Powerbanks sollen eines: Smartphone & Co. unterwegs Saft spenden, wenn der Akku des mobilen Geräts mal wieder unerwartet zur Neige geht. Wer meint Powerbank sei Powerbank und man könne beim Kauf nichts falsch machen, der irrt. Die Kapazität einer Powerbank sollte je nach angeschlossenem Gerät und Einsatzzweck ausgesucht werden. Das Problem: Hersteller tricksen bei den Kapazitätsangaben.
Einsatzzweck: Wie viel wofür
Smartphone- und Tablet-Akku zwischendurch auffrischen, Akku-Verlängerung für die Pokémon-Jagd und Fahrrad-Navigation oder aber als USB-Ladegerät- und Steckdosenersatz im Outdoor-Urlaub: Die Einsatzzwecke für Powerbanks können sehr vielfältig ausfallen. Je nach geplanter Verwendung muss der externe Akku das mobile Gerät einmal komplett oder mehrmals aufladen können. Zum Auffrischen reicht eine Powerbank, die den Geräte-Akku einmal laden kann. Um das mobile Device über das Wochenende zu bringen, muss die Powerbank ihn schon zwei Mal vollpumpen können. Für mehrtägige Trips ohne Steckdose kann die Powerbank gar nicht stark genug sein.
Strom und Kapazität
Wie oft man einen Geräte-Akku mit einer Powerbank aufladen kann, hängt unter anderem von der Kapazität des Geräte-Akkus und der Powerbank ab. Smartphone-Akkus besitzen in der Regel eine Kapazität zwischen 2500 und 3800 mAh, bei Tablets sind es deutlich mehr: Hier kann die Akku-Kapazität deutlich über 10.000 mAh und mehr betragen. Nimmt man dann eine zu schwachbrüstige Powerbank, dann kann der Akku nur teilgeladen werden. Wie viel Milliamperestunden der interne Akku eines Gerätes besitzt, steht bei mobilen Devices mit Wechsel-Akku direkt auf dem Energiespender, in der Bedienungsanleitung oder man sucht im Internet mit der Gerätebezeichnung nach technischen Daten. Dort steht die Akku-Kapazität in der Regel drin.
Die Regel, Akku-Kapazität des mobilen Devices gleich angegebene Akku-Kapazität der Powerbank gleich einmal aufladen, gilt aus mehreren Gründen so pauschal nicht. Besitzt eine Powerbank eine höhere Kapazität als der zu ladende Akku, dann sollte sie ihn zwar grundsätzlich mindestens einmal aufladen können, aber in der Praxis kann es anders aussehen. Das Problem dabei: Die Hersteller tricksen bei den Kapazitätsangaben. Denn die Ladung in mAh beziehen die Hersteller auf die Spannung der Akkuzelle von meist 3,7 V, nicht aber auf die Spannung von 5 V, die die Powerbank zum Laden eines Gerätes verwendet. Die vergleichbare Kapazität fällt daher bei einer Stromentnahme von 1 A bis zu einem Drittel geringer aus. Bei preiswerten China-Powerbanks können es sogar weniger als 50 Prozent sein. Nur wenige Hersteller geben in ihren Datenblättern die gespeicherte Energiemenge in Wattstunden (Wh) an, die aussagekräftiger ist. Je höher, je besser. Aber hier gilt: Es hängt davon ab, wie viel Strom das zu ladendende Gerät benötigt.
