Wieder einmal ist es das Wall Street Journal, das eigentlich streng vertrauliche Informationen zu einem kommenden Apple-Produkt aus Insider-Kreisen erfahren haben will. Einem heute erschienenen Artikel des Wirtschaftsblattes nach soll das kalifornische Kultunternehmen für die Markteinführung seiner neuesten Entwicklung, der Apple Watch, die Produktion von 5 bis 6 Millionen Einheiten in Auftrag gegeben haben. Das für sich genommen ist in Anbetracht der bisherigen Verkaufszahlen moderner Smartwatches schon einmal eine richtige Hausnummer. Das Wall Street Journal schreibt allerdings weiter, dass das hochwertigstes der Uhrenmodelle, die Apple Watch Edition, wahrscheinlich eines der bislang teuersten Apple-Produkte überhaupt werden wird.
Natürlich lassen sich die Angaben des Wall Street Journal derzeit nicht verifizieren, das Blatt hat aber für gewöhnlich zuverlässige Quellen, wenn es um derlei Apple-Belange geht. Die Zahl von über 5 Millionen Apple Watches, die bereits zum Marktstart beziehungsweise kurz danach in den Handel gelangen sollen, mag also auf den ersten Blick etwas hoch anmuten, doch in dem Artikel verweist die US-Publikation nur auf die rund 7,5 Millionen iPads, die Apple innerhalb von sechs Monaten nach dem Debut der allersten iPad-Generation im Jahr 2010 verkaufen konnte. Orientieren wir uns daran, erscheint die kommunizierte Bestellmenge in einem anderen Licht. Auftragsfertiger der Apple Watch soll im Übrigen ausschließlich die Firma Quanta Computer sein.
Sollte Apple es tatsächlich schaffen, in relativ kurzer Zeit über 5 Millionen Stück der Apple Watch abzusetzen, würde der iPhone-Hersteller gewissermaßen mit einem Streich die gesamte Konkurrenz von der Bildfläche fegen. Gerade erst in diesem Monat hatte ein Marktforschungsunternehmen geschätzt, dass in der zweiten Jahreshälfte 2014 nur rund 720.000 Android-Wear-Geräte an den Handel ausgeliefert wurden.
Bezüglich der Preise für die unterschiedlichen Apple-Watch-Modelle liegen nach wie vor nur sehr begrenzte offizielle Angaben vor. Apple hat bislang lediglich bekannt gegeben, dass das günstigste Modell, die Apple Watch Sport, 349 US-Dollar kosten wird. Für diesen Betrag erhalten Käufer eine Uhr mit gehärtetem Aluminiumgehäuse und einem Display, das durch sogenanntes Ion-X-Glas geschützt wird. Wer hingegen ein Stahlgehäuse und eine äußerst kratzfeste Saphir-Kristallglas-Abdeckung möchte, der muss mindestens zur mittleren Apple-Watch-Ausführung greifen, deren Preis aber noch nicht genannt wurde. Ebenso wenig kennen wir noch immer die Höhe der Summe, die Apple für die absolute Premium-Version seiner smarten Armbanduhr, der Apple Watch Edition, veranschlagen wird. Laut dem Wall Street Journal sieht allerdings alles danach aus, als würde dieses Modell, das ein Gehäuse aus 18 Karat Gold aufbieten kann, mehr als 4000 US-Dollar kosten. Damit wäre die Apple Watch Edition teurer als beispielsweise die aktuelle Mac-Pro-Grundkonfiguration mit 6-Kern-Prozessor.
Die tatsächliche Preise und alle weiteren bislang ungeklärten Details zur Apple Watch hoffen wir schon bald zu erfahren. Die Gerüchteküche erwartet ein Apple-Event im Laufe des März. Der Verkaufsstart des ersten Wearable-Produkts von Apple soll dann im April erfolgen.