Cloud Storage: Google, Microsoft, Apple, Dropbox & Proton im Vergleich

      Cloud Storage: Google, Microsoft, Apple, Dropbox & Proton im Vergleich

      Die Cloud… unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer Zeit mit unzähligen Anbietern und Möglichkeiten. Dies ist der Ratgeber von Notebooksbilliger, der viele Lichtjahre seit dem Beginn der Cloud versucht, einen Überblick zu den Diensten, den Kosten, sowie den Vor- und Nachteilen zu geben.

      Auch wenn Festplatten – in Form von SSDs und gigantischen HDDs – immer günstiger werden und selbst Smartphones mit einem Terrabyte an Speicherplatz daherkommen: Für Viele ist die Cloud der Sammelplatz für Bilder, Texte, Videos und allerhand Dateien. Klar, denn damit sind sie von überall zu erreichen, leicht zu teilen und durch unzählige smarte Funktionen bequem zu nutzen.

      Das Konzept des „File Hosting“ ist nicht neu und gibt es bereits seit den frühen 90ern. Mit dem Start von Cloud-Diensten – samt einfach zu bedienender Apps – ist diese moderne Variante dann schlussendlich massentauglich geworden. Die bekanntesten Dienste sind Google Drive, Microsoft Onedrive, Dropbox und Apples iCloud. Aber auch viele kleine Anbieter (Proton, Mega, WeTransfer etc.) buhlen mit verschiedenen Fokussierungen und Extras um eure Dateien. Wir haben uns die großen Vier und Proton genauer angesehen.

      Zuletzt aktualisiert:April 2024

      File-Hosting in der Cloud

      Die meisten Menschen nutzen der Einfachheit halber einen Cloud-Dienst. Ein Anbieter wie z.B. Dropbox ermöglicht – ganz bequem über eine App oder eine Desktop-Anwendung – das Hochladen von Dateien auf einen Server. Der gesamte Verwaltungs- und technischen Aufwand wird abgenommen, auch rechtliche Sachen sind damit abgedeckt. All das auf Kosten des Datenschutzes, der Sicherheit (bis zu einem gewissen Grad) und dem „Besitz“ der Dateien.

      Self-Hosting mit NAS oder Computern

      Heutzutage ist es aber auch einfach, seinen eigenen, kleinen Server daheim zu betreiben. Es gibt vorgefertigte NAS-Systeme, kleine Home-Server oder sogar ein altes Notebook kann als Hosting-Gerät genutzt werden. Der Aufwand und die Komplexität unterscheiden sich je nach Lösungen: Von einfach bis sehr aufwändig (aber mächtig) ist alles dabei. Für die meisten Nutzer*innen dürfte ein fertiges NAS von z.B. QNAP oder Synology vollkommen ausreichen. Passende Betriebssysteme sind meistens schon mit dabei.

      Google Drive: Ein Vorreiter


      DATENSCHUTZHINWEIS: Dieses Video ist im erweiterten Datenschutzmodus von YouTube eingebunden. Durch den Klick auf das Wiedergabesymbol willige ich darin ein, dass eine Verbindung zu Google hergestellt wird und personenbezogene Daten an Google übertragen werden, die dieser Anbieter zur Analyse des Nutzerverhaltens oder zu Marketing-Zwecken nutzt. Weitere Infos hier.

      Google war einer der Vorreiter in Sachen Onlinespeicher. Bereits 2004 schockte der Suchmaschinen-Gigant mit der Ankündigung, seinem damals brandneuen E-Mail-Dienst Gmail ein Postfach mit einer Größe von 1 GB zu bescheren. So viel Speicher war unerhört: Die Inbox konkurrierender Produkte zu dieser Zeit umfasste meist nur eine Handvoll Megabyte.

      Den eigenen Cloud-Speicherdienst „Google Drive“ gibt es seit Oktober 2006 und er ist mit weiteren Google-Diensten (Docs, Sheets, Slides und Forms) bestens vernetzt. Standardmäßig gibt es mit jedem Google-Account ganze 15 Gigabyte kostenlos, bis zu 30 Terabyte können dazugekauft werden: 100 GB kosten 1,99€/Monat, für 2,99€ gibt’s 200 GB und für 9,99€/Monat sogar 2 TB. Für Firmen und den Bildungssektor gibt es nochmal eigene Pläne mit z.B. unbegrenzten Speicherplatz für Schüler*innen.

