Falls es das Ziel von Xiaomi war, eine dystopische Zukunft alla RoboCop zu kreieren, ist ihnen das definitiv gelungen.
Der chinesische Technologiegigant Xiaomi hat einen vierbeinigen Roboter namens CyberDog vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine experimentelle Open-Source-Maschine, von der das Unternehmen sagt, dass sie „unvorhergesehene Möglichkeiten bietet“. Das klingt ja zum Glück überhaupt nicht ominös.
Xiaomi macht nicht ganz klar, für welchen Zweck sie CyberDog entwickelt haben. Er richtet sich an „Xiaomi-Fans, Ingenieure und Roboter-Enthusiasten“. Mit einem Einstiegspreis von 9.999 Yuan (1.316€) will Xiaomi möglichst viele Interessenten anlocken, die dann „die Entwicklung und das Potenzial von Vierbeiner-Robotern vorantreiben“. Für den Anfang werden 1000 Stück gebaut – also ein Batallion.
Xiaomi CyberDog als Haustier
In einer Presse-Mitteilung stellt Xiaomi dazu auch die „haustierähnliche Natur“ ihres CyberDogs hervor. So soll er auf Sprachbefehle reagieren und seinem Besitzer beim Laufen auch folgen. Ich wette, dass er das tut. Die Frage ist, wie schnell er bei der Verfolgung ist. Fan der Black Mirror „Metalhead“-Episode wissen, was ich damit meine.
„CyberDog kann seine Umgebung in Echtzeit analysieren, Navigationskarten erstellen, sein Ziel bestimmen und Hindernissen ausweichen. In Verbindung mit der Verfolgung der menschlichen Körperhaltung und der Gesichtserkennung ist CyberDog in der Lage, seinem Besitzer zu folgen und Hindernisse zu umgehen“
Hier mal noch ein paar der technischen Eigenschaften, die Xiaomi zum CyberDog geteilt hat:
- kann Backflips
- bis zu 3,2 m/s schnell
- 3 kg Gewicht
- Angetrieben von Nvidias Jetson Xavier AI-Plattform
- Berührungssensoren, GPS-Modul & ein Ultra-Weitwinkel-Fisheye-Objektiv
- Intel RealSense D450-Kamera für Tiefenmessung
- kann durch Sensoren halbautonom navigieren
- USB-C & HDMI-Port
Die Hardware soll sich anpassen lassen. Xiaomi schlägt vor, dem Roboter LIDAR-Sensoren, Panoramakameras und Suchscheinwerfer hinzuzufügen. Was kann damit schon schief gehen? Ich vermisse nur noch die Wärmebildkameras.
DATENSCHUTZHINWEIS: Dieses Video ist im erweiterten Datenschutzmodus von YouTube eingebunden. Durch den Klick auf das Wiedergabesymbol willige ich darin ein, dass eine Verbindung zu Google hergestellt wird und personenbezogene Daten an Google übertragen werden, die dieser Anbieter zur Analyse des Nutzerverhaltens oder zu Marketing-Zwecken nutzt. Weitere Infos hier.
Wer schon länger in der Tech-Bubble unterwegs ist, wird das Design des Xiaomi CyberDog sicherlich sofort erkennen – Spot von Boston Dynamics (inzwischen Hyundai Motor Group). Der ging 2020 für 74.500$ in den freien Verkauf. Er soll in unsicheren Minen und vom Militär genutzt werden, um Situationen zu erforschen, die für Menschen zu gefährlich sind.
Anfang 2021 hat das chinesische Robotik-Unternehmen Unitree den Go 1 vorgestellt. Das ist ebenfalls ein vierbeiniger Bot, der nur 2.700 US-Dollar kostet. Xiaomi unterbietet dieses Preispunkt mit seinem CyberDog erneut. Die Technik wird also immer bezahlbarer.
Die drei Maschinen haben nicht die gleiche Leistung, aber durch den fallenden Preis haben mehr und mehr Menschen Zugang zu dieser neuen Technologie. Nur so wird sich zeigen, ob es sich für Unternehmen wie Xiaomi und Hyundai überhaupt lohnt, damit weiterzumachen.
Was sagt ihr zum Xiaomi CyberDog – unheimlich, nützlich oder sogar eurer nächstes Haustier? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!