Die Vivobook-Reihe von Asus bietet bei einigen Modellen ein robustes und schickes Aluminium-Gehäuse und reichlich Leistung zu einem fairen Preis. Ich habe mir das Vivobook S14 M433 geschnappt und ausprobiert, ob der aufgerufene Preis wirklich gerechtfertigt ist.
Clemens hatte vor einiger Zeit ein ganz ähnliches Vivobook im Test. Bei ihm kam allerdings ein Intel Core i7 mitsamt dediziertem Grafikbeschleuniger Nvidia GeForce MX250 zum Einsatz. Das macht sich dann auch im Preis bemerkbar.
Rund 120 Euro mehr als für mein Testgerät mit dem Ryzen 5 4500U und der integrierten Radeon Grafik müsst ihr für das Intel-Modell einplanen. Wie gut der sich schlägt, sehen wir uns gleich an.
ASUS VivoBook S14 M433IA-EB291T bei uns im Shop
Einwandfreie Verarbeitung und ansprechendes Design
Als allererstes springt der Asus-Vivobook-Schriftzug auf dem dunkelgrauen und matten Deckel nach dem Auspacken ins Auge. Er ist glänzend und das sieht in Kombination mit dem Untergrund richtig gut aus. Und dann fällt direkt danach auf, dass ihr hier ein Notebook in der Hand haltet, das komplett aus Aluminium gefertigt ist. Das sorgt dafür, dass das Vivobook S14 sehr verwindungssteif ist. Ihr könnt das Gehäuse nur mit hohem Kraftaufwand eindrücken.
Spaltmaße sind nicht erkennbar. Alles sitzt einwandfrei und das verleiht dem Ultrabook einen hochwertigen Look.
Das Vivobook steht leicht nach vorne geneigt auf dem Tisch. Das liegt daran, dass die hinteren Standfüße höher sind als die vorderen. Die Neigung ist kaum sichtbar, sorgt aber für ein angenehmeres Gefühl beim Schreiben. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, dass das Vivobook S14 auf dem Schreibtisch herumwandert oder wackelt. Es steht felsenfest dort, wo es stehen soll.
Das Displayscharnier macht ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Es sorgt dafür, dass ihr den Bildschirm problemlos und leicht mit einer Hand bewegen könnt. Da die Bodeneinheit allerdings kaum Gewicht hat, könnt ihr das Notebook nicht mit einer Hand allein aufklappen, sondern benötigt immer beide Hände.
Die Displayrahmen sind angenehm schmal, im oberen hat Asus eine HD Webcam eingebaut. Die macht im Gegensatz zu den meisten in Notebooks verbauten Webcams einen ordentlichen Job. Ein kleines Manko gibt es allerdings – denn auf eine Abdeckung für die Webcam müsst ihr verzichten.
Die Tastatur sitzt in einer leichten Vertiefung, so dass die Tasten bündig mit der Oberseite abschließen. Die Enter-Taste hat eine fancy gelbe Umrandung, damit ihr sie immer auf Anhieb findet. Die Tasten selber bieten einen kurzen Hub, fühlen sich aber – für meinen persönlichen Geschmack – leicht schwammig an. Hier hätte es gerne etwas mehr Widerstand sein dürfen. Nichtsdestotrotz werdet ihr auf der Tastatur nach einer kurzen Eingewöhnung gut schreiben können. Wie bei so ziemlich allen 14“-Notebooks gibt es auch beim Vivobook S14 keinen Numblock neben der Tastatur. Der befindet sich nämlich im Touchpad.
Über einen kurzen Druck auf die rechte obere Ecke des Touchpads wird euch ein Ziffernblock eingeblendet und ihr könnt das Touchpad nicht nur normal nutzen, sondern auch als vollwertigen Nummernblock. Das ist insbesondere bei Excel eine echte Erleichterung. Als ich das Feature das erste Mal ausprobiert habe, war es sehr ungewohnt. Aber mittlerweile erwische ich mich immer mal wieder dabei, dass ich versuche, auch bei anderen Notebooks mit dem Daumen Zahlen auf dem Touchpad einzugeben.
