Huawei MateBook D16: Großer Creator-Laptop für kleinere Geldbeutel

      Huawei MateBook D16: Großer Creator-Laptop für kleinere Geldbeutel

      Die Huawei MateBooks haben sich binnen kurzer Zeit etabliert und bieten in der Regel viel Leistung fürs Geld. Mit dem MateBook D16 möchte man jetzt auch bei den großen Displays mitspielen. Die Plattform dafür liefert ein alter Bekannter.

      Das gefällt uns

      • Haptik
      • Display
      • Performance
      • Anschlussvielfalt
      • Zusätzliche SSD kann eingebaut werden

      Das gefällt uns nicht

      • Position der Webcam

      Auf den ersten Blick erinnert es nämlich an das Honor Magicbook Pro, das wir hier im Test hatten. Auf den zweiten Blick entdeckt man aber doch ein paar Updates und Upgrades gegenüber dem (früheren) Schwestermodell. Huawei spendiert dem MateBook D16 nämlich ein Upgrade auf zwei USB-Type-C-Anschlüsse, die beide mit USB 3.2 Gen 1 samt DisplayPort-Integration daherkommen. Zudem gibt es noch ein Upgrade auf WiFi AX bzw. WiFi 6. Schönes Detail: Die Kritik aus meinem Test des Huawei MateBook 14 scheint bei Huawei angekommen zu sein, denn das MateBook D16 setzt jetzt standardmäßig auf DDR4 RAM mit 3200MHz Taktfrequenz.

      Ansonsten bringt es all die Features mit, die MateBooks auszeichnen: Die Webcam sitzt versteckt in der Tastatur, das Display ist nur von einem extrem schlanken Rahmen eingefasst und der Fingerprint-Reader für die Windows-Hello-Anmeldung ist im Powerbutton integriert. Auch die Multi-Screen-Collaboration mit Huawei-Smartphones ist weiterhin an Bord, der NFC-Sensor für die Kopplung ist wie beim MateBook 14 unter das Touchpad gewandert. Auch bei der technischen Basis setzt das MateBook D16 auf die bekannte Basis des Honor MagicBook Pro: Ein AMD Ryzen 5 4600H samt integrierter Vega 7-GPU sorgt für die nötige Leistung, dazu gibt es immer 16GB RAM und 512GB an SSD-Speicher.

      Bevor es richtig los geht hier aber unser zum Test gehörigen Video:


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      Technische Daten Honor MateBook D16
      Display 16,1 Zoll (40,9cm) Full HD IPS Anti-Spiegelung im 16:9-Format, 137 PPI
      Auflösung 1920 x 1080 Pixel, 300 Nits maximale Helligkeit
      Prozessor AMD Ryzen™ 5 4600H, 6x 3,0 GHz, Turbo bis 4 GHz, 11 MB Cache
      Grafik AMD Radeon™ Graphics (512 MB VRAM)
      Arbeitsspeicher 16GB DDR4 3200 MHz (fest verlötet)
      Festplatte 512GB PCIE NVME SSD
      Netzwerk Bluetooth 5.1
      Wi-Fi®6 IEEE 802.11a/b/g/n/ac/ax
      Anschlüsse 2x USB-A (3.2 Gen1)
      2x USB-C (3.2 Gen2)
      1x HDMI 2.0a
      1x 3,5mm Klinke
      Akku 56 Wh
      Eingabegeräte hintergrundbeleuchtete Tastatur
      Precision-Touchpad
      Sound Stereolautsprecher
      Kamera 720p HD-Webcam
      Sicherheit Fingerabdruckleser im Power-Button
      Betriebssystem Windows 10 Home Edition (64-bit)
      Abmessungen 369 mm (L) × 234 mm (B) × 18,4 mm (T)
      Gewicht 1,74 kg
      Preis ca. 900€ (512GB)*
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      Verarbeitung und Haptik

