Seit vielen Jahren nutze ich Office-Notebooks für den täglichen Arbeitsalltag – und als ich vor Kurzem das neue ASUS Vivobook 16 M1607KA-MB058W in die Hände bekam, wirkte erstmal alles wie immer. Aber mit dem AMD Ryzen AI 7 350 im Inneren haben sich ein paar Sachen grundlegend verändert. Welche das sind und warum genau dieses 16-Zoll-Office-Notebook von Gaming-Handhelds beeinflusst wurde? Erfährst du im Test.
Design und Portabilität
Das Erste, was auffällt, ist das unaufdringliche, moderne Design des Vivobook 16. Minimalismus in Reinkultur. Das Gehäuse ist solide verarbeitet und strahlt eine schlichte Eleganz aus. Ideal für den beruflichen Einsatz, aber auch robust genug, um den täglichen Transport problemlos zu überstehen. Mit seinem 16-Zoll-Display und dem praktischen 16:10-Format – bekannt aus MacBooks – bietet es ausreichend Arbeitsfläche, ohne dabei zu schwer oder sperrig zu wirken.
Das Gerät liegt zusammengeklappt angenehm in der Hand, scharfe Kanten gibt es keine. Mit lediglich 1,88kg Gewicht stört es auch nicht im Rucksack. Für lange Arbeitstage oder (Spoiler-Alarm!) auch spontane Gaming-Sessions unterwegs ein großer Pluspunkt.
ASUS Vivobook 16 bei uns im Shop
Display
Das entspiegelte Panel sorgt zudem dafür, dass Reflexionen kaum ein Thema sind – auch wenn man das Display mal um 180° umklappt und flach auf den Tisch legt. Mit einer maximalen Helligkeit von 300 nits ist es bestens für Innenräume geeignet.
Zwar deckt es nur 45 % des NTSC-Farbraums ab, was für farbkritische Arbeiten im professionellen Umfeld nicht ausreicht, doch für private Anwendungen wie Social Media Fotobearbeitung wird es den Ansprüchen gerecht.
Tastatur, Touchpad: Komfort für jede Situation – mit kleiner Einschränkung
Die Tastatur des Vivobooks bietet ein angenehmes Tipperlebnis, mit einem ordentlichen Tastenanschlag. Sie hat aber ein kleines Manko: Eine Tastenbeleuchtung gibt es nicht. Weniger schlimm, da der Schein des Displays meist auch die Tastatur erleuchtet.
Sehr gut hingegen: ASUS bringt einen kleinen Nummernblock im schlanken Gehäuse des Vivobook unter. Gerade für MS Excel-Profis nicht wegzudenken. So wird das Schreiben von Zahlen zur Leichtigkeit.
Das großzügig bemessene Touchpad reagiert präzise auf jede Berührung und unterstützt so ein flüssiges Navigieren im System.
Anschlüsse und Webcam
Bei den Anschlüssen ist das Notebook bestens aufgestellt: Zwei USB-C 3.2-Anschlüsse und zwei USB-A 3.2 Gen 1-Anschlüsse ermöglichen schnelle Datenübertragungen mit bis zu 5 GBit/s.
Ein HDMI 2.1-Port sorgt dafür, dass ein externer Monitor problemlos angeschlossen werden kann. Für Kopfhörer oder externe Lautsprecher steht ein 3,5‑mm-Klinkenanschluss parat. Drahtlose Verbindungen werden durch WiFi 6 und Bluetooth 5.3 unterstützt, was eine stabile und schnelle Kommunikation gewährleistet.
Auch sehr gut und in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich: Eine Gesichtserkennung via Windows Hello. Sie funktioniert dank Infrarot-Technik selbst im Dunklen perfekt. So wird man direkt beim Aufklappen des Vivobook 16 angemeldet, ohne nach einem Fingerabdruckleser suchen zu müssen.
Ansonsten macht die 1080p-Webcam in Videocalls einen soliden Job und gefällt dazu mit den neuen Copilot-Effekten. Hiermit lassen sich zum Beispiel der Bildhintergrund in verschiedenen Stufen verwischen oder dauerhaft Blickkontakt bei Calls halten.
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Performance im Alltag: Multitasking geht immer
Im täglichen Gebrauch erweist sich auch der AMD Ryzen AI 7 350 als zuverlässiger Partner. Mit acht Kernen, 16 Threads und einer maximalen Taktfrequenz von bis zu 5 GHz liefert der Prozessor genügend Leistung für das Arbeiten mit mehreren geöffneten Anwendungen, das Surfen im Netz oder das Bearbeiten von Bildern in Photoshop oder Lightroom – die Performance ist konstant und effizient.
Ein besonderes Merkmal ist die integrierte NPU – also eine neuronale Recheneinheit –die sehr hohe 50 TOPS (Tera Operations per Second) leistet. Diese Rechenpower steht für den zukünftigen Einsatz von KI-Anwendungen zur Verfügung und könnte etwa beim lokalen Betrieb von Large Language Models genutzt werden – zumindest in der Theorie, denn wirklich testen lässt sich das bislang noch nicht.
Copilot-Features: Intelligente Unterstützung im Alltag
Was sich hingegen testen lässt, sind die angesprochenen Copilot-Features – Microsofts KI-Funktionen. Diese intelligenten Funktionen nutzen teilweise die Rechenpower der NPU, um den Arbeitsalltag effizienter zu gestalten. Mit automatisierten Workflows, sprachgesteuerten Befehlen und intelligenten Benachrichtigungen wird vieles erleichtert. So lassen sich beispielsweise Ratschläge einholen, Bilder erstellen, Termine in den Kalender legen und eben die Webcam-Darstellung optimieren.
