Das Essential Phone ist da! Andy Rubin, der Android-Gründer und ehemalige Android-Chefentwickler im Hause Google, hat auf der Computex 2017 sein eigenes, mit Spannung erwartetes Smartphone vorgestellt!
Wir berichteten kürzlich, dass die Vorstellung des Essential Phone Ende Mai erwartet wird. Und siehe da: So ist es! Der Name kommt übrigens nicht von ungefähr. Das „Essential“ Phone soll laut Rubin auf unnötigen Schnickschnack verzichten und stattdessen mit qualitativ hochwertigen Komponenten sowie fortschrittlicher Technik begeistern. Als Betriebssystem wird zunächst wohl ein abgespecktes Android genutzt.
Das Essential Phone ist leistungsstark und robust
Die nackten Leistungsdaten können sich durchaus sehen lassen. Als Chipsatz kommt der Qualcomm Snapdragon 835 mit 10 nm Kryo 280 Achtkern-CPU (4x 2,45 GHz + 4x 1,9 GHz) und Adreno 540 (710 MHz) GPU zum Einsatz. 4 GB RAM Arbeitsspeicher und 128 GB interner Datenspeicher sind standardmäßig vorhanden, zusätzliche Speicherkarten scheinen allerdings nicht unterstützt zu werden.
Das 5,71“ große Display wird von Corning Gorilla Glas 5 geschützt, hat abgerundete Ecken, ein Seitenverhältnis von 19:10 und QHD-Auflösung (2560 x 1312). Das Verhältnis von Bildschirm zu Gehäuse (screen-to-body-ratio) fällt den offiziellen Produktbildern entsprechend beeindruckend aus, wobei ich mir selber noch nicht ganz sicher bin, ob die Aussparung für die Frontkamera total weird ist oder nur ein bisschen merkwürdig.
Das Gehäuse ist übrigens aus stabilem Titan gefertigt und mit einer Keramik-Rückseite versehen, auf der auch der – laut Essential – schnellste Fingerabdruckscanner der Welt platziert ist. Insbesondere die Verwendung von Titan soll das Essential Phone deutlich robuster machen, vor allen Dingen beim Herunterfallen. Höchstwahrscheinlich liegt das 14,15 cm lange, 7,11 cm breite und 78 mm dicke Gerät mit „weniger als 185 g“ (Herstellerangabe) relativ schwer in der Hand.
Gute Kameras und interessante Technik im Essential Phone
Die Kameras sollten – gemessen an zeitgemäßen Smartphone-Standards – für mehr als anständige Fotos völlig ausreichen: Während die Selfie-Kamera schon mit 8 MP auflöst, ist auf der Rückseite eine „13 MP Dual-RGB- und Mono-Kamera mit Bildfusionstechnologie“ verbaut, die einen „echten Schwarz-Weiß-Modus“ hat. Klingt gut. Beide Kameras sind in der Lage, Videos in 720p (120 FPS), 1080p (60 FPS) und 4K (30 FPS) aufzuzeichnen. Erwartungsgemäß hat das Essential Phone alle möglichen Sensoren an Bord ist im Bereich Konnektivität mit WLAN, Bluetooth 5.0LE und NFC gut aufgestellt.
Das Essential Phone besitzt einen 3040 mAh Akku (Galaxy S8: 3000 mAh; iPhone 7 Plus: 2900 mAh), von dem noch nicht bekannt ist, ob er wechselbar sein wird. Dieser wie heute üblich über einen USB Type-C Port geladen und unterstützt Fast Charging. Alternativ ist auch kabelloses Laden über eine optional erhältliche Dockingstation möglich, die mittels magnetischem Verbindungsstecker angeschlossen wird. Dieser magnetische Verbindungsstecker ermöglicht sogar Datentransfer und erlaubt darüber hinaus das Anbringen anderer Peripheriegeräte, etwa der zum Start erhältlichen, kleinsten 360° Kamera der Welt für den Privatgebrauch.
Als Erscheinungstermin für das Essential Phone wurde nun der Juni genannt, innerhalb der kommenden 30 Tage soll mit der Auslieferung begonnen werden. Schade, dass das vielversprechende Smartphone nur in den USA und zwar für 699 US-Dollar vorbestellt werden kann.
Ehrliche Einschätzung des Essential Phone:
Ich bin schon ziemlich neugierig auf das Essential Phone. Zwar stellt es nicht die Speerspitze der technischen Entwicklung im Smartphone-Sektor dar. Aber es hat neben guten bis sehr guten Spezifikationen zumindest ein interessantes Feature, das wir in Zukunft vielleicht auch in den Smartphones anderer Hersteller sehen. Gemeint ist der magnetischen Verbindungsstecker, mit dem sich alles Mögliche an Zubehör an dem Essential Phone anbringen ließe ohne auf ein radikales Baukasten-System setzen zu müssen.
Allerdings sehe ich auch ein paar kleine Schwächen:
1. Der Akku ist nicht unbedingt riesig und sollte er nicht wechselbar sein, so würde das der Grundidee von Andy Rubin ja irgendwie widersprechen, nicht alle paar Jahre ein neues Smartphone kaufen zu müssen.
2. Das Essential Phone ist nicht wasserdicht. Das mag manche nicht interessieren, für mich wäre es zumindest wünschenswert.
3. Es unterstützt keine zusätzlichen Speicherkarten. Zwar sollte der interne Festspeicher für Normalsterbliche ausreichen, aber es soll ja Leute geben, die viele Tausend Fotos und Hunderte Videos auf ihrem Smartphone speichern. Hab ich gehört.
Alles in Allem setze ich durchaus große Hoffnung in Essential als Firma. Ob das Essential Phone jetzt gleich der große Wurf wird, bleibt abzuwarten. Mir gefällt es schon, aber es gibt doch noch genug Verbesserungspotenzial für die Zukunft.