Bei den Anschlüssen ist alles dabei
Hier gibt es nicht nur Lob, sondern auch ein wenig Tadel. Aber der Reihe nach. Auf der linken Seite findet ihr einen USB-C-Anschluss (3.2 Gen1) und einen USB-A-Port mit dem gleichen Standard. Auf eine DisplayPort-Funktion müsst ihr bei dem USB-C-Port allerdings verzichten. Um einen externen Monitor anzuschließen, könnt ihr auf den HDMI-Anschluss zurückgreifen. Neben diesen drei Ports findet ihr links noch den 3,5mm-Klinken- und den Stromanschluss.
Auf der rechten Seite stehen zwei weitere USB-A-Ports zur Verfügung. Die unterstützen allerdings nur USB 2.0. Einen USB-2-Port für eine Maus kann ich noch akzeptieren. Bei zweien stellt sich mir allerdings die Frage, wofür der zweite Anschluss gut sein soll. Ein wirklicher Nutzungszweck fällt mir nicht ein. Den Abschluss bietet ein microSD-Kartenleser. Wenn ich hier bei „Wünsch Dir was“ wäre, dann hätte ich den zweiten USB-A-Port und den microSD-Kartenleser gegen einen vollwertigen Kartenleser eingetauscht. Aber immerhin ist ein Reader mit am Start.
Ihr könnt insgesamt betrachtet also so ziemlich alles an das Vivobook anschließen, was ihr im Alltag braucht. Und das ist eindeutig ein Pluspunkt.
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Das Display ist für den Office-Alltag ausreichend
14“ mit 1920×1080 Pixel – da bleiben in Sachen Bildschärfe keine Wünsche offen. Inhalte werden auf dem IPS-Display knackscharf dargestellt. Bei den Blickwinkeln gibt es ebenfalls keinen Grund zur Klage. Die sind schön groß. Dank der matten Oberfläche gibt es zudem so gut wie keine Probleme mit Reflexionen.
250 nits sind laut Herstellerangabe keine überragende maximale Helligkeit. Deshalb könnt ihr euch freuen, dass das Display des Vivobook S14 im Test immerhin 272 nits maximal erreicht. Das reicht aus, um auch in helleren Umgebungen vernünftig arbeiten zu können. Direkte Sonneneinstrahlung solltet ihr aber vermeiden. Die kann das Display nicht oder nur sehr schwer überstrahlen.
Die Ausleuchtung ist leider nicht gleichmäßig. Nach unten hin wird das Display dunkler. Der Unterschied beträgt bis zu 17% (links unten). Bei hellen Hintergründen fällt es schon auf.
Bei der Tonwertdarstellung punktet das Vivobook S14. Die angestrebte Gammakurve von 2,2 wird fast perfekt getroffen.
64% sRGB, 46% NTSC, 48% Adobe RGB und 48% DCI-P3: Die Werte für die Abdeckungen der einzelnen Farbräume sind nicht sonderlich hoch. Das ist aber auch keine Überraschung, sondern bei einem Office-Notebook zu erwarten. Im normalen Office- und Multimedia-Alltag hat das kaum eine Bedeutung für euch. Auch das Bearbeiten eurer Urlaubsfotos ist kein Problem.
Wenn ihr allerdings auf farbgenaues Arbeiten angewiesen seid, dann solltet ihr nicht auf das Display des Vivobook setzen. Nach der Kalibrierung beträgt das durchschnittliche Delta E 0,93, wobei die größte Abweichung bei Blautönen vorkommt (8,24). Nichtsdestotrotz ist die Farbtreue hoch.
Die Kalibrierung solltet ihr vornehmen. Ihr werdet mit einem deutlich besseren Kontrast und angenehmeren Farben belohnt. Das kalibrierte Farbprofil steht euch hier als zip-File zur Verfügung.
Eine nahezu reine Windows-10-Installation
Ein Blick auf die Liste der ab Werk installierten Programme wird gleich am Anfang von McAfee verhindert. McAfee möchte euch mittels großem Pop-Up von den Vorteilen einer kostenpflichtigen Vollversion überzeugen. Eine Deinstallation später hat sich die nervige Sache erledigt und der Windows Defender macht den gleichen Job ohne Pop-Ups.
Ansonsten sind noch Spotify und Xing vorinstalliert. Wenn ihr die Programme nicht braucht, dann könnt ihr sie ebenfalls einfach vom Vivobook S14 entfernen.
Es gibt aber auch nützliche Software. Da ist in erster Linie MyAsus zu nennen. Nachdem ihr die Dropbox-Angebote entweder angenommen oder abgelehnt habt, landet ihr in einer aufgeräumten Oberfläche, auf der ihr auf einen Blick den Status eures Systems überprüfen könnt. Des Weiteren könnt ihr Updates durchführen oder im Bedarfsfall Kontakt mit dem Asus-Support aufnehmen.