      Tipps:
      – Solltet ihr euren Cloudspeicher vor allem für Fotos verwenden, lohnt sich die Verwendung von Google Photos. Die App gibt es für diverse Plattformen und bietet viele Bearbeitungs- und Verwaltungsmöglichkeiten. Ihr könnt dabei auswählen, ob eure Fotos in die Cloud hochgeladen oder nur lokal gespeichert werden sollen.

      – Google löscht nach zwei Jahren die Daten von nicht genutzten Diensten. Ein kurzes Anmelden reicht schon, um den Timer wieder zurückzusetzen.

      – Für Linux und andere – eher nerdige – Plattformen gibt es meist gute Drive-Clients von Drittanbietern. Auch auf anderen Plattformen lässt sich Google Drive oft bei anderen Cloud-Diensten integrieren. Praktisch.

      Google Drive
      Google Drive
      Developer: Google LLC
      Price: Free
      ‎Google Drive - Dateispeicher
      ‎Google Drive - Dateispeicher
      Developer: Google
      Price: Free+

      Zuletzt muss noch erwähnt werden, dass Google über die Jahrzehnte immer wieder Kritik in Sachen Datenschutz aushalten musste. Daher sollten hochsensible persönliche Daten nicht unbedingt auf Google Drive hochgeladen werden, zumindest nicht unverschlüsselt. Für die alltäglichen Bilder, Videos, Texte usw. ist der Dienst aber mehr als geeignet.

      Microsoft OneDrive: Goldstandard fürs Office


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      Selbstverständlich hat auch Microsoft auf den Cloud-Zug aufspringen wollen und 2007 in den USA „Windows Live Folders“ gestartet. Das Projekt wurde regelmäßig verbessert und erweitert, um dann schließlich in 2014 als Microsoft OneDrive neugeboren zu werden. Seit Juli 2016 bekamen neue Nutzer*innen 5 GB, davor gab es sogar 15 GB.

      Das Preismodell ist klar darauf ausgelegt, dass die 5 GB schnell aufgebraucht sind und man für den Dienst etwas zahlen soll. Die knapp 1,99€/Monat für 50 GB sind „okay“, das Angebot für 1 TB für 7 € pro Monat sind da schon interessanter und brauchbarer. Plus: Ab den 1TB-Modellen gibt eine gratis Lizenz für Microsoft Office 365, also all die Office-Programme die man braucht.

      Ebenfalls eine Möglichkeit: Es gibt diverse Microsoft Office 365-Deals für die Familie, also mehrere Nutzer*innen. Dabei ist dann ebenfalls 1 TB Cloudspeicher pro Person. So gibt es etwa bei uns Microsoft Microsoft 365 Family [6 User] + F-Secure Total [7 Device] für 71,99 €, also 12 € pro Person für 15 Monate (12 plus 3).

      Die jeweiligen Apps für OneDrive sind übersichtlich und gut durchdacht. Bei Windows 10 und 11 ist es sogar fest in das Betriebssystem integriert. Sogar die Integration unter Linux-Systemen ist vorbildlich. Wichtig ist aber auch hier, dass Microsoft alle hochgeladenen Daten durchsucht und überprüft. Auch wenn Microsoft nicht so eine schlimme Datenkrake wie Google ist, solltet ihr persönliche oder sehr sensible Daten dort nicht hochladen, oder eben davor verschlüsseln.

      Microsoft OneDrive
      Microsoft OneDrive
      Price: Free
      ‎Microsoft OneDrive
      ‎Microsoft OneDrive

      Dropbox: Funktioniert überall und kann viel


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      Dropbox ist wohl einer der bekanntesten Cloud-Anbieter der Welt. Der Fokus lag bereits 2010 auf einer möglichst einfache Handhabung für Endanwender (und kleinere Firmen) und auf einen agnostischen Plattform-Ansatz (aka der Dienst soll auf allen Systemen gleichermaßen gut funktionieren). Aufgrund des großen Erfolges, bietet Dropbox inzwischen diverse integrierte Dienste und smarte Funktionen an, was manche Nutzer*innen freut und manche eher kritisch sehen. Insgesamt bietet Dropbox aber das wohl rundeste Gesamtpaket aller Cloud-Anbieter (für Endanwender).

