Das Nubia RedMagic 8 Pro ist ein starkes Gesamtpaket: Snapdragon 8 Gen 2, 6.000 mAh Akku, 6,8 Zoll AMOLED-Display mit max. 1300 Nits, verbesserte Hauptkamera und ein Design, das an die guten, alten Nokia Lumias erinnert.
Gaming-Smartphones glänzen mit der stärksten Hardware, spannender Technik und markantem Design. Neue Geräte werden „relativ“ schnell veröffentlicht, um Spieler*innen immer die neuesten Komponenten bieten zu können. So gibt es einige Monate nach dem – bereits sehr guten – Nubia RedMagic 7S Pro das neue RedMagic 8 Pro (hier in der Matte-Version).
Darin befindet sich der neue Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 als Prozessor und 12 oder 16 GB an LPDDR5x-Arbeitsspeicher. Das sind beim Spitzenmodell zwei Gigabyte weniger als letztes Jahr, dafür ist der Speicher in der „x“-Variante nun schneller. Auch am Kühlsystem (ICE 11) wurde weiter gefeilt, um noch länger hohe Taktraten zu ermöglichen.
Die Hauptkamera hat mit dem Samsung GN 5 einen neuen Sensor spendiert bekommen. Dieser schießt „nur“ noch mit 50 anstelle von 64 Megapixeln, sollte aber bei der Bildschärfe und bei Nachtaufnahmen deutlich zugelegt haben.
Neben weiteren Verbesserungen (größerer Akku, helleres Display, Android 13 etc.) hat Nubia das Design der RedMagic-Smartphones überarbeitet und bei mir genau ins Schwarze getroffen: Viele klare Kanten, schmalere Displayränder, eine sehr subtile Rückseite in der matten Version und der ehemals quadratische Kamerahügel ist einer stilsicheren Reihe gewichen.
Das Datenblatt liest sich hervorragend und das Smartphone baut auf den Stärken des Vorgängers auf. Doch ist es wirklich das ultimative Gaming-Smartphone? Und wie schlägt es sich als „normales“ Gerät im Alltag?
Lieferumfang
In der Box ist alles Nötige dabei: Das Smartphone, ein transparenter Bumper aus Kunststoff, ein rotes USB-C-Ladekabel, ein Ladegerät mit 65 Watt, ein SIM-Toolkit und diverse Zettel. Auf dem Display ist bereits eine dünne Schutzfolie aus Plastik angebracht.
Die Box selbst ist ziemlich aufwendig bedruckt und erinnert an eine Seite aus einem Comic.
Design
Es gibt das RedMagic 8 Pro in zwei Ausführungen: Void und Matte.
Die Matte-Version bietet eine unauffällige mattschwarze Rückseite und ist die „kleine“ Ausführung (12GB + 256GB). Die Void-Variante besitzt eine semi-transparente Rückseite mit RGB-Lüfter und ist mit 16 GB RAM und 512 GB Speicherplatz die „große“ Ausführung.
Auf der rechten Seite befindet sich der Power-Button, ein Lüftungsschlitz, eine rote Schiebetaste (die den Game Space startet), die beiden Schultertasten und ein Mikrofon.
Auf der linken Seite gibt es die Lautstärke-Tasten und der kleine Lüfter mit 20,000 RPM. Dieser ist in der matten Version nicht sichtbar, in der Void-Fassung ist er durch die transparente Rückseite und RGB-Beleuchtung ein klares Design-Element.
Auf der oberen Seite gibt es einen 3,5mm-Klinkenanschluss, einen Lautsprecher und Mikrofon.
Auf der unteren Seite befindet sich der USB-C-Anschluss, der SIM-Slot, der zweite Lautsprecher und das dritte Mikrofon.
Die Rückseite ist flach und – in der matten Version – minimalistisch gehalten: Glänzende Flächen am Rand, kleinere Schriftzüge und Verzierungen gleich daneben und ein RedMagic-Logo unten in der Mitte. Man erkennt die Gaming-Herkunft erst auf den zweiten Blick: Durch die schwarze Farbe ist alles nur in bestimmten Winkeln sichtbar.