      Wie gewohnt setzt Huawei auf Aluminium beim Gehäuse. Die Verarbeitung ist durchwegs sehr gut und nichts klappert oder knarzt. Tastatur und Touchpad fühlen sich an und sehen aus wie bei den früheren Vertretern der MateBook-Serie. Die Tastatur schreibt sich also sehr angenehm mit einem gut spürbaren Druckpunkt und das Touchpad reagiert sehr gut auf Eingaben und Multi-Touch-Gesten. Das Touchpad ist außerdem schön groß ausgefallen, lediglich mit den gigantischen Mac-Touchpads kann es noch nicht mithalten. Einzig die Belegung der Sondertasten ist gewöhnungsbedürftig, gerade beim Verfassen längerer Texte. Sondertasten wie Einfügen und Druck sind mit F11 und F12 doppelt belegt, Tasten wie Ende, Pos1 oder Bild auf/ab fehlen komplett.

      Links und rechts der Tastatur sitzen noch die Stereo-Lautsprecher. Klanglich sind sie wirklich mehr als in Ordnung und gerade für Serien und Filme sogar ziemlich gut. Musik ist OK, es fehlt aber ein wenig an Dynamik und Bass.

      Die in die Tastatur eingelassene 720p-Webcam ist nach wie vor maximal Mittelmaß und wirklich Spaß macht die Nutzung nicht. Der Blickwinkel ist ungewohnt und Tippen während eines Videoanrufs ist für euer Gegenüber optisch unangenehm. Auflösung und Bildqualität entsprechen außerdem nicht dem Stand, den ich 2021 erwarten würde.

      Display

      Das Display misst (wie der Name vermuten lässt) 16 Zoll – 16,1“, um genau zu sein. Beim Panel kommt natürlich IPS-Technik zum Einsatz. Laut Huawei soll zudem eine 100%-ige sRGB-Abdeckung gegeben sein. Verbaut ist in meinem Testgerät ein Innolux N161HCA-EA3. Die Messwerte sind dann auch völlig in Ordnung: 97% sRGB und 73% AdobeRGB sind gute Werte. Die Farbwiedergabe ist mit einem DeltaE von 0.69 ebenfalls gut und auch eine Kalibrierung ändert daran nur noch wenig. Allerdings könnte der Kontrast mit seinen 700 bis 800:1, abhängig von der Helligkeit, höher sein. Die Ausleuchtung weicht, je nach Helligkeit, bis zu 10% vom Maximalwert ab. Besonders die untere Linke Ecke ist auffällig in der Messung. Im Alltag merkt man hiervon allerdings nicht viel.

      Insgesamt ist es aber ein durchaus gutes Display, dass sich auch für Foto- und Videobearbeitung problemlos eignet. Mit einer maximalen Helligkeit von über 300 nits und der matten Beschichtung ist es auch im Freien oder in sehr hellen Umgebungen gut nutzbar.

      Durch die schlanken Displayrahmen ist auch das große Display noch relativ portabel. Andere 15,6“-Notebooks sind bereits größer als das MateBook D16, trotz der geringeren Display-Diagonale.

      Software

      Grundsätzlich kommt erstmal Windows 10 zum Einsatz, soweit also nichts Besonderes. Schön ist bei Huawei aber, dass keine Bloatware installiert ist. Einzig der Huawei PC Manager ist vorinstalliert, daneben gibt es nur die „nützlichen Empfehlungen“ von Windows 10 direkt. So weit, so gut. Nervig ist allerdings, dass Huawei noch immer das Systemlaufwerk in zwei Partitionen aufteilt – Laufwerk C: für Windows und D: für den Rest. Warum genau verstehe ich nicht, am Ende bringt es mehr Probleme mit sich als es nützt. Am besten also erstmal Partition D: löschen und C: entsprechend vergrößern.