      Die kostenlose Variante bietet euch 2 GB Speicher, den ihr aber über diverse Schritte erweitern könnt, z.B. über Referrals an eure Freunde oder durch die Verwendung der Smartphone-App. Für Privatnutzer gibt es zwei kostenpflichtiges Upgrade: 2 TB für 11,99 € pro Monat und 3 TB für 19,99 €

      Wie bei den anderen Anbietern werden die Daten auch bei Dropbox nicht verschlüsselt und sind ggf. für die Firma oder Geheimdienste einsehbar. Für deutsche Geschäftskunden gibt es die Option AWS-Server in Frankfurt zu nutzen, die dann auch mit AES-Verschlüsselung (256 Bit) versehen sind. Für Endanwender gilt hier das selbe, wie bei den andern Anbietern.

      Dropbox: Cloud-Speicherplatz
      Dropbox: Cloud-Speicherplatz
      ‎Dropbox: Speicher für Dateien
      ‎Dropbox: Speicher für Dateien

      Apple iCloud: Tief in das Ökosystem integriert


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      Apples iCloud ging 2011 online und unterscheidet sich etwas von den anderen Diensten, da er anfangs eher als Backup und Einstellungs-Sicherung gedacht war. Nach und nach hat er sich dann zu einem richtigen Cloud-Dienst entwickelt und ist sehr fest ins Apple-Ökosystem integriert.

      Apple nutzt die iCloud standardmäßig für die Backups eurer iPhones und auch viele iOS Apps nutzten Apples Onlinedienst, um sich über mehrere i-Geräte hinweg zu synchronisieren oder selbst Daten abzulegen.

      Beim automatischen iCloud-Backup eures iPhones wird z.B. wirklich alles gesichert wenn ihr möchtet: Fotos, Apps, Einstellungen und mehr. Vorteil: Sichern und Wiederherstellen ist kinderleicht und erfolgt vollautomatisch. Nachteil: Die kostenlosen 5 GB Speicher sind mitunter sehr schnell voll, gerade wenn ihr mehrere i-Devices sichern möchtet.

      Natürlich gibt es aber auch bei Apple Speicher-Upgrades zu erwerben: 50 GB kosten 0,99 €/Monat, für 2,99 €/Monat erhaltet ihr 200 GB, 2 TB für 9,99 €/Monat, 6 TB für 29,99 €/Monat und 12 TB für 59,99 €/Monat.

      Clients für andere Betriebssysteme gibt es eingeschränkt oder über Umwege: Für Windows gibt es inzwischen ein Dienstprogramm, das ist funktionsmäßig, aber etwas eingeschränkt. Für Android-Geräte gibt es keine offizielle App, manche Dritthersteller-Apps für Clouds können den Dienst aber einbinden. So gibt es aber auch ein Webinterface das sogar mit browserbasierten Versionen von Pages, Numbers und Keynote, Mail, Notizen etc. daher kommt.

      Wie bei den anderen Anbietern werden die Daten auch bei iCloud nicht verschlüsselt und sind ggf. für die Firma oder Geheimdienste einsehbar.

      Proton Drive: Vertrauen ist gut, Verschlüsselung und wenig Meta-Daten sind besser


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      Proton Drive ist kein eigener Cloud-Dienst, sondern Teil der Proton-Suite. Die Proton AG (2014) hat ihren Sitz in der Schweiz und hat sich durch den verschlüsselten und sehr sicheren E-Mail-Dienst Proton Mail einen Namen gemacht. Nach und nach hat die Firma ihr Angebot (aka die Proton-Suite) erweitert und 2022 eine Cloud-Option hinzugefügt. Technisch ist auch diese Cloud verschlüsselt und sehr sicher, die Apps und der gesamte Dienst bieten aber noch nicht allzu viele Funktionen.