Auf der linken Seite gibt es drei Schriftzüge: „Right to shoot“, „Left to shoot“ und „RedMagic“. Diese Bereiche bieten eine RGB-Beleuchtung und können als Benachrichtigungslicht verwendet werden.
Während beim Vorgänger die Kameras noch in einem Rechteck gebündelt wurden, sitzen nun drei Kameras und ein LED-Blitz vertikal als Leiste auf der Rückseite. Damit wirkt die Rückseite ein Stück aufgeräumter und unauffälliger.
Die meiste Zeit dürftet ihr aber wohl das große AMOLED-Display betrachten. Durch die schmalen Ränder und die unter dem Display verbaute Kamera wirkt die Front ebenfalls minimalistisch: Quasi 6,8 Zoll ununterbrochenes Display, durch den Formfaktor von 20:9 wirkt es wie eine Kino-Leinwand.
Der flache Rahmen beider Modelle ist aus Aluminium, die Front aus Gorilla Glas 5 und die Rückseite entweder aus Glas (Void) oder aus Kunststoff in einer Art Metall-Design (Matte). Die hochwertigen Materialien und verbaute Hardware (das Kühlsystem und der große Akku) kommen mit einem Preis daher und bringen das Gewicht auf ganze 228 Gramm. Auch die Höhe von 16,45 cm und eine Breite von 7,7 cm machen es nicht gerade kompakt.
Display
Wie bereits beim Vorgänger kommt ein 6,8 Zoll große AMOLED-Panel zum Einsatz. Die Auflösung wurde minimal von 2.400 x 1.080 auf 2.480*1.116 Pixel erhöht und kommt damit auf insgesamt 400 PPI.
Den großen Sprung gab es aber bei der maximalen Helligkeit: Von guten 600 auf beeindruckende 1300 Nits. Ich hatte aber selbst bei praller Sonne kein Problem damit, Inhalte zu erkennen.
Dazu gibt es 10 Bit Farbtiefe und 100 Prozent DCI-P3-Abdeckung, was bei Bild- und Videobearbeitung praktisch ist. In den Einstellungen lassen sich mehrere Farb-Modi für das Display finden (Normal, Lebendig, Natürlich, P3, sRGB) und die Farbtemperatur individuell anpassen.
Für Gamer*innen gibt es eine schnelle Bildwiederholrate von bis zu 120Hz und eine Touch Sampling Rate von bis zu 960 Hz. Damit reagiert das Display enorm schnell auf eure Eingaben, was besonders bei actionreichen Spielen ein entscheidender Vorteil ist. Leider gibt es keine LTPO-Funktion, mit der die beide Werte automatisch an Inhalte (Spiel, Webseite, Film etc.) angepasst werden können. Bei der Bildwiederholrate gibt es die Schritte 60, 90 und 120 Hz, bei der TSR entweder 480 oder 960 Hz.
Unter dem Display liegt der optische Fingerabdrucksensor, laut Nubia in der siebten Generation. Er soll nun den Puls noch ein wenig besser messen können. Wie zutreffend die Ergebnisse sind, kann ich nicht prüfen. Sie stimmen aber mit den Angaben meiner Smartwatch meist überein.
Das Display des Nubia RedMagic 8 Pro ist im Alltag nicht weniger als atemberaubend. Auf dem großen Panel machen Serien, Filme und Videospiele unheimlich viel Spaß. Die Farben wirken – je nach Einstellung – richtig lebendig, der Schwarzwert ist dank OLED hervorragend, die hohe Bildwiederholrate und TSR lassen meine Sessions in Genshin Impact angenehm fließen.
Die versteckte Selfiekamera macht die Illusion, einen kleinen Fernseher vor sich zu haben, noch ein wenig glaubwürdiger.
Leider bleibt mein Kritikpunkt des Vorgängers bestehen: Es gibt keine HDR-Wiedergabe. Das trübt das ansonsten sehr gute Bild (Ha!), da es das RedMagic 8 Pro zu einem perfekten Gerät für Medien gemacht hätte.
