Als am 1. April die Geschichte durch die Tech-Bubble ging, dass ein Bastler einen Lightning-Port in ein Samsung Galaxy-Smartphone gebaut hat, war mein erster Gedanke: Netter Versuch.
Es handelt sich zwar um den gleichen Bastler – Ken Pillonel –, der zuvor einen USB-C-Port in ein iPhone X gebaut hatte, aber das Datum und das Resultat klang für mich zu lächerlich, um wahr zu sein.
Das ursprüngliche Video war ein YouTube-Short (hier könnt ihr euch es ansehen). Jetzt erklärt er in einem neuen Video den komplizierten Prozess, ein Android-Telefon mit einem Lightning-Anschluss auszustatten.
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Lightning ist schließlich eine proprietäre Technologie von Apple. In jedem offiziellen Lightning-Kabel steckt ein kleiner Chip, der dafür sorgt, dass das Kabel und euer iPhone miteinander „reden“ können. Nur wenn beide miteinander kommunizieren, können Daten und Strom über das Kabel transportiert werden. Das Ganze hört auf den Namen MFi.
Normalerweise schützt euch das vor gefälschten Produkten. Wer würde sich also die Arbeit machen, um einen schlechteren Port in ein zwei Jahre altes Samsung Smartphone zu bauen? Offensichtlich Ken Pillonel. Hier einmal die zehn Schritte, die ihr durchmachen müsst, wenn ihr diese Idee nachmachen wollt:
- Schritt 1: Ein kleines Board besorgen, das dem Lightning-Kabel vorgaukelt, dass es an einem iPhone steckt
- Schritt 2: Verstehen, warum das Board das kann und wie das viel kleiner gemacht werden kann
- Schritt 3: Das Samsung Galaxy A51 öffnen, um zu schauen, wieviel Platz da ist
- Schritt 4: Frustriert sein, weil der Lightning-Anschluss viel größer als der USB-C-Port im Galaxy Smartphone ist
- Schritt 5: Sich daran erinnern, dass in einem Lightning-Adapter ein kleinerer Lightning-Anschluss sitzt
- Schritt 6: Den 3D-Drucker anwerfen, um ein kleineres Gehäuse für den Lightning-Anschluss zu drucken
- Schritt 7: Knapp eine Stunde am Board und den Lightning-Anschluss im kleinen 3D-Druck-Gehäuse rumlöten
- Schritt 8: Mit einem Dremel etwas vom Gehäuse des Samsung-Smartphones abschleifen
- Schritt 9: Alles zusammenstecken
- Schritt 10: Fertig – das Galaxy Smartphone lädt nun via Lightning-Kabel
Ken räumt selbst ein, dass es sich um ein albernes Projekt handelt, aber er fand die technischen Herausforderung dahinter spannend. Genau darum hat er es auch praktisch umgesetzt und am 1. April veröffentlicht – Ingenieurs-Humor halt.
Ich mag solche DIY-Projekte sehr und ich habe großen Respekt für Kens Aufwand, aber Energie in ein Projekt zu stecken, um ein Produkt aktiv schlechter zu machen – da hört es bei mir auf. Da lobe ich mir die verschiedenen Raspberry–Projekte doch mehr.
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Quelle & Bilder: Exploring the Simulation (YouTube)