EU plant Reparierbarkeitsindex für Smartphones

      EU plant Reparierbarkeitsindex für Smartphones

      Die EU-Kommission versucht regelmäßig beim Smartphone-Markt durchzugreifen. Damit soll Elektroschrott verringert und die Nutzenden gestärkt werden. Diesmal befindet sich ein Reparierbarkeitsindex für Smartphones im Gespräch.

      Die Online-Reparaturplattform iFixit nimmt sich seit Jahren frisch erschienene Geräte vor, baut diese auseinander und gibt eine Bewertung zur Reparierbarkeit. Das aktuelle iPhone 13 hat – zum Beispiel – nur 5 von 10 Punkten.

      Einen ähnlichen Reparierbarkeitsindex will nun die EU-Kommission durchsetzen. Laut Heise gab es Gespräche mit Vertretern der Umweltorganisation ECOS, des deutschen Umweltbundesamtes und sogar iFixit.

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      Das Thema Reparierbarkeit ist bei aktueller Elektronik schon lange ein Dorn im Auge. Immer mehr Geräte sind nur noch geklebt, unnötig kompliziert aufgebaut oder verhindern sogar mit Software eine Reparatur. Ein Musterbeispiel dafür ist Apple. Ein Index könnte Kundinnen und Kunden sowie den Reparatur-Dienstleistern helfen.

      Laut Heise sollen dabei folgende Kriterien gelten:

      • Wie viele Arbeitsschritte sind nötig, um beispielsweise Akku, Display, Kamera oder Mikrofon auszutauschen? Akku und Display werden dabei besonders hoch gewichtet.
      • Ist der Austausch mit Standardwerkzeug möglich oder ist Spezialwerkzeug nötig?
      • Können auch Verbrauch*innen die nötigen Ersatzteile kaufen oder beliefert der Hersteller nur Reparaturbetriebe?
      • Sind die im Gerät eingesetzten Verbindungselemente wiederverwendbar (wie Schrauben) oder nicht (wie Kleber)?
      • Stehen Reparaturanleitungen auch Verbraucher*innen zur Verfügung oder nur Reparaturbetrieben?

      Dabei gibt es auch Kritik der Gesprächsteilnehmer, da scheinbar die Preise für Ersatzteile erstmal nicht in die Gewichtung des Index einfließen sollen. Das ist aber ein wichtiger Punkt für Verbraucher: Kostet eine Reparatur eines Teiles fast mehr oder gleichviel zu einem neuen Smartphone?

      Lenovo Legion Phone Duel Fingerprint
      Ähnlich wie bei Autos können Ersatzteile irgendwann teurer sein, als ein neues Gerät. Die EU-Kommission soll diesen Punkt aber gewollt auslassen, da die Preise von Land zu Land unterschiedlich sein können.

      Laut dem Bericht wertet die EU-Kommission gerade die Rückmeldungen der Gesprächsteilnehmer aus und plant den Index für 2023. Neben dem Index will die EU auch USB-C als Standardanschluss und bis zu fünf Jahren Updates für alle Geräte.

      Was denkt ihr über den Reparierbarkeitsindex für Smartphones? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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      via: Heise, stadt-bremerhaven

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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