Android Nougat: Auf diese Funktionen müsst ihr bei einem Update verzichten

Android Nougat: Auf diese Funktionen müsst ihr bei einem Update verzichten

Android Nougat fehlende Funktionen

Googles Betriebssystem Android 7 Nougat bringt eine ganze Reihe interessanter neuer Funktionen mit, wie beispielsweise den Mehrfenster-Modus und eine verbesserte Anzeige von Nachrichten mit direkter Antwort-Option. Kein Wunder also, dass eingefleischte Fans von Googles mobilen Betriebssystem das süße N-Update für das eigene Mobiltelefon kaum abwarten können. Hier und da könnte es aber lange Gesichter geben, denn selbst aktuelle Smartphones, die mit Marshmallow ausgeliefert wurden, unterstützen einige Funktionen von Nougat nicht. 

Seamless Updates

Bei einem Betriebssystem-Update von Android können vom angestoßenen Download bis zum endgültig aufgespielten Update rund 10 bis 15 Minuten vergehen. In dieser Zeit ist das Android-Smartphone nicht benutzbar. Um das zu vermeiden, enthält Nougat die Seamless-Update-Funktion. Ein neues Update wird im Hintergrund geladen und auf eine zweite System-Partition installiert. Der Benutzer bemerkt davon nichts und kann sein Smartphone in dieser Zeit weiterhin ohne Beeinträchtigung benutzen. Beim nächsten Booten wird dann die Partition mit dem neuen System benutzt. Die alte System-Partition steht für ein kommendes Update wieder zur Verfügung. Apps, User- und Einstellungsdaten sowie Dokumente befinden sich in einem eigenen Bereich unabhängig von den beiden Systempartitionen. Sie bleiben während des gesamten Update-Prozesses unangetastet. Seamless Update spart damit nicht nur Zeit, sondern auch lästige Benutzerinteraktionen während des Update-Prozesses. Der Nachteil: Seamless Update steht nur auf neuen Android Smartphones zur Verfügung, auf denen bereits getrennte System-Partitionen und ein Datenbereich angelegt sind. Denn derzeit kann das Android-Betriebssystem selbst keine eigenen Partitionen anlegen.

Daydream VR

Eine bessere virtuelle Realität für alle ist Googles Motto bei der Daydream-VR-Plattform, die softwareseitig im Nougat Betriebssystem implementiert ist. Daneben benötigt man noch eine passende Brille, in die man das Android-Smartphone einsetzt, über USB-C anschließt und um den Kopf schnallt. Zur Interaktion mit der virtuellen Umgebung dient ein Controller, der kabellos mit dem Android-Gerät zusammenarbeitet. Alte Smartphones können dazu allerdings nicht benutzt werden, denn für Daydream VR müssen einige Hardware-Anforderungen erfüllt sein. Kompatible Smartphones sind zukünftig mit dem Zusatz „Daydream-Ready“ gekennzeichnet.

Die genauen Hardware-Anforderungen sind nicht bekannt, obwohl Daydream bereits jetzt im Herbst erscheinen soll. Anscheinend gelten als Mindestvoraussetzung ein Hochleistungs-SoC wie beispislweise ein Qualcomm Snapdragon 820, ein Low-Persistence AMOLED-Display vermutlich mit QHD-Auflösung und hoher Bildwiederholfrequenz sowie performante Sensoren und ein USB-Anschluss Typ C. Als bisher erstes und einziges Daydream-Ready-Smartphone gilt das ZTE Azon 7. Wer sich also darauf gefreut hat, mit seinem Samsung Galaxy S7 über Daydream in virtuelle Welten abzutauchen, muss sich in Tagträumen ergehen oder die Galaxy Gear VR verwenden, denn das S7 besitzt beispielsweise nicht den für Daydream benötigten USB-C-Anschluss.

Direct Boot

Das Verschlüsseln eines Smartphones ist sinnvoll. Gerät es in falsche Hände, lassen sich alle darauf abgespeicherten Informationen nur mit der richtigen Passphrase entschlüsseln. Die Verschlüsselung ist seit Android 4.0 Ice Cream Sandwich im OS implementiert. Es gibt aber auch einen Nachteil: Wurde die Passphrase nach einem beabsichtigten oder unbeabsichtigten Reboot nicht eingegeben, dann können bereits im Hintergrund laufende Apps nicht auf Informationen, die im verschlüsselten Bereich abgelegt sind, zugreifen. Es kann also sein, dass man beispielsweise keine WhatsApp-Nachrichten erhält. Hier setzt Direct Boot an, das Apps unter Nougat teilweise einen Zugriff auf bestimmte verschlüsselte Bereiche gestattet. Diese Apps funktionieren also trotz Verschlüsselung und ohne eingegebene Passphrase korrekt. Klar ist, dass Direct Boot damit einen Balance-Akt zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit wagt. Diese Funktion scheint auf alten Geräten mit Nougat-Update nicht einwandfrei zu funktionieren, da Fehler im Zusammenhang mit Bluetooth, NFC und der akustischen Benachrichtigung auftreten. Wer Direct Boot nachträglich auf einem alten Smartphone mit neu aufgespielten Nougat benutzen will und bisher noch keine Verschlüsselung aktiviert hat, muss das Gerät erst noch verschlüsseln. Zumindest auf einem Nexus 6P werden dabei sämtliche Daten gelöscht.

Fazit

Wer Nougat auf einem älteren Smartphone installiert, bekommt nicht den vollen Funktionsumfang. Seamless Updates und Daydream VR benötigen neue Hardware, möglicherweise läuft Direct Boot auch nur auf Mobiltelefonen, die mit Android Nougat ausgeliefert werden. Die süße Versuchung hat also einen etwas bitteren Beigeschmack.

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