aufgaben lassen sich auch gut direkt auf dem ZBook-Display durchführen
Für wen lohnt sich das HP ZBook Ultra G1a?
Für Privatuser fällt das Notebook in die Kategorie „Kanonen auf Spatzen“. Die allermeisten von uns werden auf privater Ebene nicht die vorhandene Leistung benötigen. Es ist, das muss man klar sagen, ein Gerät für all diejenigen, die ihre Zeit anderen Leuten in Rechnung stellen. Und für die ist es richtig gut.
Es ist noch nicht perfekt, aber es ist ein großer Schritt in die richtige Richtung und es macht den MacBooks Konkurrenz. Während des Tests haben wir es mit unseren Aufgaben nicht wirklich an seine Grenzen bringen können.
Das ZBook Ultra G1a ist kein billiges Notebook, sondern kostet eine ganze Menge. Die Preise liegen je nach Ausstattung zwischen 2700-4200 Euro*. Für das, was es bietet, ist es aber vor allem angesichts der Workstation-Wettbewerber ein fair bepreistes Notebook.

Das ZBook Ultra G1a macht im Test eine gute Figur
Neben der potenten Hardware bekommst du hier ein wunderschönes Display und ein robustes und gleichzeitig leichtes Gehäuse. Das Design ist angenehm minimalistisch, so dass es gut in den Business-Alltag passt.
HP ZBook Ultra G1a bei NBB
*Stand: Juni 2025