      Preislich ist es hier vergleichsweise einfach: Der Drive-Dienst mit 5 GB kann kostenlos genutzt werden. Für 3,99 € pro Monat gibt es 200 GB und für 9,99 € 500 GB an Drive-Speicher. Beim zweiten Angebot sind dann bereits alle anderen Proton-Dienste, wie E-Mail, Kalender, VPN und Passwortmanager dabei. Praktisch! Für Familien gibt es ein Angebot für 29,99 Euro pro Monat für 6 Personen, alle Personen erhalten ebenfalls Zugriff auf die anderen Dienste.

      Proton Drive: Cloud-Speicher
      Proton Drive: Cloud-Speicher
      Developer: Proton AG
      Price: Free
      ‎Proton Drive: Cloud Storage
      ‎Proton Drive: Cloud Storage
      Developer: Proton AG
      Price: Free+

      Fazit: Viele Cloud-Anbieter, aber immer eine solide Leistung

      Der Markt für Cloud-Dienste ist inzwischen erwachsen und gefestigt, vorbei ist der Boom der frühen 2010er Jahre. Deswegen bekommt ihr bei allen Anbietern eine insgesamt gute Dienstleistung, sie unterscheiden sich aber in gewissen Aspekten. So sind manche gut in Betriebssysteme integriert, andere bieten unzählige Tools, andere legen mehr Wert auf Sicherheit und Datenschutz etc.

      Zwei der großen Clouds für Endanwender sind fester Teil zweiter Ökosysteme und daher besonders gut in deren Geräte und Anwendungen integriert: Arbeitet ihr viel mit Windows und Office 365, ist Microsoft OneDrive eine gute Wahl. Und besitzt ihr hauptsächlich Technik-Geräte von Apple, liegt die Apple iCloud nahe.

      Google, Dropbox und Proton sind da agnostischer und funktionieren auf vielen verschiedenen Geräten und Betriebssystemen besser. Habt ihr also einen wilden Mix aus Geräten (z.B ein Android-Smartphone und ein Apple MacBook) klappt damit alles etwas runder. Besitzt ihr ein Chromebook oder eine Chromebox, ist Google Drive ähnlich gut integriert wie bei Microsoft Windows oder Apple Mac.

      Mit deinem Synology-NAS kannst du von überall auf deine Daten wie bspw. Musik zugreifen.

      Wichtig ist aber zu erwähnen, dass die meisten Cloud-Anbieter keine Verschlüsselung benutzen. Eure Daten können also von Administratoren oder digitalen Einbrechern ganz einfach gelesen werden. Die meisten Anbieter führen darüber hinaus gewisse Inhalts-Scans durch, um Dinge wie Pornografie etc. laut ihren Angaben zu verhindern. Was aber genau gesucht und wie tief überprüft wird, ist unklar. Hier hebt sich Proton Drive positiv hervor, da dort eure Daten komplett verschlüsselt sind und viele Meta-Daten (wo habt ihr die Dateien hochgeladen etc.) erst gar nicht abgespeichert werden.

      Neben den hier vorgestellten Anbietern, gibt es noch jede Menge andere Dienste, die eure Files online speichern. Allein in diesem Artikel auf Wikipedia findet ihr unzählige Filehoster, viele davon auch mit kostenlosen Paketen. Wenn ihr also damit leben könnt, eure Dateien evtl. auf mehrere Dienste oder Accounts zu verteilen, gibt’s da draußen tatsächlich eine beachtliche Menge Cloud-Speicher gratis abzugreifen.

      Für wirklich sensible oder persönliche Daten eignet sich daher Proton oder ein eigener kleiner Cloud-Server zuhause. Letzteres ist inzwischen wirklich nicht mehr schwer oder teuer zu realisieren und gibt euch die vollständige Kontrolle über eure Dateien. Niemand außer euch kann dann darauf zugreifen und Schabernack damit anstellen. Dennoch ist der Aufwand so einen Server korrekt zu betreiben und zu verwalten immer noch vorhanden, selbst mit inzwischen kinderleichten Betriebssystemen für Server.

      *Stand: April 2024

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