       

      Mit dabei ist natürlich auch die Möglichkeit, das eigene Huawei-Smartphone direkt zu koppeln und so die Multi-Screen-Collaboration und direkten Datenaustausch ohne Kabel zu nutzen. Der Haken ist eben, dass es ein aktuelles Huawei-Smartphone sein muss, die ja leider durch die noch immer bestehenden Restriktionen eher seltener anzutreffen sind. Ansonsten haben wir das Feature schon einige Male genauer vorgestellt und getestet – und genau so funktioniert es auch im MateBook D16.

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      Performance, Temperaturen und Aufrüstbarkeit

      Der wohl wichtigste Bereich bei einem Notebook dieser Preisklasse. Die Plattform hatten wir in dieser Form bereits beim Honor MagicBook Pro im Test, große Überraschungen sollte es daher nicht geben. Die SSD ist ähnlich schnell, denn verbaut ist auch hier eine Samsung PM981, also die OEM-Version der Samsung SSD 970 EVO.

      Synthetische Benchmarks zeigen die Stärke des Ryzen 4600H: Multicore-optimierte Software. Allein durch die 6 Kerne und 12 Threads kann man damit Intel im Multicore-Bereich locker hinter sich lassen. Bemerkbar macht sich das vor allem in leistungsintensiven Tasks wie Videoschnitt, wenn sie auf die Nutzung mehrerer Kerne ausgelegt sind. Unser DaVinci Resolve Benchmark zeigt das ziemlich deutlich: Das MateBook D16 ist in diesem Benchmark eines der schnellsten Notebooks ohne dedizierte Grafikeinheit. Ein Core i5-1135G7 ist knapp 70 Sekunden langsamer, während ein Core i7-1165G7 noch rund 20 Sekunden langsamer ist. Selbst das MateBook 14 mit Ryzen 7 4800H muss sich hier geschlagen geben – vermutlich aufgrund der schlechteren RAM-Perfomance im Vergleich sowie dem etwas größeren und leistungsfähigeren Kühlsystem des D16.

      Gerade für viel Multitasking eignet es sich daher optimal. Schön wäre dafür allerdings noch eine Option auf 32GB RAM. Aufrüsten ist nachträglich nämlich nicht möglich. Aber selbst die verbauten 16GB sollten noch eine ganze Weile reichen.

      Geht es um die reine Single-Core-Performance, muss sich der Ryzen 5 4600H geschlagen geben – zumindest meistens. Das äußert sich in etwas geringerer Leistung bei Anwendungen wie Adobe Lightroom oder Photoshop. Im Schnitt benötigte das MateBook D16 hier zwischen zehn und 20 Sekunden länger als die Konkurrenz. Auch im Photoshop Benchmark muss es sich geschlagen geben.

      Ob die Leistung für die eigenen Ansprüche reicht, ist daher vor allem eine Frage der genutzten Programme. Wobei hier natürlich auch der Preis eine wichtige Rolle spielt: Die in Adobe-Anwendungen etwas schnelleren Intel-Modelle sind in der Regel auch deutlich teurer als das MateBook D16.

      Gaming ist noch so ein Thema, das natürlich erwähnt werden sollte. Einfachere Spiele wie die bekannten E-Sports-Titel sind in der Regel kein Problem. Counter Strike Global Offensive läuft selbst auf hohen Details in 1080p mit über 50 FPS im Schnitt, aufwändigere Titel allerdings sind dann schwieriger. Rise of the Tomb Raider läuft in minimalen Details nur mit rund 20 bis 25 FPS. Anno 1800, Far Cry 5 und Co. sehen sehr ähnlich aus. Für Gaming ist es also nicht wirklich gemacht, für eine kurze Runde zwischendurch reicht es aber.

      Um auf die Leistung zu kommen, benötigt die Ryzen 5 4600H bis zu 45W. Im Schnitt liegt sie bei 28 Watt. Der Huawei PC Manager bietet hier auch die Möglichkeit das Energieprofil entsprechend auszuwählen. Im ausgeglichenen Modus kommt das Dual-Fan-Kühlsystem locker mit der Abwärme klar und ist dabei kaum zu hören. Erst im Leistungsprofil, wenn die Limitierungen aufgehoben sind, wird das Kühlsystem deutlicher hörbar und die Temperaturen steigen auf bis zu 100°C an. Für die AMD-Plattform ist das noch in Ordnung, dauerhaft sollte die Temperatur aber natürlich nicht so hoch sein. Das Gehäuse wird dabei lediglich warm, aber nicht heiß. Schoßbetrieb ist also problemlos möglich.

