Du willst dir einen neuen Ryzen-Prozessor holen oder hast ein bestimmtes Notebook-Modell im Kopf, aber wirst von der Buchstabensuppe an Bezeichnungen verwirrt? Wir erklären dir kurz und bündig, was die Endungen wirklich bedeuten und für wen welche CPU geeignet ist.
Die Wahl eines passenden Prozessors kann schon schwierig genug sein, die unzähligen Kürzel machen es nicht einfacher: AMD Ryzen AI 9 HX 370, Ryzen 9 6900HX, Ryzen 9 9950X3D oder AMD Ryzen 7 PRO 8840U?
Auf das ungeübte Auge wirkt es wie ein zusammengewürfelter Haufen aus Zahlen und Buchstaben. Aber mit ein paar Grundlagen behältst du die Übersicht im CPU-Dschungel.
Falls du eine ähnliche Übersicht für Intel-Prozessoren suchst, haben wir hier den passenden Ratgeber für dich.
So unterscheidest du die CPU-Generation und ungefähre Leistungsklasse
Bei AMD gibt es verschiedene Prozessor-Kategorien:
– Ryzen 3 für Einsteiger-Modelle
– Ryzen 5 für die Mittelklasse
– Ryzen 7 für Gaming-Modelle
– Ryzen 9 für die Oberklasse
Die erste Zahl danach steht für die Generation des Prozessors: AMD Ryzen 9000; hierbei handelt es sich also um die „neunte“ Generation der Prozessoren.
Die darauffolgenden Zahlen sagen dir, mit welcher Leistungsklasse du es zu tun hast – es gilt: Je höher, desto besser ist meist der Prozessor. Ein AMD Ryzen AI 9 HX 375 ist schneller als ein AMD Ryzen AI 5 340. So weit, so verständlich.
Daneben hat AMD auch noch die „Ryzen AI“ Sparte (z.B. Ryzen AI 300) ins Leben gerufen, mit *Überraschung* Fokus auf AI-Anwendungen. Ob diese parallel zur normalen Ryzen-Reihe laufen werden oder diese irgendwann ablösen, ist noch nicht ganz klar.
Eingeschränkt wird das Ganze jedoch von den Buchstaben am Ende, denn die können für einiges an Verwirrung sorgen. So kann ein Ryzen 7 8840U weniger Prozessorkerne haben als ein Ryzen 7 8840HX.
Zuerst einmal sollten wir zwischen Desktop und Notebook unterscheiden, denn in beiden kommen verschiedene Typenbezeichnungen zum Einsatz.
AMD Ryzen Desktop-Prozessoren
Beginnen wir mit dem Desktop, da es hier insgesamt weniger Modelle gibt – wobei „weniger“ auf keinen Fall „wenig“ heißt. AMD ist bei der 9. Ryzen-Generation angekommen. Empfehlenswert sind hier Ryzen 7 9800X3D (unser Test), Ryzen 9 9950X3D, Ryzen 7 9700X oder Ryzen 5 9600X.
Wie du schon siehst, gibt es im Desktop unter anderem X3D und X-Prozessoren, beide sind die leistungsmäßige Speerspitze des AMD-Desktop-Line-Ups. Alle Prozessoren mit einem X haben einen freigeschalteten Multiplikator, ein einfaches Übertakten ist also möglich. Perfekt für Hardware-Nerds und Enthusiast:innen. Modelle mit einem 3D haben einen 3D-V-Cache, der besonders schnell und groß ist (z.B. 128 MB L3-Cache beim Ryzen 9 9950X3D). Besonders Spiele profitieren von dem größeren Cache.
Bei allen modernen Modellen (alles ab 9000er) ist eine Radeon-Grafikeinheit integriert, bei älteren CPUs braucht es das Kürzel G dafür.
Bei älteren Modelle mit einem F-Suffix ist explizit die Grafikeinheit deaktiviert. Die meisten, die sich solche CPUs gönnen, benötigen keine iGPU, da sie über eine deutlich stärkere dedizierte Grafikkarte verfügen. Bekommst du also die F-Variante günstiger und hast eine GPU zur Hand, kann sie ein guter Deal sein.
AMD Ryzen Notebook-Prozessoren
Auch im Notebook erfolgt die Unterscheidung der CPU-Familien über ihren Endungsbuchstaben. Allen gemein ist jedoch, dass sich ihre Leistungsdaten je nach Laptop-Hersteller stark ändern können. Manche verbauen nämlich stärkere Kühlsysteme und gestehen den Prozessoren im Power Limit 2 (dem Hochleistungs-Boost) deswegen mehr Watt zu. Und je mehr Watt, desto mehr Leistung – aber auch Abwärme.