Performance
Beim Nubia RedMagic 8 Pro gibt es ein solides Update bei der inneren Hardware: Verbaut ist der neue Snapdragon 8 Gen 2 (vorher 8+ Gen 1) und ein zusätzlicher Prozessor namens Red Core 2 (vorher 1).
Dieser verbessert die Leistungsaufnahme bei Spielen und im IDLE-Zustand, glättet Frameraten und nimmt dem Hauptprozessor einige Aufgaben (Audio, haptisches Feedback, RGB-Funktion) ab.
Der neue Snapdragon-Chip soll bis zu 37 Prozent mehr Rechenleistung bieten und die integrierte Adreno-740-Grafikeinheit soll bis zu 42 Prozent schneller sein. Dabei soll der Prozessor aber ganze 50 Prozent effizienter arbeiten, also Strom sparen und kühler bleiben.
Beim Arbeitsspeicher setzt Nubia nun auf LPDDR5x-Speicher, welcher eine hochgetaktete Version des LPDDR5-RAMs im Vorgänger ist. Er soll deutlich schneller sein.
Beim „normalen“ Speicher gibt es einen Sprung von UFS 3.1 auf UFS 4.0, was zu einer drastischen Erhöhung von Lese- und Schreibvorgängen sorgen soll. Vor allen in Kombination mit dem LPDDR5x-Speicher sollen intern die Daten deutlich zügiger übertragen werden.
Um die ganze kraftvolle Hardware auch bei langen Spiele-Sitzungen im Griff zu behalten, wurde das Kühlsystem ICE auf Version 11 aufgewertet. Bereits der Vorgänger wurde – selbst nach mehreren Stunden Genshin Impact – nur etwas warm und nie heiß. Beim Nubia RedMagic 8 Pro ist es gleich und es kam zu keinem Zeitpunkt zu einer Drosselung der Leistung. Diesmal wurde die Dicke der Kühlflüssigkeit über der Batterie erhöht und eine Graphen-Schicht unterhalb des Panels verbaut. Damit bleibt auch das Displays selbst bei hoher Helligkeit und langer Spielzeit kühl.
Die leistungsstarke Gaming-Hardware sorgt im Alltag für einen absolut flüssigen Ablauf, ohne die kleinste Denkpause. Selbst bei mehreren geöffneten Apps (so um die 15) läuft alles rund und auch Video-Schnitt und -Export funktionieren zügig. Die gute Leistung ist – bei diesem Datenblatt – nicht überraschend.
Bereits das Nubia RedMagic 7S Pro rannte förmlich in Spielen nur so dahin, beim aktuellen Modell gibt es ebenfalls nur Positives zu berichten. Ich habe mehrere Tage folgende Spiele getestet: Dead Cells, Genshin Impact, Kingdom Two Crowns, PUBG Mobile, League of Legends: Wild Rift und Real Racing 3. Alles davon lief in den höchsten Einstellungen und mit HD-Texturen mit flüssigen 60 FPS. Das Gaming-Overlay von RedMagic (aufrufbar über eine Wischgeste am oberen Rand), ermöglicht viele Anpassungsmöglichkeiten bei der Leistung. Dazu aber später mehr.
Leider gibt es wieder einen Kritikpunkt, der im Vergleich zum Vorgänger gleich geblieben ist. Das ist aber nicht die Schuld des Smartphones oder Nubias: Die meisten mobilen Spiele besitzen ein Framelimit von 60 FPS und somit auch 60 Hz. Eine hohe Bildwiederholrate von 90 oder 120 Hz ist derzeit noch die Ausnahme, aber hin und wieder zu finden (z.B. bei Brawl Stars und Vain Glory).
Wenn ihr euer Spiele-Erlebnis noch erweitern wollt, gibt es zudem von RedMagic noch einige zusätzliche Hardware (externer Lüfter, Kopfhörer, Controller). Maus und Tastatur lassen sich ebenfalls verbinden und das Smartphone mit einem PC (mit RedMagic Studio) oder Fernseher koppeln. Letzteres funktioniert über USB-C, HDMI oder sogar kabellos. Damit wird das Smartphone zu einem kleinen Gaming-Rechner. Das Ganze hat in meinem kurzen Test ganz gut funktioniert, wobei nicht jedes Spiel Maus/Tastatur unterstützt.
