Die Nachfolger der von AMD Anfang 2017 vorgestellten Ryzen-CPUs werden vermutlich noch im März 2018 auf der in San Francisco stattfindenden Game Developers Conference (19. bis 23. März) vorgestellt. In diesem Artikel haben wir für euch alle aktuellen und bekannten Informationen rund um die neue CPU-Generation zusammengestellt.
Update vom 1. März 2018:
Für Nutzer, die einen Ryzen 2000-Prozessor (Pinnacle Ridge oder Raven Ridge) auf ein AM4-Mainboard von MSI einsetzen wollen, hat der Hersteller mittlerweile Unterstützung auf seinen Social Media-Kanälen angekündigt. Wie PCGamesHardware berichtet, möchte MSI Besitzern hauseigener Mainboards aus Deutschland und Österreich mittels RMA-Verfahren (Return Merchandise Authorization) zur Hand gehen. Diese sollen auf der offiziellen Webseite ein RMA-Verfahren eröffnen und und im ersten Schritt die Kategorie Mainboard auswählen.
Wer ein X370-, B350- oder A320-Motherboard einschickt, muss jedoch die Versandkosten zum Einschicken selbst tragen. MSI kommt hier nur für den Rückversand auf und verspricht, dass die Rücksendung am gleichen Tag wie die Annahme erfolgt. Betroffene müssen also nicht ewig auf ihre Platinen warten.
Update vom 20. Februar 2018:
Mittlerweile bieten so gut wie alle Hersteller entsprechende BIOS-Updates für die neuen Prozessoren der Raven-Ridge-Serie für ihre jeweiligen Mainboards an. Zu den Herstellern gehören ASRock, ASUS, Biostar, Gigabyte und MSI. Neben Raven Ridge-Prozessoren von AMD sollen auch schon CPUs der kommenden Pinnacle Ridge mit dem Update unterstützt werden. Dies schließt allerdings nicht aus, dass es noch weitere optimierte BIOS-Versionen bis zum Start der neuen Prozessoren im April 2018 geben wird.
Laut PCGamesHardware sind die Kennzeichnungen „AMD Ryzen Desktop 2000 ready“ allerdings noch nicht im Handel aufgetaucht. Daher heißt es aufgepasst: Mainboards mit altem 300-Chipsatz lassen sich ohne das Update mit den neuen Raven Ridge-Prozessoren nicht hochfahren. Falls euer Mainboard also kein passendes UEFI besitzt und ihr bereits einen neuen AMD Ryzen 3 2200G oder 5 2400G euer Eigen nennt, habt ihr jedoch mehrere Möglichkeiten, das BIOS Update aufzuspielen. Ganz ohne Umstände gehen diese jedoch nicht vonstatten.
Als erstes solltet ihr bei dem jeweiligen Händler nachfragen, ob dieser die Platine für euch flashen kann. Einige Highend-Boards unterstützen außerdem auch einen Flash-Vorgang per USB-Stick ohne eingebauten Prozessor. Sollte dies nicht funktionieren, bietet AMD eine sogenannte Boot Kit Solution an. Bedeutet: In diesem Fall schickt euch AMD kostenlos einen Ryzen 1000 oder eine CPU der Bristol Ridge-Generation zu, damit ihr in der Lage seid, das BIOS zu aktualisieren. Selbstverständlich muss der Chip danach zurückgesendet werden. Als Sicherheit müsst ihr von AMD den entsprechenden Kaufbetrag auf eurer Kreditkarte blocken lassen. Probleme mit dem Arbeitsspeicher wie bei Ryzen 1000 gibt es bei Raven Ridge übrigens nicht mehr.
Währenddessen wurde außerdem bekannt, dass AMD bei Pinnacle Ridge die Die und den Heatspreader wieder verlöten wird. Computerbase hatte mittels Tests bestätigt, dass die Temperaturen bei Raven Ridge aufgrund der Verwendung von Wärmeleitpaste deutlich höher ausfallen als bei der ersten Ryzen-Generation (Summit Ridge). AMD hatte angeblich aus rein wirtschaftlichen Aspekten für Raven Ridge auf die Wärmeleitpaste ausweichen müssen.