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Der Ryzen 5 bietet genug Leistung für den Alltag
Leistung bietet das Ultrabook genug. In diesem Vivobook S14 ist ein Ryzen 5 4500U verbaut, dessen Leistung für fast alle Lebenslagen ausreichen sollte. Auch die 16 GB RAM sind auf absehbare Zeit ordentlich bemessen. Der Flaschenhals dürfte bei anspruchsvollen Aufgaben die verbaute Intel-SSD sein.
Die gehört nicht zu den schnellsten Modellen auf dem Markt. 1,8 GB/s Lesen und 985 MB/s Schreiben sind keine Traumwerte. Im normalen Alltag werdet ihr das allerdings kaum bemerken. Apps und Programme starten zügig. Lediglich bei größeren Dateien machen sich die Geschwindigkeiten bemerkbar. Aber wer viel mit solchen Daten arbeitet, sucht mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ohnehin ein Notebook mit dedizierter Grafikeinheit.
Normale Office-Anwendungen bringen das Vivobook S14 nicht aus der Ruhe. Gleiches gilt für einfache Bildbearbeitung oder einfachen Videoschnitt.
Zocken hingegen ist nicht die ganz große Stärke des Vivobook S14. Hier werdet ihr sehr schnell das Fehlen einer dedizierten Grafikkarte merken. Zockt ihr vornehmlich ältere Spiele, sollte das aber eingeschränkt möglich sein.
Alle Ergebnisse unserer Benchmarks findet ihr wie immer in den Grafiken.
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Ordentliche Akku-Laufzeit
Bei der Akkulaufzeit hat sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan. Trotz (der in vielen Fällen sehr optimistischen) Herstellerangaben, schafft aber bei weitem nicht jedes Notebook einen kompletten Arbeitstag ohne Steckdose.
Um das Thema in einer realistischen Umgebung zu testen, habe ich das Vivobook im Arbeitsalltag genutzt. Für die Vergleichbarkeit mit anderen Notebooks habe ich dabei das Energieprofil „Ausbalanciert“ gewählt und die Helligkeit auf 70% eingestellt. Das entspricht in etwa 200 cd/m².
Mein normaler Arbeitsalltag umfasst Word, Excel, Chrome mit vielen offenen Tabs, Microsoft Teams sowie Adobe Photoshop und Lightroom.
Bei den reinen Office-Anwendungen verlor das Vivobook S14 in einer Stunde 10-17% Ladung. Das bedeutet, dass ihr knapp sieben Stunden ohne Akku auskommen könnt. Wenn ihr stromhungrige Programme wie Photoshop einsetzt, dann ist es natürlich weniger Zeit, die ihr bis zum nächsten Ladestopp zur Verfügung habt. Um die Akku-Laufzeit zu verlängern, könnt ihr allerdings noch die Helligkeit weiter herunterdrehen. Bei 40% Helligkeit lässt es sich in geschlossenen Räumen noch arbeiten – vorausgesetzt, ihr habt keine Lichtquelle im Rücken.
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Überraschend leises Ultrabook
Das Vivobook S14 mit Ryzen 5 ist ein sehr leises Notebook. Im normalen Betrieb habe ich es in vielen Fällen überhaupt nicht gehört. Wenn die Lüfter anspringen, dann geben sie ein leises Rauschen von sich. Das ist sehr angenehm und macht es zu einem idealen Begleiter, um etwa in der Uni-Bibliothek zu arbeiten.
Bei unseren Benchmarks wurden die Lüfter natürlich hörbar. Aber auch hier gilt, dass sie sich im Prinzip in vornehmer Zurückhaltung geübt haben. Das änderte sich auch nicht während unseres 30-minütigen Stresstests. Die Lüfter gaben ein stetiges leises Rauschen von sich, das ohne Weiteres von den normalen Umgebungsgeräuschen übertönt wurde.
Auch im Hinblick auf die Temperaturen macht Asus beim Vivobook S14 einen guten Job. Im Idle lag die durchschnittliche CPU-Temperatur bei 41,5°. Während unseres 30-minütigen Stresstests stieg sie auf einen Durchschnittswert von 70°. Der Höchstwert betrug 86,3°. Das sind ziemlich gute Werte. Ihr könnt das Notebook auch unter Last problemlos auf dem Schoß halten und damit arbeiten. Es wird an keiner Stelle unangenehm warm. Während des Stresstests wurde es an der Oberseite lediglich auf der linken Seite lauwarm. Die Unterseite wurde natürlich wärmer, aber auch hier gilt, dass sich die Temperaturen im grünen Bereich bewegen.