Empfehlenswert sind zum Beispiel der AMD Ryzen AI 9 HX 375, AMD Ryzen 9 9850HX, AMD Ryzen 7 8845HS oder AMD Ryzen 7 260.
Leider sind nicht alle Prozessoren einer Generation gleich und AMD verwendet verschiedene Generationen von Kernen und Grafikeinheiten, alles bunt zusammengewürfelt. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, lohnt sich vor dem Kauf ein Blick in das Datenblatt des Prozessors. Damit nicht ein eigentlich „alter“ Prozessor mit „neuem“ Namen verwendet wird. Insgesamt sind die aktuellen Ryzen-Generationen aber sehr leistungsfähig und Intel in manchen Punkten sogar überlegen.
Die HS-Reihe steht für die Spitzenmodelle im Notebook – und Modelle mit HX haben einen freien Multiplikator zum Übertakten. Gemeinsam ist den H-CPUs ihre hohe Leistungsaufnahme im Power Limit 1 und 2. Damit eignen sich die Prozessoren vor allem für Gaming-Laptops und Workstations.
Prozessoren mit einem HX stellen die beste/stärkste Version dieses Modells dar und sind meist besonders ausgewählt worden, wobei die Grafikleistung gewollt niedriger ist.
Die U-Reihe arbeitet besonders sparsam und kommt deshalb gerne in schlanken (Arbeits-)Notebooks zum Einsatz.
Ein PRO im Namen deutet auf Prozessoren für den Business-Sektor hin.
TLDR – Alle AMD Ryzen CPU-Endungen noch einmal zusammengefasst
Was bedeuten die Endungen bei AMD-Prozessoren im Desktop?
- X3D: leistungsstarke, übertaktbare Ryzen-Prozessoren mit zusätzlichem 3D V-Cache, vor allem für den Einsatz in Gaming-PCs sinnvoll, iGPU ab Ryzen 9000
- X: leistungsstarke, übertaktbare Ryzen-Prozessoren, vor allem für den Einsatz in Workstation-PCs sinnvoll, iGPU ab Ryzen 9000
- G: ältere Ryzen Prozessoren mit iGPU (APU)
- F: ältere, nicht übertaktbare Ryzen-Prozessoren ohne iGPU, oft etwas günstiger als G-Varianten, nur in Kombination mit dedizierter Grafikkarte sinnvoll
- Threadripper im Namen: extrem leistungsstarke Ryzen-Prozessoren mit besonders vielen Kernen für Highend-Workstation-PCs
- Epyc im Namen: CPUs speziell für den Einsatz in Servern
- ohne Suffix: nicht übertaktbare Ryzen-Prozessoren, iGPU ab Ryzen 9000
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Was bedeuten die Endungen bei AMD-Prozessoren im Notebook bzw. Mobile-Segment?
- HX3D: leistungsstärkste, übertaktbare Ryzen-Prozessoren mit zusätzlichem 3D V-Cache, vor allem für Gaming-Notebooks geeignet
- HX: leistungsstarke, übertaktbare Ryzen-Prozessoren, vor allem für Gaming– und Workstation-Notebooks geeignet
- HS: leistungsstarke Ryzen-Prozessoren mit hoher Effizienz, für Mittelklasse- und Workstation-Notebooks geeignet
- U: stromsparende Ryzen-Prozessoren mit sehr hoher Effizienz, für kompakte Notebooks mit langer Akkulaufzeit geeignet
- Z: speziell für Gaming-Handhelds entwickelt, basieren lose auf den stärkeren U-Modellen und bieten eine hervorragende Grafikleistung bei geringem Stromverbrauch
- PRO im Namen: Ryzen-Prozessoren für Business-Notebooks mit erweiterten Sicherheitsfunktionen
- Wichtig: alle mobilen AMD-CPUs für Notebooks haben eine iGPU
Es gibt auch noch die AI-Sparte, mit Fokus auf AI-Anwendungen. Ob diese parallel zur normalen Ryzen-Reihe laufen werden oder diese irgendwann ablösen, ist noch nicht ganz klar.
AMD Athlon-CPUs sind die günstigen Einstiegs-CPUs im Desktop und im Notebook. Sie verfügen über wenige Threads und kommen in preiswerten Budget-Laptops oder -PCs zum Einsatz.
Wir hoffen, du konntest ein wenig Übersicht gewinnen und findest dich nun besser im CPU-Dschungel zurecht.
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*Stand: Juli 2025