Denn die Geräte können beim Laden unterschiedlich viel Strom aufnehmen und die Powerbank je nach Ladeelektronik unterschiedlich viel Strom abgeben. Kleinere Powerbanks geben etwa 1 A ab, bei größeren Powerbanks mit höherer Kapazität können es über 2 A sein. Moderne Smartphones und Phablets benötigen meist einen Ladestrom von mindestens 1,3 A, Tablets gut 1 A mehr. Mitunter muss man das Gerät mehrfach an- und abstöpseln, um den maximalen Ladestrom zu erreichen. Nachvollziehen lässt sich das allerdings nur mit angeschlossenem Strommessgerät. Sollte ein mobiles Gerät nur sehr langsam laden, kann es aber auch am USB-Ladekabel liegen. Dann sollte man es einfach mal mit einem anderen Kabel versuchen, damit ein möglichst hoher Ladestrom anliegt. Denn die mobilen Geräte laden nur dann in adäquater Zeit auf, wenn die genannten Ladeströme erreicht werden. Die Hersteller geben im Datenblatt der Powerbank die maximale Stromabgabe an. Eine Powerbank, die weniger als 2 A liefert, sollte man links liegen lassen. Solche externen Akkus eignen sich bestenfalls für das Aufladen älterer Mobiltelefone, die auch schon mit einem Ladestrom von 1 A zufrieden sind. Noch ein Hinweis zum Ladevorgang: Bei eingeschaltetem mobilen Device kann es deutlich mehr Strom benötigen. Ist man beispielsweise mit Smartphone oder Phablet auf Pokémon-Jagd mit eingeschaltetem Display, GPS und lädt gleichzeitig über LTE-Datenfunk Karteninformationen runter, dann muss eine Powerbank deutlich mehr Strom abgeben und lädt den Akku deutlich langsamer auf als bei ausgeschaltetem Gerät.
Mobile Powerbank
Nicht jeder wird sich eine Powerbank mit 20.000 mAh in die Tasche stecken wollen. Denn je höher die Kapazität der Powerbank ist, desto größer ist auch die Akkuzelle. Für mobile Anwendungen sind Powerbanks mit bis zu 10.000 mAh noch gut für die Hosentasche geeignet, darüber muss man sie schon in eine Umhängetasche oder einen Rucksack stecken.
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Laden und geladen werden
An Ausgängen besitzen die meisten Powerbanks eine herkömmliche USB-Buchse Typ A, größere Powerbanks auch mehrere Anschlüsse, an denen man mehrere Geräte gleichzeitig aufladen kann. An der USB-Buchse lassen sich dann auch Lightning-Kabel anschließen, wie sie Apple beim iPhone und iPad verwendet.
Einige Powerbanks haben bereits ein Kabel mit einem Mikro-USB-/USB-C- oder einen Lightning-Anschluss integriert, sodass man auf das Mitführen eines separaten Kabels verzichten kann. Beim Kauf also darauf achten, dass ein Kabel integriert ist, das man direkt am eigenen Gerät anschließen kann. Wenn alle Stricke reißen sollten, kann man auch einen Adapter vom jeweiligen USB auf Lightning verwenden, denn Lightning-Powerbanks sind häufig deutlich teurer.
Geladen werden Powerbanks über USB-Netzteile, die dem externen Akku nicht beiliegen. An der Powerbank wird das Ladekabel über einen Mikro-USB-Anschluss angeschlossen. Prinzipiell kann man zum Laden jedes handelsübliche Smartphone-, Phablet- oder Tablet-USB-Ladegerät verwenden, die typischerweise Strom zwischen einem und 2,1 A abgeben. Wie lange geladen werden muss, hängt vom verwendeten Ladegerät und der Powerbank ab.
Zusatz-Features
Einige Powerbanks verfügen über mehr oder weniger sinnvolle Zusatzfeatures. Sinnvoll ist da noch eine Füllstandsanzeige über LEDs, die grob anzeigen, ob die Powerbank voll, dreiviertel-, halbvoll oder fast leer ist. Die LEDs dienen gleichzeitig als Ladekontrollanzeige. Manche Powerbanks verfügen nur über eine LED, die bei weniger als 25 Prozent Füllstand zum Nachladen auffordert. Einige Hersteller integrieren eine Taschenlampe in ihre Powerbanks, deren Nutzen häufig fraglich ist, denn mehr als funzeliges Licht, um in unbeleuchteten Hauseingängen nach dem Türschloss zu suchen, bieten sie nicht.
Fazit
Wer sich eine Powerbank anschaffen möchte, kann sich nur grob an den Kapazitätsangaben der Hersteller orientieren. In der Regel sollte man etwa ein Drittel der angegebenen Kapazität subtrahieren. Je nach Verwendungszweck sollte diese Kapazität ein Vielfaches der Akkukapazität des aufzuladenden mobilen Devices entsprechen. Das ist aber nur eine grobe Faustregel. Letztlich weiß man erst dann, ob eine Powerbank gut ist, wenn man sie gekauft hat. Zumindest auf sehr preiswerte China-Powerbanks sollte man vorsichtshalber verzichten.