Die Tastaturen der Lenovo ThinkPads sind richtig gut. Für alle, die kein ThinkPad haben, aber auf die Tastatur nicht verzichten wollen, gibt es das ThinkPad TrackPoint Keyboard 2. Wie sich das „ThinkPad-to-go“ im Alltag schlägt und ob es seinen hohen Preis rechtfertigen kann, habe ich eine Weile ausprobiert.
Das gefällt uns
- tolles Schreibgefühl
- hervorragende Verarbeitung
Das gefällt uns nicht
- nur unter Windows alle Funktionen verfügbar
Fangen wir gleich mal beim Preis an. Der liegt derzeit* bei 150 Euro. Das ist eine Menge Holz für eine Tastatur, die in erster Linie zum Tippen da ist. Und um das Wichtigste vorweg zu nehmen: Das Tippgefühl ist wunderbar. Die Tasten haben knapp 2mm Hub und einen präzisen Druckpunkt. Es macht einfach Spaß sie zu benutzen. Da die Zeiten des permanenten Homeoffice auch irgendwann einmal wieder zu Ende gehen werden, ist die Lautstärke noch ein wichtiger Aspekt. Eure Bürokollegen werden sich darüber freuen, dass die Tastatur beim Tippen angenehm leise ist.
Schlichtes Design, einwandfreie Verarbeitung, viele Funktionen
Die ThinkPads gehören nicht zu den Notebooks, die mit einem verspielten Design auffallen. Sie sind schlicht und schwarz. Und ein wenig rot. Und das ist das ThinkPad TrackPoint Keyboard auch.
Es ist mit 30,5×16,4×1,3 cm (BxHxT) klein genug, um überall mitgenommen zu werden. In jede Tasche, in die ein Notebook passt, passt auch das ThinkPad TrackPoint Keyboard. Mit 490 Gramm Gewicht ist sie auch leicht genug für jede Reise. Auf einen Nummernblock müsst ihr verzichten. Aber das ist bei dieser Größe normal.
Die Tastatur besteht aus mattschwarzem Kunststoff. Sie ist robust und lässt sich nur mit einem ordentlichen Kraftaufwand verbiegen. Falls ihr kein Freund von flach liegenden Tastaturen seid, könnt ihr sie mit zwei kleinen Füßen etwas aufrichten.
Wie es sich für eine ThinkPad-Tastatur gehört, sitzt in der Mitte der knallrote TrackPoint. Den mag man – oder man mag ihn nicht. Ich gehöre eigentlich eher zur zweiten Gruppe. Beim TrackPoint Keyboard führte aber kein Weg an ihm vorbei. Der Grund ist einfach: Die Tastatur verfügt über kein Trackpad. Wenn ihr also die Tastatur nutzt und keine Maus zur Hand habt, dann müsst ihr ihn nutzen.
Der TrackPoint spricht präzise an und setzt eure Berührungen direkt um. Nach einer Eingewöhnung kommt ihr damit fast genauso schnell zum Ziel wie mit einer Maus. Falls ihr vertikal durch Seiten scrollen wollt, könnt ihr das auch mit dem TrackPoint machen. Drückt einfach die mittlere der drei Mausersatztasten vor der Tastatur und schon dient der TrackPoint als eine Art Scrollrad.
Die F-Tasten bieten die übliche Belegung. Mit einer Ausnahme. Es gibt hier eine Taste, mit der ihr euer Mikrofon stummschalten könnt. Das ist gerade in Zeiten von Zoom-Calls ein sehr nützliches Feature. Die F12-Taste könnt ihr frei belegen. Für beide Features benötigt ihr allerdings entsprechende Treiber. Den Link zur Software findet ihr weiter unten.
Das ThinkPad TrackPoint Keyboard könnt ihr mittels 2,4 GHz WLAN oder Bluetooth mit eurem Endgerät verbinden. Für die WLAN-Verbindung benötigt ihr den kleinen Dongle, der an der Rückseite in einem kleinen Schubfach sitzt. Direkt daneben sitzt der USB-C-Anschluss zum Laden der Tastatur.
Auf der Rückseite findet ihr zwei kleine Schalter. Mit dem einen stellt ihr ein, welches Betriebssystem euer Endgerät nutzt. Ihr habt hier die Wahl zwischen Android und Windows. Für Windows gibt es auch noch eine spezielle Software, die euch alle Funktionen freischaltet. Unter anderem gehört dazu die Belegung der F12-Taste, Anpassen der TrackPoint-Geschwindigkeit oder auch horizontales Blättern mit dem TrackPoint. Die Software könnt ihr euch ebenso wie das Benutzerhandbuch auf dieser Seite herunterladen.
Da ja bekanntlich aller guten Dinge drei sind, gibt es auch noch einen dritten Schalter. Der sitzt an der rechten Seite und ist der Powerbutton.
Kurz noch ein Wort zur Akku-Laufzeit. Lenovo gibt die mit bis zu zwei Monaten an. Das konnte ich mangels Zeit nicht überprüfen. Aber in den knapp zwei Wochen, die die Tastatur bei mir im Einsatz ist, hatte ich keinerlei Probleme und musste nicht nachladen.
Der Lieferumfang darf natürlich auch nicht fehlen. Der besteht neben der Tastatur und einer Schnellstartanleitung noch aus einem USB-A auf USB-C-Kabel zum Laden.
Fazit Lenovo ThinkPad TrackPoint Keyboard 2
Mir ganz persönlich hat selten eine Tastatur so viel Spaß gemacht, wie das Lenovo ThinkPad TrackPoint Keyboard 2. Das Schreibgefühl ist einsame Spitze und es macht einfach Spaß, auf ihr zu schreiben. Hinzu kommen eine tadellose Verarbeitung und ein großer Funktionsumfang.
Schade finde ich, dass alle Funktionen nur mit der Extra-Software zur Verfügung stehen und somit lediglich unter Windows vorhanden sind. Auch wenn die Nutzung an einem Windows-Gerät der weit überwiegende Nutzungsfall sein dürfte, wäre zumindest eine Android-App gut, um alle Features nutzen zu können.
Rechtfertigt die Tastatur nun ihren hohen Preis? Jein. Für Gelegenheitsnutzer ist sie nichts. Dafür ist sie zu teuer. Wenn ihr aber Vielschreiber seid und einen Allrounder sucht, der ein schönes Schreibgefühl und Mobilität miteinander verbindet, dann solltet ihr sie unbedingt in die engere Wahl ziehen.
Stand: 03/2021