Akku
Entgegen den aktuellen Trends wurde der Akku des RedMagic 8 Pro vergrößert: Es besitzt einen 6.000 mAh großen Akku, aufgeteilt auf zwei kleinere Akkus mit 3.000 mAh. Das ist tatsächlich der größte Smartphone-Akku, den ich je getestet habe. Eine große Batterie zusammen mit stromsparenden Komponenten sorgt natürlich für eine hervorragende Akkulaufzeit.
Bei normaler Nutzung (Surfen, YouTube, E-Mails und Chats etc.) hält das Smartphone locker zwei Tage durch. Es gibt auch einen Stromspar-Modus, der unnötige Effekte und Benachrichtigungs-Abfragen deaktiviert. Damit reicht eine Akkuladung sogar für drei bis vier Tage, ohne nennenswerte Einschränkungen.
Bei Spielen hängt der Verbrauch natürlich vom jeweiligen Titel, dem Leistungsprofil, der Bildschirmhelligkeit und der Bildwiederholrate ab. Bei mir haben zwei Stunden Genshin Impact ungefähr 49 Prozent Akkuleistung aufgebraucht, beim Vorgänger waren es noch 60 Prozent.
Um das Smartphone wieder aufzuladen, gibt es eine Schnellladetechnik mit 65 Watt. Damit soll der Akku in rund 43 Minuten wieder vollgeladen sein. Die offizielle Angabe kommt tatsächlich an meine realen Ladedauern heran.
Es gibt in den Einstellungen sogar eine Funktion zur „Ladungstrennung“. Damit kann das Smartphone direkt über das USB-C-Ladegerät genutzt werden, der interne Akku wird dann in Ruhe gelassen und somit die Lebensdauer erhöht wird. Leider gibt es weiterhin kein Wireless-Charging.
Software
Das RedMagic 8 Pro verwendet RedMagic OS 6.0 auf Basis von Android 13. Leider gibt es keine offizielle Angabe, wie lange oder viele Updates das Smartphone erhalten soll.
Mit Android 13 ist das Smartphone auf dem neuesten Stand und viele Android-Funktionen von Google haben Einzug in das Betriebssystem gefunden. So gibt es endlich einen überarbeiteten Benachrichtigungs- und Schnelleinstellungsbereich und viele weitere kleine Annäherungen an Stock-Android.
Aber auch Nubia selbst hat stark an seinem Betriebssystem gearbeitet. Das Design wirkt nun aufgeräumter und etwas einheitlicher. Viele Funktionen und Menüpunkte wurden weiter ausgebaut. Kurz gesagt: RedMagic OS 6.0 wirkt deutlich ausgereifter. Auch wenn die bekannten und beliebten Übersetzungsfehler immer noch vorhanden sind.
Der Homescreen wird vom Nubia Launcher verwaltet, der nun mehr Einstellungen bietet. Insgesamt ist er aber einer der einfacheren Android-Launcher, erfüllt aber seinen Zweck. In der neuen Version lässt sich (endlich) der Google News Feed auf der linken Seite deaktivieren.
Auf dem Smartphone sind ein paar Hersteller-Apps installiert, ansonsten findet sich aber keine Bloatware auf dem Gerät. Die eigenen Apps, darunter Notizen, Rekorder oder Kontakte, machen einen guten Eindruck und funktionieren einwandfrei. Es gibt auch ein Nubia-Transfer-Tool, praktisch wenn man von einem älteren Modell wechselt.
Der „wahre Held“ des Betriebssystems ist aber der Game Space, der über den Schieberegler auf der rechten Seite aktiviert werden kann. Er ist ein Hub für alle installierten Spiele und wirkt eher wie die Oberfläche einer PlayStation 5 oder Xbox Series.
Startet ihr ein Spiel, gibt es noch den Game Assistant. Dieser kann mit einer Wischgeste an einer der Seiten aufgerufen werden. Er bietet euch unzählige Einstellungsmöglichkeiten und Schnell-Menüs. So können die Schultertasten angepasst, die Bildwiederholrate festgelegt, Timer und Notizen erstellt und die Leistung angepasst werden.