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Aufrüsten nur teilweise möglich
Um an das Innenleben des Vivobook S14 zu gelangen, müsst ihr lediglich neun kleine Torx-Schrauben lösen. Die haben leider keine einheitliche Länge, denn die vier Schrauben an der Vorderkante sind deutlich kürzer als die restlichen. Habt ihr die Schrauben gelöst, dann könnt ihr die Bodenplatte ziemlich leicht aushebeln. Nehmt dazu am besten eine alte Kreditkarte oder ein Plektrum zur Hilfe.
Die SSD lässt sich ohne weiteres tauschen. Einen freien Port für eine weitere SSD gibt es leider nicht. Gleiches gilt für den Akku, der erfreulicherweise nur verschraubt ist. Den RAM könnt ihr leider nicht aufrüsten, denn der ist fest verlötet. Aber mit 16 GB RAM kommt ihr erst einmal eine ganze Weile aus, so dass sich das verschmerzen lässt.
Ordentlicher Sound für eine kleine Kiste
Für den Sound sorgen zwei Lautsprecher an der Unterseite, denen man ein harman/kardon-Branding verpasst hat.
Und tatsächlich liefert das Vivobook S14 einen brauchbaren Sound ab. Auf Bässe müsst ihr zwar weitestgehend verzichten, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Ein Ultrabook bietet nun einmal keinen Raum für tiefe Klangentfaltung. Die Höhen sind dafür im Vergleich zu anderen Notebooks zurückhaltend. Bei halber Lautstärke bietet es für ein Notebook dieser Größe insgesamt ein ausgewogenes Klangbild.
Bei voller Lautstärke werden die Höhen in den Spitzen teilweise schrill und die Tiefen lassen sich mit Glück erahnen. Insgesamt ist der Klang weit weniger ausgewogen und wirkt matschiger. Aber volle Lautstärke braucht ihr zum Glück nicht. Denn das Vivobook wird ziemlich laut, so dass ihr auch mit 70-80% einen größeren Raum gut beschallen könnt.
Nur das Nötigste liegt im Karton
Zum Abschluss noch ein kurzes Wort zum Lieferumfang: Neben dem Notebook liegt nur noch das Netzteil im Karton. Mehr gibt es nicht. Reicht aber auch vollkommen aus. Positiv ist anzumerken, dass Asus hier fast vollständig auf Plastik verzichtet und stattdessen auf Pappe setzt. Das darf gerne bei mehr Notebooks so sein.
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Fazit: ASUS Vivobook S14 mit Ryzen 5 4500U
Asus macht beim Vivobook S14 fast alles richtig. Viel Leistung, eine große SSD, eine gute Akku-Laufzeit, Aluminium-Gehäuse und moderne Anschlüsse sind alles in allem ein gutes Gesamtpaket für ein Office- und Multimedia-Notebook. Bildbearbeitung und leichter Videoschnitt sind damit absolut kein Problem. Abstriche müsst ihr natürlich bei der Gaming-Leistung machen. Hier ist die integrierte Grafikkarte der Flaschenhals und bremst das System aus. Schnelle Shooter erreichen allenfalls auf der niedrigsten Detailstufe eine brauchbare fps-Zahl. Langsamere Spiele sind hingegen kein Problem.
Das Display ist erwartungsgemäß nicht Spitzenklasse. Farbraumabdeckung und Helligkeit sind für den Alltag und die meisten Einsatzzwecke ausreichend. Wenn ihr allerdings auf eine genaue Farbdarstellung angewiesen seid, dann solltet ihr euch ein geeignetes Display zulegen.
Der aufgerufene Preis von derzeit* knapp 860 Euro ist angesichts des Gebotenen fair. Das Vivobook S14 M433 bietet euch auf absehbare Zeit genug Leistung für die meisten Anwendungsfälle und ist obendrein durch sein Aluminium-Gehäuse sehr robust und schick. Wenn ihr also auf der Suche nach einem kleinen, leichten und leisen Notebook seid, dann seht es euch genauer an.
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Stand: 10/2020