      Im ausgeglichenen Modus reduziert die CPU den Takt und die Leistungsaufnahme nach etwa fünf bis fünfeinhalb Minuten. Die durchschnittliche TDP liegt dann bei um die 30 Watt und die Temperatur ist dementsprechend niedriger. Im Leistungsmodus dagegen wird die maximale TDP von 40 Watt dauerhaft gehalten.

      Interessant ist dabei, dass der CPU-Takt in beiden Modi nahezu identisch bleibt. Im Leistungsmodus liegt der durchschnittliche Takt nur minimal höher, als im regulären Modus. Dennoch verringert sich die Leistung messbar. Der Lightroom-Export dauert knappe 50 Sekunden, der Resolve Export sogar rund 2 Minuten länger.

      Die Aufrüstbarkeit ist natürlich noch ein Thema. Gegenüber den bisherigen MateBooks ließ sich das MateBook D16 relativ schwer öffnen, obwohl der Aufbau grundlegend der gleiche ist. Mit etwas sanfter Gewalt ließ es sich dann aber überreden. Zu meiner Überraschung lässt sich nicht nur die M.2-SSD austauschen – sondern auch eine zweite M.2 SSD verbauen. Wem die 512GB also nicht ausreichen, der kann die vorhandene SSD austauschen und noch eine zusätzliche SSD verbauen. Außerdem: Der zweite M.2 Slot unterstützt ebenfalls PCIe-SSD und nicht nur SATA-SSDs.

      Akkulaufzeit

      Huawei gibt interessanterweise auf der eigenen Produktseite keine Akkulaufzeit an. Das vergleichbar ausgestattete Honor MagicBook Pro kam in unserem Test auf ca. 9 Stunden Laufzeit, allerdings gibt es ja doch einige Änderung an der Hardware. Je nach Last ist die Laufzeit aber durchaus für einen ganzen Arbeitstag ausreichend.

      Mit unterschiedlichen Nutzungsszenarien kam ich mit dem Akku meist auf 6 bis 9 Stunden Laufzeit. Tage, an denen viele Fotos oder Videos bearbeitet wurden, lagen noch darunter. Es sollte aber klar sein, dass bei einer derart hohen Last der Akku deutlich schneller in die Knie geht.

      Fazit

      Preis-Leistung kann Huawei weiterhin wie kein Zweiter. Wer möglichst viel Leistung zu einem moderaten Preis sucht, wird hier definitiv fündig. Große Minuspunkte gibt es eigentlich nicht. Die Größe ist natürlich Geschmackssache, ebenso wie der 16:9-Formfaktor. Ein SD-Card-Reader wäre noch schön, die restlichen Anschlüsse machen es dann aber ein wenig wett. Wer eine gute Webcam sucht, muss weiterhin woanders suchen oder eine externe Lösung anschließen.

      Ansonsten würde ich mir nur mehr Modellvielfalt wünschen. Die Plattform hat viel Potenzial und ein Modell in diesem Formfaktor mit Ryzen 7 5000, 32GB RAM und hochauflösendem Display wäre ziemlich spannend. Dieses Feld dürfte Huawei aber wohl weiterhin den MateBooks ohne „D“-Zusatz überlassen.

      Alles in allem spricht vor allem auch der Preis für das MateBook D16: 899 Euro beträgt die UVP, was ein ziemlich fairer Deal ist. Außerdem gibt es aktuell sogar noch das Huawei Display 23,8 gratis dazu. Das neue Homeoffice ist mit diesem Bundle fast komplett.

      Huawei MateBook D16 bei uns im Shop

      Stand: 05/2021

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