Es gibt jeweils für die CPU drei verschiedene Leistungsprofile: „Balance“, „Anstieg“ und „Darüber hinaus“. Da die Leistung selbst auf „Balance“ schon sehr gut war, war ein Übertakten eigentlich nicht nötig. Es bietet dadurch aber Reserven für die Zukunft und sehr anspruchsvolle Spiele.
Kamera
Auf der Rückseite des RedMagic 8 Pro befinden sich drei Kameras (Weitwinkel/Hauptkamera, Ultraweitwinkel und eine Makro-Linse) und ein LED-Blitz.
Auf der Vorderseite befindet sich eine Frontkamera mit 16 Megapixel. Diese ist unter dem Display versteckt und stört damit im Alltag nicht. Sollen dann Fotos gemacht werden, lassen die darüberliegenden Pixel das Licht durch und ein Algorithmus zaubert dann ein (möglichst) scharfes Bild.
Ein Upgrade gab es bei der Hauptkamera bzw. der Weitwinkel-Kamera: Sie hat mit dem Samsung GN 5 einen neuen Sensor spendiert bekommen, den viele bestimmt schon aus dem Samsung Galaxy S22(+) kennen. Er beherrscht eine Auflösung mit 50 Megapixel und bietet eine f/1.88-Blende. Die anderen beiden Kameras scheinen im Vergleich zum Vorgänger gleich zu sein.
Die Fotos damit sind tatsächlich richtig gut: Scharf, hell, die Farben authentisch und wenig Bildrauschen. Selbst bei Nacht kann der Sensor genügend Licht einfangen, um brauchbare Bilder zu erzeugen. Ganz auf dem Niveau eines Samsung S22 ist die Kamera aber nicht, hier hat der Software-Algorithmus von Samsung noch die Nase vorn.
Videos (Encoder H.264, H265 und HDR10) sind bis zu einer Auflösung von 8K und 30 FPS möglich, bei 4K sind sogar 60 FPS möglich. Damit ist die Hauptkamera bestens für anspruchsvollere Aufnahmen geeignet.
Die Ultraweitwinkel-Kamera mit 8 Megapixel und f/2.2-Blende ist toll um viele Dinge/Personen auf ein einzelnes Foto zu bekommen. Die Bilder sind aber unschärfer und die Farben sind auch nicht auf dem Level der Hauptkamera. Dennoch: In manchen Situationen ist eine UWW-Kamera unheimlich praktisch.
Es gibt zudem eine Makro-Kamera mit 2 Megapixel und f/2.4-Blende – die ehrlich gesagt – wohl nur da ist, um die Kamera-Anzahl zu erhöhen. Makro-Aufnahmen damit sind unscharf und die Farben verwaschen. Das Problem existiert aber nicht exklusiv beim RedMagic 8 Pro, das ist bei allen niedrig-auflösenden Makro-Kameras der Fall.
Die Selfie-Kamera mit 16 Megapixel unter dem Display ist technisch gesehen eine tolle Innovation, hat aber immer noch ihre Macken. Bei ausreichend Licht ist die Bildqualität überraschend gut und es gibt viele Details zu sehen. Bei schwachem Licht – oder wenn der Algorithmus nicht korrekt funktioniert – macht sie dagegen weiche Bilder.
Noch kurz zur Kamera-App, die insgesamt zu den besseren Hersteller-Apps zählt: Sie bietet viele Anpassungsmöglichkeiten und Einstellungen, ist dabei aber aufgeräumt.
Der „klassische“ Foto-Modus schießt mit seinen automatischen Anpassungen ausgeglichene Bilder. Zudem gibt es eine optionale AI-Funktion, die bei gewissen Motiven die Farben verbessert. Es gibt auch eine Option namens „Dynamisches Bild“, die neben dem Foto noch ein paar Sekunden Video erstellt, ähnlich wie bei iPhones.
Der Portrait-Modus nennt sich hier „Hochformat“ und braucht einen Abstand von 1,5 Metern. Er erstellt meist brauchbare Portrait-Aufnahmen mit einem guten Unschärfe-Effekt.