Ursprünglicher Artikel vom 31. Januar 2018:
Die auf den Codenamen Pinnacle Ridge hörende neue Generation folgt auf Summit Ridge, die von AMD Anfang März 2017 mit dem Ryzen 7 1800X, 1700X und 1700 präsentiert wurde. Basis der CPUs ist dabei die verbesserte Zen-Architektur mit dem Namen Zen+. Es handelt sich demnach eher um eine Aktualisierung der bestehenden Architektur als um eine komplette Neuentwicklung. Kenner erinnern sich hier vielleicht mit leichten Bauchschmerzen an den „mächtigen“ Refresh der Radeon RX 400- auf die RX 500-Serie.
Pinnacle Ridge soll jedoch im neuen 12 nm-Prozess von Globalfoundries gefertigt werden. Die Mikroarchitektur der ersten Generation der Ryzen-CPUs wurde noch mit einer Strukturbreite von 14 Nanometern produziert. Allein dadurch sollte bereits eine Leistungssteigerung von ca. 10 Prozent möglich sein. Hinzu kommt, dass mit dem neuen Fertigungsprozess vermutlich auch höhere Taktraten erreicht und die Prozessoren energieeffizienter werden. AMD wird vermutlich außerdem kleine Verbesserungen am Cache, der Latenz und dem Speichercontroller unternehmen.
Die neuen CPUs sind laut aktuellem Informationsstand auch für den AM4-Sockel und bisherige Chipsätze geeignet. Besitzer eines aktuellen Mainboards mit 300-Chipsatz sollten mit Hilfe eines BIOS-Updates dann auch in den Genuss der neuen Prozessoren kommen. Laut Golem.de ist Asus als erster Hersteller bereits dabei, die vorhandenen Platinen mittels neuem UEFI zu aktualisieren und somit auf Ryzen 2000 vorzubereiten. Auch von ASRock wurden Anfang Februar 2018 bereits erste Mainboards mit diesem „AMD Ryzen Desktop 2000 ready“-Zertifikat in Japan gesichtet. AMD hatte angekündigt, in Zusammenarbeit mit den Partnern die aktualisierten Boards entsprechend der unterstützten CPUs zu kennzeichnen.
Nichtsdestotrotz wird AMD zeitgleich mit den CPUs auch zwei neue 400-Chipsätze auf den Markt bringen, die sowohl die neuen Raven-Ridge-APUs (CPUs mit integrierter Vega-Grafikeinheit) als auch Ryzen 2000 direkt ab Werk unterstützen sollen. Die neuen Chipsätze sollen zudem über zusätzliche PCIe-3.0-Leitungen verfügen.
Den Marktstart der zweiten Generation hat AMD angeblich bereits im April 2018 geplant. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Veröffentlichung der Prozessoren ähnlich wie bei der ersten Generation mit Ryzen 7, Ryzen 5 und Ryzen 3 in einzelnen Schritten stattfinden wird. Des Weiteren erwarten uns im dritten Quartal 2018 vermutlich neue Threadripper-Chips basierend auf Pinnacle Ridge. Erfreulicherweise wird AMD mit der Veröffentlichung der neuen Generation vermutlich auch die Preise der ersten Generation nach unten anpassen.
Matisse soll als Nachfolger von Pinnacle Ridge auf Basis der Zen 2-Architektur im 7 nm-Verfahren laut der aktuellen Roadmap allerdings erst 2019 erscheinen. Mit der Zen 2-Architektur werden vermutlich auch Hardware-Änderungen bei den CPUs eingeführt, die vor Spectre-ähnlichen Sicherheitslücken schützen sollen. Hoffen wir, dass die Unterschiede zwischen den CPU-Generationen gravierender als bei dem Refresh der RX 400er mit er RX 500er Serie ausfallen.
via computerbase 1, 2, 3, 4, 5, golem 1, 2, tomshardware, informaticacero, heise, pcgh 1, 2