Aus der Rubrik: Was zur Hölle?! El Salvadors Präsident Nayib Bukele möchte eine Bitcoin-Stadt am Hang eines Vulkans bauen.
Klingt wie das Versteck eines Bond-Bösewichts, ist aber womöglich bald Realität: Eine mit Vulkanenergie-betriebene Crypto-City in El Salvaldor. Der Präsident des mittelamerikanischen Landes, Nayib Bukele, fiel bereits in der Vergangenheit durch seltsame Vorschläge zum Einsatz von Bitcoin auf. So führte der 40-jährige Rechtspopulist im Juni dieses Jahres Bitcoin als offiziell anerkannte Landeswährung ein.
Im Anschluss wurden allen salvadorianischen Staatsangehörigen umgerechnet 30 US-Dollar in der Kryptowährung ausgezahlt. Zudem ließ Bukele überall im Land insgesamt 200 neue Geldautomaten mit Bitcoin-Zugang aufstellen. Die Aktion stieß im zunehmend polarisierten Staat auf gemischte Reaktionen, die im September in großangelegten Protesten mündeten.
Nun soll das Land mit der Energie des aktiven Conchagua-Vulkans ganze Mining-Farmen antreiben. Laut ersten Schätzungen Bukeles könnte das Projekt etwa 300.000 Bitcoin kosten – nach heutigem Wert etwa 18 Milliarden US-Dollar. Das entspricht etwa 75% des gesamten Bruttoinlandsprodukts von El Salvador. Somit ist das Projekt wohl – vorsichtig ausgedrückt – mehr als ambitioniert.
Vielleicht ist der bekennende „Baseball-Kappe-nach-hinten-Träger“ aber auch einfach ein missverstandener „Visionär“. Es wäre zumindest nicht das erste Mining-Projekt, das im zentralamerikanischen Staat mit Vulkanenergie betrieben wird. Es sollen sogar bereits Bitcoin-Bruchteile mit Geothermalenergie geschürft worden sein – allerdings so wenig, dass es kaum der Rede Wert ist.
Zumindest Marketing scheint Bukele jedoch zu können: Der Twitter-Account des Präsidentenpalastes veröffentlichte kurz nach der Bekanntgabe der Pläne ein Propaganda-Video, in dem die rundlich angelegte Stadt computergeneriert dargestellt wird. Die runde Form kommt übrigens nicht von ungefähr, sondern soll an eine Münze erinnern. Stil kommt hier anscheinend vor Substanz.
Was haltet ihr von den Plänen Bukeles? Die Zukunft oder doch einfach nur Ablenkung von den echten Problemen der Einwohner El Salvadors? Schreibt es uns in den Kommentarbereich.
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via: TechSpot (1) (2), Reuters, BBC, Trading-Economics, Casa Presidencia via Twitter.com