Diese Features tragen dazu bei, dass das Office-Notebook nicht nur ein leistungsstarkes Arbeitsgerät ist. Es punktet auch bei der Benutzerfreundlichkeit und der smarten Assistenz.
Kühlung
Dank der energieoptimierten Architektur des Prozessors bleibt das Vivobook auch unter Last leise. Gerade in ruhigen Büroräumen kann das von Vorteil sein. Zwar steigen die CPU-Temperaturen im Stresstest auf bis zu 84 Grad, doch das bewegt sich im Rahmen der Spezifikationen des AMD Ryzen-Prozessors.
Die Unterseite des ASUS-Laptops erwärmt sich zudem kaum. So steht einem Einsatz auf dem Schoß auch im Sommer nichts im Wege.
Gaming auf dem Office-Notebook: Eine natürliche Weiterentwicklung
So weit, so bekannt, aber hätte man mir vor ein paar Jahren erzählt, dass ich mein Office-Notebook bald für das Grafikbrett Cyberpunk nutzen kann, hätte ich die Aussage sicher nicht ganz ernst genommen. Doch genau hier zeigt sich der anfangs angesprochene Wandel im Vergleich zu früheren Office-Notebooks. Die integrierte Grafikeinheit des Ryzen AI 7 350 – vom Typ Radeon 860M – liefert nämlich eine ausgesprochen solide Grafikleistung, die mir gelegentliches Gaming ermöglicht.
Soll heißen: Moderne Indie-Titel und einige klassische Spiele laufen meist flüssig mit 60 Bildern und hohen Details. Aber der Clou: Selbst Cyberpunk läuft mit mittleren Details und FSR-Upscaling in Konsolen-artigen 30 Bildern die Sekunde über den Bildschirm des Vivobook. Das lässt die Grenzen zwischen Büro- und Gaming-Geräten zunehmend verschwimmen.
Die erwähnte Verwandtschaft zu Gaming-Handhelds spielt hierbei eine große Rolle. ASUS ROG Ally und Co. setzten in den letzten zwei Jahren nämlich ebenfalls auf eine Kombination aus einer AMD-CPU und einer integrierten iGPU, die effizientes und leistungsstarkes Gaming auf kompakten Systemen ermöglicht. Mit dem neuen Ryzen AI 7 350 sind diese Konzepte nun auch in Office-Notebooks angekommen. Außerdem ganz wichtig: Die Integration von FSR (FidelityFX Super Resolution) in vielen Spielen, was zu einer verbesserten Bildqualität und Performance führt. Hierbei wird das Spiel in einer niedrigeren Auflösung berechnet und dann via der KI auf die gewünschte Pixelmenge hochgerechnet. Zumindest in der Einstellung „Qualität“ gibt es so kaum noch Unterschiede zur normalen Darstellung – nur eben mehr Bilder pro Sekunde. Hier erfährst du mehr zu dem Feature.
Speicher-Geschwindigkeit & Upgrades: Schnell & möglich.
Ein weiterer Vorteil von Gaming-Notebooks sind oftmals die Erweiterungsmöglichkeiten von Arbeitsspeicher und SSD-Speicher. Office-Notebooks hingegen fuhren die Upgrade-Wege zuletzt aber eher herunter und erschwerten sie Nutzern zunehmend. Schön, dass ASUS beim Vivobook 16 eine andere Richtung einschlägt. Die Bodenplatte wird von Kreuzschrauben gehalten und lässt sich leicht mit einem Kunststoffhebel abnehmen.
Zwar kannst du die SSD offiziell nur durch eine andere ersetzen – da der maximal unterstützte Speicher mit 1TB benannt ist – in meinem Test wurde aber auch eine 2TB SSD problemlos erkannt. Sollten dir im Laufe der Zeit die 16 GB RAM nicht mehr ausreichen, kannst du die auch noch auf 32 GB erweitern. Ein zweiter RAM-Slot ist auch leicht zugänglich – top.
Fazit ASUS Vivobook 16: Gaming-Wolf im Office-Gewand
Was zählt, ist auf dem Platz, bzw. im Alltag, und da fährt das ASUS Vivobook 16 M1607KA-MB058W voll auf. Mit dem AMD Ryzen AI 7 350 beweist es, dass Office-Notebooks heute weit mehr leisten können als reine Arbeitsgeräte. Die Frage, was es nun genau mit Gaming-Handhelds zu tun hat, ist schnell beantwortet und die Antwort findet sich im Inneren. PC-Gaming-Handhelds der letzten zwei Jahre setzen auf eine AMD CPU+iGPU-Kombination, die PC-Gaming auf kleinen, energieeffizienten Systemen ermöglicht.
Mit dem neuen Ryzen AI 7 350 sind diese Effizienz- und Leistungsverbesserungen nun auch in Office-Notebooks angekommen und wurden zusätzlich durch Features wie eine leistungsfähige NPU und AMDs Upscaler FSR weiter verfeinert.
Für alle, die ein Gerät suchen, das sowohl die Anforderungen eines produktiven Office-Alltags als auch gelegentliche Gaming-Sessions erfüllt, ist das Vivobook 16 eine interessante Option. Die Kombination aus moderner Architektur, intelligenter Unterstützung im Alltag und vielseitigen Anschlussmöglichkeiten machen es zu einem zukunftsorientierten Allrounder – ideal für den modernen Alltag.