Der Nachtmodus erfordert eine ruhige Hand (oder eine Halterung), erzielt aber helle und schöne Aufnahmen in dunklen Umgebungen. Hier zahlt sich der neue Sensor deutlich aus, die Bilder sind ein großer Sprung zum Vorgänger.
Unter „Kamera-Familie“ befinden sich dann jede Menge interessante Modi: Zeitlupe, Multi-Exposure, Light Draw, Star Trail, Sternenhimmel, 3D, Time-Lapse, Clone, Bahn und mehr.
Sound
Wie schon das RedMagic 7S Pro besitzt das 8 Pro zwei Stereo-Lautsprecher: Einen an der Oberseite (beim 3,5mm-Klinkenanschluss) und den anderen an der Unterseite (beim USB-C-Anschluss). Beide werden von Nubia als „1115K + 1216: Super Linear Dual Speaker“ mit „Surround Sound Effect“ beschrieben.
Damit erreicht das RedMagic 8 Pro einen angenehmen Stereo-Effekt, auch wenn der obere Lautsprecher einen Tick leiser ist. Der Klang ist für ein Smartphone erstaunlich gut: Die Mitten und Höhen sind sauber voneinander getrennt, es gibt eine große Sound-Bühne und Höhen sind selbst bei hoher Lautstärke nie zu spitz. Nur beim Bass fallen sie zurück, da es – natürlich – keinen eigenen Subwoofer gibt. Der Bass wird über fünf magnetische Sound-Units erzeugt. Metal oder Hip-Hop klang nie „dumpf“, es reicht also für den normalen „Hausgebrauch“.
Die Lautsprecher werden ordentlich laut und eignen sich hervorragend um damit Musik und Podcasts zu hören, selbst wenn man in einem anderen Zimmer ist. Die Lautsprecher besitzen zudem ein „DTS:X Ultra“-Zertifikat, beherrschen also virtuellen Surround Sound.
Eine gute und eine schlechte Sache beim Gaming: Durch die Positionierung der Lautsprecher kann man sie leicht beim horizontalen Halten verdecken, besonders auf der linken Seite. Dafür gibt es aber einen 3,5mm-Klinkenanschluss, der inzwischen selten ist. Damit lässt sich bequem ein Headset anschließen und verwenden.
Um die Lautsprecher zu unterstützen, gibt es noch zwei symmetrisch angebrachte X-Achsen-Vibrationsmotoren. Diese haben schon beim Vorgänger ein gutes Rütteln beim Zocken oder bei Benachrichtigungen ermöglicht. Bei manchen Spielen (z.B. PUBG oder COD: Mobile) gibt es eine sogenannte 4D-Vibrationsfunktion.
Fazit: Solides Upgrade, nun deutlich ausgereifter
Nubia hat mit dem RedMagic 8 Pro ein solides Upgrade gegenüber dem Vorgänger veröffentlicht: Ein stärkerer und dabei effizienterer Prozessor, schnellerer Arbeitsspeicher und ein cooleres Kühlsystem. Auch das Display strahlt ein wenig besser als beim RedMagic 7S Pro.
Hardware und Software wirken nun deutlich ausgereifter und hübscher. Durch das etwas subtilere Gaming-Design ist das Smartphone auch für nicht Zocker*innen geeignet. Der Akku reicht für zwei oder sogar vier Tage und die Lautsprecher sind laut und klar. Der neue Kamera-Sensor (Samsung GN 5) ist richtig gut und stammt aus dem Samsung Galaxy S22(+).
Es gibt abgesehen von Kleinigkeiten, wie fehlendes HDR beim Display oder kein kabelloses Laden, wenig zu meckern.
Um das RedMagic 8 Pro noch schmackhafter zu machen, wurde auch der Preis gesenkt: Die von mir getestete Matte-Version (12GB RAM + 256GB) kostet 649 Euro*, die Void-Version (16GB RAM + 512GB) 749 Euro*. Beim Vorgänger waren es noch 779 Euro und 949 Euro als UVP.
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Via: RedMagic – *Stand: 01.2023